Freiberg (Sachsen)

Freiberg (Sachsen)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Freiberg
Freiberg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Freiberg hervorgehoben
50.91194444444413.342777777778400Koordinaten: 50° 55′ N, 13° 21′ O
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Direktionsbezirk: Chemnitz
Landkreis: Mittelsachsen
Verwaltungs-
gemeinschaft:
Freiberg
Höhe: 400 m ü. NN
Fläche: 48,05 km²
Einwohner: 42.364 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 882 Einwohner je km²
Postleitzahl: 09599
Vorwahl: 03731
Kfz-Kennzeichen: FG
Gemeindeschlüssel: 14 5 22 180
Stadtgliederung: 12 Ortsteile bzw. Stadtbezirke
Adresse der Stadtverwaltung: Obermarkt 24
09599 Freiberg
Webpräsenz:
Oberbürgermeister: Bernd-Erwin Schramm (parteilos)
Lage der Kreisstadt Freiberg im Landkreis Mittelsachsen
Karte
Innenstadtplan Freiberg 2009
Freiberger Mulde mit Altväterbrücke
Ludwig Richter (1803–1884), Die Altväter-Wasserleitung

Freiberg ist eine Universitätsstadt in Deutschland, Große Kreisstadt und Bergstadt, die etwa in der Mitte des Bundeslandes Sachsen zwischen Dresden und Chemnitz liegt. Freiberg ist Verwaltungssitz des am 1. August 2008 neu gebildeten Landkreises Mittelsachsen und Teil der Metropolregion Sachsendreieck. Der gesamte historische Stadtkern steht unter Denkmalschutz.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt an der nördlichen Abdachung des Erzgebirges mit dem Großteil des Stadtgebietes westlich der Östlichen oder der Freiberger Mulde. Die Stadt ist zum Teil eingebettet in die Täler des Münzbaches und des Goldbaches und liegt mit dem Zentrum bei etwa 412 m ü. NN (Bahnhof). Tiefster Punkt ist der Münzbach an der Stadtgrenze mit 340 m ü. NN, der höchste Punkt befindet sich bei 491 m ü. NN auf einer ehemaligen Bergbauhalde. Freiberg liegt innerhalb einer alten, durch den Bergbau genutzten und von ihm geprägten Rodungslandschaft und ist im Norden, Südosten und Südwesten von Wäldern, in den übrigen Richtungen von Feldern und Wiesen umgeben. Zu Beginn des 21. Jahrhunderts ist mit den Städten Nossen, Roßwein, der neuen Stadt Großschirma, den Städten Freiberg und Brand-Erbisdorf eine Zone der Verstädterung tendenziell im Entstehen. Diese umfasste 2004 etwa 75.000 Einwohner.

Freiberg liegt an einer Grenze von zwei Formen des sächsischen Dialektes: östlich das Südostmeißnische und westlich das Südmeißnische, welche beide den fünf Meißnischen Dialekten zuzurechnen sind.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die „Keimzelle“ der Stadt – das ehemalige Waldhufendorf Christiansdorf – liegt im Tal des Münzbaches. An beiden Hängen dieses Tales und auf dem westlich davon gelegenen Höhenrücken entwickelte sich der ummauerte Stadtkern. Dies hat u. a. zur Folge, dass die östlich der alten Hauptstraßenachse, die als heutige Erbische Straße und Burgstraße vom ehemaligen Erbischen Tor am Postplatz zum Schloss Freudenstein führt, abgehenden Straßen, die zum Teil bis auf den Gegenhang des Münzbachtals führen, steil sind. Der östlich der Hauptstraßenachse gelegene Teil wird als Unterstadt mit dem dazugehörigen Untermarkt bezeichnet. Das westlich gelegene Gebiet ist die Oberstadt mit dem Obermarkt. Der Stadtkern wird von den so genannten „Ringanlagen“, die entlang der alten Stadtmauer verlaufen, umschlossen. Im Westen verbreitern sich diese Ringanlagen, in die die Kreuzteiche eingebettet sind, parkartig. Unmittelbar nördlich des Stadtkerns befinden sich neben dem Schloss Freudenstein alte Stadtmauerreste mit mehreren Mauertürmen und dem Schlüsselteich. Diese Stadtmauerreste laufen mit Durchbrüchen im Uhrzeigersinn weiter nach Osten bis zum Donatsturm. In diesem Bereich ist der historische Wallgraben dominierend. Die Südgrenze des Altstadtkerns schließlich wurde im 19. Jahrhundert zum Teil durch Bauten aus der Gründerzeit geprägt. Die B 101 flankiert als Wallstraße den Westen, die B 173 als Schillerstraße und Hornstraße den Süden der Altstadt.

Den Norden der Stadt prägt der Campus der TU Bergakademie. Dieser ist in seinen wesentlichen Teilen beiderseits der Leipziger Straße (als B 101 wichtigste Verkehrsverbindung in diesem Gebiet) in den 1950er und 1960er Jahren entstanden. Weiterhin sind hier die Stadtteile Loßnitz, Lößnitz und Kleinwaltersdorf, welches nicht unmittelbar an die städtischen Bebauungsgrenzen reicht, eingebunden. Zwischen Kleinwaltersdorf und Lößnitz liegt als Waldgebiet der Nonnenwald. Östlich der Leipziger Straße befindet sich ein Gewerbegebiet.

