Fremdlingsfluss

Fremdlingsfluss
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Fremdlingsflüsse, auch allochthone Flüsse genannt, sind Flüsse, die in niederschlagsreichen Gebieten entspringen, aber auf ihrem Weg Trockengebiete mit für besagte Gebiete untypischen Wassermengen versorgen. Dafür ist es notwendig, dass sie in ihrem Oberlauf genügend Wasser aufnehmen (humides Klima), um auch im Unterlauf (mit dann aridem Klima) noch ausreichend Wasser zu führen, um Flussoasen entstehen zu lassen, anstatt als meist ausgetrocknetes Wadi zu enden.

Sie werden in ihrem Oberlauf oft von anderen Bächen und Flüssen gespeist, bevor sie in die trockenen Gebiete eintreten, in denen wenig bis kein weiterer Zufluss stattfindet. Dennoch wird sein Wasser zur Bewässerung genutzt und zur Urbarmachung der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Oase.

Verdunstung, Versickerung und menschliche Wasserentnahme können dazu führen, dass der Fremdlingsfluss das Meer nicht durchgängig durch alle Jahreszeiten erreicht, sondern periodisch oder dauerhaft trockenfällt. Fremdlingsflüsse enden häufig in Binnenseen, die abflusslos sind, weil Versickerung und Verdunstung den Zufluss übersteigen (Bsp. Aralsee), Binnendeltas (Bsp. Okavangodelta) oder Wadis.

Die beiden Hauptzuflüsse des Aralsees, Syrdarja und Amudarja, fallen auf dem Weg durch die zentralasiatischen Steppen- und Wüstenlandschaft infolge von Aufstauung und landwirtschaftlicher Wasserentnahme häufig weit vor ihrer Mündung trocken.

Manche oberirdisch verschwundene Flüsse erreichen als Sickerflüsse unterirdisch doch noch das Meer. Dieses Phänomen ist Karstgebieten häufig anzutreffen, da durch das poröse und höhlenreiche Karstgestein sehr viel Wasser versickert.

Deshalb führt zum Beispiel der Nil sein meistes Wasser nicht an der Mündung, sondern 2000 km stromaufwärts. Auch der Euphrat, Syrdarja, Amudarja, Indus, Tigris und Colorado River sind Fremdlingsflüsse.

Abzugrenzen sind sie vom diarheischen Fluss, da letzterer zwar ebenfalls Trockengebiete durchquert, jedoch dann sich erneut die Klimazone vom arides Klima in humides Klima verändert. An seinem Unterlauf durchquert letzterer erneut humides Klima und hat weitere Zuflüsse, um dann als normaler exorheischer Fluss jahreszeitenunabhängig ins Meer zu münden.


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