Frankenberger Kirche

Frankenberger Kirche
Frankenberger Kirche

Die Klosterkirche St. Peter und Paul in der Stadt Goslar wird in der Regel als Frankenberger Kirche bezeichnet und steht im westlichen Stadtteil Frankenberg. Sie ist im Kern romanisch, weist aber gotische und barocke Umbauten auf. Gemeinsam mit dem Gebäude des „Kleinen Heiligen Kreuzes“ (Hospital vom 14. bis ins 17. Jahrhundert), dem Küsterhaus von 1504 und einem alten Tor von 1510 in unmittelbarer Umgebung vermittelt sie ein bemerkenswertes Bild vom mittelalterlichen Städtebau.

Der älteste erhaltene Beleg für den Bestand einer Kirche in diesem Gebiet datiert aus dem Jahr 1108. Das Kirchengebäude, auf das dabei Bezug genommen wird, ist jedoch vermutlich älteren Datums und später vollständig abgebrochen worden. Die heutige Kirche kann bauhistorisch in die erste Hälfte des 12. Jahrhunderts datiert werden. Sie wurde zum Teil aus Bruchsteinen und zum Teil aus Werksteinen errichtet.

Die Kirche ist eine dreischiffige romanische Basilika. Der Grundriss ist kreuzförmig. Die Kirche war zunächst flachgedeckt und wurde später (1230) eingewölbt. Das Westwerk trug zunächst zwei Türme, die 1783 oberhalb des Dachfirsts des Kirchenschiffes abgebrochen und durch eine schieferverkleidete barocke Laterne ersetzt wurden. Das Westwerk mit Turm ist integraler Bestandteil der Stadtmauer. Der östliche Chor des Langhauses wird von einer halbkreisförmigen Apsis abgeschlossen. An das Nordquerhaus schließt ebenfalls eine halbkreisförmige östliche Apsis an. Das Südquerhaus entsprach wohl ursprünglich dem nördlichen, wurde jedoch nachträglich durch eine Verlängerung nach Osten erweitert.

Die Ausstattung der Kirche gehört im Wesentlichen in die Epoche des Barock. Aus dieser Zeit stammen der Altar und die Kanzel mit pyramidenförmigen Schalldeckel von der Goslarer Bildschnitzerfamilie Lessen aus dem Jahr 1675, in deren Werkstatt auch der Altar von St. Andreas in Langelsheim entstand. Das Triumphkreuz wurde in der 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts geschaffen. Die Figur des gekreuzigten Christus trägt natürliches Haar und Dornenkrone, ein Umstand der im Haurzraum und im Südschwarzwald anzutreffen ist. Über dem Portal der Kirchensüdseite befindet sich ein steinernes romanisches Thympanon mit der Darstellung von Christus, Petrus und Paulus aus der Zeit um 1200. Möglicherweise gehörte es ursprünglich zur Vorgängerkirche.

Kloster Frankenberg

Das Kloster Frankenberg hatte eine Domina, einen Propst und einen Jungfrauen-Konvent und lag im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Zu den Gütern gehörte das Dorf Bodenstein. Die Pröpste waren zeitweise gleichzeitig Seesener Superintendenten. Bekanntester Propst war Andreas Jacob Krieg, Verfasser von "Hartzburgischer Mahlstein" (1706). Die letzte Domina von Kniestedt starb in den 1820er Jahren.

Die Kirche St. Peter und Paul war zunächst Pfarrkirche, später Kirche des Klosters auf dem Frankenberg des Konvents "der büßenden Schwestern der heiligen Magdalena". Das vermutliche Gründungsjahr des Konvents ist 1234. 1796 begann die Auflösung des Klosters, die mit der Versteigerung des Besitzes 1837 ihren Abschluss fand. Die Kirche wurde wieder Pfarrkirche. In ihr werden evangelische Gottesdienste abgehalten.

Quelle

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