Friedrich Wilhelm von Berg-Markienen

Friedrich Wilhelm von Berg-Markienen

Friedrich Wilhelm Bernhard von Berg, auch von Berg-Markienen, (* 20. November 1866 auf dem Gut Markienen (bei Bartenstein), † 9. März 1939 ebenda) war ein preußisch-deutscher Offizier, Beamter und Politiker. Als Chef des Geheimen Zivilkabinetts von Kaiser Wilhelm II. spielte er eine maßgebliche Rolle in der deutschen Politik gegen Ende des 1. Weltkriegs.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich von Berg wurde 1866 auf dem väterlichen Gut in Markienen (heute Markiny) in der Nähe der ostpreußischen Stadt Bartenstein geboren. Sein 1835 geborener gleichnamiger Vater war Major der preußischen Armee und starb 1888. Er hatte das Gut 1863 erworben, das bis 1945 im Besitz der Familie von Berg bleiben sollte.[1]

Nach dem Besuch des Gymnasiums trat von Berg 1885 als Offiziersanwärter in die Armee ein. 1888 wurde er persönlicher Adjutant von Prinz Friedrich Leopold von Preußen. 1892 schied er aus der Armee aus und begann ein Jurastudium an den Universitäten Breslau und Bonn. In Bonn wurde er auch Mitglied des feudalen Corps Borussia, dem auch Kaiser Wilhelm II. angehörte. Als Referendar trat er 1894 in den preußischen Staatsdienst ein, zunächst als Gerichtsreferendar in seiner Heimatstadt Bartenstein. 1896 wechselte er nach Danzig. Ab 1899 war von Berg als Regierungsassessor in Berlin und dem Landkreis Niederbarnim tätig. 1903 wurde er Landrat des Landkreises Goldap.

1906 wechselte er in das Geheime Zivilkabinett, dem er später vorstehen sollte. Nach drei Jahren als Vortragender und Geheimer Regierungsrat folgte 1909 der nächste Karriereschritt, von Berg wurde Landeshauptmann der Provinz Ostpreußen, mithin also oberster Beamter des dortigen Provinzialverbands. 1916 wechselte er auf den Stuhl des Oberpräsidenten von Ostpreußen.

Zu Beginn des Jahres 1918 wurde von Berg, der als ausgesprochen konservativ galt, zum Nachfolger von Rudolf von Valentini als Chef des Geheimen Zivilkabinetts berufen, der auf Druck der OHL unter Ludendorff zurück getreten war. Er trat sein Amt am 16. Januar 1918 an. Nachdem der neue Reichskanzler, Prinz Max von Baden Anfang Oktober das Waffenstillstandsgesuch an die Alliierten übermittelt hatte, war Berg als Verfechter eines Siegfriedens nicht mehr haltbar. Am 11. Oktober 1918 wurde er durch Clemens von Delbrück ersetzt.

Nach seinem Abschied aus Berlin ging von Berg zurück nach Ostpreußen. Bis 1919 blieb er Vorsitzender des Provinziallandtages. 1920 war er Präses der ostpreußischen Generalsynode. Im gleichen Jahr wurde er Erster Vorsitzender (Adelsmarschall) der Deutschen Adelsgenossenschaft, ein Amt, das er bis 1932 ausübte .[2] Von 1921 bis 1927 war von Berg Generalbevollmächtigter der Hohenzollern und vertrat das ehemalige Königshaus zusammen mit dem Kaisersohn August Wilhelm von Preußen in den Auseinandersetzungen mit dem Reich um das Hausvermögen. Nach 1932 zog sich von Berg aus dem öffentlichen Leben zurück. Er verstarb 1939 auf seinem Gut in Markienen.

Ehrungen

Einzelnachweise

  1. http://www.ostpreussen.net/index.php?seite_id=12&kreis=15&stadt=03
  2. http://home.foni.net/~adelsforschung/dag00.htm

Quellen


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