Albertus-Magnus-Gymnasium Bensberg

Albertus-Magnus-Gymnasium Bensberg
Albertus-Magnus-Gymnasium
Schulform Gymnasium
Gründung 1858
Ort Bensberg
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 57′ 40,1″ N, 7° 9′ 23,8″ O50.9611388888897.1566194444445Koordinaten: 50° 57′ 40,1″ N, 7° 9′ 23,8″ O
Schüler 1.000 (Stand: 10. September 2008)
Lehrer 70 (Stand: 10. September 2008)
Website amg-bensberg.de
Albertus-Magnus-Gymnasium Eingang

Das Albertus-Magnus-Gymnasium Bensberg ist ein 1858 gegründetes Gymnasium mit Sitz in Bergisch Gladbach.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Schulgründung

Da sich im 19. Jahrhundert alle Bildungsanstalten fast ausschließlich in den Städten befanden und Verkehrsverbindungen zum Umland durch die fehlende Infrastruktur nur in geringem Maße verfügbar waren, war es der Landbevölkerung meist unmöglich, ihre Kinder ausbilden und höheren Berufen zuführen zu lassen. So wurden auch in Bensberg um die Mitte des vorigen Jahrhunderts begabte Schüler privat vom Pfarrvikar Schröder auf die Mittelstufe des Gymnasiums vorbereitet. Nachdem die Schülerzahl auf 28 angewachsen war und man die materiellen Mittel für die Gründung einer höheren Schule durch die Unterstützung von Bürgerschaft und Gemeinderat sowie einen Zuschuss aus öffentlichen Geldern gesichert hatte, wurde seitens des Schulvorstandes im Oktober 1858 bei der Regierung in Köln ein Antrag für eine katholische höhere Schule mit Gymnasial- und Realfächern in den unteren vier Klassen gestellt. Die Regierung in Köln erteilte dem Priester Viktor Lejeune, der in der Pfarrkirche als Subsidiar mit Verpflichtung zum Unterricht arbeitete, am 14. Dezember 1858 die Konzession als Rektor der höheren Schule in Bensberg. Die anfänglich nur aus 2 Klassen bestehende Schule wurde bis zum Jahre 1860 bis zur Tertia, also bis zur 9. Klasse, erweitert. 1860 schied Rektor Lejeune aus und Herbert Kremer wurde zum neuen Rektor ernannt.

Neueröffnung

Von Beginn an hatte die Anstalt mit finanziellen Sorgen und räumlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Die Spenden der Bürgerschaft nahmen stark ab, so dass der Gemeinderat seine Unterstützung ab 1863 notgedrungen erweitern musste. Die finanziellen Schwierigkeiten führten auch zur Entlassung einer der drei mit voller Beschäftigung angestellten Lehrer. Schwierigkeiten der Unterbringung der Schule wurden an den wiederholten Umzügen deutlich. Zunächst wurde der Unterricht in privaten Räumen abgehalten. Im Oktober 1859 wurde das Haus Wipperfürther Straße 4 bezogen. Gegen Ende des Jahres 1862 konnte die Schule in das alte Schloss, das Pastor Graf Spee gehörte und der die Räume unentgeltlich zur Verfügung gestellt hatte, verlegt werden. Von 1867 bis 1876 diente das frühere Krankenhaus unterhalb der Kirche als Unterkunft. Die Kulturkampfgesetze vom März 1876 veranlassten durch ihre einschränkenden Vorschriften Rektor Kremer, die Leitung der Schule niederzulegen. Da sich kein Nachfolger für die Weiterführung der Schule fand, musste die erste Bensberger höhere Schule aufgelöst werden. Erst im Oktober 1902 wurden von der Bürgerschaft die notwendigen Schritte zur Neugründung der höheren Schule beschlossen. Nach dem Eintreffen der Genehmigung der Regierung am 8. März konnte die Knabenschule am 29. April 1903 in dem Haus Hauptstraße 1 mit 27 Schülern in den beiden unteren Klassen eröffnet werden. Leiter wurde Werner Schiffer, Lehrer am Erzbischöflichen Aloysianum in Opladen.

