Freudental

Freudental
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Gemeinde Freudental
Freudental
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Freudental hervorgehoben
49.0088888888899.0588888888889284
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Landkreis: Ludwigsburg
Höhe: 284 m ü. NN
Fläche: 3,07 km²
Einwohner:

2.430 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 792 Einwohner je km²
Postleitzahl: 74392
Vorwahl: 07143
Kfz-Kennzeichen: LB
Gemeindeschlüssel: 08 1 18 016
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Schloßplatz 1
74392 Freudental
Webpräsenz: www.freudental.de
Bürgermeisterin: Dorothea Bachmann
Lage der Gemeinde Freudental im Landkreis Ludwigsburg
Erdmannhausen Erdmannhausen Remseck am Neckar Schwieberdingen Marbach am Neckar Marbach am Neckar Marbach am Neckar Marbach am Neckar Oberstenfeld Oberstenfeld Mundelsheim Mundelsheim Affalterbach Asperg Benningen am Neckar Besigheim Besigheim Bönnigheim Erligheim Freudental Gemmrigheim Großbottwar Großbottwar Hessigheim Löchgau Murr (Gemeinde) Murr (Gemeinde) Pleidelsheim Pleidelsheim Steinheim an der Murr Tamm Walheim Ingersheim Freiberg am Neckar Bietigheim-Bissingen Bietigheim-Bissingen Ditzingen Eberdingen Kornwestheim Möglingen Oberriexingen Sersheim Vaihingen an der Enz Sachsenheim Korntal-Münchingen Ludwigsburg Markgröningen Hemmingen Gerlingen Kirchheim am NeckarKarte
Über dieses Bild

Freudental ist eine kleine Gemeinde im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg. Zur Gemeinde gehören außer dem Dorf Freudental keine weiteren Orte.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Freudental liegt im oberen Steinbachtal am Fuße des Strombergs in 270 bis 290 Metern Höhe.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Freudental. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt: Stadt Bönnigheim, Erligheim, Löchgau, Stadt Sachsenheim. Alle gehören zum Landkreis Ludwigsburg.

Panorama von Freudental

Geschichte

Freudental wurde erstmals im Jahre 1304 im Lagerbuch des Spitals in Esslingen erwähnt. Ähnlich wie Besigheim und Löchgau gehörte es den Markgrafen von Baden, kam infolge des Bayerischen Erbfolgekriegs 1504 an Herzog Ulrich von Württemberg und von diesem an den Besigheimer Vogt Konrad Schenk von Winterstetten. Nach wechselnder und teils zersplitterter Ortsherrschaft (1590/92 bis 1685 Schaffelitzky von Mukkadell) war der Ort 1685 wieder im Alleinbesitz des württembergischen Herzogs Friedrich Carl, der Freudental jedoch bald wieder veräußerte. 1710 wurde Freiherr Johann Gottlob Zobel von Gibelstadt als Erbe Besitzer des Ortes. Seine Erben wiederum verkauften den Ort 1727 an die Landeshofmeisterin Wilhelmine von Würben. Nachdem diese sich 1731 mit Herzog Eberhard Ludwig zerworfen hatte, erwarb dieser 1733 in einem Vergleich den Ort. Der Ort wurde zwar nicht in das Herzogtum Württemberg inkorporiert, unterstand jedoch als Hofkammergut der württembergischen Kameralverwaltung. Als das württembergische Oberamt Besigheim 1938 aufgelöst wurde, kam Freudental zum Landkreis Ludwigsburg.

Religionen

Freudental war seit der Reformation evangelisch geprägt. Auch heute gibt es noch eine evangelische Gemeinde im Ort. Zudem gibt es noch eine kleine Gemeinde der Neuapostolischen Kirche. Die Katholiken werden von der römisch-katholischen Gemeinde in Besigheim betreut.

