Fotowirtschaft

Fotowirtschaft

Als Fotowirtschaft bezeichnet man

  1. die Gesamtheit der zur fotografischen Branche zugehörigen produzierenden Unternehmen und Dienstleister sowie
  2. eine 1950 begründete, monatlich erscheinende Fachzeitschrift (FOTOwirtschaft - Das Wirtschaftsmagazin für die Fotobranche) aus dem Jahr Top Special Verlag mit einer verkauften Auflage von 3.634 Exemplaren (IVW II/03).

In der produzierenden Fotowirtschaft wird klassisch unterschieden zwischen:

  • fotochemischer Industrie - Herstellung von fotografischem Aufnahmematerial, Papier, Entwickler usw.; und
  • fototechnischer Industrie - Herstellung von fotografischen Apparaten, Objektiven, Projektoren, Messgeräten usw.

Heute kommt noch der Bereich des Imaging, insbesondere Digital Imaging, und Teile der Videoindustrie hinzu.

Inhaltsverzeichnis

Wirtschaftliche Kennzahlen

2003 wurden weltweit so viele Kameras verkauft, wie nie zuvor in einem Jahr: über 100 Millionen Stück. Rund 46 Prozent aller verkauften Kameras sind digitale, 54 Prozent analoge Modelle. Daneben wurden 420 Millionen Einwegkameras verkauft; nach anderen Berechnungen lag der Anteil der verkauften Digitalkameras bereits bei über 70 Prozent bei einem insgesamt wachsenden Markt.

2002 wurden rund 5,4 Mio. Kameras im Wert von rund 1,25 Milliarden Euro verkauft, etwa drei Viertel der Summe entfallen auf Digitalkameras; dies entspricht rund 2,4 Mio. verkauften Digitalkameras. Insgesamt wurden Amateurfotoprodukte für rund 4,2 Milliarden Euro verkauft.

Einen Eckpfeiler der Fotowirtschaft bildet zunehmend der Handel mit Zubehör und Serviceleistungen; mit Filmen, Fotobearbeitung und Zubehör wurden bereits 2,4 Milliarden Euro umgesetzt. Es wurden 2,2 Millionen digitale Speichermedien verkauft, dies entspricht einem Zuwachs um 160 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Menge der digital gefertigten Fotos stieg von 157 Millionen im Jahr 2001 auf 400 Millionen im Jahr 2002. Rückläufig ist dagegen der Umsatz mit Rollfilmen; er ging um 17 Prozent auf 530 Millionen Euro zurück.

Ab etwa 2001 geht der Verkauf von analogen Kameramodellen zurück; sowohl die Stückzahlen (-10 %) als auch der Umsatz (-13 %) gingen signifikant zurück. Bis etwa 1999 gab es eine etwa gleich verteilte Koexistenz von digitaler und analoger Fotografie.

Ende der 1970er Jahre verfügten rund 77 Prozent aller deutschen Haushalte über einen Fotoapparat. Der Produktionswert der fotochemischen Industrie lag 1978 in der BR Deutschland bei 1,41 Milliarden DM, der der fototechnischen Industrie bei 2,04 Milliarden DM. Der Wert der weltweiten Produktion wird auf 40-45 Milliarden DM geschätzt, davon entfielen etwa 80 Prozent auf die USA, Japan und Deutschland.

Weiterführende statistische Marktinformationen liefert der BV Foto unter [1].

Verbände und Organisationen

Die Interessenvertretung der Foto- und Imagingindustrie in Deutschland ist der 1948 gegründete Photoindustrie-Verband e. V. (PIV) mit Sitz in Frankfurt am Main; vertreten werden die verschiedenen Sparten der Fotowirtschaft (Feinmechanik und Optik, Fotochemie, Fotoelektronik, Digital Imaging, Videotechnik und Zubehör) und ist Mitveranstalter der Photokina.

Der Foto-Einzelhandel wird in Deutschland durch den Bundesverband des Deutschen Foto-Fachhandels e. V. (BV Foto) mit Sitz in Köln vertreten; er schloss sich 2001 zusammen mit dem Bundesverband Technik des Einzelhandels (BVT), dessen Schwerpunkte Einzelhandelsunternehmen aus den Branchen Konsumelektronik, Telekommunikation, PC/Multimedia, Elektro-Hausgeräte, Küchen und Beleuchtung bilden. Beide Verbände sind dem Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) angeschlossen.

Messen und Ausstellungen

Siehe auch

Weblinks


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