Bau des ersten Schulgebäudes

Die schnell wachsende Schülerzahl machte es notwendig, dass am 1. April 1906 der Bau eines neuen Schulgebäudes vom Gemeinderat beschlossen wurde. Nach den Plänen des Architekten Karl Klein aus Köln entstand mit einem Kostenaufwand von 73.500 Mark an der Ecke Haupt- und Forsbacherstraße ein von Bauunternehmern Gebr. Eschbach-Bensberg ausgeführter Schulneubau, der Ostern 1907 bereits übernommen werden konnte. 1906 erfolgte die Angliederung der Untersekunda, ab 1907 wurde die englische Sprache als Wahlfach eingeführt. Am 5. Januar 1910 beschloss das Kuratorium den organisatorischen Anschluss der Schule an das Gymnasium in Köln-Mülheim. Nachdem der Kultusminister die Abschlußprüfung und den prüfungslosen Übergang höchstens bei der Obertertia zuließ, wurde die Untersekunda ab Herbst 1910 wieder aufgelöst. Am 1. Dezember 1922 wurde die seit 1904 bestehende höhere Mädchenschule mit der höheren Knabenschule vereinigt.

Die Schule wächst

Ein 1938 erneut gestellter Antrag auf Umwandlung in eine Zubringerschule zur Oberschule wurde 1940 vom Reichsminister für Wissenschaft und Erziehung zunächst abgelehnt, 1942 jedoch endgültig genehmigt. Am 1. Januar 1947 erfolgte die Umwandlung der Schule in ein naturwissenschaftliches Progymnasium. Ostern 1947 wurde die Untersekunda eingerichtet. 1947 übernahm Herr Oberstudiendirektor Dr. Albert Rosin die Leitung der Schule. Am 17. April 1948 wurde die Umwandlung in ein neusprachliches Progymnasium vollzogen. Das nächste Ziel war der Ausbau des Progymnasiums zur Vollanstalt. Ihm widmete der neue Schulleiter seine ganze Kraft. Der Ausbau war ursprünglich für Ostern 1950 vorgesehen, aber die Verwirklichung dieser wichtigen Schulfrage stand vor immer neuen und schwierigen Fragen, besonders in Hinblick auf die zunehmende Verflechtung der beiden Städte Bergisch Gladbach und Bensberg. Ein erneuter Antrag an das Schulkollegium vom 20. Dezember 1957 wurde begründet mit dem Wachstum der Stadt, dem großen Einzugsgebiet der Bensberger Schule, den Vorzügen einer kleineren Schulanstalt gegenüber den Mammutanstalten benachbarter Städte, dem guten Leistungsstand des Progymnasiums, der Bedeutung der Oberstufe des Gymnasiums für das kulturelle Leben unserer Stadt und den Vorzügen des Gymnasiums als einer Konstruktionsschule. Am 25. März 1958 erteilte der Kultusminister die Genehmigung zum stufenweisen Ausbau des städtischen neusprachlichen Progymnasiums für Jungen und Mädchen zu einer einzügigen Vollanstalt. Ostern 1958 wurde die Obersekunda eingerichtet. 1961 fand unter Herrn Oberstudiendirektor Dr. Albert Rosin das erste Abitur statt.