Die jüdische Gemeinde hatte ab 1729 den Ort stark geprägt. Seit dieser Zeit wurden jüdische Familien in Freudental angesiedelt, die 1770 eine Synagoge und später noch ein Rabbinatsgebäude errichteten. 1811 wurde ein zweiter jüdischer Friedhof (auf Bönnigheimer Markung) angelegt, nachdem der erste, seit 1723 bestehende durch König Friedrich von Württemberg eingeebnet worden war, um eine Fasanerie darauf zu errichten. 1851 hatte Freudental 364 jüdische Mitbürger bei 496 evangelischen und 8 katholischen Einwohnern. 1933 wohnten in Freudental noch 70 jüdische Einwohner. Nachdem im November 1938 die Synagoge geschändet und beschädigt wurde, emigrierten die meisten Freudentaler Juden bis 1939. Die letzten 14 jüdischen Bürger wurden 1941/1942 in Vernichtungslager deportiert. An die verfolgten und ermordeten jüdischen Bürger erinnert eine Gedenktafel. Die ehemalige Synagoge blieb erhalten und wurde von einem Trägerverein vor dem Abriss bewahrt. Sie dient nun als pädagogisches Kulturzentrum. Am Anfang und Ende der Strombergstraße gedenkt die Bürgerschaft seit 1988 mit zwei Tafeln der jahrhundertelangen jüdischen Besiedlung dieser bis 1933 so genannten „Judengasse“.[2] Am Abend des 1. Oktober 2007 wurde der jüdische Friedhof von bislang unbekannten Tätern geschändet.

Politik

Gemeinderat

Seit der letzten Kommunalwahl am 7. Juni 2009 hat der Gemeinderat zwölf Mitglieder. Die Wahlbeteiligung lag bei 63,51 %. Die Wahl brachte folgendes Ergebnis:

  Bürgergruppe Freudental e.V. 5 Sitze (41,75 %)
  CDU 4 Sitze (35,77 %)
  SPD 3 Sitze (22,48 %)

Vorsitzender des Gemeinderates ist der Bürgermeister.

Wappen und Flagge

Das Gemeindewappen zeigt unter goldenem Schildhaupt, darin eine schwarze Hirschstange, in Rot den goldenen Großbuchstaben F. Am 9. Oktober 1980 wurde Freudental außerdem eine Gemeindeflagge in den Farben Schwarz-Gelb verliehen. Tatsächlich benutzt die Gemeinde jedoch eine Flagge in den Farben Rot-Gelb.

Partnerschaften

Freudental unterhält partnerschaftliche Beziehungen zu Beucha, mittlerweile ein Ortsteil der Stadt Brandis im Landkreis Leipzig in Sachsen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Zweiter jüdischer Friedhof
  • Ehemaliger jüdischer Friedhof im Alleenfeld49.0036111111119.0738888888889 – (1723–1811)
  • Stutendenkmal – Grabstein für das Leibpferd Helene des württembergischen Königs Friedrich
Grabstein für Helene
  • Altertum – ein aus flachen Steinen aufgeschichteter Rundbau, der dem württembergischen König als Jagdstand diente (auf Bönnigheimer Markung)

Bauwerke

  • Schloss
  • Einzige noch erhaltene Synagoge des Landkreises Ludwigsburg

Parks

  • Der historische Schlossgarten befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden.

Wirtschaft und Infrastruktur

Bedingt durch die sehr kleine Markungsfläche hatte die Landwirtschaft zu keiner Zeit eine dominierende Stellung. Es gibt heute (2005) nur einen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb sowie einige Nebenerwerbsbetriebe, die hauptsächlich Weinbau betreiben. Freudental war ein Dorf der Handwerker und Tagelöhner und hat sich insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg zur Wohngemeinde entwickelt.

Weinbau

Freudental ist ein Weinbauort, dessen Lagen zur Großlage Stromberg im Bereich Württembergisch Unterland des Weinbaugebietes Württemberg gehören und liegt an der Württemberger Weinstraße.

Öffentliche Einrichtungen

Es gibt ein Alten- und Pflegeheim der kreiseigenen Kleeblatt Pflegeheime.

Bildung

In Freudental gibt es zwei Kindergärten und eine Grundschule. Die nächste Hauptschule befindet sich in Löchgau und alle anderen weiterführenden Schulen in Besigheim und Bönnigheim.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Königl. Statist.-Topograph. Bureau (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Besigheim (Reihe: Die württembergischen Oberamtsbeschreibungen von 1824–1886; 32), Stuttgart, 1853. Nachdruck durch Bissinger, Magstadt 1962, ISBN 3-7644-0031-5

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
  2. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd. I, Bonn 1995, S. 35, ISBN 3-89331-208-0

Weblinks

 Commons: Freudental – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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