Franz Thönnes

Franz Thönnes 2006

Franz Thönnes (* 16. September 1954 in Essen) ist ein deutscher Politiker (SPD). Er ist seit 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages. Von 2002 bis 2005 war er Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung, danach bis November 2009 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Soziales.

Ausbildung und Beruf

Nach der Mittleren Reife absolvierte Thönnes eine Ausbildung zum Industriekaufmann und war dann von 1973 bis 1978 als Verkaufssachbearbeiter tätig. 1978/79 studierte er an der Sozialakademie Dortmund. Seit 1979 ist er als Sekretär bei der IG Chemie-Papier-Keramik beschäftigt. Von 1980 bis 1988 war er Bezirkssekretär und von 1988 bis 1994 Geschäftsführer der IG Chemie-Papier-Keramik in Hamburg.

Franz Thönnes ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Partei

Seit 1978 ist er Mitglied der SPD. Von 1986 bis 1992 war er Vorsitzender des SPD-Kreisverbandes Stormarn. Von 1997 bis 1999 war er stellvertretender Landesvorsitzender und seit 1999 Landesvorsitzender der SPD Schleswig-Holstein. Auf dem Landesparteitag im April 2003 trat er zur Wiederwahl als Landesvorsitzender an, fiel jedoch im ersten Wahlgang mit 47,5 % durch. Daraufhin verzichtete er auf eine erneute Kandidatur im zweiten Wahlgang. Zu seinem Nachfolger wurde Claus Möller gewählt. Die gescheiterte Wiederwahl von Thönnes war vor allem auf das schlechte Abschneiden der SPD bei den Kommunalwahlen zurückzuführen.

Abgeordneter

Von 1986 bis 1994 war er Mitglied im Kreistag von Stormarn.

Seit 1994 ist Thönnes Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von November 2000 bis Januar 2001 sozialpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion. Von Februar 2001 bis Oktober 2002 war er dann stellvertretender Vorsitzender der SPD-Bundestagsfraktion.

Am 14. Juni 2007 hat der Ausschuss für Wahlprüfung, Immunität und Geschäftsordnung Thönnes' Immunität aufgehoben. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts der Vorteilsannahme, da er im Juli 2003 seine Ehefrau auf eine von der E.on Ruhrgas AG finanzierten Reise nach Norwegen mitgenommen und sie dabei als Angehörige des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung ausgegeben haben soll.^[1] Thönnes wies die Vorwürfe mit dem Hinweis darauf zurück, dass er die Reise selbst finanziert habe.^[2] Das Verfahren wurde mittlerweile wieder eingestellt.^[3]

Franz Thönnes ist 1998 und 2002 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreis Segeberg - Stormarn-Nord und sonst stets über die Landesliste Schleswig-Holstein in den Bundestag eingezogen. Zur Bundestagswahl 2009 wurde er auf dem Landesparteitag der SPD-Schleswig-Holstein am 2. März auf den dritten Platz der Landesliste gewählt. Er erhielt 78 von 100 möglichen Stimmen.^[4]

Mitgliedschaften

Thönnes ist Mitglied der Europa-Union Parlamentariergruppe Deutscher Bundestag.

Öffentliche Ämter

Nach der Bundestagswahl 2002 wurde er am 22. Oktober 2002 als Parlamentarischer Staatssekretär bei der Bundesministerin für Gesundheit und Soziale Sicherung in die von Bundeskanzler Gerhard Schröder geführte Bundesregierung berufen.

Nach der Bundestagswahl 2005 wurde er am 23. November 2005 zum Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister für Arbeit und Soziales ernannt. Nach dem Antritt der CDU-FDP-Bundesregierung unter Angela Merkel schied er im November 2009 aus diesem Amt.

Kabinette

• Kabinett Schröder II - Kabinett Merkel I

Quellen

1. ↑ SPIEGEL Online vom 14. Juni 2007
2. ↑ Persönliche Erklärung von Franz Thönnes vom 14. Juni 2007
3. ↑ SPIEGEL Online vom 27. Juni 2007
4. ↑ Hamburger Abendblatt Online vom 22. März 2009

Weblinks

• Website von Franz Thönnes
• Biographie beim Deutschen Bundestag
• Franz Thönnes auf abgeordnetenwatch.de