Albisrieden

Albisrieden
Wappen von Albisrieden
Wappen von Zürich

Albisrieden
Quartier von Zürich

Karte von Albisrieden
Koordinaten (679050 / 247700)47.3753918.485338429Koordinaten: 47° 22′ 31″ N, 8° 29′ 7″ O; CH1903: (679050 / 247700)
Höhe 429 m
Fläche 4.6 km²
Einwohner 17'226 (31. Dez. 2005)
Bevölkerungsdichte 3745 Einwohner/km²
BFS-Nr. 261-091
Postleitzahl 8047
Stadtkreis Kreis 9 seit 1934

Albisrieden ist ein Quartier der Stadt Zürich. Die ehemals selbständige Gemeinde Albisrieden wurde 1934 eingemeindet und bildet heute zusammen mit Altstetten den Kreis 9.

Albisrieden liegt am Fuss des Uetliberg und hat über 17'000 Einwohner. Damit wäre die frühere Gemeinde heute auch ohne Anschluss an die Stadt Zürich zur Stadt geworden.

Trotz der Eingemeindung hat das Quartier den ursprünglichen Charakter in der früheren Ortsmitte gut bewahren können. Besonders in den 1950er Jahren ist Albisrieden durch eine enorme Bautätigkeit stark gewachsen, aber auch in neuester Zeit nimmt die Bevölkerung stärker als in anderen Quartieren der Stadt Zürich zu, weil alte Industriebauten durch Wohnbauten ersetzt werden.

Inhaltsverzeichnis

Wappen

Blasonierung

In Blau ein goldenes Tatzenkreuz

Das Tatzenkreuz bringt die geschichtliche Verflochtenheit mit dem Stift Grossmünster zum Ausdruck. Die Gerichtsbarkeit von Albisrieden unterstand dem Stift bis 1526.

Geschichte

Früher bloss Rieden genannt. Als Rieden am Albis vom gleichnamigen Dorf bei Wallisellen und von Oberrieden unterschieden. Die Ansiedlung hat nach Münzenfunden bis Konstantin bestanden und wurde dann plötzlich verlassen und eingeäschert. In den Vogtlisten von 1508-1512 erscheint der Ort als ein Bestandteil der Reichsvogtei Zürich. Es war eine Grundherrschaft der Propstei Zürich, deren Schildbild als Wappen es auch annahm. Zürich unterstellte Albisrieden der Obervogtei Wiedikon. Nach der Umwälzung von 1798 wurde Albisrieden dem Distrikt Zürich zugeteilt, 1803 zum Bezirk Horgen, dann zum Oberamt und seit 1831 zum Bezirk Zürich.

Blick auf Albisrieden von Süden
Alte Strasse nach Uitikon in Albisrieden
Die Kirche Albisrieden von Hans Conrad Stadler, 1816 eröffnet, 2011 renoviert

Kirchlich stand der Ort als einziger auf der linken Seite der Limmat unter der Seelsorge der Leutpriester der Propstei. Albisrieden besass 1270 bereits eine eigene Kapelle. Das Grossmünster wählte und besoldete den Pfarrer, bis 1831 die Kollatur an die Gemeinde überging. Zur selbständigen Pfarrei wurde Albisrieden erst durch den Regierungsratsbeschluss vom 18. Juli 1866 erhoben. Die Pfarrei besass ein ansehnliches Kirchengut, aus dem sie während der Hungerjahre 1771 und 1772 ohne obrigkeitlichen Zuschuss Arme unterstützen konnte. Auch von Kriegszügen blieb Albisrieden nicht verschont. Vom alten Zürichkrieg wurde das Dorf 1443 berührt, zogen doch die Eidgenossen von Hedingen über Albisrieden gegen Zürich. 1799 litt Albisrieden unter der Okkupation durch die Franzosen.

Die rasch fortschreitende Entwicklung der an das alte bäuerliche Albisrieden sich anschliessenden Industriekolonie hat im 20. Jahrhundert Bestrebungen zur Angliederung der Gemeinde an die Stadt Zürich hervorgerufen. Die Eingemeindung fand 1934 statt.

Industrie und Gewerbe

In Albisrieden sind etliche Kleingewerbebetriebe ansässig, wie aber auch Industrie- und Dienstleistungsbetriebe. Zu erwähnen sind sicherlich Siemens Schweiz AG und die Zürcher Freilager AG.

Dorfbrunnen aus dem Jahr 1778 an der alten Strasse nach Uitikon-Waldegg in Albisrieden
Rapsöltrotte bis Mitte 18. Jh. in Grossmünster Besitz
Farbholzmühle von 1861-1945 in Betrieb, mit Fabrikantenwohnhaus von 1888

Sport und Freizeit

Sportstätten:

Freizeit:

  • Quartierzentrum Bachwiesen
  • Schützenhaus Hasenrain

Vereine und Quartierleben

In Albisrieden sind verschiedenste Vereine aktiv, welche das Leben im Quartier mitprägen. Noch immer haben viele Menschen im Quartier ein ziemlich ausgeprägtes Gefühl, eher Albisrieder als Zürcher zu sein. Sicher mit zu diesem Denken gehört die Tatsache, dass man über Albisrieden vom "Dorf" spricht, sagt man aber "Stadt", so ist damit die Innenstadt der Stadt Zürich gemeint, vorab vor allem die Stadtkreise 1, teilweise auch 4 und 5.

