Friedrich Hermann Löscher

Friedrich Hermann Löscher
Friedrich Hermann Löscher

Friedrich Hermann Löscher (* 14. September 1860 in Annaberg; † 27. Dezember 1944 in Bärenstein) war ein Pfarrer und Heimatforscher des Erzgebirges.

Leben

Der Sohn des Hauptzollregistrators Friedrich Hermann Löscher und dessen Frau Marie Elise, geborene Jonne, besuchte das Kreuzgynasium in Dresden und gehörte als Alumnus dem Kreuzchor der Dresdner Kreuzkirche an, wo sein Vater später die Stelle eines Kirchners innehatte. 1880 nahm Löscher ein Theologiestudium an der Universität Leipzig auf. Nach einer zweijährigen Hauslehrertätigkeit bei Rudolf Lenk Freiherr von Wolfsberg kehrte er 1887 aus Österreich zurück und übernahm die Diakonstelle in Zwönitz. Im selben Jahr heiratete er in Dresden Martha Emilie Saitmacher, mit der er vier Kinder hatte.

Löscher war 43 Jahre lang Pfarrer in Zwönitz und publizierte neben theologischen Schriften vor allem heimatgeschichtliche Abhandlungen und Volkstücke. Er war Herausgeber der Zeitschrift Aus dem Zwönitzthale. Neben seinen Aktivitäten in zahlreichen kirchlichen Vereinen und Gremien war Löscher Erster Vorsitzender des Erzgebirgsvereins (1925–1928) und dessen Zweigsvereins Zwönitz, Referent des Reichsverbandes des Jugendherbergswesens und im Vorstand des Verbands der Deutschen Gebirgs- und Wandervereine. Er war mit dem Sänger und Dichter Anton Günther befreundet und erreichte durch sein beharrliches Wirken, dass am Fichtelberg eine Jugendherberge entstand. 1927 hielt er die Rede bei der Weihe des Unterkunftshauses auf dem Schwartenberg.

Nach seiner Pensionierung lebte Löscher in der Nähe seines Sohnes in Dresden-Bühlau. Nach dem Tod seiner Frau 1940 verbrachte er seinen Lebensabend bei seiner Tochter im Erzgebirge.

Sein Sohn Friedrich Hermann Löscher (1888–1967) war ein promovierter Jurist und Historiker, der sich u. a. mit dem erzgebirgischen Bergrecht im Mittelalter befasste.

Literatur

  • Erika Löscher (Hrsg.): Heimat Erzgebirge : Geschichte, Land und Leute / Löscher, Friedrich Hermann sen. und jun. Altis, Berlin 1997, ISBN 3-910195-18-0

Weblinks


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