Franz Wurz

Franz Wurz
Franz Wurz als Copilot von Björn Waldegård bei der Jänner-Rallye 1984

Franz Wurz (* 2. Dezember 1946 in Eggern, ) ist ein ehemaliger österreichischer Automobilsportler.

Inhaltsverzeichnis

Beruflicher und sportlicher Werdegang

Franz Wurz wurde als Sohn des Waldviertler Mühlenbesitzers Franz Wurz sen. geboren, der ebenfalls im Motorsport aktiv und mit seinem BMW 328 in den 1950ern ein in Österreich bekannter Rennfahrer war.

Franz Wurz jun. erlernte den Beruf des Müllers und schloss seine Ausbildung als Müllermeister ab. Später war er Verkaufsleiter der Firma B2000-Autopflege-Produkte. 1967 begann er mit einem Rallye-Kadett der Firma Opel seine eigene Motorsport-Karriere. Sein erster Wettbewerb war die Seiberer-Wertungsfahrt, bei der er den 4. Platz in der Klasse bis 1250 cm³ Hubraum belegte.

Bald darauf übernahm er einen Mini Cooper S von dem späteren FIA Rallycross-Europapokalsieger Herbert Grünsteidl. Wurz hatte Gründsteidl beim Bundesheer kennengelernt. Mit dem Mini Cooper S bestritt Wurz 1968 sein erstes Autocross-Rennen. 1969 wechselte Wurz ins Autocross-Lager und erreichte vier nationale Meistertitel in Serie. 1972 fuhr er in den Niederlanden sein erstes Rallycross-Rennen, konzentrierte sich ab 1973 auf diesen noch jungen Rennsport und wurde 1974 auf VW 1302S sowie 1976 auf Lancia Stratos HF Europameister dieser Disziplin.

Nach einem erfolglosen Intermezzo auf einem Fiat 131 Mirafiori Abarth und beruflichen Problemen zog sich Wurz am Saisonende 1978 zurück. 1982 startete er ein Comeback und wurde auf Audi quattro erneut Rallycross-Europameister.

Gegen Ende seiner aktiven Laufbahn kehrte Wurz zu seinen Wurzeln zurück und bestritt sporadisch einige bekannte Rallyes im In- und Ausland. Mit Rudi Stohl als Co-Pilot gewann Wurz auf einem Audi 80 quattro die Gruppe-A-Wertung der Rallye Argentinien 1983 und erhielt damit die B-Fahrer-Lizenz der FIA. 1984 wurde er als Navigator von Björn Waldegård (Audi quattro) Zweiter der Jänner-Rallye und mit Beifahrer Johannes Geist auf Audi quattro Gesamtsieger der Rallye Türkei.

Im selben Jahr übernahm er beim Automobilclub ÖAMTC die Aufgabe des nationalen Fahrsicherheits-Instruktors und wurde Leiter der neuen Club-Anlage Fahrtechnikzentrum Teesdorf. Aus Image-Gründen musste er sich gleichzeitig dazu verpflichten, nicht mehr aktiv an Rennen teilzunehmen. Wurz baute in den Folgejahren eine Reihe derartiger „Safer-Drive-Zentren“ in Österreich auf.

Ab den frühen 1990ern betreute Franz Wurz die Rennsportkarriere seines Sohnes und späteren Formel-1-Fahrers Alexander Wurz.

Am 8. Juni 2006 wurde Franz Wurz im Wiener Bundeskanzleramt offiziell der Titel Kommerzialrat verliehen.

Familie

Franz Wurz ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Liste wichtiger Erfolge im Autocross und Rallycross

