Friedhof Montparnasse

Friedhof Montparnasse

Der Cimetière Montparnasse (früher Cimetière du Sud) gehört zu den drei großen Pariser Friedhöfen, die Anfang des 19. Jahrhunderts und somit vor der letzten Eingemeindung (1860) außerhalb der damaligen Stadtgrenze angelegt wurden. Damals entstanden auch der Friedhof Montmartre (früher Cimetière du Nord) und der berühmte Père-Lachaise-Friedhof (früher Ostfriedhof), sowie – im Herzen der Stadt – der Friedhof Passy.

Bild:MontparnasseCem.jpg

Hier lagen anfangs drei alte Höfe und eine Mühle (14./15. Jahrhundert), zu welcher die Schüler des Jesuitenkollegs Louis-le-Grand in ihrer Freizeit ihre Schritte zu lenken pflegten, weshalb die Mühle aufgrund einer von dem Jesuitentheologen Molina ausgelösten Polemik anfangs spöttisch „Moulin Moliniste“ genannt wurde. Als die Gemeinschaft der Barmherzigen Brüder vom Heiligen Johannes von Gott (Frères de la Charité) im Jahre 1654 von dem Gelände Besitz ergriff, um es zu ihrer Begräbnisstätte zu machen, bewahrten sie die fortan Moulin de la Charité genannte Mühle (14./15. Jahrhundert), die auf dem Friedhof noch heute zu sehen ist, wenn auch ohne ihre Flügel. Ab 1784 wurden hier auch die Toten des von den Brüdern in der Nähe des Bourg Saint-Germain gegründeten Hôpital de la Charité beigesetzt. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts kaufte der Pariser Präfekt Nicolas Frochot den Grund, um den neuen Friedhof anzulegen. Die erste Beerdigung fand 1824 statt.


Inhaltsverzeichnis

Grabstätten berühmter Personen

Grab Honoré Champion von Albert Bartholomé
Juliette und Man Ray, together again
Wiktor Juschtschenko mit Gattin am Grab Symon Petljuras, 2005

19. Jahrhundert

20. Jahrhundert

21. Jahrhundert

Werke bekannter Künstler

  • Jean Arp: "La Roue" (1965), Granit, auf dem Grab des Kunstsammlers und -händlers Pierre Loeb, 28. Division
  • Auguste Bartholdi: "Büste des Malers Gustave Jundt" (1886), Bronze, 17. Division
  • Albert Bartholomé: Hochrelief auf dem Grab von Honoré Champion († 1909), 3. Division
  • Constantin Brâncuşi: "Le Baiser", deutsch: "Der Kuss", 1910, Stein, 22. Division
  • Albert-Ernest Carrier-Belleuse: Frauenfigur und Büste von J. Wattiez auf dem Grab der Familie Wattiez-Gaillard, Marmor, 27. Division
  • Jean-Baptiste Carpeaux: Bronzemedaillon auf dem Grab von Carpezat, 1855, 6. Division
  • José de Charmoy: Stele auf dem Grab von Sainte-Beuve († 1869), Stein, 17. Division
  • José de Charmoy: "Charles Baudelaire" (1902), Steinsäule mit dem Bildnis des Dichters, 27. Division
  • Horace Daillion: "Le Génie du sommeil éternel", 1889, Bronze
  • Jules Dalou: Marmorbüste auf dem Grab von Charles Robert († 1899), 6. Division
  • Carle Elshoecht: Büste und zwei Flachreliefs auf dem Grab des Chirurgen Jacques Lisfranc († 1847), Bronze, 13. Division
  • Henri Lagriffoul: zwei steinerne Frauenfiguren (1945) auf dem Grab Marchand, 22. Division
  • Henri Laurens: "La Douleur", Bronze, auf dem Grab des Künstlers, 7. Division
  • Léopold Morice: "Pleureuse", Marmor, auf dem Grab der Familie Morice, 26. Division
  • Auguste Rodin: "César Franck", (1890), Bronzemedaillon auf dem Grab des Komponisten, 26. Division
  • Pierre Vernier: "La famille Spiegel", 1882, 13. Division

Quellen

  • "Dictionnnaire des Monuments de Paris", Ed. Hervas, Paris, 1995, ISBN 2-903-118-66-3
  • Pierre Kjellberg: "Le Nouveau Guide des statues de Paris", Paris, 1988, Bibliothèque des Arts, ISBN 2-85047-025-2

Siehe auch

Weblinks

48.8380555555562.32694444444457Koordinaten: 48° 50′ 17″ N, 2° 19′ 37″ O


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