Florian Langenscheidt

Florian Langenscheidt
Florian Langenscheidt bei den Bayreuther Festspielen 2009

Florian Langenscheidt (* 7. März 1955 in Berlin) ist deutscher Verleger, Buchautor und Venture Capital-Geber.

Inhaltsverzeichnis

Jugend

Langenscheidt, Ururenkel des Verlagsgründers Gustav Langenscheidt, studierte nach dem Abitur Germanistik, Journalismus und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und promovierte über „Werbung für Gegenwartsliteratur“.[1] Im Anschluss an seine Promotion studierte er Verlagswesen an der Harvard University in Cambridge (Massachusetts) und arbeitete zwei Jahre für einen Verlag in New York. Danach absolvierte er einen Studiengang zum Master of Business Administration am INSEAD im französischen Fontainebleau.

Verleger

1985 trat Langenscheid als Verleger in vierter Generation in die Langenscheidt-Verlagsgruppe ein und bekleidete dort verschiedene verlegerische und geschäftsführende Funktionen. Von 1990 bis 1994 fungierte er zusammen mit seinem Vater Karl Ernst Tielebier-Langenscheidt und seinem Bruder Andreas Langenscheidt als persönlich haftender Gesellschafter. 1994 zog sich Florian Langenscheidt freiwillig aus der operativen Geschäftsführung der Langenscheidt-Verlagsgruppe zurück, ist jedoch weiterhin als Kommanditist an der Langenscheidt Verlagsgruppe beteiligt. Von 1988 bis 2001 war Langenscheidt zudem Vorstandsmitglied beim Bibliographischen Institut & F.A. Brockhaus AG, das mehrheitlich zur Verlagsgruppe Langenscheidt gehört. Seit 2002 ist er dort Mitglied des Aufsichtsrats .

Langenscheidt beschäftigte sich bereits frühzeitig mit den Auswirkungen des Internets und war 1992 Gründungsvorsitzender des Arbeitskreises Elektronisches Publizieren des Verleger-Ausschusses im Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Langenscheidt wirkt als Business Angel und Venture-Capital Geber für Unternehmen in den Bereichen Medien und Internet. Er ist unter anderem Gesellschafter von i:FAO AG, Newsports, Ciando, TV Guide, GAP, IP Planet, Friendlyway AG (Mitarbeiteranzahl: 20-30), Upsolut Sports AG, Transatlantic Ventures AG.

Langenscheidt schrieb zahlreiche Kolumnen für die Zeitschriften Capital, Forbes und Max. Von 1993-2001 moderierte er für das Bayerische Fernsehen einige Ausgaben des nachtClub und der Münchner Runde. Er verfasste mehrere Bücher zu großen zwischenmenschlichen Gefühlen, die im Heyne Verlag erschienen sind. In seinem eigenen Verlag Edition Deutsche Standards sowie mit Gabler gibt er Bücher über deutsche Marken und Markennamen heraus. Zuletzt erschien in dieser Reihe Das Beste an Deutschland – 250 Gründe, unser Land heute zu lieben.

Soziales Engagement

Seit sich Langenscheidt aus dem operativen Mediengeschäft zurückgezogen hat, widmet er sich stärker sozialen und ökologischen Projekten. Bereits 1994 initiierte er die gemeinnützige Kinderorganisation Children for a better world und wirkt seitdem als Vorstandsvorsitzender. Er ist Gesellschafter und Stiftungsrat der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung. Darüber hinaus Kuratoriumsmitglied folgender Organisationen: Stiftung Lesen, World-Wide Fund for Nature (WWF) , Deutsche Olympische Gesellschaft, Deutsches Museum, Deutscher Gründerpreis und Deutsche Sporthilfe. Zudem ist Langenscheidt Vorstandsmitglied der Atlantik-Brücke, Mitglied des Chairman's Council des Museum of Modern Art, New York sowie im Board of Trustees des Institute for Advanced Studies der Princeton University und Jurymitglied World Awards. September 2008 Wahl in die "German Speakers Hall of Fame".