Der Osten Freibergs umfasst den rechten, östlichen Hang des Münzbachtales, das Tal der Freiberger Mulde und Teile der östlich davon gelegenen Hochfläche. Da hier über Jahrhunderte intensiver Bergbau umging, ist dieses Gebiet vor allem von den dazugehörigen Anlagen, Bergbauhalden und Industrieanlagen, die teilweise noch bis in die Gegenwart hinein neu errichtet wurden, gekennzeichnet. Große Flächen der Bergbauhalden sind ab den 1960er Jahren begrünt worden und zeigen sich als Wald. Der Stadtteil Halsbach an der B 173 ist eine alte Streusiedlung, in der vor allem Bergleute mit ihren Familien wohnten, am Osthang der Mulde. Zwischen den 1960er und 1990er Jahren befanden sich hier (zusammen mit den Schornsteinen in Muldenhütten) insgesamt sechs Schornsteine (zwischen 120 m und 200 m Höhe), die weithin die Freiberger Stadtsilhouette prägten. In Richtung Osten verläuft die Sachsen-Franken-Magistrale zuerst in einem tiefen Einschnitt, dann in einem nach Norden offenen Bogen aus der Stadt, um nach Passieren des Muldenhüttener Eisenbahnviadukts die Richtung nach Dresden einzuschlagen. In Richtung Südosten führt eine Landstraße in Richtung Osterzgebirge und Tschechien aus der Stadt. Die geschlossene Wohnbebauung im östlichen Stadtgebiet stammt im Wesentlichen aus der zweiten Hälfte des 19. und der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Nördlich der Dresdner Straße befindet sich zwischen Donatsturm und ehemaligen Bahnhof Freiberg (Ost) der mehrere Jahrhunderte alte Donatsfriedhof. Weitere Friedhöfe befinden sich nördlich davon.

Obermarkt mit Rathaus
Klimadiagramm von Freiberg

Freibergs Süden ist in erster Linie von der in Ost-West-Richtung verlaufenden Eisenbahntrasse, die auf hohen Dämmen die nordwärts verlaufenden Täler von Münzbach und Goldbach queren, bestimmt. Diese Eisenbahntrasse mit ihrem ehemals sehr bedeutenden Güterbahnhof schneidet im Süden bereits die steiler werdenden, ins Erzgebirge führenden Hänge an. Zwischen Bahnhof und Altstadt befanden sich ehedem auch alte Grubenbaue. Seit dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts nimmt das Terrain die Bahnhofsvorstadt ein. Um den Bahnhof herum gibt es alte Industrieflächen und am Wernerplatz befindet sich der Busbahnhof. In ihrem westlichen Teil ist die Wohnqualität der Bahnhofsvorstadt höher als im Osten, wo sich der alte Jüdenberg (jüdische Vorstadt) und mehrere Vorwerke befanden. Südwestlich des Stadtkerns schließt sich südlich der Chemnitzer Straße (B 173) Freibergsdorf an. Südlich der Bahntrasse befindet sich ein in den 1930er Jahren angelegtes Siedlungsgebiet. Zwischen diesem und der Bahntrasse und dem Stadtteil Zug wurden zwischen den 1960er und 1980er Jahren die Wohngebiete Seilerberg und Wasserberg angelegt, die kreissegmentförmig den Ring bis fast zur Chemnitzer Straße im Westen schließen. Durch diese Wohngebiete läuft auch eine Straßentangente von West nach Ost, die die Innenstadt vom Fernverkehr entlasten kann. Zug ist von kleineren Bergwerkshalden geprägt, es dient heute überwiegend als Siedlungsgebiet mit vielen Einfamilienhäusern. An der B 101, der Annaberger Straße, befinden sich Einkaufszentren und Gewerbegebiete. Fast unmerklich geht das Gebiet von Zug in das Stadtgebiet von Brand-Erbisdorf über. Der Stadtteil Langenrinne im Südosten im Tal der Münzbach war ehemals landwirtschaftlich geprägt und ist heute auch Wohngebiet in aufgelockerter Bauweise. Zwischen Langenrinne und dem Seilerberg hat die Solarindustrie einen Standort gefunden.

Der Westen schließlich stellt die bevorzugte Wohngegend dar. Man findet hier den Stadtpark, ein Freizeitzentrum und einen der beiden deutschen Tempel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (umgangssprachlich „Mormonen“ genannt), der von 1983 bis 1985 erbaut und am 29. Juni 1985 geweiht worden ist. Ausgangs des 19. Jahrhunderts entstanden hier größere Villen und auch während der DDR-Zeit wurden hier Einfamilienhäuser errichtet. Der Stadtteil Friedeburg ist eine Mischung von Villenkolonien, Wohngebiet aus den 1980er und 1990er Jahren und neuerer aufgelockerter Bebauung. Hier läuft die Landstraße in Richtung Hainichen und Mittweida aus der Stadt. Im Südwesten wird die Stadt vom Hospitalwald, in dem sich ein Freibad und ein Campingplatz befinden, begrenzt. Durch diesen Wald läuft die Eisenbahntrasse Richtung Westen.

