Franz Werner (Domkapitular)

Franz Werner (Domkapitular)

Franz Werner (* 21. Oktober 1761 in Mainz; † 1845 ebenda) war ein Mainzer Domkapitular, der vor allem zur Geschichte von Mainz publizierte.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Franz Werner erhielt seine Schulbildung in dem damaligen verbesserten Gymnasium und besuchte anschließend die philosophischen Kollegien auf der von Kurfürst Friedrich Karl Joseph von Erthal nach neuen Ideen reformierten und mit ausgewählten Professoren neu besetzten Universität. Er hörte dort bis zum Jahr 1789 öffentliches Recht, Reichsgeschichte und das kanonische Recht. Ende 1789 ging er nach Rom. Hier machte er im deutschen Kollegium (später die Päpstliche Universität Gregoriana) seine theologischen Studien, empfing die theologische Doktorwürde und nach seiner Rückkunft vom Kurfürsten Friedrich Karl ein Kanonikat im Kollegialstift St. Stephan in Mainz.

Nach der im Jahr 1802 erfolgten Aufhebung sämtlicher geistlichen Stifte, wurde er von Bischof Joseph Ludwig Colmar im Oktober des gleichen Jahres zum geistlichen Rat und nach der 1803 erfolgten Bistumsorganisation zum Domkapitular ernannt. Domdekan Werner hat dazu beigetragen, den in den französischen Revolutionskriegen stark beschädigten Mainzer Dom vor dem Abbruch zu retten und ihn als Bistumsverweser wieder aufgebaut.[1]

Ausgehend vom Werk des Seligenstädter Benediktinerpaters Joseph Fuchs machte er sich um die Mainzer Altertumsforschung verdient.[2] Franz Werner ist Verfasser des Werkes Der Dom von Mainz und seine Denkmäler. Nebst Darstellung der Schicksale der Stadt und Geschichte seiner Erzbischöfe bis zur Translation des erzbischöflichen Sitzes nach Regensburg (Mainz 1827–36, 3 Bände).

Nach dem Tode des Mainzer Bischofs Johann Jakob Humann im Jahr 1834 wurde er zur Wahl als Bischof von Mainz vorgeschlagen, lehnte jedoch zugunsten von Peter Leopold Kaiser ab.[3]

1780 erwarb sein Vater vom Graf York ein Hochheimer Weingut das heute den Namen Domdechant Werner´sches Weingut trägt. [4]

Werk

  • Über die gerechten Ansprüche der Mainzer Kirche auf das neu zu errichtende rheinische Erzbisthum. Mainz bei S. Müller. 1821.
  • Die Päbstin Johanna, keine wahre Geschichte, Mainz bei Müller, 1821. Wie das erste Werk aus der Zeitschrift „der Katholik" besonders abgedruckt.
  • Der Dom von Mainz und seine Denkmäler. Nebst Darstellung der Schicksale der Stadt und Geschichte seiner Erzbischöfe bis zur Translation des erzbischöflichen Sitzes nach Regensburg (Mainz 1827–36, 3 Bände).
    • Erster Teil, Mainz bei Müller. 1827.
    • Zweiter Teil. 1830.
  • Abbildungen der Denkmäler des Doms von Mainz, mit lateinischer, teutscher und französischer Textbegleitung, im Heft. Mainz bei Müller, 1829. 2. und 3. Heft. 1830. Fyl,.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Heinrich Eduard Scriba: Biographisch-literärisches Lexikon der Schriftsteller des Grossherzogthums Hessen im ersten Viertel des neunzehnten Jahrhunderts, Verlag von K.W. Leske, Darmstadt, 1831
  2. Karl-Viktor Decker und Wolfgang Selzer in: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt Walter de Gruyter, 1976, ISBN 3110066904
  3. Franz Heinrich Reusch: Kaiser, Peter Leopold. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 15, Duncker & Humblot, Leipzig 1882, S. 10 f.
  4. Geschichte des Domdechant Werner´schen Weinguts

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