Friedliche Revolution (Leipzig)

Friedliche Revolution (Leipzig)
Friedliche Revolution in Leipzig: Teilnehmer eines Schweigemarsches am 9. November 1989

Als Friedliche Revolution in Deutschland wird die Gesamtheit der politischen Ereignisse und Strukturveränderungen in Ostdeutschland in den Jahren 1989 und 1990 bezeichnet. Die Stadt Leipzig spielte dabei eine bedeutende Rolle. Die Friedliche Revolution war am Ende erfolgreich und führte zum Mauerfall, zur Öffnung der innerdeutschen Grenze, zur Demokratisierung des gesellschaftlichen Systems der DDR und schließlich zur Wiedervereinigung Deutschlands.[1]

Inhaltsverzeichnis

Friedensgebete

Die Friedensgebete in der Leipziger Nikolaikirche fanden als dauerhafte Einrichtung[2] ab November 1982 montags statt. Sie wurden von Diakon Günter Johannsen und seiner Jungen Gemeinde (JG) Leipzig-Probstheida initiiert. Anfangs war die Beteiligung an den Friedensgebeten für die Initiatoren sehr ernüchternd, aber in der Folgezeit nahmen die Besucherzahlen, auch die der Stasi (MfS), stetig zu. Bis zu Johannsens Dienststellenwechsel nach Brandenburg (1984) und der Übernahme des Friedensgebetes durch die Pfarrer Christoph Wonneberger und Christian Führer wurden die montäglichen Veranstaltungen von Probstheidaer Jugendlichen unter Mithilfe anderer Jungen Gemeinden Leipzigs selbständig weitergeführt. Die Friedensgebete boten die Möglichkeit des Austauschs und des Gedenkens in einer intimeren Atmosphäre. Trotz Kritik des Kirchenvorstandes von St. Nikolai an zu viel provokatorisch-politisierenden Inhalten konnten die Friedensgebete unter der Schirmherrschaft von Superintendent Friedrich Magirius aufrechterhalten werden.[3] Ende 1988 begann die Besucherzahl aufgrund der verstärkten gesellschaftlichen Debatte weiter zu steigen, und die Friedensgebete bekamen erhebliche politische Relevanz. Die Versuche des Staates, reglementierend Einfluss auf Verlauf und Ausgestaltung der Friedensgebete zu nehmen, führten dazu, dass zunehmend Aktionen im Anschluss vor der Kirche stattfanden. Viele der Teilnehmer verweilten nach dem Gebet auf dem Nikolaikirchhof. Diese neue Öffentlichkeit bot eine Basis für angeregten Informationsaustausch und Reflexion.

Ablauf

Am 11. Januar 1989 wurden von Mitgliedern von Basisgruppen 5000 Flugblätter verteilt, die zur Teilnahme an einer Gedenkdemonstration „zur demokratischen Erneuerung unserer Gesellschaft“ am 15. Januar 1989, dem 70. Jahrestag der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts, aufriefen und Meinungs-, Versammlungs- und Pressefreiheit. Vier Oppositionelle wurden noch am selben Tag verhaftet, Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) entfernten einen großen Teil der Handzettel aus den Briefkästen. An der Demonstration nahmen 500 Leipziger teil. Nach Auflösung der Kundgebung wurden 53 Personen verhaftet, mussten jedoch nach weiteren Protesten, Fürbittandachten und außenpolitischem Druck durch die Außenminister der Bundesrepublik und der USA im Rahmen der vertraglichen Bestimmungen der Schlussakte von Helsinki (Korb III) bis zum 19. Januar freigelassen werden.[4]

