Alaska-Klasse

Alaska-Klasse
Alaska-Klasse
USS Alaska (CB-1)
USS Alaska (CB-1)
Geschichte Flagge
Typ Large Cruiser
(dt.: Großer Kreuzer)
Namensgeber US-Territorien
Einheiten 6 geplant, 3 gebaut
Dienstzeit

1944 - 1947

Technische Daten
Verdrängung

31.500 ts (Standard)
34.253 ts (Einsatz)

Länge

246,43 m (LüA)

Breite

27,67 m

Tiefgang

9,57 m

Besatzung

2251 Mann

Antrieb
Geschwindigkeit

32,72 kn

Reichweite

12.000 sm bei 15 kn

Bewaffnung
  • 9 × 30,5 cm L/50 in 3 Drillingstürmen
  • 12 × 12,7 cm L/38 in 6 Zwillingstürmen
  • 56 × 40 mm L/56 in 14 Vierlings-Lafetten
  • 34 × 20 mm L/70 in Einzelaufstellung
Panzerung
  • Gürtel: 229 mm
  • Seiten: 127 mm
  • Hauptdeck: 76 - 110 mm
  • Unterdeck: 51 mm
  • Türme: 127 - 324 mm
  • Barbetten: 229 mm
Radar
  • 1 x SK
  • 1 x SG-1 (am Mast)
  • Feuerleitgeräte MK 8 (für Hawaii MK 13)/12/37/38
  • Feuerleitgeräte der Flak MK 23/34/35
Flugzeuge

4 x SC-1 Seahawk

Die Kreuzer der Alaska-Klasse waren ursprünglich sechs geplante Einheiten der U.S. Navy, von denen zwei in der letzten Phase des zweiten Weltkriegs in Dienst gestellt wurden.

Sie waren als Large Cruiser eingestuft, was zu der Kennung CL geführt hätte. Da diese aber schon durch die Leichten Kreuzer (CL = Cruiser Light) belegt war, wählte man die Kennung CB. Diese wird entweder als Cruiser Big oder Cruiser Battle gedeutet. Die Bezeichnung Battlecruiser (dt.: Schlachtkreuzer) wurde von der US-Marine im Zusammenhang mit der Alaska-Klasse nie verwendet.

Diese Schiffe sind sämtlich nach Territorien der USA benannt worden, von denen Alaska und Hawaii heute amerikanische Bundesstaaten sind, während Guam und Puerto Rico diesen Status nicht erhielten, ebenso wie Ost-Samoa. Der westliche Teil von Samoa ist inzwischen von den Vereinigten Staaten politisch unabhängig.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Die Einheiten der Alaska-Klasse wurden als Große Kreuzer (engl.: Large Cruiser) in Dienst gestellt. Sie waren wegen ihrer Größe und Bewaffnung genau zwischen den Schweren Kreuzern und den Schlachtschiffen angesiedelt. Weil sie eine neue Schiffklasse repräsentierten, wurden sie nach Territorien benannt, im Gegensatz zu Schweren Kreuzern (Städte) und Schlachtschiffen (US-Bundesstaaten).

Die Entwicklung Schwerer Kreuzer wurde zwischen dem Ersten und Zweiten Weltkrieg vom Washingtoner Flottenvertrag geregelt. Es wurde eine Limitierung für Schwere Kreuzer auf maximal 10000 ts vereinbart, mit einer Hauptbewaffnung von maximal 20,3-cm-Geschützen. Während der Vertragslaufzeit entwickelte und baute die U.S. Navy ihre Schweren Kreuzer konform. Nachdem der Vertrag ausgelaufen war, wurden die Kreuzer größer. Der erste Entwurf nach dem Flottenvertrag war die Baltimore-Klasse.

