- Flugplatz Husum-Schwesing
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Flugplatz Husum-Schwesing Kenndaten ICAO-Code EDXJ Koordinaten 54° 30′ 34″ N, 9° 8′ 13″ O54.5094444444449.136944444444519Koordinaten: 54° 30′ 34″ N, 9° 8′ 13″ O 19 m ü. MSLVerkehrsanbindung Entfernung vom Stadtzentrum 3,8 km nordöstlich von Husum Basisdaten Eröffnung Betreiber Flughafen Husum GmbH & Co. KG Start- und Landebahn 03/21 1450 m × 30 m Asphalt Der Flugplatz Husum-Schwesing ist ein Verkehrslandeplatz in der Nähe von Husum. Er ist aus einem Teil des inzwischen inaktiven Fliegerhorst Husum hervorgegangen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Ursprünge der Fliegerei in Husum reichen bis Anfang der 1930er Jahre zurück, als in Husum-Schauendahl im Norden Husums ein zivil genutztes Flugfeld entstand. Die Ausbauarbeiten zum Einsatzplatz der Luftwaffe mit drei befestigten Start- und Landebahnen begannen gleich nach Kriegsausbruch im September 1939 und bereits ab Frühjahr 1940 konnte der neue Fliegerhorst genutzt werden. Er wurde ab 1942 Heimatplatz erster fliegender Verbände. In den folgenden Jahren war der Einsatzhafen Schauendahl u.a. Heimatplatz von Staffeln oder Gruppen der Jagdgeschwader 1, Jagdgeschwader 2, Jagdgeschwader 11, Jagdgeschwader 302, die mit einmotorigen Messerschmitt Bf 109 und Focke-Wulf Fw 190 ausgerüstet waren. Ab 1944 kam es vermehrt zu Nachtangriffen des Bomber Command der Royal Air Force. Husum-Schauendahl war im Frühjahr 1945 einer der letzten verbliebenen Fliegerhorste des Deutschen Reiches und beherbergte in den letzten Kriegswochen u.a. die II. Gruppe des Jagdgeschwaders 400, das mit Messerschmitt Me 163 Raketnjägern ausgerüstet war.
Der noch heute existierende Flugplatz Husum-Schwesing wurde in den Jahren 1938/1939 angelegt. Für die Arbeiter wurde nahe dem Dorf Schwesing ein Reichsarbeitsdienstlager errichtet. Nach dem Abzug des Arbeitsdienstes, die Luftwaffe sah nach der Besetzung Dänemarks und Norwegens von der Einrichtung eines zweiten Flugplatzes in Husum ab, diente das Lager 1940 vorübergehend als Sammelstelle für Soldaten und im Herbst 1944 als Konzentrationslager. Die Luftwaffe stationierte in Husum-Schwesing im weiteren Verlauf des Zweiten Weltkrieges allerdings Flugzeugatrappen, um die von der Nordsee einfliegenden alliierten Bomberverbände zu irritieren.
Bei Kriegsende nutzte die Royal Air Force den Flugplatz Schauendahl, den die Alliierten als Airfield B.172 bezeichneten, noch kurze Zeit weiter. Um die Monatswende Juni/Juli 1945 lag hier für wenige Wochen aus Kastrup| kommend das 125. Geschwader (Wing) der British Air Force of Occupation (BAFO), das wenige Tage nach seiner Verlegung nach Lübeck dort aufgelöst wurde. Zu diesem gehörten damals drei mit Spitfire Mk. XIV ausgerüstete Staffeln, die 41., 137. und 350. Squadron, letztere war eine "belgische" Staffel, die als Teil der Belgische Luftkomponente noch heute existiert. Die Einrichtungen in Schauendahl wurden in den folgenden Jahren abgerissen.
Die BAFO begann dann im Laufe des Jahres 1947 mit der Instandsetzung des Geländes in Schwesing und der Einrichtung eines vollwertigen Militärflugplatz, zu einer Stationierung fliegender RAF-Verbände kam es dann jedoch im Unterschied nicht.
Erst nach Gründung der Bundeswehr wurde der Flugplatz als Fliegerhorst Husum (nach der nächstgelegenen Stadt) im Grenzbereich der Gemeinden Schwesing und Immenstedt) aktiviert. Diese Nutzung hatte bis Anfang der 1990er Jahre Bestand. Im Anschluss daran wurde der südwestliche Teil der Liegenschaft ausgegliedert und in eine zivile Nutzung überführt. Dieser Teil besteht aus dem südwestlichen Teil der Landebahn und einem Teil der dazugehörigen für den Luftfahrtbetrieb notwendigen Infrastruktureinheiten (Tower, Hangar, Rollfeld und -bahnen). Der nordöstliche Teil des ehemaligen Fliegerhorst ist eine Liegenschaft der Bundeswehr und wird von der in der Husumer Fliegerhorstkaserne beheimateten FlugabwehrRaketenGruppe 26 genutzt.
Betrieb
Betreiber des Flugplatzes ist die Flughafen Husum GmbH & Co. KG, deren Gesellschafter die Stadt Husum, die Husumer Wirtschaftsgemeinschaft und weitere private Unternehmen und Personen sind.[1] Er ist für Flugzeuge bis 14 Tonnen und Hubschrauber bis 10 Tonnen Abfluggewicht zugelassen und wird überwiegend von Motorflugzeugen benutzt. Südöstlich der asphaltierten Start- und Landebahn befindet sich darüber hinaus ein Grasstreifen, der ausschließlich für die Segelflugnutzung zur Verfügung steht.
Besonderheiten
Eine Besonderheit ist, dass die Start- und Landebahn an der Grenze zwischen dem zivilgenutzten, südlichen Teil und dem von der Bundeswehr genutzten, nördlichen, durch einen Zaun in der Mitte getrennt ist, wobei nur der südliche Teil in Betrieb ist.
Einzelnachweise
Weblinks
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- Schwesing
- Immenstedt (Nordfriesland)
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