Francesco Maria Avellino

Francesco Maria Avellino

Francesco Maria Avellino (* 14. August 1778 in Neapel; † 9. März 1850 ebenda) war ein italienischer Klassischer Archäologe.

Francesco Maria Avellino war einer der vielseitigsten Wissenschaftler seiner Zeit. Er war Anwalt, Ökonom, Poet, Archäologe, Numismatiker, Epigraphiker, Philologe und Gräzist. An der Universität von Neapel hatte er nacheinander mehrere Lehrstühle inne. Zunächst war er Professor des Rechts, danach für Griechische Literatur, Politische Ökonomie und schließlich Römisches Recht. Avellino war Präsident der Accademia della Crusca und Sekretär der Accademia Ercolanese. Die Bayerische Akademie der Wissenschaften wählte ihn 1842 zu ihrem korrespondierenden Mitglied.

1832 veröffentlichte er mit Progresso eine Arbeit zur Archäologie, in der er für neue Methoden eintrat. 1842 begründete er das Bullettino archeologico Napoletano (Neapolitanisches Archäologisches Nachrichtenblatt). Zwischen 1839 und 1850 war er Grabungsleiter in Pompeji. Dabei tat er sich vor allem mit seinen Analysen der Befunde hervor. Mit dem Vortrag Osservazioni sopra alcune iscrizioni e disegni graffiti sulle mura di Pompei, den er 1840 vor der Accademia Ercolanese hielt, begründete er die Verwendung einer neuen Quellengattung, der Graffiti. Avellino war auch der Namensgeber dieser Quellengattung und der erste Mensch überhaupt, der das Wort verwendete. Zwischen 1808 und 1814 veröffentlichte er einen Katalog italienischer Münzen.

Am 5. März 1882 wurde während einer von Luigi Landolfi gehaltenen Laudatio eine Büste zu Ehren Avellinos in Castel Capuano aufgestellt. Schon 1843 wurde er Ritter des Ordens Pour le mérite für Wissenschaften und Künste.

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