Die Alaska-Klasse war die Reaktion der USA auf Meldungen von den in Japan geplanten Kreuzern des Projekts BB-65. Diese entsprachen in Größe und Bewaffnung der Alaska-Klasse und waren als Kreuzer-Zerstörer vorgesehen, also sollten sie die Kreuzertypen nach dem Washingtoner Flottenvertrag suchen und zerstören. Die Schiffe der Alaska-Klasse sollten gezielt auf diese Kreuzer angesetzt werden. Um diese Aufgabe zu erfüllen, bekam die Klasse große Geschütze und eine ausreichende Panzerung gegen 30,5-cm-Granaten. Später stellte sich heraus, dass die Japaner das BB-65-Projekt schon bei Kriegsbeginn aufgegeben hatten. Der Bau der Alaska-Klasse wurde deshalb nur noch mit geringer Dringlichkeitsstufe fortgesetzt.

Die Einheiten wurden aber nach Kreuzerstandards gebaut. Das heißt, sie hatten eine gewöhnliche Kreuzer-Mischung der mittleren Artillerie, der Panzergürtel war nur 229 mm stark, und es gab keine Torpedoschutzsysteme, so wie es die Schlachtschiffe hatten. Streng genommen war die Alaska-Klasse die Fortführung des Kreuzerkonzeptes der U.S. Navy und eigentlich keine neue Klasse zwischen Schwerem Kreuzer und schnellem Schlachtschiff.

Die dramatische Änderung der Marinestrategie und Taktik während des Zweiten Weltkriegs ließ diese Schiffe nie die Rolle einnehmen, für die sie erdacht und gebaut waren. Die traditionelle Rolle der Kreuzer als Aufklärer mussten sie an die Flugzeugträger mit ihren Aufklärungsflugzeugen abgeben. Wie die Schlachtschiffe der Iowa-Klasse machte sie ihre Geschwindigkeit von 33 kn zu idealen schweren Eskorteinheiten für die Flugzeugträger.

Die Flotten der japanischen Kreuzer, für deren Vernichtung sie gebaut waren, wurden zum größten Teil von Flugzeugen und U-Booten vernichtet.

Nachdem USS Alaska und USS Guam fertiggestellt waren, wurden die vier weiteren Einheiten annulliert. Die Fertigstellung der USS Hawaii wurde gestoppt.

Einheiten

USS Alaska (CB-1)

USS Alaska wurde am 17. Juni 1944 in Dienst gestellt und versah ihre kurze Dienstzeit im Pazifik. Ihre Hauptaufgaben war die Sicherung von Flugzeugträgern und die Beschießung von Landzielen wie z. B. Okinawa. Am 17. Februar 1947 wurde sie außer Dienst gestellt und Anfang der 60er Jahre abgewrackt.

USS Guam (CB-2)

USS Guam wurde am 17. September 1944 in Dienst gestellt und versah wie USS Alaska ihren Dienst im Pazifik mit den gleichen Aufgabenstellungen. Ebenfalls am 17. Februar 1947 wurde sie außer Dienst gestellt und Anfang der 60er Jahre verschrottet.

USS Hawaii (CB-3)

USS Hawaii sollte am 11. Dezember 1945 in Dienst gestellt werden. Sie war zu 84% fertig. Es wurden viele Überlegungen für ihre endgültige Verwendung angestellt. Sie wurde am 9. Juni 1958 gestrichen und etwa ein Jahr später verkauft und abgewrackt.

USS Puerto Rico (CB-4), USS Philippines (CB-5 ), USS Samoa (CB-6)

Für die USS Puerto Rico, die USS Philippines und die USS Samoa wurden die Bauaufträge am 24. März 1943 annulliert. Sie wurden nicht mehr begonnen. Ihr Material wurde für den Flugzeugträgerbau eingesetzt.

Literatur

  • Siegfried Breyer: Schlachtschiffe und Schlachtkreuzer 1921–1997. Bernard & Graefe, ISBN 3-7637-6225-6

Weblinks/Quellen

 Commons: Alaska-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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