Flugplatz Dessau

Flugplatz Dessau
Flugplatz Dessau
BW
Flugplatz Dessau (Sachsen-Anhalt)
Red pog.svg
Kenndaten
ICAO-Code EDAD
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 4 km westlich von Dessau
Straße Alte Landebahn 27
Bahn Bahnhof Dessau-Alten
Nahverkehr Bus 11, 471 (Haltestelle Amtsweg)
Basisdaten
Eröffnung 1926
Betreiber Flugplatz Dessau GmbH
Flug-
bewegungen
5778 (2009)
Beschäftigte 2
Start- und Landebahnen
09/27 1000 m × 25 m Asphalt
09/27 (Segelflug) 1150 m × 200 m Gras

i1 i3


i7 i10 i12

i14

Der Flugplatz Dessau (auch: Flugplatz Hugo Junkers) (ICAO-Code: EDAD) ist ein deutscher Flugplatz in Dessau-Roßlau.

Betreiber ist die Flugplatz Dessau GmbH, ein Unternehmen der Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (DVV). Die befestigte Start- und Landebahn ist asphaltiert, 1000 m lang und 25 m breit und verfügt über eine Rand- und Schwellenbefeuerung. Daneben existiert noch ein 1150 × 200 m großes Segelflugfeld.

Inhaltsverzeichnis

Klassifizierung

Er ist als Verkehrslandeplatz klassifiziert und für Motorflugzeuge bis 5,7 t, die Ju-52 D-AQUI, Drehflügler, selbststartende Motorsegler, Segelflugzeuge und nichtselbstständige Motorsegler im Winden- und Flugzeugschlepp, Ultraleichtflugzeuge, Fallschirmsprungbetrieb, Freiballone (PPR), Luftschiffe (PPR) zugelassen. Allerdings sind auch schon weit schwerere Flugzeuge dort gelandet, beispielsweise eine Transall C-160 der Bundeswehr, die ein Leergewicht von mindestens 28.000 kg hat.

Fluggesellschaften und Ziele

Seit der Wiedereröffnung 1994 gab es weder Linien- noch Charterflüge. Für die heutigen Verkehrsflugzeuge ist die Landebahn zu kurz.

Geschichte

Die Geschichte des Flugplatzes ist eng mit dem Luftfahrtpionier Hugo Junkers verbunden, der bis 1933 in Dessau arbeitete. Anfang der 1930er Jahre war der Flugplatz der Hugo-Junkers-Flugzeugwerke der Flugplatz mit der modernsten Start- und Landebahn. Diese war unter anderem beheizbar und bestand aus massiven Betonplatten. Außerdem wurde diese Landebahn als Ausgangspunkt für die versuchte erste Ozeanüberquerung von Europa nach Amerika (die geglückte startete ein Jahr später in Irland) durch die "Bremen" bekannt. Heute steht sie unter Denkmalschutz; um sie nicht durch eine Straße zu zerstören, wurde eigens eine Brücke über die Landebahn gebaut.

Der Vertrag für das Flugplatzgelände südlich der Kühnauer Straße und nördlich der Eisenbahnlinie Dessau-Köthen, wo es sich noch heute befindet, wurde am 15. August 1924 unterzeichnet[1], die Eröffnung des neuen Junkers-Flugplatzes erfolgte am 1. Oktober 1924. Die erste Montagehalle der Junkerswerke wurde 1925 neben dem Bahnübergang auf dem Flugplatz errichtet. Die offizielle Eröffnung des Junkers-Werksflugplatzes fand schließlich am 7. Januar 1926 durch die Anhaltische Landesregierung statt.

Im Juli 1927 erhielt die Dessauer Anlage der Junkerswerke als erster europäischer Flugplatz eine betonierte Start- und Landebahn. Bis 1945 blieb das Gelände der Werksflugplatz der Hugo-Junkers-Flugzeugwerke.

Zwischen 1945 und 1952 wurde der Flugplatz durch amerikanische und danach russische Flieger zu militärischen Zwecken genutzt. Dafür wurde 1946 die Start- und Landebahn für die MIG-15 auf 2200 x 55 m ausgebaut. Von 1956 bis 1963 nutzten die Luftstreitkräfte der NVA als Transportfliegerschule[2] den Flugplatz. Zunächst wurden Hubschrauber Mi-4 von Cottbus nach Dessau verlegt, dann kamen die einmotorigen L-60 "Brigadyr", Antonow AN-2 und dann die Iljuschin IL-14. Im Durchschnitt kamen neun IL-14 für die Ausbildung von militärischen wie zivilen Besatzungen der Interflug zum Einsatz.[3]Ab 1952 wurde das Gelände auch als Segelflugplatz der Gesellschaft für Sport und Technik genutzt, diese Nutzung erfolgte bis 1979. Der Technikstützpunkt wurde bis zur Auflösung der GST im Frühjahr 1990 weiter betrieben. Er war in einer originalen Junkershalle im Nord/Westen des Platzes untergebracht. 1963 war der Flugplatz Dessau Aufstellungsort für die Transportfliegerstaffel 24. Von 1963 bis 1989 war er Ausweich-Flugplatz des NVA Transporthubschraubergeschwader 34 (THG-34) „Werner Seelenbinder“, Brandenburg-Briest.