Organisationen und Infrastruktur

Albisrieden ist verwaltungsmässig der Stadt Zürich angegliedert. Davon betroffen ist auch die Organisation der Feuerwehr. Im Jahre 1985 schlossen sich die Pflichtfeuerwehrkompanien Altstetten und Albisrieden zusammen und bildeten so die Kompanie 31. 1991 wurde die Feuerwehrpflicht abgeschafft.

Aufgrund der strukturellen Veränderungen in der Stadt, wie Verdichtung des Strassenverkehrs oder Ansteigen der Einwohnerzahl, wurden im Sommer 2009 die Strukturen der Milizfeuerwehr der Stadt Zürich neu gegliedert. Die Führung wurde zeitgemäss an die Bestände und die neue Gebietsaufteilung angepasst. D.h. zu Altstetten und Albisrieden kamen die Quartiere Höngg und Wipkingen hinzu. Infolge dieses Zusammenschlusses wurde aus der Kompanie 31 die Kompanie Limmattal gebildet. Mit dieser Zusammenführung ist eine sinnvolle und zielgerichtete Reorganisation geschaffen worden, mit der die Effizienz der Einheiten gestärkt, zeitgemässe vereinfachte Strukturen geschaffen werden und in der die Einheiten bedarfsgerecht für die Einsatzbedürfnisse von Schutz & Rettung eingesetzt werden können.

Der Kreis 9, also Altstetten und Albisrieden zusammen, werden vom Polizeiposten in Altstetten betreut. Ebenso gibt es nur für beide Quartiere zusammen ein Kreisbüro, wo das Personenmeldeamt, Betreibungsamt und weitere Dienste untergebracht sind. Die Räumlichkeiten des Kreisbüros befinden sich ebenfalls in Altstetten.

Am Schützenrain in Albisrieden befinden sich zudem zwei jüdische Friedhöfe. Der Friedhof der Gemeinde Agudas Achim ist über den Goldackerweg, die Gräber der Gemeinde Or Chadasch sind über den Schützenrain zu erreichen. Im 1913 eröffneten Friedhof Agudas Achim finden orthodoxe Juden und Gemeindemitglieder von Agudas Achim die letzte Ruhestätte, der 1982 eröffnete Friedhof der Jüdisch Liberalen Gemeinde Or Chadasch bietet deren Mitgliedern im als Waldfriedhof angelegten Areal eine zeitlich unbefristete Grabesruhe.

Die Mitglieder der reformierten Kirchengemeinde Albisrieden konnten sich bis 1839 bei der alten Kirche in Albisrieden begraben lassen. In diesem Jahr wurde dann an der Triemlistrasse, unweit des bis dahin genutzten Areals ein neuer Friedhof eröffnet, welcher dann 1927, also noch vor der Eingemeindung, aufgehoben wurde. Seit 1902 wird der Friedhof Albisrieden an der Untermoosstrasse genutzt, er ist auch nach der Erweiterung 1939 vom Charakter her ein kleiner Gemeindefriedhof geblieben, und wird bis heute genutzt.

Ortsmuseum "Haus zum obren Haller"
Mühle Albisrieden, 1230 erstmals erwähnt

Bildung

Albisrieden verfügt über mehrere Schuleinheiten der Grundstufe: Altweg, In der Ey, Letzi, Triemli, Utogrund. Auch hier bildet Albisrieden zusammen mit Altstetten den Schulkreis Letzi innerhalb der Stadt Zürich. Weitergehende Bildungsangebote wie Gymnasien bestehen in Albisrieden nicht, die Gymnasiasten wie auch Studenten aus Albisrieden nutzen die Angebote der Kantonsschulen, Universitäten und Fachhochschulen in der Stadt Zürich.

Sehenswürdigkeiten

Die Mühle Albisrieden wurde bereits 1230 erwähnt. Das Mühlerad ist noch in Betrieb. Die oft umgebaute und erweiterte Kapelle von 1270 wurde 1818 durch die neuerstellte Kirche von Architekt Hans Conrad Stadler ersetzt. Die Rapsölttrotte war bis Mitte des 18. Jh. im Besitz des Grossmünsters. 1874 wurde das Trottwerk abgetragen. In Albisrieden hat es noch alte Bauernhäuser im Mehrreihenständerbau, die um 1540 erbaut wurden. 1861 nahm die Farbholzmühle ihren Betrieb auf. Sie ist ein Zeuge der Industrialisierung von Albisrieden. 1888 wurde das Fabrikantenwohnhaus im Backsteinstil der damaligen Fabrikbauten hinzugefügt.

Literatur

  • Hochbaudepartement der Stadt Zürich, Amt für Städtebau: Wiedikon, Albisrieden, Altstetten. Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich 2005 (Baukultur in Zürich, Band IV), ISBN 3-03823-153-3
  • Präsidialdepartement der Stadt Zürich, Statistik Stadt Zürich: Quartierspiegel Albisrieden. Zürich 2008 (PDF; 2.38 MB)

Weblinks

 Commons: Albisrieden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien



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