Nachbargemeinden

Diese, den Himmelsrichtungen nach angeordnete Gemeinden grenzen an das Stadtgebiet von Freiberg:

Großschirma Halsbrücke
Oberschöna Hilbersdorf
Brand-Erbisdorf Weißenborn

Stadtgliederung

  • Scheunenviertel
  • Seilerberg
  • Silberhofviertel
  • Steinberg (Freiberg)
  • Unterstadt
  • Wasserberg
  • Zug

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Freiberg

Die Stadt, deren Geschichte eng mit dem Bergbau verbunden ist, entstand unmittelbar nach der um 1160 stattfindenden Besiedlung ab etwa um 1165/70. Im hohen Mittelalter war Freiberg die größte Stadt in der Mark Meißen und wichtiger Handelsstandort. Ihr Silberreichtum und die bedeutsame Münzstätte machte das Kurfürstentum Sachsen zu einem wohlhabenden Staatswesen. Erst 1913 wurde der Silberbergbau eingestellt. Dafür gab es nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1969 wieder verstärkt Bergbauaktivitäten im Bereich der Blei-, Zink- und Zinngewinnung. 1765 wurde die Bergakademie gegründet, eine der weltweit ältesten bergbautechnischen Hochschulen.

Gedenkstätten

Gedenktafel für W. Hartenstein
  • Gedenkstein auf dem Sowjetischen Ehrenfriedhof an der Himmelfahrtsgasse (zuvor auf dem Donatsfriedhof) für die Opfer des Faschismus in den von Deutschland während des Zweiten Weltkrieges besetzten Ländern, für elf unbekannte KZ-Häftlinge aus einem Außenlager des KZ Buchenwald, die im April 1945 von SS-Männern ermordet wurden, sowie für den ersten Nachkriegsbürgermeister Karl Günzel, einem ehemaligen Buchenwaldhäftling
  • Gedenkstätte für die Opfer des 27. Oktober 1923 am Platz der Oktoberopfer
  • Gedenktafel am Sächsischen Porzellanwerk GmbH, wo im Frühjahr 1933 von den NS-Behörden politische Gegner des Regimes interniert und gefoltert wurden. Die Tafel wurde nach 1990 entfernt
  • Gedenktafel am Landratsamt an der Frauensteiner Straße zur Erinnerung an die 1.000 jüdischen Frauenhäftlinge eines Außenlagers des KZ Flossenbürg und polnischen Zwangsarbeiterinnen, die während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und Opfer von Zwangsarbeit wurden
  • Gedenktafel an gleicher Stelle für den jüdischen Direktor der Porzellanfabrik Dr. Werner Hofmann, der seiner Verfolgung 1939 durch den Freitod entging
  • Gedenktafel für Dr. Werner Hartenstein (1879–1947), der Oberbürgermeister der Stadt von 1924 bis 1945 war und bei Kriegsende 1945 die Stadt vor unnötigen Verlusten bewahrte. Im Juni 1945 vom NKWD verhaftet, verstarb Hartenstein 1947 im Speziallager Jamlitz.

Eingemeindungen

Als erstes wurden 1907 die Vorstädte Freibergsdorf und 1908 das ehemals bereits zur Stadtflur zählende Friedeburg wieder eingemeindet. Nach dem Zweiten Weltkrieg folgten 1957 das Waldhufendorf Loßnitz und die Streusiedlung Lößnitz. Das östlich der Freiberger Mulde liegende Halsbach wurde 1979 dem Freiberger Stadtgebiet zugeschlagen. Den vorläufigen Abschluss fanden die Eingemeindungen 1994 mit Zug und Kleinwaltersdorf.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung
vor 1471 4.845 1870 etwa 21.600 1966 etwa 48.400
1474 4.112 1880 etwa 25.300 1972 50.549
1499 5.603 1885 etwa 26.000 1984 50.964
1515 6.380 1890 etwa 29.000 1988 etwa 51.600
1533 8.480 1905 etwa 30.600 2002 etwa 44.533
1546 9.228 1910 etwa 36.200 2003 44.105
1776 etwa 7.800 1946 42.278 2004 43.683

Quelle: unter anderem Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg, Schriftenreihe 6, 1986

Das Rathaus von Freiberg zu Weihnachten

Politik

Stadtrat

Ergebnis der Stadtratswahl vom 13. Juni 2004:

Partei Stimmenanteil Sitze
Haus/Grund 24,8 % 9
CDU 24,1 % 9
Die Linke.PDS 17,9 % 6
SPD 9,4 % 3
AUW 8,0 % 3
IFS 5,4 % 2
NPD 5,3 % 2
FDP 2,6 % 0
Grüne 2,4 % 0

Die Wahlbeteiligung betrug 47,1 %.

Bürgermeister

Oberbürgermeister ist seit 1. August 2008 der parteilose Bernd-Erwin Schramm. Er löste nach einer Amtszeit Uta Rensch (SPD) ab, die bei der Oberbürgermeisterwahl vom 8. Juni 2008 und dem zweiten Wahlgang vom 22. Juni 2008 deutlich gegen Schramm verlor. Ihr Vorgänger war Konrad Heinze (CDU).

Wappen

Das Wappen der Stadt Freiberg zeigt in Blau eine von Zinnen gekrönte, in der Mitte erhöhte silberne Bossenmauer mit offenem Tor und hoch gezogenen Fallgatter, dahinter drei silberne Rundtürme mit roten Dächern und goldenen Fähnchen auf goldenen Knäufen, der Mittelturm höher und stärker, das Tor belegt mit einem goldenen Schild, darin ein schwarzer Löwe. Es ist erstmals 1227 als Siegel belegt und damit das älteste Stadtsiegel der Mark Meißen. Die Stadtfarben sind gelb und schwarz.

