Albert Kappis

Albert Kappis
Albert Kappis, Gemälde von Friedrich Eckenfelder (1890)

Albert Kappis (* 20. August 1836 in Wildberg (Schwarzwald), Landkreis Calw; † 18. September 1914 in Stuttgart) war ein deutscher Maler und Lithograf.

Leben

Kappis erhielt von 1850 bis etwa 1857 eine Ausbildung zum Lithografen in der Werkstatt seines Onkels Adam Gatternicht. Nebenbei hatte er Unterricht beim Zeichenlehrer Carl Kurtz. 1855 bis 1860 erfolgte das Studium an der Königlichen Kunstschule Stuttgart bei Heinrich von Rustige (Genre- und Historienmalerei), Heinrich Funk (Landschaftsmalerei) und Bernhard von Neher (Aktmalerei).

1860 siedelte er nach München über und nahm ein Studium an der Kunstakademie beim Historienmaler Karl von Piloty auf. Er schloss Freundschaft mit Adolf Lier und Eduard Schleich d. Ä., mit Anton Braith, Joseph Wopfner und Ludwig Willroider. Er machte die Bekanntschaft anderer schwäbischen Maler, darunter Friedrich Salzer, Jakob Grünenwald und Carl Ebert. 1867 unternahm er eine Studienreise nach Paris. Dort pflegte er Umgang mit den Mitgliedern der Schule von Barbizon. Die Rückreise machte er über Belgien und das Moseltal nach Düsseldorf, wo er den von München bekannten Theodor Schütz besuchte. 1871 bis 1874 zog Kappis in die sogenannte Schwabenburg, dem Wohnsitz von Anton Braith und Christian Mali. 1874 machte er seine Hochzeitsreise über Südtirol und Oberitalien nach Venedig. Danach malte er vorwiegend Motive der Münchner Gegend, besonders am Starnberger- und Chiemsee. 1880 erhielt er die Professur für Landschaftsmalerei an der Königlichen Kunstschule Stuttgart, wo er Lehrer der „schwäbischen Impressionisten“ wurde. Es folgten Reisen nach Bayern, in den Schwarzwald, an den Bodensee, nach Hamburg und an die Ostsee. 1905 gind er in den Ruhestand. Kappis malte vor allem Landschaften, Genremotive aus dem Volksleben wie die Weinlese, Ernteszenen und Schafschur.

Literatur

  • Albert Kappis. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 19, E. A. Seemann, Leipzig 1926, S. 546
  • Schefold, Max: Albert Kappis, Maler, 1836–1914. In: Lebensbilder aus Schwaben und Franken 7, 1960, S. 347–351. Stuttgart: Kohlhammer, 1960.
  • Bühler, Hans-Peter und Kappis, Albert: Albert Kappis 1905–1975. Kunsthaus Bühler, Veröffentlichung zum 70jährigen Jubiläum. Stuttgart: Kunsthaus Bühler, 1975.
  • Münchner Maler im 19. Jahrhundert in vier Bänden. Bd. 2: Gebhardt–Küstner. München: Bruckmann, 1982. ISBN 3-7654-1802-1.
  • Bühler, Andreas; Zimmermann, Gabriele; Grüner, Isabel: Albert Kappis: Wegbereiter des Impressionismus in Schwaben. Katalog zur Ausstellung Kunsthaus Bühler, 30. Januar–20. März 1999 und Kunststiftung Hohenkarpfen, 28. März–4. Juli 1999. Stuttgart: Kunsthaus Bühler; Hausen-Hohenkarpfen: Ed. Kunststiftung Hohenkarpfen, 1999. ISBN 3-930569-19-1.
  • Bühler, Andreas: Albert Kappis, von der Münchner Schule zum schwäbischen Impressionismus. In: Weltkunst 70/6, München 2000, S. 1079–1081.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kappis — Albert Kappis, Gemälde von Friedrich Eckenfelder, 1890 Albert Kappis (* 20. August 1836 in Wildberg (Schwarzwald), Landkreis Calw; † 18. September 1914 in Stuttgart) war ein deutscher Maler …   Deutsch Wikipedia

  • Albert Kesselring — Surnom Albert le souriant Naissance 30 novembre 1885 Marktsteft, Al …   Wikipédia en Français

  • Gottlieb Löffler — Gottlieb Samuel Löffler (* 14. Januar 1868 in Korntal; † 5. April 1946 in Ludwigsburg) war ein deutscher Maler und Kunstpädagoge. Er war in Stuttgart bei Albert Kappis zum Zeichenlehrer weitergebildet worden. Um 1905 trug er zur Reform des… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Angehörigen der Akademie der Bildenden Künste München — Dies ist eine Liste von Personen, die mit der Akademie der Bildenden Künste in München verbunden sind. Viele bedeutende Künstler haben in München gelehrt oder studiert. Name Tätigkeit Verbindung zur Kunstakademie A Albert Aereboe (* 1889; † 1970) …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Kan–Kaq — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Akademie der Bildenden Künste Stuttgart — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Gründung 1761 …   Deutsch Wikipedia

  • Kunstakademie Stuttgart — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Gründung 1761 …   Deutsch Wikipedia

  • Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart — Gründung 1761 Trägerschaft staatlich Ort St …   Deutsch Wikipedia

  • Stuttgarter Kunstschule — Vorlage:Infobox Hochschule/Mitarbeiter fehltVorlage:Infobox Hochschule/Professoren fehlt Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart Gründung 1761 …   Deutsch Wikipedia

  • Kunstmuseum Hohenkarpfen — Die Kunststiftung Hohenkarpfen ist eine in der Region Schwarzwald Baar Heuberg verankerte Kunststiftung und widmet sich neben allgemeinen kunsthistorischen Aufgaben schwerpunktmäßig der Pflege der südwestdeutschen Landschaftsmalerei. Das von ihr… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”