Privatleben

Langenscheidt ist seit 1986 mit der Industriellentochter Gabriele Quandt-Langenscheidt verheiratet, die auch seine Bücher illustriert. Sie haben zwei gemeinsame Söhne. Langenscheidt zeigte sich erstmals im Herbst 2008 öffentlich mit seiner neuen Lebensgefährtin Miriam Friedrich, die damals gerade gemeinsame Zwillinge zur Welt gebracht hatte[2] .

Marketing-Aktivitäten

Im Dezember 2009 wurde Langenscheidt als Testimonial für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft aktiv.[3] Er engagierte sich im Rahmen einer PR-Kampagne für die Aussage "Soziale Marktwirtschaft macht's besser... weil sie Wettbewerb mit Menschlichkeit verbindet."[4]

Bibliographie

Autor:

  • 1983: Werbung für Deutsche Gegenwartsliteratur. Ein Beitrag zur Theorie und Praxis der Literaturvermittlung. Diss. München 1982. Buchhändlervereinigung, Frankfurt/Main
  • 1991: 1000 Glücksmomente, Heyne Verlag, ISBN 3-453-05193-9
  • 1992: Sternschnuppenwünsche, Heyne Verlag, ISBN 3-453-05913-1
  • 1997: Glück mit Kindern. Eine Liebeserklärung in Geschichten und Bildern, Heyne Verlag, gebundene Ausgabe: ISBN 3-453-12720-X, Taschenbuch (1999): ISBN 3-453-14743-X
  • 1999: 100 x MUT. Beispielhaftes fürs dritte Jahrtausend, Heyne Verlag, ISBN 3-453-16547-0
  • 2005: Von Liebe, Freundschaft und Glück, Heyne Verlag, ISBN 3-453-12014-0
  • 2008: " Wörterbuch des Optimisten", Heyne Verlag, ISBN 978-3-453-15164-2

Herausgeber:

  • 1995: Bei uns zu Hause. Prominente erzählen von ihrer Kindheit, Econ Verlag, ISBN 3-430-15945-8
  • 2003: Motto meines Lebens, Heyne Verlag, ISBN 3-453-86150-7
  • 2004: Deutsche Standards - Weltmarktführer, Gabler Verlag, ISBN 3-409-12660-0
  • 2005: Deutsche Standards - Unternehmerische Verantwortung, Gabler Verlag, ISBN 3-409-12661-9
  • 2006: Maschinen Made in Germany, mit Sepp Heckmann, Deutsche Standards Editionen, ISBN 3-8349-0264-0
  • 2006: Das Beste an Deutschland, Deutsche Standards Editionen, ISBN 3-8349-0265-9
  • 2006: Deutsche Standards – Beispielhafte Geschäftsberichte, Gabler Verlag, ISBN 978-3-8349-0437-9
  • 2007: Deutsche Standards. Marken des Jahrhunderts, Gabler Verlag, ISBN 978-3-8349-0436-2
  • 2008: Deutsches Markenlexikon, Gabler Verlag, ISBN 978-3-8349-0629-8
  • 2009: Das Lexikon der deutschen Familienunternehmen: Deutsche Familienunternehmen mit allen wichtigen Informationen zu Herkunft, Geschichte, Daten und Fakten. Mit 4.000 Abbildungen, Gabler Verlag, ISBN 978-3-8349-1640-2

Einzelnachweise

  1. http://d-nb.info/830289402 Dissertation von Florian Langenscheidt
  2. Die Welt: Langenscheidt im Glück vom 24. Oktober 2008
  3. vgl. INSM-Kampagne „Soziale Marktwirtschaft macht´s besser“, 13. Dezember 2009, unter Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft International, sowie Motive zur Kampagne "Soziale Marktwirtschaft macht's besser", insm.de.
  4. vgl. INSM-Kampagne „Soziale Marktwirtschaft macht´s besser“, 13. Dezember 2009, unter Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft International, sowie Motive zur Kampagne "Soziale Marktwirtschaft macht's besser", insm.de.

Weblinks


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