Städtepartnerschaften

Freiberg unterhält insgesamt acht Städtepartnerschaften im In- und Ausland.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Freiberg verfügt über 1250 technische, kunstgeschichtliche und kulturelle Denkmäler verschiedenster Art und Größe. Die historische Altstadt, umgeben von Resten der Stadtmauer, besteht aus einem komplett unzerstörten Stadtkern mit unverändertem Grundriss aus dem 12./13. Jahrhundert. Ergänzt wird die touristische Vielfalt durch die zahlreichen geowissenschaftlichen Sammlungen.

Theater

Stadttheater

Das Theater wurde 1790 gegründet und gilt als ältestes in ursprünglicher Form erhaltenes und kontinuierlich von einem städtischen Theaterensemble bespieltes Stadttheater der Welt. 1800 wurde hier die erste Oper („Das stumme Waldmädchen“) des damals vierzehnjährigen Carl Maria von Weber uraufgeführt. In den 1900er Jahren hatte Harry Liedtke hier eines seiner ersten Engagements. Später war es Inge Keller, die auf dieser Bühne spielte. Seit 1993 wird das Haus zusammen mit dem Stadttheater Döbeln als Mittelsächsisches Theater Freiberg und Döbeln betrieben.

Museen

Naturkundemuseum
Übertagelehrschacht und Schaubergwerk „Alte Elisabeth“
  • Stadt- und Bergbaumuseum
  • Naturkundemuseum
  • Universitätsmuseum der Bergakademie Freiberg
  • Geowissenschaftliche Sammlungen der Bergakademie Freiberg
  • Technische Sammlungen der Bergakademie Freiberg mit Historischem Kabinett und Winkler-Gedenkstätte
  • Mineralogische Sammlung „terra mineralia“ im Schloss Freudenstein
  • Lehr- und Besucherbergwerk Himmelfahrt Fundgrube (einziges Lehrbergwerk der Welt) mit
    • Abrahamschacht
    • Davidschacht
    • Turmhofschacht
    • Alte Elisabeth
    • Reiche Zeche
  • bergbautechnische Denkmäler
  • Drei-Brüder-Schacht

Bauwerke

Dom St. Marien

Untermarkt mit Dom und Museum

Hauptartikel: Freiberger Dom

Zu den bedeutendsten baulichen Sehenswürdigkeiten zählt der Dom St. Marien, häufig als Freiberger Dom oder Dom zu Freiberg bezeichnet, eine spätgotische Hallenkirche (1484 bis 1501) am Untermarkt. An dessen Südseite befindet sich die markante Goldene Pforte. An den Dom schließt sich die 1594 im italienischen Renaissancestil ausgebaute, 1885 restaurierte Kurfürstliche Begräbniskapelle, die Ruhestätte aller protestantischen Fürsten der Albertinischen Linie von Heinrich dem Frommen (gest. 1541) bis auf Johann Georg IV. (gest. 1694), an. Zu den sehenswerten unter den hier befindlichen Grabmälern ist das des Kurfürsten Moritz (gest. 1553) mit dessen lebensgroßer Statue aus Marmor. Im Inneren des Doms verdienen die Triumphkreuzgruppe, die frei stehende steinerne Tulpenkanzel und die große Silbermann-Orgel Beachtung.

Pfarr-/Stadtkirche St. Petri

Blick vom Obermarkt zur Kirche St. Petri, links ist der Hahnenturm, rechts der höhere der beiden Westtürme zu sehen

Bemerkenswert ist auch die auf dem höchsten Punkt der Innenstadt am Petriplatz unweit des Obermarktes gelegene Stadtkirche St. Petri mit drei Türmen, deren höchster (im städtischen Sprachgebrauch Petri-Turm genannt) das Stadtbild bestimmt und 72 m hoch ist. Der im Grundriss runde Hahnenturm trägt das bekannte Bergglöckchen. Genutzt wird diese Kirche von der Kirchgemeinde Petri-Nikolai. Auch diese Kirche ist mit einer Orgel des Freiberger Orgelbaumeisters Gottfried Silbermann ausgestattet. Die Innenraumgestaltung stammt von Friedrich Press.

weitere Kirchen

die alte, vor 1900 abgetragene Jakobikirche in der Unterstadt
  • Die Jakobikirche, gelegentlich auch Jacobikirche geschrieben, ist gleichfalls mit einer Silbermann-Orgel ausgestattet. Sie befindet sich an der Stelle, an der einer der Verbindungswege des Netzes der Jakobswege die Stadt von Osten her erreichte. Die Kirche um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert erbaut worden, weil das Vorgängerbauwerk abgebrochen wurde.
  • Die Nikolaikirche liegt ebenfalls in der Innenstadt, wird aber nicht mehr als Kirche genutzt.
  • Die Johanniskirche im Stadtteil Freibergsdorf,
  • die Dorfkirche im Ortsteil Kleinwaltersdorf sowie
  • die Kapelle im Ortsteil Zug vervollständigen diese Aufzählung.

weitere profane Bauwerke

Hervorzuheben sei am schönen Obermarkt das 1410 begründete Rathaus mit stattlichem Uhrturm und einem Glockenspiel aus Meißener Porzellan. Der 1545 erbaute Ratskeller (Obermarkt 16) liegt neben dem höchsten Gebäude des Marktes mit markantem Steildach an der nordwestlichen Seite. Auf dem Obermarkt bezeichnet ein durch ein eingehauenes Kreuz kenntlicher bläulicher Stein der Überlieferung nach die Stelle, wo 1455 der sächsische Prinzenräuber Kunz von Kauffungen hingerichtet wurde. Sehr bekannt ist das Brunnendenkmal mit dem Standbild des Stadtgründers und den vier wasserspeienden meißnischen Wappenlöwen. Weiteres im Hauptartikel Obermarkt.

