Formicula

Formicula
Filmdaten
Deutscher Titel Formicula
Originaltitel Them!
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1954
Länge 93 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Gordon Douglas
Drehbuch Ted Sherdeman
Russell Hughes
Produktion David Weishart
Musik Bronislau Kaper
Kamera Sid Hickox
Schnitt Thomas Reilly
Besetzung

Formicula ist ein US-amerikanischer Science-Fiction-Film aus dem Jahr 1954. Der Schwarzweißfilm wurde 1960 zum ersten Mal in deutschen Kinos gezeigt. Im Fernsehen lief der Film zuerst am 22. Juni 1974 in der ARD.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

In der Wüste New Mexicos entdeckt die Polizei ein Mädchen, das unter Schock steht. Kurze Zeit später finden die Polizisten die Leichen der Eltern des Kindes. Die Toten sind grausam verstümmelt, der Wohnwagen der Familie ist zerstört. Da die Polizei vor einem Rätsel steht, zieht sie einige Wissenschaftler hinzu. Für den Biologen Dr. Medford wird bald klar, dass die vermeintlichen Morde von Ameisen begangen wurden, denn die Toten sind voller Ameisensäure. Schnell wird klar, dass es sich nicht um gewöhnliche Ameisen handeln kann. Weitere Menschen werden tot aufgefunden. Das inzwischen hinzugezogene FBI bestätigt, dass sich die Vorfälle auf einem ehemaligen Testgelände für Atomwaffen ereignen. Aus weiteren Indizien schließen die Wissenschaftler, dass es sich um durch Strahlung mutierte Riesenameisen handeln muss. Mit Hilfe der Armee wird schließlich das Nest der Ameisen -die tatsächlich so groß wie Elefanten sind- entdeckt und ausgeräuchert. Zwei Königinnen können entkommen. Diese müssen gefunden werden, bevor sie neue Staaten gründen können. Eine fieberhafte Suche beginnt, die mit einem Showdown in der Kanalisation von Los Angeles endet. Der letzte monströse Ameisenbau, welcher sich hier findet, wird von der Nationalgarde mit Hilfe von Bomben und Flammenwerfern vernichtet.

Hintergründe und Rezeption

Formicula war der erste der sogenannten "Bug movies", in denen die Monster mutierte oder auf andere Weise aus der Art geschlagene Insekten waren, die sich gegen die Menschheit wendeten. Als erster amerikanischer Monsterfilm bietet Formicula alle Versatzstücke des Genres. Er war direkter Vorläufer diverser Filme, in denen riesige mutierte Tiere Menschen angreifen, wie beispielsweise Tarantula und damit indirekt wegweisend für ähnliche Filme, die in den 1970ern in die Kinos kamen.

Die Kinofassung war FSK 16, mittlerweile wurde Formicula ab 12 Jahren freigegeben. Der junge Leonard Nimoy hat eine kleine, im Abspann nicht aufgeführte Rolle als Armee-Sergeant.

Der Film diente später als Vorlage für das Computerspiel "It Came from the Desert" von Cinemaware.

Kritiken

  • Für Andreas Friedrich[1] war Formiculavielleicht der typischste aller Science-Fiction Filme der 50er Jahre“, denn er folgte in Form und Thematik den leitenden Mustern, die „für das Paranoia-Kino jener Dekade“ maßgeblich waren. Leitthemen waren die Furcht vor den unwägbaren Risiken der Atomenergie einerseits, und die vor einer ‚kommunistischen Unterwanderung‘ der US-amerikanischen Gesellschaft andererseits. „Die Ameise als unterirdisch lebendes, staatsbildendes Insekt ist das perfekte Sinnbild der 'Roten Gefahr', der sich Amerika im Kalten Krieg ausgesetzt glaubte.“ – „Und wäre es kein Schwarz-Weiß-Film hätte man die Ameisen möglicherweise rot eingefärbt.
  • Ronald M. Hahn und Volker Jansen kommentierten in ihrer Übersicht über Science Fiction Filme von 1902 bis 1983[2]: „Das Militär wird's schon richten, ist man da versucht zu sagen. (...) Schließlich haben wir ja die Ledernacken und die GSG 9. Ein schöner Trost für den, dem eine Riesenkakerlake gerade den Schniedelwutz angeknabbert hat. Dennoch ist Formicula ein äußerst spannender Monsterfilm, auch wenn sich Regisseur und Drehbuchautor nicht auf einen Helden einigen konnten und der Streifen von Klischeefiguren nur so wimmelt.

Belegangaben

  1. Andreas Friedrich: Formicula. In: Filmgenres : Science Fiction / Hrsg. von Thomas Koebner. Reclam, Stuttgart 2003 (Universal-Bibliothek; 18401), ISBN 3-15-018401-0, S. 89-93
  2. Ronald M. Hahn; Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films. 720 Filme von 1902 bis 1983. Originalausgabe, Heyne, München 1983 (Heyne-Buch; 01/7236), ISBN 3-453-01901-6, S. 169

Literatur

  • Ronald M. Hahn; Volker Jansen: Lexikon des Science Fiction Films. 720 Filme von 1902 bis 1983. Originalausgabe, Heyne, München 1983 (Heyne-Buch; 01/7236), ISBN 3-453-01901-6

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