Frank Giering

Frank Giering

Frank Giering (* 23. November 1971 in Magdeburg; † 23. Juni 2010 in Berlin[1]) war ein deutscher Schauspieler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Giering studierte bis 1989 an der HFF Potsdam und bis 1991 an der Westfälischen Schauspielschule Bochum, brach jedoch das Studium vorzeitig ab.[2] Am Staatstheater Cottbus spielte er in der Spielzeit 1994/95 in einer Inszenierung von Das geheime Tagebuch des Adrian Mole, später verlegte er sich auf die Filmschauspielerei. Der österreichische Filmemacher Michael Haneke entdeckte ihn nach einer Hauptrolle in dem Fernsehfilm Der Verräter und besetzte ihn für zwei seiner Filme – nach Das Schloß folgte noch im selben Jahr Funny Games (1997). Durch seine Rolle als psychopathischer, gnadenloser Killer in Funny Games wurde Giering über Nacht bekannt.

Seitdem war Giering regelmäßig in Kino- und Fernsehproduktionen zu sehen. Zu seinen bekanntesten Rollen zählen die des Floyd in Sebastian Schippers Absolute Giganten (1999) und die Hauptrolle in dem Film Baader (2002) über den Anführer der Rote Armee Fraktion, Andreas Baader. Im Jahr 2000 erhielt Giering für Absolute Giganten gemeinsam mit Florian Lukas und Antoine Monot Jr. die Auszeichnung als bester Darsteller beim Internationalen Filmfest in Sotschi. Für Gran Paradiso war er 2001 als bester Nebendarsteller für den Deutschen Filmpreis nominiert, für Der Mörder ist unter uns als bester Nebendarsteller für den Deutschen Fernsehpreis 2004. Von 2006 bis 2010 spielte Giering in der ZDF-Serie Der Kriminalist an der Seite von Christian Berkel den Kommissar Henry Weber, der in einer nachfolgenden Episode ebenfalls zu Tode kommt.[3]

Giering starb am 23. Juni 2010 in seiner Wohnung in Berlin. Nach Angaben seiner Agentur war die Todesursache eine akute Gallenkolik.[4] Am 9. Juli 2010 wurde er auf dem Neustädter Friedhof in Magdeburg-Neue Neustadt beigesetzt.[5]

Filmografie

  • 1993: Ebbies Bluff
  • 1995: Der Verräter (TV-Film)
  • 1996: Der König (Fernsehserie), Folge: Volltreffer
  • 1996: Die Halbstarken (TV-Film)
  • 1997: Das Schloß
  • 1997: Funny Games
  • 1997: Sophie – Schlauer als die Polizei erlaubt (Fernsehserie), Folge: Ein Grab an der Donau
  • 1997: Sardsch (Fernsehserie), Folge: Bis aufs Blut
  • 1998: Sentimental Education
  • 1998: Hundert Jahre Brecht
  • 1998: Wolffs Revier (Fernsehserie), Folge: Urlaub in den Tod
  • 1998: Opernball – Die Opfer/Die Täter (TV-Film)
  • 1998: Tatort (Fernsehreihe), Folge: Blick in den Abgrund
  • 1998: Caipiranha – Vorsicht, bissiger Nachbar!
  • 1998: Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit
  • 1998: Der Alte (Fernsehserie), Folge: Schlagt ihn tot
  • 1998: Und alles wegen Mama (TV-Film)
  • 1998: Liebe deine Nächste!
  • 1999: Der letzte Zeuge (Fernsehserie), Folge: Die Fliegen, die Maden, der Tod
  • 1999: Zwei Brüder (Fernsehserie), Folge: Gift
  • 1999: Siska (Fernsehserie), Folge: Hart am Abgrund
  • 1999: Absolute Giganten
  • 1999: Die Cleveren (Fernsehserie), Folge: Die Ikone
  • 2000: Ebene 9 (Kurzfilm)
  • 2000: Kaliber Deluxe
  • 2000: Gran Paradiso – Das Abenteuer Mensch zu sein
  • 2000: Der gerechte Richter (TV-Film)
  • 2000: Die Aufschneider (Kurzfilm)
  • 2000: Der Himmel kann warten
  • 2000: Marmor, Stein & Eisen
  • 2001: Ein mörderischer Plan (TV-Film)
  • 2001: Clowns (TV-Film)
  • 2002: Hannas Baby (TV-Film)
  • 2002: Rosa Roth (Fernsehserie), Folge: Die Abrechnung
  • 2002: Baader
  • 2002: Gangster

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schauspieler Frank Giering ist tot, Spiegel Online, 24. Juni 2010
  2. Julia Jüttner: Abschied von Frank Giering – Tod eines einsamen Spielers. In: Spiegel Online. Abgerufen am 25. Juni 2010.
  3. Toter Schauspieler stirbt jetzt auch im Fernsehen, Bild.de, 26. Juni 2010
  4. dpa-Meldung: Gierings Alkoholvergiftung dementiert – "Das stimmt nicht". In: Süddeutsche Zeitung vom 29. Juni 2010. Abgerufen am 18. Oktober 2011.
  5. knerger.de: Das Grab von Frank Gierung

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