Das AMG Heute

Nun aber musste eine Entscheidung herbeigeführt werden zur Lösung der immer größer werdenden Raumnot. Das im Jahre 1907 errichtete Schulgebäude war für eine kleine Zubringerschule mit 5 Klassen und 130 Schülern vorgesehen. Schon im Jahre 1940 war die Schule mit 156 Schülern überbelegt und mit der fast doppelten Zahl von 300 Schülern im Jahre 1949 räumlich in einer besonders schlechten Situation. Baracken, der Ausbau eines Kellerraums zur Klasse und die Einrichtung von drei Unterrichtsräumen in der ehemaligen einklassigen evangelischen Volksschule bedeuteten keine Lösung. Die Raumverhältnisse waren auch von der Lage des Schulgebäudes her als schlecht zu bezeichnen. Die Schule lag an der verkehrsreichsten Straße Bensbergs, in die zudem vor der Schule drei andere Straßen einmündeten. Das führte zu erheblichen Störungen des Unterrichtsbetriebes. Die Pläne zur Lösung der Raumfrage konzentrierten sich deshalb auf den Neubau eines Schulgebäudes. Im Einverständnis mit Vertretern des Wiederaufbauministeriums und der Regierung Köln wurde ein der katholischen Kirchengemeinde und dem Wohungsbauverein Bensberg gehörendes, besonders geeignetes Grundstück in Bensberg-Kaule erworben. Durch gemeinsamen Erlass des Innenministers und des Finanzministers vom 20. März 1959 wurde der erste Zuschuss für das Neubauprojekt in Höhe von 500.000 DM bereitgestellt. Die Planung ging von 3,7 Millionen DM aus für ein Schulgebäude mit 15 Klassen, 4 Ausweichklassen, den erforderlichen Nebenräumen einschließlich Aula und Turnhalle zur Unterrichtung von 500 Schülern. 1962 konnte die Schule in das neue Gebäude umziehen, das Albertus-Magnus-Gymnasium. Herr Oberstudiendirektor Dr. Albert Rosin stand der Schule vor bis 1966. Nach seiner Pensionierung übernahm zunächst Herr Oberstudiendirektor Dr. Ludwig Fleiter und ab 1972 Herr Oberstudiendirektor Dr. Manfred Kuhn die Leitung der Schule. Ab dem 1. Dezember 1997 hält Herr Oberstudiendirektor Dr. Karl Heinz Roider das Amt des Leiters inne. Dieser ging zum Schuljahr 2009/2010 in Rente. Momentan ist Frau Cornelia Sanio Schulleiterin. Die Schule dient nunmehr der Unterrichtung von ca. 1000 Schülern.

Arbeitsgemeinschaften

Folgende Arbeitsgemeinschaften (AG) stehen den Schülern zur Auswahl:

  • A Capella Chor
  • Big Band
  • Cambridge (Erwerb eines Englisch-Sprachzertifikates)
  • Chor
  • Chinesisch
  • DELF (dort erwirbt man ein Zertifikat, um in Frankreich studieren zu dürfen)
  • Foto
  • Fußball
  • Hockey
  • HomepageTeam
  • HTML-Kurs
  • Italienisch
  • Jahrbuch-Team
  • Kochen
  • Marathon
  • PA
  • Schulorchester
  • Schulsanitätsdienst
  • Spanisch
  • Speech and Debate (Themen werden auf Englisch debattiert)
  • Streitschlichtung
  • Tanz
  • Mittelstufen-Theater sowie unregelmäßig große Theaterprojekte wie Goethes Faust, Antigone oder die Dreigroschenoper
  • Umgangsformen

Partnerschulen

Das AMG hat Partnerschulen, bzw. mach Austauschfahren in verschiedenen Ländern:

  • Notre-Dame de Bellevue (Belgien)
  • Mascalls School (England--Austauschfahrt in der 9./10.Jahrgangsstufe)
  • Pärnu Koidula Gümnaasium (Estland)
  • Kiteen Lukio (Finnland--Austauschfahrt in der 9./10.Jahrgangsstufe)
  • Collège "Les Fontanilles" und "Lycée Jean Rostand" (Frankreich)
  • St. Brendan's College (Irland)
  • Mikve Agricultural School (Israel--Austauschfahrt in der 11.Jahrgangsstufe)
  • Liceo Classico Statale (Italien)
  • Rygiskiu-Jonas-Gymnasium (Litauen--Austauschfahrt in der 9./10.Jahrgangsstufe)
  • Penta College CSG (Niederlande--Austauschfahrt in der 9./10.Jahrgangsstufe)
  • Zespol Szkol (Polen)
  • Mörbyskolan und Djursholms Samskola (Schweden--eine von beiden gehört zum Austauschprogramm der 9.Jahrgangsstufe)
  • Regional High School (Amherst, USA--Austauschprogramm der 10.Jahrgangsstufe)

Bekannte Ehemalige

Literatur

  • Albertus-Magnus-Gymnasium Bensberg (Hrsg.): 150 Jahre Höhere Schule Bensberg (mit 144 Porträtaufnahmen von Lehrern und Namenslisten der Abtiturjahrgänge von 1961 bis 2008), Bergisch Gladbach 2008

Weblinks


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