Albertbrücke

Albertbrücke
51.05728113.754506

f1

Albertbrücke
Albertbrücke
Albertbrücke von der Frauenkirche aus gesehen
Nutzung Straßenbrücke
Unterführt Elbe
Ort Dresden, Deutschland
Konstruktion Bogenbrücke
Gesamtlänge 316 m
Breite 18,60 m
Lichte Weite 31 m
Fahrzeuge pro Tag ca. 44000 Kfz, ca. 750 Radfahrer, Straßenbahnen
Baubeginn 14. Juni 1875
Fertigstellung 1877
Freigabe 19. November 1877
Bogenschütze an der Albertbrücke

Die Albertbrücke ist die östlichste der vier Elbbrücken der Dresdner Innenstadt. Benannt ist die 316 Meter lange Brücke heute wieder nach König Albert von Sachsen. Zu DDR-Zeiten trug sie, erinnernd an die Vereinigung von KPD und SPD (1946), den Namen Brücke der Einheit.

Inhaltsverzeichnis

Lage und Bauwerk

Die Brücke verbindet den Sachsenplatz (mit den Kreuzungen Güntzplatz und Käthe-Kollwitz-Ufer) im Süden mit dem Rosa-Luxemburg-Platz im Norden. Von dort führen die Glacisstraße und die Hoyerswerdaer Straße in die Äußere Neustadt. Über die Brücke fahren heute die DVB-Straßenbahnen der Linien 6 und 13. Mit rund 44.000 Fahrzeugen, 750 Radfahrern und etlichen Straßenbahnen ist die Albertbrücke nach der benachbarten Carolabrücke die am stärksten befahrene Dresdner Stadtbrücke.

Am 8. Oktober 1875 wird an der Gründung mittels stählerner Senkkasten gearbeitet.

Das Brückenbauwerk besteht aus 14 Steinbögen, die symmetrisch zum 7,5 Meter breiten Mittelpfeiler in der Elbe ausgebildet sind. Die vier Stromöffnungen haben lichte Weiten von 31 Meter. Die kleinste Durchfahrtshöhe beträgt 7,92 Meter beim höchsten schiffbaren Wasserstand. Die Brücke ist 18,60 Meter breit. Die Gründung der Uferpfeiler erfolgte in offener Baugrube; für die Strompfeiler mittels Senkkasten. Den markanten Mittelpfeiler zieren an der Oberstromseite ein Reliefportrait des Königs Albert von Sachsen und auf der Unterstromseite das Dresdner Stadtwappen, beide aus Carrara-Marmor.

Geschichte

Der Bau der Brücke nach Plänen und unter der Leitung von Stadtbau-Oberingenieur Karl Manck begann am 14. Juni 1875. Gut zwei Jahre später, am 19. November 1877[1] folgte die Einweihung als König-Albert-Brücke. Am 7. Mai 1945, einen Tag vor Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland, wurden auf jeder Brückenseite drei Bögen gesprengt. Der Wiederaufbau mit verkleideten Stahlbetonbögen zum heutigen Zustand konnte aber bereits im Juli 1946 abgeschlossen werden.

Zustand

Montage des Mittelstückes der Behelfsbrücke am 27.10.2011

Aufgrund von Zerfallsprozessen ist die Sicherheit der Brücke gegenwärtig nicht gewährleistet. So sind vor allem die Geländer nicht mehr stabil genug verankert und es drohen Sandsteinteile abzubrechen. Deshalb wurden Maßnahmen ergriffen, welche die Nutzbarkeit und Sicherheit bis zur grundhaften Sanierung gewährleisten sollen: Die Geschwindigkeit wurde auf Tempo 30 reduziert. Die jeweils äußere Hälfte des Geh- und Radweges wurde gesperrt und mittels Baustellenabsperrung gesichert. Um für Fußgänger und Radfahrer eine angemessene Breite des Geh- und Radweges vorzuhalten, wurde dieser zu Lasten der Fahrbahnen verschoben. So ist gegenwärtig nur eine Fahrspur pro Richtung für den Kfz-Verkehr nutzbar, wobei sich Kfz und Straßenbahn diese teilen. So kommt es vor allem im Berufsverkehr zu erheblichen Rückstaus und Verspätungen im Straßenbahnverkehr. Im Herbst 2011 wurde eine Behelfsbrücke auf der elbabwärtigen Seite der Albertbrücke errichtet, die den Fuß- und Radverkehr bis zum Beginn und während der Bauarbeiten aufnehmen soll. Damit kann die ursprüngliche Kapazität der Brücke im Kfz- und Straßenbahnverkehr wieder hergestellt werden.

Baupläne

Ursprünglich sollte die Sanierung und damit einhergehend eine Verbreiterung der Brücke bereits 2008 beginnen, nachdem seit dem Jahr 2007 Sicherungsmaßnahmen getroffen wurden. Das Projekt verzögerte sich erst durch einen Einspruch des Landesdenkmalamtes gegen die Verbreiterung. Aktuell wird mit der Maßnahme nicht begonnen, da die Waldschlößchenbrücke, die einem Großteil des Verkehrs während der Bauzeit als Umleitung dienen soll, noch nicht fertig gestellt ist. Der Ausbau ist mit 21 Millionen Euro veranschlagt und soll nun nach der gegenwärtig nicht sicher zu terminierenden Freigabe der Waldschlösschenbrücke beginnen. Dabei wird die Brücke unter Berücksichtigung der Auflagen des Denkmalschutzes nur um 3,60 m statt der ursprünglich geforderten 4,70 m verbreitert.

Kunstwerke in der Nähe der Brücke

Relief Bomätscher

Am Fuß der Brücke befinden sich am Neustädter Elbufer zwei Sandsteinreliefs, die von der Elbe aus zu sehen sind. Mit dieser Blickrichtung stellt das linke Relief das historische Flussleben dar. Es wurde 1936/1937 von Herrmann Alfred Raddatz geschaffen. Es ist 1,4 Meter hoch und 12 Meter breit. Es stellt Männer dar, die vermutlich Schiffsverladearbeiten durchführen sowie einen Fährmann mit seinem Kahn. Das andere Relief rechts der Brücke wurde 1938 von Edmund Moeller geschaffen. Dargestellt sind Männer, die Schiffe ziehen. Das Relief ist 1,4 Meter hoch und 10 Meter lang.[2]

Am Neustädter Brückenkopf befindet sich eine Gedenkstätte für Rosa Luxemburg. Nach ihr ist der Platz benannt, auf den die Albertbrücke führt.

Literatur

  • Erich Fiedler: Brücken der Stadterweiterung. Albertbrücke - Carolabrücke - Flügelwegbrücke. In: Dresdner Geschichtsverein e. V. (Hg.): Dresdner Elbbrücken in acht Jahrhunderten, Dresdner Hefte Nr. 94, Dresden 2008, S. 51-60

Weblinks

 Commons: Albertbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Erich Fiedler: Brücken der Stadterweiterung. Albertbrücke - Carolabrücke - Flügelwegbrücke. In: Dresdner Hefte Nr. 94, Dresden 2008, S. 51-60
  2. Kunst im öffentlichen Raum. Kulturamt Dresden, Dresden 1996.

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