Am 13. März, während der Leipziger Frühjahrsmesse unter Anwesenheit vieler westlicher Journalisten, demonstrierten 300 Bürger, darunter viele Ausreiseantragsteller, vor der Nikolaikirche. Der Demonstrationszug im Anschluss an das Friedensgebet wurde durch Sicherheitskräfte und von der SED organisierte „Gesellschaftliche Kräfte“ aufgelöst, als er sich bereits vom Markt Richtung Thomaskirche bewegte. Daraufhin genehmigte die DDR-Führung im Rahmen der Aktion „Auslese“ bis zum 7. Mai etwa 2000 Ausreiseanträge, um den gesellschaftlichen Druck zu entspannen. Während der Kommunalwahlen am 7. Mai gelang es Oppositionellen, die Stimmauszählungen des Stadtbezirks Leipzig-Mitte zu kontrollieren. Die Wahlbeteiligung lag um ca. 7 %, die Zahl der abgegebenen Ja-Stimmen um ca. 5 % niedriger als offiziell verlautet. Damit konnte der DDR-Führung erstmals Wahlbetrug nachgewiesen werden. Kurz vor der Wahl wurden Flugblätter mit der Aufforderung zur Wahlverweigerung verteilt, unterzeichnet von der nicht existenten Demokratische Initiative - Initiative zur demokratischen Erneuerung der Gesellschaft. Der Text lud ein, auf dem Marktplatz ein „alternatives Volksbegehren“ stattfinden zu lassen, wobei die Wahlscheine der Nichtwähler in einer Urne gesammelt werden sollten. Zusätzlich wurde zu einer Demonstration vor dem Völkerschlachtdenkmal eingeladen. Es kam zu über 100 Festnahmen mit anschließenden Verhören durch die Staatssicherheit.[5]

Am 4. Juni sollte anlässlich des Weltumwelttages die Veranstaltung „Eine Hoffnung lernt gehen - Pleißepilgerweg 1989“ entlang der verrohrten Pleiße stattfinden. Obwohl die zunächst genehmigte Aktion verboten wurde, nahmen an den Gottesdiensten etwa 1400 Personen teil. 74 Teilnehmer wurden verhaftet. Das für den 10. Juni geplante, aber nicht genehmigte Straßenmusikfestival endete gegen 12 Uhr Mittags in einer Verhaftungswelle durch die Volkspolizei. Die Festnahmen der Musiker, die samt ihrer Instrumente brutal auf LKWs „verladen“ wurden, lösten heftige Proteste unter den anwesenden Passanten aus.

Zum Kirchentag vom 6. bis 9. Juli wurden politische Probleme von den Veranstaltern nicht thematisiert. In der Lukaskirche wurde von Basisgruppen jedoch ein „Statt-Kirchentag“ veranstaltet, an dem 2500 Menschen teilnahmen. Hieran nahmen Oppositionelle aus der gesamten DDR teil. Im Anschluss an den Abschlussgottesdienst auf der Rennbahn bildete sich eine Demonstration gegen Wahlbetrug und gegen den Staatsterror in China, den die DDR-Regierung begrüßt hatte. Auf dem Weg in die Innenstadt entrissen Mitarbeiter des MfS den Demonstranten Transparente und flüchteten in die Straßenbahn.

Während einer Demonstration zur Leipziger Herbstmesse am 4. September rissen MfS-Mitarbeiter vor laufenden Kameras westlicher Journalisten Transparente mit Aufschriften wie „Für ein offenes Land mit freien Menschen“, das Katrin Hattenhauer und Gesine Oltmanns trugen, herunter. Darauf reagierten die Demonstranten mit „Stasi raus“-Rufen. Erstmals war auch der Ruf „Wir bleiben hier“ zu hören, nachdem zuvor vor allem Ausreisewillige die Atmosphäre der Demonstrationen dominiert hatten. Von diesem Zeitpunkt an protestierten beide Lager gemeinsam für Veränderungen.

Am 11. September hatte die Volkspolizei den Nikolaikirchhof abgeriegelt, nachdem über 1000 Menschen am Friedensgebet teilgenommen hatten. 89 Personen wurden festgenommen - unter ihnen Katrin Hattenhauer - und Ordnungsstrafen von bis zu 5000 Mark verhängt. Auch am 18. September waren Polizeiketten um die nahezu überfüllte Kirche postiert, wieder kam es zu Festnahmen.[6] Am 25. September predigte Christoph Wonneberger beim Friedensgebet in der Nikolaikirche und verkündigte: „Wer andere willkürlich der Freiheit beraubt, hat bald selbst keine Fluchtwege mehr.“[7] 5000 Menschen nahmen an der sich anschließenden Montagsdemonstration teil und forderten unter anderem die Zulassung des Neuen Forums. Da der Weg zum Markt durch die Polizei abgesperrt war, verlagerte sich der Demonstrationszug Richtung Karl-Marx-Platz und führte dann über den Ring bis zur „Runden Ecke“, dem Sitz der Bezirksverwaltung des MfS.[8]