Freibergsdorfer Hammer

Im Norden, Nordosten und Osten der Altstadt zwischen Schloss Freudenstein und Donatsturm (in der Nähe eines alten Stadttores) stehen noch zwei komplett erhaltene, aber nicht mehr miteinander in Verbindung stehende Teile der Stadtmauer mit mehreren weiteren Türmen. Das vor dem im 19. Jahrhundert abgerissenen Peterstor auf dem Bebelplatz stehende Schwedendenkmal erinnert an die heldenmütige Verteidigung der Stadt gegen die belagernden schwedischen Truppen unter dem Kommando von Lennart Torstensson im Jahre 1643. Zu den weitere baulichen Sehenswürdigkeiten sind werden der Petriplatz, das ehemalige Hammerwerk im Stadtteil Freibergsdorf und drei erhaltene sächsische Postmeilensäulen.

Weite nordöstlich, östlich und sowie südöstlich und südlich der Stadt befindliche Flächen wurden als Bergbaurevier übertage genutzt. Hier, wie in den nördlich und südlich unmittelbar angrenzenden Nachbarstädten Großschirma, Brand-Erbisdorf sowie in den Gemeinden Halsbrücke und dem Hilbersdorfer Ortsteil Muldenhütten, findet sich eine große Anzahl dicht gedrängt angeordneter technischer Anlagen, die unmittelbar mit dem 800-jährigem Bergbau, der Aufbereitung, dem Transport, der Verhüttung des Erzes sowie der Ablagerung des Abraumes in Zusammenhang stehen. Gegenwärtig werden diese auch als Industrie- und Gewerbegebiete genutzt.

Parks

Der Stadtkern von Freiberg wird von dem anstelle der Stadtmauer angelegten Grünanlagenring und mit diesem verbundenen, südwestlich gelegenem Albertpark mit den Kreuzteichen, die mit der noch in Resten vorhandenen Wallanlage den Befestigungsring bildeten, umschlossen. Am südwestlichen Stadtrand befindet sich der Hospitalwald, nordwestlich der Fürstenwald oder Fürstenbusch mit dem Nonnenwald und südöstlich der Stadt an den Talhängen beiderseits der Freiberger Mulde der Rosinenbusch.

Naturdenkmäler

Torstensson-Linde

In Freibergsdorf befindet sich die Torstensson-Linde, an der der schwedische Feldherr Lennart Torstensson im Dreißigjährigen Krieg die Befehle zur Belagerung Freibergs gegeben haben soll. In größerer Entfernung liegen der Freiberger Stadtwald mit Großem Teich und Mittelteich, der Zellwald und der Tharandter Wald, sowie das Striegistal. Botanisch und technisch bemerkenswert ist darüber hinaus die so genannte Grabentour.

Sport

BSC Freiberg

Bergstädtischer Sportclub, Fußball (2008/09 Landesliga Sachsen - 6. Liga). Der Verein hieß vor dem 2. Weltkrieg zunächst Sportfreunde Freiberg. In der DDR wechselten die Namen häufig, von BSG Einheit in HSG Wissenschaft und dann bis 1967 in BSG Turbine. Nachfolger SG Union Freiberg wurde 1981 in BSG Geologie umbenannt. Am 1. Juni 1990 erneute Umbenennung in SV Bergstadt Freiberg. Februar 1995 folgte die Fusion mit Ortsrivale PSV Freiberg zum heutigen BSC.

HSG Freiberg

Handballsportgemeinschaft, Handball (2008/09 Männer, Oberliga Sachsen - 4. Liga) Der Verein hat eine über 80-jährige Handball-Tradition.

RFV Freiberg

Reit-und Fahrverein, Reiten

SSV Freiberg

Schwimmsportverein, Schwimmen

Regelmäßige Veranstaltungen

Jährlich wird in Freiberg das Bergstadtfest mit dem Aufzug der historischen Berg- und Hüttenknappschaft, der so genannten Berg- und Hüttenparade, am letzten Juniwochenende abgehalten. Der Weihnachtsmarkt, der „Freiberger Christmarkt“ genannt wird, findet zur Adventszeit statt. In dessen Rahmen wird eine so genannte Mettenschicht mit dem Aufzug der Historischen Freiberger Berg- und Hüttenknappschaft und dem Bergmusikkorps SAXONIA abgehalten. Dazu gehören auch traditionell die Bergpredigt in der Petrikirche und die bergmännischen Aufwartung am Sonnabend vor dem 2. Advent. Fest etabliert hat sich inzwischen das Treffen der Töpfer an einem Wochenende in der zweiten Aprilhälfte auf dem Obermarkt. Ende Juli findet seit 1998 und seit 2005 jährlich das Flower Power Festival, ein überregionales Musikfestival der Hippie-Szene, statt.