  • 1969: OSK Autocross-Pokalsieger (Ford Escort TwinCam)
  • 1970: Österreichischer Autocross-Staatsmeister (VW Buggy 2.0)
  • 1971: Österreichischer Autocross-Staatsmeister (VW Buggy 2.0)
  • 1972: Österreichischer Autocross-Staatsmeister (VW Buggy 2.0)
  • 1973: 3. Gesamtrang der Embassy Rallycross-Europameisterschaft (VW 1302S 2.2)
    • Gesamtsieger beim belgischen Rallycross-EM-Lauf am 17. Juni 1973
    • Gesamtsieger beim englischen Rallycross-EM-Lauf am 15. September 1973
  • 1974: Embassy Rallycross-Europameister (VW 1302S 2.4)
    • Gesamtsieger beim österreichischen Rallycross-EM-Lauf am 12. Mai 1974
    • Gesamtsieger beim schwedischen Rallycross-EM-Lauf am 19. Mai 1974
  • 1975: 4. Gesamtrang der ERA Rallycross-Europameisterschaft (VW 1302S 2.4)
  • 1976: Österreichischer Rallycross-Staatsmeister (Lancia Stratos HF 2.4)
  • 1976: FIA Rallycross-Europapokalsieger (Lancia Stratos HF 2.4)
    • Gesamtsieger beim finnischen Rallycross-EM-Lauf am 30. Mai 1976
    • Gesamtsieger beim österreichischen Rallycross-EM-Lauf am 1. August 1976
  • 1977: Österreichischer Rallycross-Staatsmeister (Lancia Stratos HF 3.0)
  • 1977: 6. Gesamtrang im FIA Rallycross-Europapokal (Lancia Stratos HF 3.0)
  • 1978: 13. Gesamtrang (7. Rang der TW-Division) der FIA Rallycross-Europameisterschaft (Fiat 131 Mirafiori Abarth)
  • 1982: FIA Rallycross-Europameister (Audi quattro)
    • Gesamtsieger beim österreichischen Rallycross-EM-Lauf am 28. März 1982
    • Gesamtsieger beim finnischen Rallycross-EM-Lauf am 23. Mai 1982
    • Gesamtsieger beim deutschen Rallycross-EM-Lauf am 3. Oktober 1982
  • 1983: 6. Gesamtrang der FIA Rallycross-Europameisterschaft (Audi quattro)

Siehe auch

Publikation

  • Franz Wurz, Meine Fahrtechnik („Das Buch für Sicherheit und Spass beim Autofahren“), 1987, Orac-Verlag, ISBN 3-7015-0083-5

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Wurz — ist der Familienname folgender Personen: Alexander Wurz (* 1974), ehemaliger Formel 1 Pilot Camill Wurz (1905–1986), deutscher Politiker der CDU Franz Wurz (* 1946), Autorennfahrer Stefan Wurz (* 1964), deutscher Komponist Wurz ist ein Ortsname:… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Gurk — (* 9. Februar 1898 in Karlsruhe; † 12. Juli 1984 ebenda) war ein deutscher Politiker der CDU. Gurk begann seine berufliche Laufbahn 1913 bei der Stadt Karlsruhe, wo sich er in der Zeit der Weimarer Republik eine führende Position erarbeitete.… …   Deutsch Wikipedia

  • Franz Hermann — (* 25. Januar 1904 in Großschönach; † 2. Dezember 1993 in Herdwangen Schönach) war ein deutscher Theologe, Volkswirt und Politiker der CDU. Leben und Beruf Nach dem Abitur 1925 am Gymnasium in Konstanz studierte Hermann katholische Theologie an… …   Deutsch Wikipedia

  • Alex Wurz — Alexander Wurz Austria Fahrerweltmeisterschaft Erster Grand Prix Kanada 1997 Letzter Grand P …   Deutsch Wikipedia

  • Alexander Wurz — Automobil /Formel 1 Weltmeisterschaft Nation: Osterreich  Ös …   Deutsch Wikipedia

  • Alexander Wurz — Années d activité 1997 2000, 2005, 2007 (F1) Date de naissance 15 février 1974 (1974 02 15) (37 ans) Lieu de naissance …   Wikipédia en Français

  • Alexander Wurz — Alex Wurz Datos personales Competición Fórmula 1 Nacionalidad …   Wikipedia Español

  • Alexander Wurz — nació el 15 de febrero de 1974 en Waidhofen/Thaya en Austria y es el segundo hijo del campeon de rallys en la modalidad Rallycross, Franz Wurz. Es piloto de Fórmula 1 después de convertirse en el piloto más joven en ganar el campeonato de LeMans …   Enciclopedia Universal

  • Camill Wurz — Wurz (links) beim Antrittsbesuch bei Bundespräsident Heinrich Lübke Camill Wurz (* 26. September 1905 in Offenburg; † 9. Februar 1986 in Ot …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Wu — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”