Ende September wurden von der SED initiierte Leserbriefe gegen die Friedensgebete unter dem Titel „Wir wollen weiter in Ruhe und Geborgenheit leben“ in der Leipziger Volkszeitung (LVZ) veröffentlicht, taten dem Zulauf zu Gebeten und Demonstrationen aber keinen Abbruch. Am 2. Oktober demonstrierten bereits 20.000 Menschen. Während des Zuges um den Ring bis zur Thomaskirche wurde eine Polizeikette durchbrochen. Im Anschluss ging die Polizei mit Hunden, Helmen, Schlagstöcken und Schilden ausgerüstet gegen die Demonstranten vor, wobei es wiederum zu vielen Festnahmen kam.

Am 6. Oktober wurde der von der SED in Auftrag gegebene Leserbrief eines Leipziger Kommandeurs der Kampfgruppen veröffentlicht, in dem es unter anderem hieß:[9]

„Die Angehörigen der Kampfgruppenhundertschaft (…) verurteilen, was gewissenlose Elemente seit einiger Zeit in der Stadt Leipzig veranstalten. (…) Wir sind dagegen, daß diese kirchliche Veranstaltung mißbraucht wird, um staatsfeindliche Provokationen gegen die DDR durchzuführen. (…) Wir sind bereit und Willens, das von uns mit unserer Hände Arbeit Geschaffene wirksam zu schützen, um diese konterrevolutionären Aktionen endgültig und wirksam zu unterbinden. Wenn es sein muß, mit der Waffe in der Hand!“

Diese massiven Einschüchterungsversuche seitens des Staates sowie die interne Aufforderung zu radikalen Maßnahmen[10] verliehen der Lage eine immer schärfere Brisanz. Am 7. Oktober 1989, dem 40. Jahrestag der DDR, demonstrierten 4.000 Personen in Leipzig, 210 wurden verhaftet.

Am 9. Oktober standen 8.000 Polizisten, Kampftruppenmitglieder und NVA-Soldaten bereit. In den Krankenhäusern waren die Blutkonserven aufgestockt worden, medizinisches Personal wurde zu Spät- und Nachtschicht zwangsverpflichtet. Die Nikolaikirche war schon gegen 14 Uhr mit etwa 600 SED-Mitarbeitern besetzt. Zugverbindungen nach Leipzig waren erschwert. Trotz der drohenden Gefahr einer „chinesischen Lösung“ nach Vorbild des Massakers vom „Platz des Himmlischen Friedens“ fanden sich 70.000 Bürger nach den Friedensgebeten zusammen.[11] Ab Mittag wurde der „Appell“ zur Gewaltlosigkeit dreier subversiver Leipziger Gruppen (Arbeitsgruppe Menschenrechte, Arbeitskreis Gerechtigkeit und der Arbeitsgruppe Umweltschutz) als illegal gedrucktes Flugblatt verteilt und nachmittags in den Kirchen der Innenstadt verlesen.[12] Kurz vor Schluss des Friedensgebetes in der Nikolaikirche, vor dem Segen des Bischofs, wurde ein „Aufruf“ des Gewandhauskapellmeisters Kurt Masur, des Kabarettisten Bernd-Lutz Lange, des Theologen Peter Zimmermann und dreier Sekretäre der SED-Bezirksleitung (der so genannte „Aufruf der Leipziger Sechs“) verlesen, der ebenfalls zur Gewaltlosigkeit aufrief und wie folgt auch über den Leipziger Stadtfunk ab 18.00 Uhr gesendet wurde:

Bürger! Professor Kurt Masur, Pfarrer Dr. Zimmermann, der Kabarettist Bernd-Lutz Lange und die Sekretäre der SED-Bezirksleitung Dr. Kurt Meyer, Jochen Pommert und Dr. Roland Wötzel wenden sich mit folgendem Aufruf an alle Leipziger: Unsere gemeinsame Sorge und Verantwortung haben uns heute zusammengeführt. Wir sind von der Entwicklung in unserer Stadt betroffen und suchen nach einer Lösung. Wir alle brauchen freien Meinungsaustausch über die Weiterführung des Sozialismus in unserem Land. Deshalb versprechen die Genannten heute allen Bürgern, ihre ganze Kraft und Autorität dafür einzusetzen, dass dieser Dialog nicht nur im Bezirk Leipzig, sondern auch mit unserer Regierung geführt wird. Wir bitten Sie dringend um Besonnenheit, damit der friedliche Dialog möglich wird.“

