Francisco Vasquez de Coronado

Francisco Vasquez de Coronado

Francisco Vásquez de Coronado (* 1510 in Salamanca; † 22. August 1554 in Mexiko-Stadt) war ein spanischer Conquistador.

Coronados Weg nach Norden
Illustration nach einem Historiengemälde von Frederic Remington, entstanden 1898, zerstört 1908

Inhaltsverzeichnis

Leben

Francisco Vásquez de Coronado stammt aus einer Adelsfamilie aus Salamanca. Da er nicht der Erstgeborene war, erhielt er auch nicht das Erbrecht. Zu seinen Freunden zählte Antonio de Mendoza, der spätere Vizekönig von Neuspanien, und so wanderte er 1535 nach Mexiko-Stadt aus. 1539 heiratete er dort Beatriz de Estrada und im gleichen Jahr wurde er von Antonio de Mendoza zum Gouverneur von Neu-Galicien ernannt.

Expedition durch Nordamerika

1540 - Die Eroberung der Pueblos

Expedition von Vásquez de Coronado

1539 schickte Antonio de Mendoza Vásquez de Coronado auf die Suche nach den sieben goldenen Städten von Cibola. Mit ca. 350 Spaniern, 300 Indianern und 1000 Sklaven sowie ca. 1500 Tieren machte sich Coronado auf den Weg. Im April 1540 reiste er aus Mexiko ab. Mit zwei Schiffen befuhren einige Expeditionsmitglieder den Golf von Kalifornien und so entdeckte Hernando de Alarcón am 26. August 1540 die Mündung des Colorado River.

Im August erreichte Coronados Trupp den San Pedro. Im Jahr 1540 teilte er seine Armee. Der Tross mit den Vorräten, dem Vieh und den Kanonen war einfach zu langsam. Mit weniger als 100 Mann ritt er voraus. Über viele Tage ritten die Männer durch unbewohntes Gebiet, in dem sie keine Nahrung und kaum Wasser fanden. Schließlich erreichten sie halb verhungert Hawiku, eine der Städte, die den Gerüchten nach sehr reich sein sollten. Doch diese Stadt war eine Enttäuschung, denn sie war weder groß noch reich. Außerdem verwehrten ihnen mehrere hundert Zuñi- Krieger den Einlass. Der Hunger ließ den Spaniern keine andere Wahl, als diesen Ort zu erobern. Zuvor verlasen sie den Indianern jedoch einen Text, in dem sie ihnen erklärten, dass sie den christlichen Glauben annehmen sollten, ihre Stadt von nun an zum Reich von Kaiser Karl V. gehöre, und dass sie Frieden mit den Spaniern halten sollten. Im Kriegsgeschrei der Zuñis waren die indianischen Dolmetscher nicht zu verstehen. Trotzdem wurde die Proklamation bis zum Ende verlesen. Die Zuñis schossen ein paar Pfeile auf die Spanier und trafen die Kutte eines Paters. Daraufhin stürmten die Konquistadoren gegen die zahlenmäßige Übermacht vor und zwangen sie zum Rückzug. Obwohl sich die Verteidiger schnell in ihre Stadt zurückzogen, wurden einige Indianer getötet. Von ihren flachen Dächern warfen sie mit Steinen und schossen mit Pfeilen auf die Angreifer. Da Coronado eine vergoldete Rüstung trug, war er in der Menge leicht zu erkennen. Deshalb wurde er mehrfach getroffen, doch seine Offiziere García López de Cárdenas und Hernando de Alvarado retteten ihm das Leben. Nachdem ein Offizier eine Leiter entdeckt hatte, drangen die Angreifer über ein Dach in die Stadt ein und besetzten sie, während die Einwohner flüchteten. Die Spanier hatten nur einige Verwundete und keinen Toten zu beklagen. Sie plünderten den Ort und nahmen die Vorräte. Nachdem sie ihre Gefangenen freigelassen hatten, kamen die Indianer zurück, brachten Geschenke und baten um Frieden.

