Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung

Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung
Fraunhofer-Institut für
Angewandte Polymerforschung
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Fraunhofer-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Potsdam
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Fächer: Ingenieurwissenschaften
Fachgebiete: Werkstoffwissenschaft, Polymerforschung
Grundfinanzierung: Bund (90%), Länder (10%)
Leitung: Hans-Peter Fink
Mitarbeiter: ca. 165
Homepage: www.iap.fraunhofer.de

Das Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung (IAP), auch in der Kurzbezeichnung „Fraunhofer IAP“ genannt, ist eine Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. (FhG). Das Institut hat seinen Sitz in Potsdam im Wissenschaftspark Golm, seine Aktivitäten sind der angewandten Forschung und Entwicklung im Fach der Ingenieurwissenschaften im Gebiet der Werkstoffwissenschaft und der Materialwissenschaft zuzuordnen.

Inhaltsverzeichnis

Forschung

Das Fraunhofer IAP bezeichnet sich selbst auch mit „Pioneers in Polymers“. Die Forschungsschwerpunkte sind Polysaccharide, Synthese- und Polymertechnik, Funktionale Polymersysteme für elektronische und optische Anwendungen und Wasserbasierende Polymersysteme. Dabei werden gezielte Material- und Verfahrensentwicklungen von, für und mit pflanzlichen und synthetischen Polymeren erarbeitet.

Die Forschungsbereiche des Fraunhofer IAP:

  • Native Polymere
    Hierunter fallen Cellulosederivate für medizinische Anwendungen, Regeneratfasern, Folien und Lebensmittelverpackungen sowie Anwendungen der Stärke im Non-Food-Bereich. Schwerpunktmäßig werden neue Stärkederivate, das Carbacell- und Lyocellverfahren als Alternativtechnologien zum Viskoseprozess und naturfaserverstärkte Biocomposite entwickelt.
  • Funktionale Polymersysteme
    Beispiele sind aktive Polymere und Polymersysteme für den Einsatz in organischen Leuchtdioden, Schaltkreisen und Photovoltaik; Technologien für Sensoren, OLEDs, optoelektronische Bauelemente und flexible integrierte Systeme; Synthese und Charakterisierung von flüssigkristallinen Materialien mit thermotropen Eigenschaften; Herstellung dünner, anisotrop strukturierter Filmkomponenten mit komplexen optischen Eigenschaften.
  • Synthese- und Polymertechnik
    In diesem Bereich werden innovative Syntheseverfahren und Technologien zur Herstellung von Polymeren mit neuen, verbesserten Gebrauchseigenschaften entwickelt und die Voraussetzungen zur Umsetzung der Prozesse unter Produktionsbedingungen geschaffen.
  • Wasserbasierende Polymersysteme
    Hier reicht die stoffliche Vielfalt von biologisch aktiven Polymeren wie Proteinen und Nucleinsäuren bis zu Polyelektrolyten, von Naturkautschuk bis zu Hydrogelen sowie synthetischen Hochleistungspolymeren für Anwendungen in wässrigen Medien.
  • Pilotanlagenzentrum Schkopau
    Mit dem Aufbau eines Pilotanlagenzentrums für Polymersynthese und Polymerverarbeitung im ValuePark Schkopau hat das Fraunhofer IAP ein neues Modell für die effektive Gestaltung der Innovationstätigkeit von Unternehmen der chemischen und der Kunststoff verarbeitenden Industrie etabliert.

Kooperationen

Fraunhofer IAP ist Mitglied im Fraunhofer-Verbund Werkstoffe, Bauteile (VWB). Dieser Verbund bündelt die Kompetenzen der zwölf materialwissenschaftlich orientierten Institute der Fraunhofer-Gesellschaft und des Fraunhofer-Instituts für Techno- und Wirtschaftsmathematik (ITWM) als ständigem Gastmitglied.

Daneben bestehen diverse Kooperationen mit Industriepartnern.

Im universitären Bereich arbeitet das Fraunhofer IAP mit verschiedenen Hochschulen im In- und Ausland zusammen. Hinsichtlich der Grundlagenforschung bestehen enge Beziehungen mit dem Fachgebiet Polymertechnik/Polymerphysik am Institut für Werkstoffwissenschaften der Technischen Universität Berlin und dem Institut für Physik der Universität Potsdam.

Infrastruktur

Ende 2006 waren am Fraunhofer IAP 164 Mitarbeiter beschäftigt. Davon waren insgesamt 63 Personen als Wissenschaftler tätig und 50 als technische Mitarbeiter, daneben sind Doktoranden beschäftigt.

Der Betriebshaushalt des Fraunhofer IAP lag im Geschäftsjahr 2006 bei 10,8 Millionen Euro. Diese kamen zu etwa 16 % aus der Grundfinanzierung, welche zu 90 % aus Bundesmitteln und zu 10 % aus Landesmitteln finanziert wird. Rund 42 % des Betriebshaushalts waren Erträge aus der Auftragsforschung der Wirtschaft. Die restlichen Mittel kamen aus verschiedenen Quellen, vorwiegend öffentliche Mittel, von denen das Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 2,3 Millionen Euro den größten Anteil ausmacht.

Institutsleiter des Fraunhofer IAP ist Dr. Hans-Peter Fink.

Weblinks

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