Es sprach Kurt Masur[13]

Tatsächlich verlief die folgende Demonstration mit über 70.000 Teilnehmern (manche Quellen sprechen von bis zu 100.000) erstmals ohne jede Gewaltanwendung.[14] Der Demonstrationszug führte von der Nikolaikirche Richtung Oper, dann auf den Ring. Als die Menschen am Hauptbahnhof vorbeizogen, zogen sich die Sicherheitskräfte zurück. Mit einer solchen Anzahl an Menschen hatte der Staat nicht gerechnet. Nach unbeantworteten Telefonaten nach Berlin entschieden der 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Hackenberg und Polizeipräsident Generalmajor Straßenburg den Rückzug. Die Gründe und der genaue Hergang sind aber bis heute nicht vollständig geklärt. Auf den Treppen der „Runden Ecke“ wurden Kerzen aufgestellt. Gegen 20 Uhr war die Demonstration beendet und die Macht des SED-Staates gebrochen.[15]

Nach dem 9. Oktober stieg die Zahl der Demonstranten noch einmal deutlich an: Am 16. Oktober waren es 120.000 Menschen, am 23. Oktober demonstrierten 200.000 für Reformen und die Zulassung des Neuen Forums, am 30. Oktober waren es 300.000. Eine Woche später, am 6. November, fand die größte Montagsdemonstration in Leipzig statt. Verschiedene Schätzungen belaufen sich auf 300.000 bis 400.000 Demonstranten aus der gesamten DDR. Nach dem Mauerfall nahm die Zahl der Demonstranten ab. Am 13. November demonstrierten noch 150.000 gegen die SED und die Staatssicherheit.

Folgen

Über Kontakttelefone der Oppositionsgruppen verbreitete sich die Information von den Verhaftungen Anfang September 1989. Bei Fürbittgottesdiensten und Mahnwachen, z. B. an der Gethsemane-Kirche in Ost-Berlin, wurde die Freilassung der Inhaftierten gefordert.[16] Nach dem 9. Oktober 1989 begannen regelmäßige Demonstrationen in vielen anderen größeren und kleineren Städten der DDR. Die Revolution trug direkt zum Mauerfall und der Deutschen Wiedervereinigung bei.

Historisches Gedächtnis, Denkmale und Erinnerungen

Im Jahr 2008 wurde im Deutschen Bundestag die Errichtung eines Freiheits- und Einheitsdenkmals in Berlin beschlossen, parallel dazu forderten die sächsischen Bundestagsabgeordneten ein „Wendedenkmal“ in Leipzig. Der Antrag scheiterte knapp, aber die Idee wurde nicht aufgegeben. In den Monaten September / Oktober 2008 erhielt das Wendedenkmal wieder mehr Aufmerksamkeit, als sich auch der Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier für ein Denkmal des Bundes in Leipzig einsetzte.[17]

Zeitgleich zur Beratung im Bundestag wurde innerhalb des sächsischen Landtages über ein Denkmal im Auftrag des Landes diskutiert. Der damalige Ministerpräsident Georg Milbradt war erst unentschlossen, stimmte aber später für ein Denkmal. Auch in Leipzig wurde kontrovers über ein Denkmal geredet. So bot die US-amerikanische Künstlerin Miley Tucker-Frost an, ein Denkmal zu schaffen[18], welches nur durch Sponsoren aus den USA geschaffen werden sollte.

Ein Themenschwerpunkt der Leipziger Buchmesse im Jahr 2009 lag auf dem politischen Umbruch in der DDR und in Osteuropa in den 1980er und 1990er Jahren. Ab 3. Oktober 2009 wird die Sonderausstellung „Leipzig auf dem Weg zur friedlichen Revolution“ im Museum in der „Runden Ecke“ (ehemalige Stasi-Zentrale in Leipzig) gezeigt, veranstaltet von der Gedenkstätte Museum in der „Runden Ecke“, dem Archiv Bürgerbewegung Leipzig e. V. und der Stadt Leipzig.