Der Freiberger Stadtrat beschloss am 10. Oktober 1996 die Satzung zur Vergabe des Freiberger Kunstförderpreises. Danach vergeben die Stadt Freiberg, die HypoVereinsbank AG (Filiale Freiberg) und die Fielmann AG (Zweigstelle Freiberg) gemeinsam diesen Preis in der Absicht, Kunst und Kultur in Freiberg und im Freistaat Sachsen wesentlich zu fördern. Der Kunstförderpreis kann jährlich an eine natürliche Person oder eine Gruppe vergeben werden, wobei künstlerische Arbeiten aller Genres gewertet werden. Der Freiberger Kunstförderpreis besteht aus einem Geldpreis in Höhe von 3.750 Euro und einer Urkunde.

Bisherige Preisträger:

  • 1997: Wesselin Gospodinov (Maler)
  • 1998: Mario & Tanja Würzner (Tanzpaar)
  • 1999: Peter Segler (Autor, Verleger, Herausgeber)
  • 2000: Heiner Träger (Maler und Grafiker)
  • 2001: nicht vergeben
  • 2002: Lydia Fenzel (Malerin)
  • 2003: Freiberger Knabenchor
  • 2004: Sebastian Rascher (Maler)
  • 2005: Esther Hilsberg (Komponistin)
  • 2006: Mandy Friedrich (Malerin)

Kulinarische Spezialitäten

Eine Freiberger Eierschecke

Ganz in die breite Palette sächsischer Backspezialitäten passen der so genannte Freiberger Bauerhase, worunter in historischer Zeit ein spezielles Fastengebäck zu verstehen war. Freiberger Eierschecke ist ein Gebäck, das nur in Freiberg und der nahen Umgebung im Vergleich mit der simplen oder auch Dresdner Eierschecke eine spezielle Abwandlung erfahren hat, zu bekommen ist. Eine nicht zu übersehende Stellung unter den sächsischen Bieren nimmt das „Freiberger“, ein beliebtes Pilsener Bier, ein. Für den Fall, dass dieses oder jenes schlecht auf den Magen geschlagen ist, steht die Freiberger Magenwürze, ein Kräuterlikör bereit, um kleinere Beschwerden oder Unpässlichkeiten zu beseitigen.

Künstlerisch tätige Vereine und Organisationen

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Freiberg ist für den Kraftverkehr über die Autobahn A 4, Abfahrt Siebenlehn über die Bundesstraße 101 und aus Richtung Dresden beziehungsweise aus Richtung Chemnitz über die Bundesstraße 173, welche sich in Freiberg kreuzen, zu erreichen. Aus Richtung Leipzig wird die Stadt über die Autobahn A 14, Abfahrt Nossen-Ost über die Bundesstraße 101 erreicht. Aus Richtung Prag ist die Anbindung über die A 17, Abfahrt Dresden-Gorbitz über die Bundesstraße 173 gegeben. Freiberg ist Kreuzungs- und Ausgangspunkt mehrerer Staatsstraßen in Richtung Reinsberg, Halsbrücke, Dippoldiswalde, Frauenstein, Altenberg (Erzgebirge), Brand-Erbisdorf, Kleinschirma und Hainichen. Abschnitte der Bundesstraßen 173 und 101 sind Teil der Silberstraße. Diese war wiederum mit dem Silberwagenweg zwischen Annaberg und Freiberg eine alte Poststraße. Die heutige Staatsstraße in Richtung Frauenstein entspricht in ihrem Verlauf in Teilen der Alten Freiberg-Teplitzer Poststraße. Die verkehrstechnische Bedeutung Freibergs lässt unter anderem an den heute noch vorhandenen drei Sächsischen Postmeilensäulen ermessen. Kein weiterer Ort verfügt heute noch über eine solche Dichte von Postsäulen.

Freiberg liegt mit seinem Bahnhof an der Sachsen-Franken-Magistrale, einer wichtigen Eisenbahnverbindung in Deutschland etwa mittig zwischen Dresden und Chemnitz. Der Bahnhof Freiberg ist Verkehrshalt für den InterRegioExpress IRE1 (DresdenNürnberg), den RegionalExpress RE3 (Dresden–Hof) sowie der RegionalBahn RB30 (Dresden–Zwickau). Die RB30 verkehrt auf der Relation Freiberg–Chemnitz–(Zwickau) montags bis freitags in der HVZ teilweise im 30-Minuten-Takt, sonst mindestens stündlich. Seit 9. Dezember 2007 ist Freiberg an das S-Bahnnetz Dresden angeschlossen. Die neue S-Bahnlinie S30 verkehrt montags bis freitags früh und nachmittags parallel zur RB30 und sorgt so für einen 30-Minuten-Takt zwischen Freiberg und Dresden. Außerdem führt von Freiberg die Eisenbahnstrecke Nossen-Moldau ins Erzgebirge auf ihrem in Betrieb befindlichen Teilabschnitt bis nach Holzhau. Auf dieser Strecke verkehrt die Freiberger Eisenbahn im Auftrag des Verkehrsverbundes Mittelsachsen. Der Abschnitt nach Nossen wird im Personenverkehr nicht mehr bedient und andere ehemalige Stichbahnen nach Halsbrücke, über den Freiberger Ostbahnhof, Großhartmannsdorf und Langenau sind stillgelegt.

Die nächst gelegenen Flughäfen sind Dresden-Klotzsche (45 km), Leipzig-Altenburg (85 km) und Leipzig/Halle (110 km). In der Nähe von Großschirma beziehungsweise Langhennersdorf verfügt die Stadt über einen Sonderlandeplatz.

