Friedrich Landolin Karl Freiherr von Blittersdorf

Friedrich Landolin Karl Freiherr von Blittersdorf

Friedrich Landolin Karl Freiherr von Blittersdorf – auch Blittersdorff – (* 14. Februar 1792 in Mahlberg; † 16. April 1861 in Frankfurt am Main) war ein badischer Beamter.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Blittersdorf, ein Sohn des Badischen Kammerherrn und Landvogts in Mahlberg Wilhelm Joseph Fredrich Reichsfreiherr von Blittersdorf, besuchte das Gymnasium in Karlsruhe und studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg (Mitglied des Corps Rhenania) und Freiburg. Zwischen 1813 und 1848 war er in verschiedenen Positionen im badischen Staatsdienst tätig. 1818 wurde er badischer Botschafter in Sankt Petersburg, 1821 Gesandter beim Bundestag in der Freien Stadt Frankfurt. 1835 wurde Blittersdorf badischer Außenminister.

Insbesondere nach dem Tode Ludwig Georg von Winters gewann er starken Einfluss auf die gesamte badische Politik und setzte einen den bisherigen Gewohnheiten entgegenstehenden antiliberalen Richtungswechsel in Baden durch.

Blittersdorf wollte die badische Vorreiterfunktion in Verfassungsfragen und demokratischen Prinzipien wieder zurückdrehen. Dazu setzte er sich für eine Ausweitung der Kompetenzen des Deutschen Bundes ein, um das monarchische Prinzip gegen liberale und demokratische Bestrebungen zu stärken. Daneben versuchte er die Machtposition der Ersten badischen Kammer gegen die gewählte Zweite Kammer zu verbessern und die Beamtenschaft an der Unterstützung liberaler Positionen zu hindern.

Die Zeit von 1835 bis 1843 gilt daher als Ära Blittersdorf, in der letztmalig vor der Märzrevolution von 1848/49 versucht wurde, die Grundlinien der badischen Politik konservativer zu gestalten.

Auf Grund der hieraus resultierenden Streitigkeiten mit der Zweiten Kammer und den liberaler eingestellten Beamten – hier ragt insbesondere der Disput um das Urlaubsrecht der Beamten zur Wahrnehmung gewählter Positionen in der Zweiten Kammer 1841 heraus – verlor Blittersdorf zunehmend den politischen Rückhalt, so dass er 1843 seine frühere Stelle beim Deutschen Bund wieder annahm, die er bis 1848 inne hatte. Bei Ausbruch der Badischen Revolution quittierte Blittersdorf den Dienst.

Er war verheiratet mit Maximiliane Euphrosine Kunigunde Brentano (1802–1861), einer Tochter des Frankfurter Bankiers und Großkaufmanns Franz Brentano. Blittersdorf verbrachte seinen Lebensabend in Frankfurt am Main. Sein Grab befindet sich auf dem Hauptfriedhof Frankfurt. Nach ihm war bis zum 24. Juni 2008 der Blittersdorffplatz (heute François-Mitterrand-Platz)[1] im Frankfurter Bahnhofsviertel benannt, den er der Stadt geschenkt hatte.

Literatur

  • Friedrich von Weech: Blittersdorff, Friedrich Freiherr von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 706 f.
  • Wolfgang von Hippel: Friedrich Landolin Karl Freiherr von Blittersdorf 1792 - 1861. Ein Beitrag zur badischen Landtags- und Bundespolitik im Vormärz, Stuttgart 1967

Einzelnachweise

  1. [1] Amtsblatt der Stadt Frankfurt am Main, Nr. 26/2008

Weblinks


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