Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin

Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin
Fraunhofer-Institut für
Toxikologie und Experimentelle Medizin
Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin
Institutssitz Hannover
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Fraunhofer-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Hannover, Braunschweig
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Fächer: Naturwissenschaften
Fachgebiete: Biomedizin, Biotechnologie, Toxikologie
Grundfinanzierung: Bund (90%), Länder (10%)
Leitung: Uwe Heinrich
Mitarbeiter: ca. 230
Homepage: www.item.fraunhofer.de

Das Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin (ITEM), auch in der Kurzbezeichnung „Fraunhofer ITEM“ genannt, ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (FhG). Das Institut hat seinen Sitz in Hannover, seine Aktivitäten sind der angewandten Forschung und Entwicklung im Fach Naturwissenschaften auf dem Gebiet der Biomedizin, der Biotechnologie und der Toxikologie zuzuordnen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte des Instituts beginnt Anfang 1981, als das Fraunhofer-Instituts für Toxikologie und Aerosolforschung (ITA) einen Neubau in Hannover bezog und mit 40 Mitarbeitern die ersten Forschungsarbeiten begann.

Das Fraunhofer ITA war bis dahin an den Standorten Grafschaft (Schmallenberg) und Münster angesiedelt. Der Münsteraner Teil zog nach Hannover um. Am Standort Grafschaft wurde zunächst das Fraunhofer-Institut für Umweltchemie und Ökotoxologie (IUCT) als Nachfolgeinstitut gebildet, heute ist dies ein Teil des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME).

Zu dem Laborgebäude in Hannover gehörte ein speziell für inhalationstoxikologische Forschung ausgerüstetes Tierhaus. Noch fand sich das Institut an der Feodor-Lynen-Straße auf der Grünen Wiese, denn erst einige Jahre später sollte aus diesem Gelände der Medical Park, ein High-Tech Zentrum für die Life Sciences werden. Die ersten Forschungsarbeiten galten den gesundheitlichen, insbesondere den Lungentumor verursachenden, Wirkungen von Dieselruß.

Im Jahr 1996 wurden die Bereiche mechanistische und molekulare Toxikologie, moderne medizinische Biotechnologie und klinische Forschung aufgebaut. Die Namensänderung in „Fraunhofer-Institut für Toxikologie und Experimentelle Medizin“ erfolgte im Jahr 2003, um auch schon im Namen die neuen Arbeitsschwerpunkte deutlich zu machen.

2006 wurde eine Fraunhofer Projektgruppe "Personalisierte Tumortherapie" an der Universität Regensburg eingerichtet.[1]

Seit Januar 2008 ist die "Pharmazeutische Biotechnologie" ein Bereich des Fraunhofer ITEM in Hannover mit Standort in Braunschweig. Diese Arbeitsgruppe war zuvor Teil des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI).[2]

Ab 2011 entsteht in Zusammenarbeit mit der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) sowie dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) das Hannover Center for Translational Medicine (HCTM), ein Studienzentrum für klinische Atemwegserkrankungen.[3]

Forschung und Entwicklung

Die Institutsschwerpunkte werden thematisch in vier Geschäftsfeldern zusammengefasst:

  • Toxikologie und Umwelthygiene
  • Pharmazeutische Biotechnologie (Außenstelle Braunschweig)
  • Immunologie, Allergologie und Atemwegsforschung
  • Chemikalienbewertung, Datenbanken und Expertensysteme
  • Aerosolforschung und Bio- und Umweltanalytik

Hierbei steht die Forschung für die Gesundheit des Menschen, sowohl unter präventivmedizinischen Gesichtspunkten als auch im Hinblick auf die Entwicklung diagnostischer Methoden und innovativer Therapiekonzepte, im Mittelpunkt des Fraunhofer ITEM.

Das Spektrum der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten des Fraunhofer ITEM reicht von der präklinischen und klinischen Pharmaforschung und -entwicklung, der Allergie- und Asthmaforschung bis zu Untersuchungen zu Gewerbe-, Umwelttoxikologie und Verbraucherschutz sowie Prüfung und Registrierung von Chemikalien, Bioziden und Pflanzenschutzmitteln.

Kooperationen

Das Fraunhofer ITEM ist Mitglied im Fraunhofer-Verbund Life Sciences (VLS). In diesem Verbund sind die biologischen, biomedizinischen, pharmakologischen und toxikologischen Kompetenzen von fünf Fraunhofer-Instituten gebündelt.

Im universitären Bereich bestehen Kooperationen mit der Medizinischen Hochschule Hannover und der Tierärztlichen Hochschule Hannover, die auch den Grundlagenforschungsbedarf des Fraunhofer ITEM abdecken.

Enge Beziehungen bestehen auch zum Laboratory of Pharmacology and Toxicology (LPT) in Hamburg und dem Centre International de Toxicologie (CIT) in Frankreich.

Infrastruktur

Ende 2009 waren am Fraunhofer ITEM 234 Mitarbeiter beschäftigt, die überwiegend im wissenschaftlich-technischen Bereich tätig waren.

Der Betriebshaushalt des Fraunhofer ITEM lag im Geschäftsjahr 2009 bei 20,8 Millionen Euro, rund 61 % davon kamen aus selbst erwirtschafteten Mitteln. Der Anteil der Industrieerträge am Betriebshaushalt betrug etwa 47 %.

Das Fraunhofer ITEM wurde bis 1996 von Ulrich Mohr, danach bis heute von Uwe Heinrich geleitet.

Weblinks

Quellennachweise

  1. Einrichtung einer Fraunhofer Projektgruppe an der Universität Regensburg, Informationsdienst Wissenschaft vom 22. März 2006
  2. Pharmazeutische Biotechnologie
  3. Jubiläum mit Spatenstich, Presseinformation vom 21. April 2011

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