Der ÖPNV wird durch die Verkehrsbetriebe Kreis Freiberg (VBF) GmbH erbracht. Diese betreibt in der Stadt sieben Stadtbuslinien (Linien A–G) die u. a. nach Brand-Erbisdorf, Zug und Oberschöna verkehren. Zentraler Umsteigepunkt ist neben dem Bahnhof Freiberg die Zentralhaltestelle. Hier besteht Umsteigemöglichkeit zwischen allen Stadtbussen und vielen Regionalbusssen. In der Schwachlastzeit, im Nacht- und teilweise Wochenendverkehr, werden die Stadtbuslinien durch das AnrufLinienTaxi ergänzt. Freiberg liegt im Verbundgebiet des Verkehrsverbundes Mittelsachsen und umfasst die Tarifzone 10. Zwischen 1902 und 1919 verkehrte in der Stadt Freiberg die Städtische Straßenbahn Freiberg in Sachsen mit einer Spurweite von 1.000 mm.

Ansässige Unternehmen

Schlägel und Eisen als Symbol des Bergbaus

Der Freiberger Silberbergbau begründete sich auf dem Vorkommen von ca. 1.000 Erzgängen und Erzadern. Im Freiberger Bergbaurevier wurden etwa 180 verschiedene Mineralien gefunden. Der Bergbau beförderte die Stadtentstehung entscheidend, ist aber nicht alleiniger Faktor bei der Stadtgründung, denn etwa zur gleichen Zeit wurde der Landesausbau im südlichen Teil der damaligen Mark Meißen vorangetrieben. Der später auf andere Metalle erweiterte Erzbergbau, die Aufbereitung der Erze und deren Verhüttung, das damit in enger Verbindung stehende Handwerk, die Dienstleistungen und weiter verarbeitende Industrien sowie die Wissenschaft, insbesondere die Montan- und Geowissenschaften, prägten über 800 Jahre die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt. Ein Beispiel ist das Deutsche Brennstoffinstitut, das für die Gaswirtschaft zuständig war. In der Stadt waren neben dem Bergbau die Aufbereitung und Verhüttung fast aller Nichteisenmetalle, der Spurenmetalle und Edelmetalle zu Hause. Freiberg und Muldenhütten waren Münzstätten. Weiterhin werden in Freiberg Halbleiterwerkstoffe hergestellt und Einkristalle gezüchtet. Der Maschinenbau (Papiermaschinen), der Metallleichtbau, die Elektronik, die feinmechanische und optische Industrie, die Lederindustrie, die Textilherstellung, die Porzellanindustrie und die Lebensmittelindustrie sind oder waren in der Stadt vertreten.

Wichtigster Arbeitgeber der Stadt ist heute die TU Bergakademie Freiberg. Eine chancenreiche wirtschaftliche Alternative zu den traditionell in Freiberg beheimateten Wirtschaftszweigen scheint sich mit der ressourcenschonenden Energiegewinnung und der Herstellung solcher technischer Anlagen zu entwickeln. Freiberg soll sich bis 2015 zur Energiestadt entwickeln. Heute können schon folgende Einrichtungen oder Anlagen aufgezählt werden:

Auf dem Gebiet der Hochtechnologie sind die Siltronic AG, die Deutsche Solar AG und die Freiberger Compound Materials GmbH tätig. Mit der Niederlassung der Deutschen Solar AG entstand in Freiberg in direkter Fortführung der Waferproduktion die größte integrierte Solarzellenfabrik Europas mit einer jährlichen Ausgangskapazität von 250 Megawatt, welche auf 500 Megawatt und später auf 1 Gigawatt erhöht werden soll[2][3]. Der Standort Freiberg hat eine über fünfzigjährige Tradition in der Siliziumverarbeitung.

Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Tourismus. Durch die Sehenswürdigkeiten und die historischen Bergbauanlagen ist Freiberg, das an der Silberstraße liegt, ein lohnendes Ziel vor allem für den technisch-historisch und kunsthistorisch interessierten Bildungstouristen.

Von der Freiberger Präzisions-
mechanik
gefertigter Sextant

Des Weiteren gibt es Firmen für Feinmechanische Geräte und Messinstrumente.

Die Lebensmittelindustrie ist mit der Freiberger Brauhaus AG und einer Molkerei des Ehrmann-Konzerns vertreten. Freiberg verfügt über einen leistungsstarken Dienstleistungssektor, vor allem – was über die üblichen Aufgaben eines Mittelzentrums hinausgeht – spezialisiert sich die Stadt auf wissenschaftliche Dienstleistungen im Bereich der Geowissenschaften und der Geoinformatik.

Medien

  • Fernsehen: Stadtfernsehen Freiberg „eff3“ [4]
  • Presse: Freie Presse[5], Wochenspiegel – Freiberger Anzeiger[6], FreibÄrger (alternative Zeitung)

Bildung und Forschung

Hauptgebäude in der Akademiestraße
Logo der Universitätsstadt Freiberg

Die Technische Universität Bergakademie Freiberg ist nach Potosí (Bolivien, 1557–1786), Kongsberg (Norwegen, 1757–1814), Banská Štiavnica (1762–1919) und Prag (1762–1772) die fünftälteste montanwissenschaftliche – das heißt auf den Bergbau bezogene – Bildungseinrichtung der Welt. Sie wurde 1765, im Zeitalter der Aufklärung, durch Prinz Xaver als Ausbildungsstätte für Bergleute in Freiberg gegründet, als Sachsen nach der Niederlage im Siebenjährigen Krieg den Bergbau forcieren musste, um Reparationen zu zahlen.