Erstmals seit 45 Jahren landete am 6. März 1990 wieder eine JU 52 auf dem ehemaligen Flugplatz der Junkerswerke. Von 1990 bis 1994 wurde das Gelände als Segelflugplatz des Fliegerclub „Hugo Junkers“ Dessau e.V.[4] genutzt. Seit August 1994 wird er als Verkehrslandeplatz geführt.

Heute hat er ein Museum, das die innovative deutsche Luftfahrt-Technik zum Gegenstand hat.

Motorflug

Die Flugplatz GmbH verchartert eine Cessna 172.

Segelflug

Am Flugplatz Dessau befindet sich südlich der Asphaltbahn eine Segelfluggfläche, die vom Fliegerclub "Hugo Junkers" Dessau e.V. genutzt wird. Es wird hier hauptsächlich die Startart Windenstart genutzt. Flugzeugschlepp wird nach Bedarf durchgeführt.

Unfälle

  • 16. Mai 1959 eine MiG-17F (757) überrollt bei einer Ausweichlandung auf den Flugplatz Dessau gegen 08.00 Uhr das Ende der Start- und Landebahn[5]
  • 11. August 1999 nach der Landung kam das Flugzeug, eine Piper 28181 von der Bahn ab und kollidierte mit der Halbbahnmarkierung, was zu einer Beschädigung des Fahrwerks führte[6]
  • 10. Juli 2001 im Endanflug geriet das Segelflugzeug Zaklady SZD-9 "Bocian" in einen überzogenen Flugzustand (Trudeln) und stürzte zu Boden, es gab 2 Tote[7][8]

Unternehmen am Flugplatz

Am Flugplatz gab es einen gastronomischen Betrieb.
Die Luftsport Service-Center Ost GmbH[9] betreibt am Platz für die Luftsportvereine der fünf neuen Bundesländer und Berlin ein Luftfahrttechnischen Betrieb, ein Instandhaltungsbetrieb und ein Unternehmen zur Führung der Aufrechterhaltung der Lufttüchtigkeit.

Vereine am Flugplatz

  • Fliegerclub "Hugo Junkers" Dessau e.V.
  • Dessauer Fallschirmsportverein e.V.
  • Anhaltischer Verein für Luftfahrt e.V.

Trivia

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://siedlung.andat.de/siedl/zentral_siedl_uu.htm
  2. "Militär-Transportflieger Dessau - Dresden" ISBN 3-935525-08-7
  3. "Die andere deutsche Luftwaffe" ISBN 3-344-70746-9 Seite 26/27
  4. Erteilung der Genehmigung zum Betrieb des Flugplatzes Dessau durch das Ministerium für Verkehrswesen der DDR an den Fliegerclub "Hugo Junkers" Dessau e.V. vom 14. März 1990
  5. http://home.snafu.de/veith/fag-15.htm
  6. http://www.bfu-web.de/cln_005/nn_223532/DE/Publikationen/Statistiken/Jahresberichte/BFU_20Jahresbericht_201999,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/BFU%20Jahresbericht%201999.pdf
  7. http://www.bfu-web.de/cln_005/nn_223532/DE/Publikationen/Bulletins/2001/Bulletin07-2001,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bulletin07-2001.pdf
  8. http://www.bfu-web.de/cln_005/nn_223532/DE/Publikationen/Untersuchungsberichte/2001/Bericht__3X153-0.01,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/Bericht_3X153-0.pdf
  9. http://www.sco-gmbh.de/?q=Home
  10. http://www.luke.af.mil/library/factsheets/factsheet.asp?id=14021
  11. http://www.flightglobal.com/pdfarchive/view/1965/1965%20-%201901.html
  12. http://aviation-safety.net/database/record.php?id=19520429-0
  13. http://www.wgc2008.org/
  14. http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1213961240906&calledPageId=987490165154
  15. http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1237374015297

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dessau-Rosslau — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Dessau-Roßlau — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Flugplatz Brandis-Waldpolenz — BW …   Deutsch Wikipedia

  • Flughafen Dessau — Flugplatz Dessau …   Deutsch Wikipedia

  • Dessau — I Dẹssau,   1) kreisfreie Stadt in Sachsen Anhalt, 65 m über dem Meeresspiegel, an der Mündung der Mulde in die Elbe, inmitten der Dessau Wörlitzer Garten , Auen und Parklandschaft (Weltkulturerbe), von drei Seiten vom Biosphärenreservat… …   Universal-Lexikon

  • Stadtwerke dessau — Dessauer Versorgungs und Verkehrsgesellschaft mbH Unternehmensform Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gründung 1991 …   Deutsch Wikipedia

  • Autobahn-Flugplatz — A29 eingerichtet als Behelfsflugplatz während der NATO Übung „Highway 84“ …   Deutsch Wikipedia

  • EDAD — Flugplatz Dessau …   Deutsch Wikipedia

  • Dessauer Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft — mbH Rechtsform Gesellschaft mit beschränkter Haftung Gründung 1991 …   Deutsch Wikipedia

  • Stahl-Lamellenhalle — Die Stahl Lamellenhalle wurde 1927 erstmals in Dessau konzipiert und gebaut. [1] Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Technik 3 Bekannte Hallen 4 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”