Albertkanal

Albertkanal
Lage des Albertkanals
Der Albert-Kanal in der Nähe von Eben-Emael
Albert-Kanal bei Maastricht, 1940
Albert-Kanal bei Kanne, Belgisch-Limburg

Der Albert-Kanal verbindet als künstliche Wasserstraße die beiden belgischen Städte Lüttich und Antwerpen. Der Bau dieses Kanales sollte den Anliegern an der Maas einen Zugang zur Nordsee ermöglichen, ohne dabei durch die Niederlande fahren zu müssen.

Die Länge des Kanals beträgt 129,5 km. Er wurde in den Jahren von 1930 - 1939 angelegt. Die offizielle Eröffnung erfolgte am 30. Juli 1939. Aufgrund des 2. Weltkriegs wurde der Kanal jedoch erst ab 1946 intensiv genutzt. Vor der Eröffnung dauerte eine Schiffsfahrt von Antwerpen nach Lüttich sieben Tage. Heute liegt die mittlere Dauer bei 18 Stunden.

Auf seinem Weg überwinden sechs Schleusen eine Höhendifferenz von ca. 56 m. Beim belgischen Grenzort Kanne, südlich der niederländischen Stadt Maastricht, durchbricht der Albert-Kanal ein Bergmassiv aus Kalkstein, den man dort Mergel nennt. Dieser bis zu 65 m tiefe Graben gab den Anlass zum Bau des Forts Eben-Emael. Dort verläuft der Kanal mehr oder minder parallel zur niederländischen Grenze westlich von Maastricht.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Kanal wurde ursprünglich für Schiffe mit einer Last von 2.000 Tonnen und einer jährlichen Transportmenge von 15 Millionen Tonnen konzipiert. 1969 wurde schon eine Menge von 40 Millionen Tonnen erreicht. Um den steigenden Anforderungen gewachsen zu sein, wurde der Kanal erweitert, Brücken und Schleusen den neuen Gegebenheiten angepasst. Seit seiner Erweiterung im Jahr 1997 sind Schiffe der Schiffsklasse VI zugelassen, auch für Schubverbände mit vier Leichtern mit insgesamt 9.000 Tonnen Nutzlast. Die Wassertiefe beträgt 3,40 m und die Brückendurchfahrtshöhe 6,70m. Der Kanalabschnitt zwischen Antwerpen und der Schleuse Wijnegem konnte man wegen der am Ufer angesiedelten Industriebetriebe nicht verbreitern und deshalb ist dort nur der Verkehr mit zwei Leichtern möglich. Ursprünglich wollte man zwischen Oelegem und Zandvliet einen Schubschiffkanal bauen, dieser wurde aber wegen der vielen Einsprüche von Umweltorganisationen nicht verwirklicht.

Der Albert-Kanal ist auch für die Trinkwasserversorgung der Region Antwerpen sehr wichtig, da diese von dem Maaswasser das über den Kanal zugeführt wird, abhängig ist.

Industrie

Zwischen dem Kanal und den Straßen war zu wenig Platz um Siedlungen anzulegen, aber er reichte aus für die Ansiedlung verschiedener Industriebetriebe. So sind einige wichtige Betriebe entlang dem Kanal entstanden:

  • Herentals Industries
  • Industrie Oevel-Geel
  • Ravenshout in Beringen, zweitgrößtes Industriegebiet in Limburg
  • Genk-Süd, Hafen

Schleusen

Schleuse Ternaaien
Kanal in Hasselt

Um den Höhenunterschied von 56 m zu überwinden, wurden sechs Schleusenanlagen mit je drei Schleusen gebaut. Jede Anlage verfügt über zwei Schleusen von 136  x 16 m und einer Schleuse von 200 x 24 m. Der Höhenunterschied beträgt an den Schleusen:

Außer diesen Schleusen gibt es in Ternaaien noch eine Schleusenanlage über die und einem wenige 100 Meter langen Verbindungskanal man die Maas bei Maastricht erreicht. Es sind zwei Schleusen von 55,0 x 7,5 m und eine Schleuse von 136 x 16 m, bei einem Höhenunterschied von 13,94 m. Eine vierte Schleuse mit 200 x 25 m ist geplant.

Verkehrsaufkommen

Im Jahr 2005 wurden rund 22,5 Millionen Tonnen Güter von 34.117 Schiffen befördert.

Verbindung mit anderen Kanälen

  • Kanal Bocholt-Herentals bei Herentals
  • Kanal Dessel-Turnhout-Schoten bei Schoten
  • Kanal Dessel-Kwaadmechelen bei Kwaadmechelen
  • Kanal Briegden-Neerharen bei Briegden
  • Netekanaal bei Viersel

Weblinks

Übersichtskarte: Wasserstraßen in Belgien


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