Francesca Cuzzoni

Francesca Cuzzoni
Francesca Cuzzoni
Francesca Cuzzoni mit Farinelli, im Hintergrund Johann Jacob Heidegger. Zeichnung von Marco Ricci 1729, kopiert von Joseph Goupy

Francesca Cuzzoni (* 2. April 1698 in Parma; † 19. Juni 1770 in Bologna) war eine italienische Sopranistin.

Leben

Cuzzoni war eine Schülerin von Francesco Lanzi. Von ihm gefördert, war sie mit 18 Jahren 1716 in Parma zum ersten Mal auf der Bühne zu sehen. Zwei Jahre später debütierte sie in Venedig in der Rolle der Dalinda in der Oper Ariodante von Carlo Francesco Pollarolo. Es folgten kleinere Engagements, meistenteils in Bologna, Parma und Venedig.

Georg Friedrich Händel wurde auf Cuzzoni aufmerksam und engagierte sie 1722 für seine Royal Academy of Music in London. Dort debütierte sie am 12. Januar 1723 als Teofane in Händels Ottone. Die nächsten vier Jahre waren ein einziger künstlerischer Siegeszug für Cuzzoni.

1726 heiratete sie ihren Gesangslehrer, den Komponisten Pier Giuseppe Sandoni. Mit ihm hatte sie zwei Kinder.

Am 6. Juni 1727 kam es zum Eklat im King's Theatre in London. Bei der letzten Saisonvorstellung der Oper Astianatte von Giovanni Battista Bononcini beschimpften sich die Primadonnen Francesca Cuzzoni und Faustina Bordoni auf offener Bühne.

Dieser Streit war europaweit im Gespräch, und in der Folge konnte sich Cuzzoni ihre Engagements aussuchen. Sie trat u. a. in Paris, Wien, Venedig, Florenz, Genua, Hamburg Amsterdam, Stuttgart und Bologna auf.

Während dieser Tourneen pflegte sie einen äußerst extravaganten und aufwändigen Lebensstil. Sie verschuldete sich mit der Zeit so sehr, dass sie zweimal ihrer Schulden wegen ins Gefängnis musste. 1748 versuchte sie noch einmal, in London Fuß zu fassen, aber nach einem Misserfolg kehrte sie noch im selben Jahr nach Bologna zurück.

Den Lebensunterhalt verdiente sich Francesca Cuzzoni in ihren letzten Lebensjahren als Knopfmacherin. Sie starb 1770 völlig verarmt in Bologna.

Weblinks

 Commons: Francesca Cuzzoni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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