Flugplatz Eilenburg

Flugplatz Eilenburg
Flugplatz Eilenburg
Eilenburg Flugplatz1.jpg
Kenndaten
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 5 km nordöstlich von Eilenburg
2.5 km östlich von Mörtitz
Straße keine
Bahn Wittenberg–Eilenburg (ohne PV)
Nahverkehr Buslinien 230, 231, 232
Basisdaten
Eröffnung 1936
Betreiber Ministerium für Staatssicherheit (MfS)
Start- und Landebahnen
07/25 800 m × 39 m Beton
10/28 600 m × 40 m Gras
17/35 600 m × 40 m Gras

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Der Flugplatz Eilenburg war ein im Verlauf der Geschichte unterschiedlich verwendeter Flugplatz nahe der sächsischen Kleinstadt Eilenburg. So wurde er in der DDR beispielsweise als Sport- und Militärflugplatz genutzt. Die NATO bezeichnete ihn mit den Namen des nahe gelegenen Dorfes Mörtitz. Da das Gelände im kleinen Waldort Rote Jahne liegt, wird der Flugplatz auch oft mit diesem Namen bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Das Flugplatzgelände befindet sich etwa 5 Kilometer nordöstlich der Stadt Eilenburg, die wiederum etwa 25 Kilometer nordöstlich von Leipzig liegt. Aufgrund der dortigen Schulen kann das Flugplatzgelände heute mit den Buslinien 230, 231, 232 der Firma SaxBus erreicht werden.

Geschichte

Der Flugplatz Eilenburg wurde 1936 unter dem Decknamen Maas eröffnet. Zunächst diente er als Einsatzhafen für die Luftwaffe. Am 7., 11. und 13. April 1945 gab es Angriffe der amerikanischen Verbände auf den Flugplatz. Zu Zeiten der DDR diente der Flugplatz dem Ministerium für Staatssicherheit der DDR ab 1966 als Ausbildungsstätte für Fallschirmspringer. Hier hatte der Fallschirmsportclub Dynamo Eilenburg seinen Sitz. Nach dessen Auflösung, kurz nach dem Ende der DDR, trat der Fallschirmsportverein Eilenburg e. V an seine Stelle, der den Platz noch bis zur Schließung als Trainingsplatz nutzte. Zuvor, in den 1980er Jahren war hier eine IL-14 der Nationalen Volksarmee, die zum Anti-Terror-Training genutzt wurde, stationiert. Bis 1990 war hier zudem eine Transportflugzeugkette stationiert, die aus Antonow An-2 bestand. Der Flugplatz verfügte über zwei Nahfunkfeuer sowie über acht Fertigteilbunker, die über das Flugplatzareal verteilt waren. Das Rufzeichen des Flugplatzes war JOURNAL. Eventuell sollte der Flugplatz zur Stationierung eines Kampfhubschraubergeschwaders ausgebaut werden. In einem Protokoll des Nationalen Verteidigungsrates heißt es:

„Wichtige Bauinvestionsmaßnahmen: Schaffung der Voraussetzungen zur Dislozierung der neu aufzustellenden Hubschraubergeschwader 3 und 5 in den Räumen EILENBURG und BASEPOHL [...] Neubau von Flugplätzen für die aufzustellenden Hubschraubergeschwader der Landstreitkräfte in den Räumen EILENBURG und BASEPOHL“

Protokoll der Sitzung des Nationalen Verteidigungsrates vom 30. November 1973 (Quelle: Bundesarchiv)[1]

Nach 1990 war am Flugplatz Eilenburg für kurze Zeit eine Ausbildungsstätte für die zivile Luftfahrt eingerichtet worden. Die ehemalige Kaserne wurde u. a. bis 1994 als Räumlichkeiten des Landratsamtes Eilenburg genutzt. Seit 1997 befinden sich in den Kasernen Jugendunterkünfte und schulische Einrichtungen. Die Start- und Landebahnen sowie das Hangar sind abgeriegelt; auf dem Gelände wurde von der Firma Juwi eine Photovoltaik-Anlage mit sechs Megawatt Leistung errichtet.[1][2][3][4]

Bilder

Weblinks

 Commons: Flugplatz Eilenburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Eilenburg Moertitz Airfield auf Military Airfield Directory (abgerufen am 13. September 2010)
  2. Rolf Schulze: Erlebnisse eines belgischen Fremdarbeiters 1944/45 in Eilenburg – Teil 2 in Der Sorbenturm, 2008, Leseprobe auf den Seiten des Verlags für die Heimat Eilenburg (abgerufen am 13. September 2010)
  3. Verborgenes und Verbotenes im Osten auf Sperrgebiet.eu (abgerufen am 13. September 2010)
  4. Geschichte auf den Seiten des Beruflichen Schulzentrums Eilenburg (abgerufen am 13. September 2010)

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