Friedrich (Pfalz-Zweibrücken-Veldenz)

Friedrich (Pfalz-Zweibrücken-Veldenz)

Friedrich von Pfalz-Zweibrücken (* 5. April 1616 in Zweibrücken; † 9. Juli 1661 in Nohfelden) war Pfalzgraf und Herzog von Pfalz-Zweibrücken von 1635 bis 1661. Er entstammte der jüngeren Linie Zweibrücken, die mit seinem Tod erlosch.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Friedrich war der älteste Sohn des Herzogs und Pfalzgrafen Johann II. von Zweibrücken (1584–1635) aus dessen Ehe mit Luise Juliane (1594–1640), Tochter des Kurfürsten Friedrich IV. von der Pfalz. Taufpate des Prinzen war sein Onkel Friedrich V. von der Pfalz. Friedrich wurde durch den Humanisten Balthasar Venator ausgebildet, der ihn von 1631 bis 1634 auf seiner zweieinhalbjährigen Kavalierstour durch die Schweiz, Frankreich und die Niederlande begleitete.

1635 musste der militärisch unerfahrene Erbprinz während der Wirren des Dreißigjährigen Krieges seine erste Bewährungsprobe bestehen. Er unterlag mit seiner Armee von 2.000 Mann bei Oppenheim dem kaiserlichen Heer des Grafen Gallas, was zur Verwüstung seines Herzogtums und zur Flucht des Hofes nach Metz führte. Dort verstarb sein Vater und er trat im Exil dessen Nachfolge an. Wirtschaft und Bevölkerung im Fürstentum schrumpften stark. Bei seinem Tod waren wenig mehr als ein Zehntel der Einwohnerschaft, die zur vorhergehenden Jahrhundertwende bestanden hatte, verblieben.

Durch die Zerstörung der meisten Burgen und Schlösser bedingt, musste Friedrich seine Residenz mehrmals wechseln. Nach seiner Rückkehr ins Herzogtum 1640 lebte er zunächst in Meisenheim, ab 1645 in Zweibrücken und ab etwa 1650 für einige Jahre in der wieder aufgebauten und nur notdürftig ausgestatteten Burg Kirkel. Im Westfälischen Frieden konnte er das Kloster Hornbach zurückgewinnen.

Friedrich starb im Alter von 45 Jahren auf Burg Nohfelden und wurde in der Alexanderskirche in Zweibrücken beigesetzt. Friedrich überlebte alle seine Söhne und auch seinen jüngeren Bruder, weshalb mit ihm die Hauptlinie Zweibrücken erlosch. Sein Vetter aus der Landsberger Linie beerbte ihn.

Ehe und Nachkommen

Friedrich heiratete am 6. April 1640 in Metz Anna Juliane (1617–1667), Tochter des Grafen Wilhelm Ludwig von Nassau-Saarbrücken, mit der er zehn Kinder hatte.

  • Wilhelm Ludwig (1641–1642)
  • Elisabeth (1642–1677)
∞ 1667 Fürst Viktor I. Amadeus von Anhalt-Bernburg (1634–1718)
  • Christine Louise Juliana (1643–1652)
  • Friedrich Ludwig (1644–1645)
  • Sophie Amalie (1646–1695)
∞ 1. 1678 Graf Siegfried von Hohenlohe-Weikersheim (1619–1684)
∞ 2. 1685 Pfalzgraf Johann Karl von Gelnhausen (1638–1704)
  • Eleonore Auguste (1648–1658)
  • Karl Gustav (1649–1650)
  • Katharina Charlotte (1651–1652)
  • Charlotte Friederike (1653–1712)
∞ 1672 Pfalzgraf und Erbprinz Wilhelm Ludwig von Zweibrücken-Landsberg (1648–1675)
  • Sohn (1656–1656)

Literatur

  • Johann Samuel Ersch: Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste, J. f. Gleditsch, 1842, S. 181 Digitalisat
  • Balthasar Venator: Panegyricus principi Friderico dicatus ad diem quintum Aprilis qui natalis ei fuit XL. In: Venator, Balthasar: Gesammelte Schriften, herausg. von Georg Burkard und Johannes Schöndorf, Heidelberg 2001, Bibliotheca Neolatina; 9,1, ISBN 3-934877-02-8, S. 438-523.

