Franz Hammerl

Franz Hammerl

Franz Hammerl (* 9. Oktober 1919; † August 2001) war ein deutscher Fußballspieler.

Inhaltsverzeichnis

Laufbahn

Vereine, bis 1952

Franz Hammerl spielte ab 1929 bei Post SV München Fußball. Obwohl Post SV sportlich im Schatten von Bayern München, 1860 München und Wacker München stand, entwickelte er sich leistungsmäßig so gut, dass er mit 20 Jahren bereits in die Gauligaauswahl von Bayern berufen wurde, und das als Spieler eines Vereines aus der zweitklassigen Bezirksliga. Mit Post SV gewann er zwar 1937/38 die Bezirksligameisterschaft, aber den Aufstieg in die Gauliga Bayern schaffte er mit seiner Mannschaft nicht.

Im November 1940 wechselte der leistungsstarke Außenläufer zum Lokalrivalen TSV 1860 München. Bereits in der ersten Saison – 1940/41 – feierte er mit den „Löwen“ den Gewinn der Meisterschaft in der Gauliga Bayern. Zusammen mit seinen Mannschaftskameraden Georg Bayerer, Franz Schmeißer, Franz Graf, Josef Wendl, Heinz Krückeberg und Ludwig Janda behauptete er sich in der Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft 1941 in den Spielen gegen Stuttgarter Kickers (Edmund Conen, Franz Immig, Erwin Deyhle, Albert Sing), Rapid Wien und den VfL Neckarau. Knapp setzte sich Rapid um die Stars Rudolf Raftl und Franz Binder in den Gruppenspielen gegen 1860 München durch. Hammerl überzeugte in der Position des Außenläufers. Als 1942 die „Löwen“ den Tschammer-Pokal gewinnen konnten, war Hammerl durch Kriegsereignisse gehindert, an den Pokalspielen teilzunehmen. Der zweite Titelgewinn in der Gauliga gelang in der Runde 1942/43. In der Endrunde konnte Franz Hammerl nur am 2. Mai 1943 beim 3:0-Sieg gegen den VfB Stuttgart aktiv eingreifen.

Nach dem Ende des 2. Weltkriegs war Hammerl von Beginn an Aktiver bei 1860 München in der Oberliga Süd. Sportlich brachte der Gewinn der Vizemeisterschaft in der Runde 1947/48 ihm nochmals den Einzug in die Endrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft. Das aufstrebende Team vom 1. FC Kaiserslautern mit dem torgefährlichen Innensturm Fritz Walter, Ottmar Walter sowie Werner Baßler ließ bei der klaren 1:5-Niederlage am 18. Juli 1948 in Worms Franz Hammerl und seinen Mannschaftskameraden keine Chance zum Weiterkommen. Hammerl stand in den Aufgeboten Süddeutschlands für die Repräsentativspiele am 19. Mai und 17. Oktober 1948 sowie am 13. März 1949. Zum Einsatz gelangte er am 2. Oktober 1949 beim Spiel in seiner Heimatstadt München gegen Norddeutschland. Nach der Runde 1949/50 – er hatte alle 30 Spiele absolviert – beendete er seine aktive Spielerlaufbahn. In der Oberliga Süd hatte er für 1860 München 142 Spiele bestritten. Durch sein Aushelfen beim 1:1-Unentschieden am 10. Februar 1952, im Heimspiel gegen den VfR Mannheim, kam noch ein weiteres Oberliga-Spiel hinzu. Damit war aber endgültig die Spielerkarriere von Franz Hammerl beendet.

Reichsbundpokal und Nationalmannschaft, 1939 bis 1941

In der Runde 1939/40, Hammerl spielte noch im Dress vom Post SV München, wurde er erstmals im Wettbewerb um den Reichsbundpokal in der Gauauswahl von Bayern eingesetzt. Er debütierte am 3. Dezember 1939 als 20-Jähriger beim 3:0-Sieg gegen Württemberg. Es folgten Siege gegen Südwest und die Ostmark und damit stand Bayern im Finale. Mit der Läuferreihe Georg Bayerer (1860 München), Ludwig Goldbrunner (Bayern München) und Franz Hammerl (Post SV München) wurde das Endspiel am 30. Juni 1940 in Augsburg mit 3:1 Toren gegen die Vertretung von Sachsen gewonnen. Am 6. Oktober 1940 stand er in der Elf des Titelverteidigers im ersten Spiel des Wettbewerbs 1940/41, beim 3:3-Remis nach Verlängerung gegen Niedersachsen, noch als Spieler von Post SV München.

Kurz vor seinem 21. Geburtstag wurde der Außenläufer von Post SV München in die Deutsche Fußballnationalmannschaft durch Reichstrainer Sepp Herberger berufen. Da einige Spieler wegen des 2. Weltkrieges nicht zu Verfügung standen und Hammerl in den Spielen der bayerischen Gauauswahl überzeugt hatte, wurde er zum Länderspiel am 20. Oktober 1940 in seiner Heimatstadt gegen Bulgarien nominiert. Er bildete zusammen mit Andreas Kupfer und Ludwig Goldbrunner die Läuferreihe beim überlegenen 7:3-Sieg. Als weiteren Debütanten brachte Herberger auf Halblinks Albert Sing von den Stuttgarter Kickers zum Einsatz. Edmund Conen gelangen vier Treffer und Ludwig Goldbrunner beendete mit diesem Spiel seine Länderspielkarriere. Franz Hammerl konnte zukünftig aber den Stammspieler Albin Kitzinger nicht auf der Außenläuferposition verdrängen und kam zu keinem weiteren Einsatz in der Nationalmannschaft.

Mit der Bayern-Auswahl folgten 1940/41 Spiele gegen Ostpreußen und Südwestdeutschland und damit der erneute Einzug in das Finale des Reichsbundpokals. Am 7. September 1941 verlor der Titelverteidiger Bayern in Chemnitz gegen Sachsen mit 0:2 Toren. Hammerl bekleidete dabei die linke Außenläuferposition.

Literatur

  • Deutschlands Fußball-Länderspiele. Hitzel, Hürth 1989, ISBN 3-9802172-4-8.
  • Als Morlock noch den Mondschein traf. Die Geschichte der Oberliga Süd. Klartext, Essen 1993, ISBN 3-88474-055-5.
  • Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. Agon, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1.
  • Deutschlands Fußball-Nationalspieler. Das Lexikon. Sportverlag, Berlin 1997, ISBN 3-328-00749-0.
  • Knieriem, Grüne: Spielerlexikon 1890–1963. Agon, Kassel 2006, ISBN 3-89784-148-7.

Weblinks


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