Frederic Leighton

Frederic Leighton
Frederic Leighton
Flaming June (um 1895)
Biondina, 1879

Frederic (auch: Frederick) Leighton, 1. Baron Leighton of Stretton (* 3. Dezember 1830 in Scarborough; † 25. Januar 1896 in London) war ein englischer Maler, Illustrator und Bildhauer des viktorianischen Neoklassizismus.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Leighton machte schon als elfjähriger Knabe Kunststudien in Rom unter Francesco Meli, um dann die Akademie in Berlin zu besuchen. 1844 und 1845 studierte er in Florenz unter Giuseppe Bezzuoli, später unter Eduard Jakob von Steinle und Becker am Städelschen Kunstinstitut in Frankfurt am Main. Bedeutende Einflüsse in seiner Jugendzeit hatten die Nazarener und die italienische Renaissance.[1]

Seine erste in Öl gemalte Komposition war das Gemälde: Giotto, unter den Schafen von Cimabue angetroffen (1847). Es folgte Cimabues Madonna, in Prozession zu Florenz einhergetragen, 1852 begonnen und 1855 an die Royal Academy gesandt. Dieses Gemälde mit lebensgroßen Figuren hatte bei seiner Ausstellung einen großen Erfolg und begründete seinen Ruf als bedeutender Künstler.

Leighton ließ sich dann in Paris nieder, wo er mit Arnold Scheffer und Nicolas Robert-Fleury in Verbindung trat. 1859 zog Leighton nach London, wo er mit den Präraffaeliten zusammentraf, allerdings betrachtete er sich nicht als Mitglied der Vereinigung. Allerdings zeigen einige Bilder ihren unverkennbaren Einfluss. Mitte der 1860er Jahre lernte er Albert Joseph Moore kennen, der als Malstil einen akademischen Ästhetizismus pflegte, und brachte ihm lebenslang große Achtung und Anerkennung entgegen. 1866 wurde er zum Assoziierten der Royal Academy, 1869 zum Mitglied derselben ernannt. 1878 wurde er Präsident der Royal Academy, im selben Jahr wurde er außerdem durch Königin Victoria als Knight Bachelor in den Adelsstand erhoben. 1886 erhielt er die Würde eines Baronet.

Ehrungen

Leighton gehörte dem renommierten Garrick Club an. Schließlich durfte er in der Grosvenor Gallery und am Glasgow Institute of the Fine Arts ausstellen, die dafür bekannt waren, progressive Künstler fördern, deren Arbeit vom traditionellen Kunstgeschmack der Royal Academy ignoriert wurde.

Am 24. Januar 1896 ernannte ihn Königin Victoria als „Baron Leighton of Stretton“ zum Peer, doch starb Leighton bereits einen Tag später unverheiratet an einem Herzinfarkt. Seine Peerswürde erlosch damit.

Werk

Leightons Werke sind im idealisierten Stil gehalten, der in der akademischen Kunst geschätzt wurde. Seine bekanntesten Bilder stellen junge Frauen oder Mädchen in biblischen oder antiken Szenen dar, dazu kommen Szenen aus dem italienischen und spanischen Volksleben. Außerdem fertigte er mehrere Porträts sowie Buchillustrationen an.

Leightons Haus, Leighton House, 12 Holland Park Road, London W14 8LZ, nahe dem Holland Park, ist heute ein für Besucher geöffnetes Museum.

Ausstellung

  • 2008: Frederic Lord Leighton. Maler und Bildhauer der viktorianischen Zeit, Villa Stuck

Literatur

  • Margot Th. Brandlhuber und Michael Behrs (Hrsg.): Frederic Lord Leighton. Maler und Bildhauer der viktorianischen Zeit, Villa Stuck, Prestel, München 2009 ISBN 978-3-7913-4401-0

Belege

Weblinks

 Commons: Frederic Leighton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelbelege

  1. Sabine Schulze (Hrsg): Gärten: Ordnung – Inspiration – Glück, Städel Museum, Frankfurt am Main & Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-7757-1870-7, S. 99

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