Das „Geschwister-Scholl-Gymnasium“ wurde bereits im Jahre 1515 als Städtische Lateinschule gegründet und war damit das erste humanistische Gymnasium in Sachsen. Es verfügt über die wertvolle Andreas-Möller-Bibliothek, zwei Chöre, die Bläsergruppe „Musica Concordia“ und zahlreiche Sportgruppen. Das Gymnasium besteht aus zwei Schulgebäuden, deren Rekonstruktion und Modernisierung 2002 bzw. 2004 abgeschlossen wurden. Das Albertinum ist das Haupthaus und beherbergt neben der Schulleitung die Klassenstufen 9–12, das Haus Dürer, benannt nach dem Maler Albrecht Dürer, die Klassenstufen 5–8.

Das Ulrich-Rülein-Gymnasium Freiberg entstand 1992 aus den polytechnischen Oberschulen „Lenin“ und „Gorki“. Im Jahr 2007 wurde das Gymnasium mit dem Geschwister-Scholl-Gymnasium zusammengelegt und wurde kurzzeitig als Teilgebäude, „Gebäude Rülein“, des Geschwister-Scholl-Gymnasiums weitergeführt.

Das Freiberg-Kolleg ist eine staatliche Einrichtung des zweiten Bildungswegs im Land Sachsen. Es bietet Erwachsenen die Möglichkeit nach Abschluss einer Berufsausbildung in einer Vollzeitausbildung die allgemeine Hochschulreife zu erwerben. Das Freiberg-Kolleg ist mit seinem Gründungsjahr 1949 das älteste der drei Kollegs in Sachsen. Zur Zeit lernen hier ca. 260 Schüler. Das an dieser Einrichtung erworbene Abitur berechtigt zum Studium an allen Hochschulen und Universitäten.

Persönlichkeiten

Hauptartikel: Liste der Persönlichkeiten der Stadt Freiberg

Literatur

  • A. Breithaupt: Die Bergstadt Freiberg im Königreich Sachsen. Craz und Gerlach Verlag, Freiberg 1847.
  • Margot Pfannstiel: Die Tulpenkanzel – Bilder aus der Geschichte Freibergs und des Erzbergbaus, Urania-Verlag Leipzig-Jena-Berlin; 2. Auflage 1983.
  • Sabine Ebert: Das Geheimnis der Hebamme. Knaur Verlag 2006 – historischer Roman zur Geschichte der Stadt Freiberg, ISBN 978-3-426-63412-7.
  • Sabine Ebert: Die Spur der Hebamme. Fortsetzung von Das Geheimnis der Hebamme. Knaur Verlag 2007 – historischer Roman zur Geschichte der Stadt Freiberg, ISBN 978-3-426-63695-4.
  • Yves Hoffmann, Uwe Richter (Hrsg.): Denkmale in Sachsen. Stadt Freiberg. Beiträge I–III. Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Werbung & Verlag, Freiberg 2002–2004, ISBN 3-936784-00-0.
  • Hanns-Heinz Kasper, Eberhard Wächtler (Hrsg.): Geschichte der Bergstadt Freiberg. Böhlau, Weimar 1986, ISBN 3-7400-0051-1.
  • Frank Löser: Freiberger Sagenbuch – Mit Sagen des Freiberger Landes. 1. Auflage. Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza 2007, ISBN 978-3-938997-74-1.
  • Otfried Wagenbreth, Eberhard Wächtler (Hrsg.): Der Freiberger Bergbau. Technische Denkmale und Geschichte. 2. Auflage. Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1988, ISBN 3-342-00117-8.
  • Jens Kugler: Schätze aus dem Bergarchiv, Herausgegeben vom Bergarchiv Freiberg, Veröffentlichungen des Sächsischen Staatsarchivs, Reihe A: Archivverzeichnisse, Editionen und Fachbeiträge, Band 9, Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale), 2008, ISBN 978-3-89812-496-6.
  • Auf silbernen Flügeln, Anthologie belletr. Texte von Freiberger Autoren über Freiberg (hrsg. von der Autorengemeinschaft WORT e. V. Freiberg), Peter-Segler-Verlag, Freiberg, 1995, ISBN 3-931445-64-X.
  • Zeitschrift für Gegenwartsliteratur Freiberger Lesehefte (ISSN 1433-7967) seit 1998, hrsg. von der Autorengemeinschaft WORT e. V. Freiberg.
  • Volker Engmann: Das große Berggeschrei, Peter-Segler-Verlag, Freiberg, 2003, historischer Roman zur Geschichte der Bergstadt Freiberg (Sachsen), ISBN 3-931445-31-3.
  • Pascal Cziborra: KZ Freiberg. Geheime Schwangerschaft. Lorbeer Verlag. Bielefeld. 2008. ISBN 978-3-938969-05-2.

Filmographie

  •  »Bilderbuch Deutschland«, Freiberg, Dokumentation, Produktion: MDR, Regisseurin: Birgit von Gagern, Erstausstrahlung: 19. November 2000, 45 Min[7]

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
  2. FTD.de – Industrie – Nachrichten – Doppelt so viel Solar-Watt aus Sachsen
  3. BMVBS: 1. Spatenstich für eine neue Produktionsstätte der Deutschen Solar AG in Freiberg
  4. Internetpräsenz eff3
  5. Internetpräsenz Freie Presse
  6. Internetpräsenz Wochenspiegel
  7. »Bilderbuch Deutschland«, Freiberg in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database

Weblinks


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