Friedl Rinder

Friedl Rinder
Friedl Rinder, 1959 in Dahn

Frieda[1] (Friedl, fälschlich auch: Elfriede) Rinder (geb. Benzinger) (* 20. November 1905 in Schrobenhausen; † 3. Juni 2001 in München) war eine erfolgreiche deutsche Schachspielerin.

Sie war fünfmal deutsche Meisterin und erreichte bei der Weltmeisterschaft 1939 den vierten Platz. Rinder war eine Nichte des starken Schachspielers Josef Benzinger. Dieser lehrte sie das Schachspiel. Erstmals hörte man von ihr 1932, als sie beim 13. Kongress des Bayerischen Schachbundes Platz drei belegte.

Inhaltsverzeichnis

Deutsche Damen-Meisterschaften

1939 gewann sie in Stuttgart erstmals die deutsche Damen-Meisterschaft.[2] Dies gelang ihr noch viermal, nämlich 1949 bei der gesamtdeutschen Meisterschaft in München, 1955 in Krefeld, 1956 in Wolfratshausen und 1959 in Dahn.[3] [4]

Vizemeisterin wurde sie 1947 in Seesen, 1951 in Bad Klosterlausnitz und 1953 Waldkirch. Ihr Schachverein war der Damenschachklub München.[5]

Weltmeisterschaft der Damen

1939 nahm sie in Buenos Aires an der 9. Damen-Weltmeisterschaft teil. Sie erzielte 15 Punkte und belegte damit unter den zwanzig Teilnehmerinnen Platz vier hinter Vera Menchik, Sonja Graf und Berna Carrasco.[6] In den Jahren 1959 und 1961 nahm sie zweimal an Kandidatenturnieren teil.[7][8]

Weitere Aktivitäten

Rinder gewann noch mehrere internationale Damen-Turniere. Dreimal spielte sie bei einer Schacholympiade für Deutschlands Damenmannschaft am ersten Brett, und zwar bei der Schacholympiade 1957 in Emmen, 1963 in Split und 1966 in Oberhausen.[9]

Im Jahr 1957 wurde sie vom Weltschachbund FIDE mit dem Titel Internationale Meisterin ausgezeichnet.[10]

Privates

Elfriede Oweger

Ihr Sohn Gerd Rinder wurde ebenfalls ein bekannter Schachspieler: Deutscher Jugendmeister 1954[11], Meister von Bayern 1960[12] und Studienkomponist. Ihre Tochter war Elfriede Oweger, ebenfalls Schachspielerin (6. Platz bei der Deutschen Meisterschaft 1968).[13]

Einzelnachweise

  1. Ihr Vorname laut Geburtsurkunde ist Frieda.
  2. Deutsche Damenmeisterschaft 1939 in Stuttgart auf TeleSchach
  3. Deutsche Meisterschaften der Frauen eine Übersicht der Deutschen Meisterschaften seit 1939, zusammengestellt von Gerhard Hund
  4. Deutsche Damenmeisterschaft 1959 in Dahn auf TeleSchach
  5. Alfred Diel: Schach in Deutschland. Festbuch aus Anlaß des hundertjährigen Bestehens des Deutschen Schachbundes e. V. 1877–1977. Rau, Düsseldorf 1977, S. 167
  6. Kreuztabelle der Frauenweltmeisterschaft 1939 (englisch)
  7. World Chess Championship (Women) 1959 Candidates Tournament
  8. World Chess Championship (Women) 1961 Candidates Tournament
  9. WOMEN'S CHESS OLYMPIADS - Rinder, Elfriede (Germany) auf Olimpbase (englisch)
  10. Willy Iclicki: FIDE Golden book 1924-2002. Euroadria, Slovenia, 2002, S. 116
  11. Deutsche Jugendeinzelmeisterschaften 1954
  12. Süddeutsche Schachzeitung 1960, S. 181.
  13. 20. Deutsche Damenmeisterschaft 1968 in Fürstenfeldbruck auf TeleSchach (Kreuztabelle und Bild)

Weblinks


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