Ebenfalls im Jahr 2009 wird in ganz Deutschland unter dem Motto „Jubiläum Freiheit und Einheit“ an die Verkündung des Grundgesetzes vor 60 Jahren und den Beginn der Friedlichen Revolution vor 20 Jahren erinnert.[19]

Im Jahr 2011 beschlossen der Deutsche Bundestag, der Sächsische Landtag und der Leipziger Stadtrat den Bau eines Einheits- und Freiheitsdenkmals in Leipzig.

Einzelnachweise

  1. Einen kurzen Abriss dieser Entwicklung gibt Heinrich August Winkler: 1989/90: Die unverhoffte Einheit. In: Carola Stern, Heinrich August Winkler (Hrsg.): Wendepunkte deutscher Geschichte 1848-1990. Frankfurt am Main: Fischer Tb. Verlag, 3. Auflage. 2005, ISBN 3-596-15393-X, S. 193–226
  2. http://www.archiv-buergerbewegung.de/index.php?option=com_content&view=article&id=96&Itemid=30
  3. Dona-Nobis-Pacem, Evangelische Verlagsanstalt, 2. Auflage. 1996 Berlin, S. 7/8
  4. IFM-Archiv Sachsen e.V.: Leipziger Menschenrechtsgruppen 1989 (Blatt 1/ 1999): 15. Januar 1989 - Der Protest zieht in die Provinz.
  5. Hans Michael Kloth: Vom „Zettelfalten“ zum freien Wählen, Berlin 2000, S. 247; Christian Dietrich: Fallstudie Leipzig 1987-1989. Die politisch-alternativen Gruppen in Leipzig vor der Revolution in: Materialien der Enquete-Kommission „Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland“ (12. Wahlperiode des Deutschen Bundestages), Baden-Baden 1995, Bd. VII/1, S. 640 f.; IFM-Archiv Sachsen e. V.: Leipziger Menschenrechtsgruppen 1989 (Blatt 3/ 1999): 7. Mai 1989 – Die Proteste häufen sich.
  6. Ein eindringlicher Aufruf zur Besonnenheit durch Pfarrer Christian Führer in seiner Begrüßung zum Friedensgebet am 18. September 1989 in der Kirche St. Nikolai ist abgedruckt in: Ekkehard Kuhn: „Wir sind das Volk!“. ISBN 3-548-33245-5, S. 35 f.
  7. Gerold Hildebrand: „Für ein offenes Land mit freien Menschen“. Eine Leipzigerin über Befreiung und Freiheit. In: Gerbergasse 18, 13. Jg., Nr. 48 (1/2008). S. 29–31. im Netz
  8. Kapitel Leipzig - Kampf um die Straße. Friedensgebete und Demonstrationen.. In: Ehrhart Neubert: Unsere Revolution. Die Geschichte der Jahre 1989/90. München, Zürich: Piper Verlag, 2008, ISBN 3-492-05155-3, S. 100–110.
  9. In Leipziger Volkszeitung, damals Organ der Bezirksleitung der SED, am 6. Oktober 1989, S. 2, hier zit. nach Neues Forum Leipzig: Jetzt oder nie, S. 63.
  10. R. Mey 2011 zur Drohung an MG-Schützen bei Verweigerung des Schießbefehls mit dem Militärstaatsanwalt noch am Nachmittag des 9. Oktober.
  11. Karsten Timmer: Vom Aufbruch zum Umbruch. Die Bürgerbewegung in der DDR 1989. Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2000, ISBN 3-525-35925-X, S. 175–189 (Abschnitt IV.1.: Der kritische Moment: Leipzig, 9. Oktober)
  12. Appell des organisierten Widerstandes zur Gewaltlosigkeit am 9. Oktober 1989
  13. Zit. nach Neues Forum Leipzig: Jetzt oder nie, S. 82 f.
  14. Vgl. Leipziger Menschenrechtsgruppen 1989 (Blatt 9/ 1999): 9. Oktober 1989 - Tag der Entscheidung
  15. Stefan Wolle: Allmacht und Ohnmacht in der Diktatur. Das SED-System auf dem Weg in den Zusammenbruch. In: Hans-Hermann Hertle, Stefan Wolle: Damals in der DDR. Der Alltag im Arbeiter- und Bauernstaat, München: Wilhelm Goldmann Verlag, 2. Auflage. 2006, ISBN 3-442-15383-2, S. 299–390.
  16. Mahnwache an der Gethsemanekirche Didaktische Materialien, Fotos, Videos, Dokumente und Zeitzeugen-Interviews auf jugendopposition.de (Bundeszentrale für politische Bildung / Robert-Havemann-Gesellschaft e.V.)
  17. Meldung der Leipziger Volkszeitung vom 8. Oktober 2008
  18. Mitteldeutsche Zeitung vom 2. Mai 2008
  19. Das Jubiläumsjahr soll den Zeitraum bis zum 3. Oktober 2010, dem 20. Jahrestag der Verwirklichung der deutschen Einheit, umfassen; s. Website der Bundesregierung