Coronado benutzte die Stadt als Stützpunkt und eroberte fast den gesamten heutigen Südwesten der USA. Die kleine Gruppe teilte sich häufiger, und so erreichte García López de Cárdenas den Grand Canyon und Hernando de Alvarado das Rio Grande-Tal. Ein Zuñidorf wurde tatsächlich Cibola genannt, doch auch hier gab es keine Reichtümer.

Erst jetzt traf der Tross mit den Vorräten und den restlichen Soldaten ein. Das Land war erobert und es gab nichts mehr zu tun. Gold hatten sie keines gefunden. Doch jetzt hörten sie von dem Goldland Quivira. Da die Männer nicht mit leeren Händen nach Mexiko zurückkehren wollten, folgten sie einem Indianer, der angeblich den Weg nach Quivira kannte. Doch das Ziel dieses Indianers war es, die Spanier in den endlosen Weiten der Prärie verhungern und verdursten zu lassen. Auf ihrem Weg legten sie die Strecke Arizona-New Mexiko-Nordtexas-Oklahoma-Kansas zurück.

1541-42 - Quivira und die Rückkehr

Am 23. April 1541 zogen sämtliche Spanier mit ihrem indianischen Führer El Turco in den Nordosten, auf der Suche nach Quivira, dem Goldland. Mehrere Wochen folgten sie dem Mann. Der Marsch war entbehrungsreich und sie kamen mit dem großen Tross nur sehr langsam voran. Nach vierzig Tagen schickte Coronado den größten Teil seiner Truppe zurück nach Tiguex. Er selbst ritt mit dreißig Männern weiter. Als sie Quivira erreichten, fanden sie nichts als ein paar elendige Grashütten, in denen nomadische Indianer lebten. Diese Indianer jagten Büffel. Gold, das die Spanier ihnen zeigten, hatten sie noch nie gesehen. Freimütig gab El Turco jetzt zu, dass er die Spanier in die Irre geführt hatte. Sein Plan war es, die Konquistadoren in der Prärie dem Hungertod zu überlassen. Sie waren auf eine List der Pueblo-Indianer hereingefallen. Coronado ließ El Turco hinrichten und kehrte um. In Tiguex überwinterten sie. Im Frühling 1542 kam Coronado mit ca. 100 Leuten in Mexiko-Stadt an. Etwa 200 Leute kamen erst in den nächsten Monaten.

Erfolge der Expedition

Vásquez de Coronado konnte die erhofften Reichtümer weder in Cibola noch Quivira finden. Darum erreichte er nicht mehr als die Siege über die Pueblo-Indianerstämme Zuni und Hopi sowie über die Tiwa. Die meisten Indianer wehrten sich gegen die Missionierung. Nebenbei war er der erste Europäer in den Staaten Utah oder Kansas. Jedes Gebiet, das er durchquerte, nahm er für die spanische Krone in Besitz.

Folgen der Expedition

Wenige Wochen nachdem Vásquez de Coronado mit seiner Armee aus Neu-Galicien in den Norden abgerückt war, brach dort der Mixtón-Krieg aus. Die Indianer nutzen die Abwesenheit ihres Gouverneurs und seiner Armee für einen Aufstand.

Bei einem Gewitter verlor Vásquez de Coronado viele Pferde und Rinder.[1] Die Pferde bildeten einen Teil des späteren Grundstocks der Mustangherden. Mit ihnen wandelte sich das tägliche Leben der Indianer gewaltig. Denn erst mit der Hilfe des Pferdes konnten sie den Büffelherden hinterher ziehen. Da Vásquez de Coronado nicht den gewünschten Reichtum fand, fiel er in Ungnade. Trotzdem konnte er sich vor Gericht verteidigen und behielt das Gouverneursamt bis 1544. Zehn Jahre danach starb er.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. H. J. Stammel: Indianer, Legenden und Wirklichkeit, Orbis Verlag, S. 59

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