Weblinks


Vorgänger Amt Nachfolger
Johann II. Herzog von Pfalz-Zweibrücken
1635–1661
Friedrich II. Ludwig

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann II. (Pfalz-Zweibrücken-Veldenz) — Johann II. von Pfalz Zweibrücken, genannt der der Jüngere (* 26. März 1584 in Bergzabern; † 9. August 1635 in Metz) war von 1604 bis zu seinem Tod Herzog von Pfalz Zweibrücken. Er entstammte der jüngeren Linie Zweibrücken. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann II. (Pfalz-Zweibrücken) — Johann II. der Jüngere von Pfalz Zweibrücken Veldenz (* 26. März 1584 in Bergzabern; † 9. August 1635 in Metz) war von 1604 bis zu seinem Tode Herzog von Pfalz Zweibrücken Veldenz. Er entstammte der jüngeren Linie Zweibrücken. Er war der Sohn von …   Deutsch Wikipedia

  • Pfalz-Zweibrücken — Territorium im Heiligen Römischen Reich Pfalz Zweibrücken Wappen …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken — Herzog Wolfgang von Pfalz Zweibrücken Wolfgang von Pfalz Zweibrücken (* 26. September 1526 in Zweibrücken; † 11. Juni 1569 in Nexon) war ab dem Jahre 1532 Pfalzgraf und Herzog von Pfalz Zweibrücken. Sein Vater war Ludwig II. von Pfalz Zweibrücken …   Deutsch Wikipedia

  • Johann I. (Pfalz-Zweibrücken) — Johann I. von Pfalz Zweibrücken (* 8. Mai 1550 in Meisenheim; † 12. August 1604 in Germersheim) war von 1569 bis zu seinem Tode Pfalzgraf und Herzog von Pfalz Zweibrücken und betätigte sich auch als Genealoge seines Hauses und des Hauses seiner… …   Deutsch Wikipedia

  • Katharina Charlotte von Pfalz-Zweibrücken — Katharina Charlotte (1615 1651), Herzogin von Zweibrücken, Pfalzgräfin bei Rhein zu Neuburg, Herzogin von Jülich Berg, Ölgemälde von Johann Spilberg, 1648, Stadtmuseum Düsseldorf Katharina Charlotte von Pfalz Zweibrücken (* 11. Januar 1615 in… …   Deutsch Wikipedia

  • Elisabeth Louise Juliane von Pfalz-Zweibrücken — (* 16. Juli 1613 in Heidelberg; † 29. März 1667 in Herford) war eine Titular Pfalzgräfin von Zweibrücken und ab 1649 bis zu ihrem Tod als Elisabeth II. Fürstäbtissin des reichsunmittelbaren Stifts Herford. Leben Elisabeth Luise Juliane war das… …   Deutsch Wikipedia

  • Magdalena Katharina von Pfalz-Zweibrücken — (* 26. April 1607 in Zweibrücken; † 20. Januar 1648 in Straßburg) war eine Pfalzgräfin von Zweibrücken und durch Heirat Herzogin und Pfalzgräfin von Birkenfeld. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachkommen …   Deutsch Wikipedia

  • Ludwig I. (Pfalz-Zweibrücken) — Ludwig I. von Pfalz Zweibrücken, genannt der Schwarze, (* 1424; † 19. Juli 1489 in Simmern) war Pfalzgraf und Herzog von Pfalz Zweibrücken. Leben Sein Vater war Stefan von Pfalz Simmern Zweibrücken, seine Mutter Anna von Veldenz. Er heiratete am… …   Deutsch Wikipedia

  • Wolfgang (Pfalz-Zweibrücken) — Pfalzgraf Herzog Wolfgang von Pfalz Zweibrücken Zwei Seiten aus der Kirchenordnung Herzog W …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”