Literatur

  • Neues Forum Leipzig: Jetzt oder nie - Demokratie! Leipziger Herbst ’89. Zeugnisse, Gespräche, Dokumente. Leipzig: Forum Verlag, 2. Auflage. 1989, ISBN 3-86151-001-4.
  • Leipziger Demontagebuch. Demo - Montag - Tagebuch - Demontage. Zusammengestellt und mit einer Chronik von Wolfgang Schneider. Leipzig und Weimar, Gustav Kiepenheuer Verlag, 3. Auflage. 1991, ISBN 3-378-00420-7.
  • Hermann Geyer: Nikolaikirche, montags um fünf: die politischen Gottesdienste der Wendezeit in Leipzig. Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2007 (Universität Leipzig, Habil.-Schr. 2006), ISBN 978-3-534-18482-8, Inhaltsverzeichnis.
  • Christian Dietrich, Fallstudie Leipzig 1987-1989. Die politisch-alternativen Gruppen in Leipzig vor der Revolution. In: Materialien der Enquete-Kommission "Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland" (12. Wahlperiode des Deutschen Bundestages), Nomos Verlagsgesellschaft 1995, Bd. VII/1, ISBN 3-7890-4006-1, S. 558–666.
  • Reinhard Bernhof: Die Leipziger Protokolle. Halle, projekte verlag, 2004.
  • Ekkehard Kuhn: „Wir sind das Volk!“ Die friedliche Revolution in Leipzig, 9. Oktober 1989. Berlin, Ullstein, 1999, ISBN 3-548-33245-5.
  • Uwe Schwabe: Die Entwicklung der Leipziger Opposition in den achtziger Jahren am Beispiel der Friedensgebete. In: Günther Heydemann, Gunther Mai und Werner Müller (Hrsg.): Revolution und Transformation in der DDR 1989/90 (Schriftenreihe der Gesellschaft für Deutschlandforschung, Bd. 73). Berlin, Duncker & Humblot, 1999, ISBN 3-428-10003-4, S. 159–172.
  • Karsten Timmer: Vom Aufbruch zum Umbruch. Die Bürgerbewegung in der DDR 1989 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd. 142). Göttingen, Vandenhoeck & Ruprecht, 2000, ISBN 3-525-35925-X.
  • Der Sächsische Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR (Hrsg.): Aufbruch 89. Die friedliche Revolution in Sachsen (überarbeitete Neuaufl. des Ausstellungskataloges 10 Jahre friedliche Revolution - Ein Weg der Erinnerung). Dresden, 2004.
  • Eckhard Jesse (Hrsg.): Friedliche Revolution und deutsche Einheit. Sächsische Bürgerrechtler ziehen Bilanz. Berlin: Christoph Links Verlag, 2006, ISBN 3-86153-379-0
  • Martin Jankowski: Der Tag, der Deutschland veränderte. 9. Oktober 1989. Leipzig, Evangelische Verlagsanstalt, 2007, ISBN 978-3-374-02506-0.
  • Roland Mey, Der Schießbefehl am 9. Oktober 1989. Onlineshop-Angebot. Inhaltsangabe.. Osiris-Online-Verl. 2011.

Weblinks


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