Fontange

Fontange
Dame mit Fontange

Die Fontange [fɔ̃ˈtɑ̃ʒ] ist eine hohe, über einem Gestell aus Draht aufgebaute Haube, die etwa von 1685 bis 1715 von Frauen in Europa getragen wurde. Auch der gesamte Aufbau aus Haube und Frisur wird Fontange genannt.

Der Name bezieht sich auf die Herzogin von Fontanges, eine Maitresse von Ludwig XIV.. Mehrere unterschiedliche Legenden schreiben ihr die Erfindung dieser Art Kopfbedeckung zu. Die verbreitetste erzählt, der Herzogin habe sich auf einem Jagdausflug mit dem König die Frisur gelöst, woraufhin sie das Haar kurzerhand mit einem Band oben auf dem Kopf befestigte. Der König soll von dieser Frisur begeistert gewesen sein, und so schmückten sich binnen kurzem alle Damen des Hofes mit Fontangen. Als die Fontangen um 1695 – 1700 ihre größte Höhe erreichen, wird berichtet, dass der König ihrer mittlerweile überdrüssig sei, doch gegen die Mode ist selbst der Sonnenkönig machtlos. Erst nach seinem Tod 1715 verschwinden Fontangen aus der Mode.

Die Fontange wurde zwar zuerst am französischen Hof getragen, aber nicht zur Hofkleidung, sondern nur zum Negligé, speziell zum Manteau.

Literatur

  • Das bißher weit und breit herumb gegangene / auch offt gedruckt und abgeschriebene Fontangen-Lied. Anitzo mit etlichen Anmerckungen / Denen Fontangen-Trägern zu desto mehrer Abscheu ... gegen diß Laster / durch den öffentlichen Druck ans Tage-Licht geleget. Ohne Ort 1693 (urn:nbn:de:gbv:3- 100004241 Digitalisat)

Weblinks

 Commons: Fontanges – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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  • fontange — [ fɔ̃tɑ̃ʒ ] n. f. • v. 1680; de Mademoiselle de Fontanges, favorite de Louis XIV ♦ Anciennt Coiffure féminine, faite d une monture en laiton supportant des ornements de toile séparés par des rubans et des boucles de cheveux postiches. ● fontange… …   Encyclopédie Universelle

  • Fontange — (franz., spr. fongtāngsch , fälschlich Fantange), haubenartiger Aufsatz der Damen, bestehend aus einem sich in mehreren Absätzen erhebenden, fast meterhohen Gestell aus Eisendraht, mit gekräuselten Streifen aus Musselin, Bändern, Blumen oder… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Fontange —   [fɔ̃ tãʒ, französisch] die, / n, Kopfputz höfischer Damen von etwa 1680 bis 1713, benannt nach einer Geliebten Ludwigs XIV., Marie Angélique de Scoraille de Roussille (* 1661, ✝ 1681), die er 1680 zur Herzogin von Fontanges erhob: ein Aufbau… …   Universal-Lexikon

  • Fontange — Fon tange , n. [F., from the name of the first wearer, Mlle. de Fontanges, about 1679.] A kind of tall headdress formerly worn. Addison. [1913 Webster] …   The Collaborative International Dictionary of English

  • Fontange — isr., spr. Fongtangsch), ein von Spitzen, Bändern u. dgl. verfertigter Kopfputz für Frauenzimmer. Als auf der Jagd der Wind einmal den Kopfputz der Marquise v. Fontanges in Unord nung gebracht hatte, ließ diese denselben durch ein Band wieder… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Fontange — (frz., spr. fongtángsch ), hohe, über ein Drahtgestell aus Spitzen u. dgl. aufgebaute Frauenhaube zur Zeit Ludwigs XIV …   Kleines Konversations-Lexikon

  • fontange — (fon tan j ) s. f. Noeud de ruban que les femmes portaient sur leur coiffure.    Cette coiffure changea de forme. •   La fontange devint une sorte d édifice à plusieurs étages de fil d archal, sur lesquels on plaçait différents morceaux de toile… …   Dictionnaire de la Langue Française d'Émile Littré

  • Fontange — A fontange is the name of a hairstyle popular in the late seventeenth and early eighteenth centuries in France. The name originates from the Marquise de Fontange. Starting out as being a hairstyle with a ribbon in the hair it soon became larger… …   Wikipedia

  • Fontange — Elisabeth Albertine von Anhalt Dessau (d. 1706) portant une fontange, ca 1686. Une fontange est le nom d une coiffure féminine populaire à la fin du XVIIe et au début du XVIIIe siècle en France, éponyme de l’édifice à plusieurs étages… …   Wikipédia en Français

  • Fontange — Fon|tan|ge [fõ tã:ʒə] die; , n <nach dem Namen der Mademoiselle de Fontange, einer Mätresse Ludwigs des XIV.> hochgetürmte, mit Schmuck u. Bändern gezierte Haartracht des ausgehenden 17. Jh.s …   Das große Fremdwörterbuch

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