Fliegerhorst Neuburg

Fliegerhorst Neuburg
Fliegerhorst Neuburg an der Donau (Deutschland)
DMS
Fliegerhorst Neuburg an der Donau

Jagdgeschwader 74 (JG 74)
Aufstellung: 5. Mai 1961
Standort: Neuburg an der Donau
Kasernen: Wilhelm-Frankl-Kaserne

Fliegerhorst Neuburg an der Donau

Koordinaten: N48° 42′ 39″
E11° 12′ 41″
Personalstand: ca. 1500 Mann
Division: 1. Luftwaffendivision
Kommodore: Oberst Andreas Pfeiffer [1]
akt. LFZ-Muster: Eurofighter

Das Jagdgeschwader 74 (kurz JG 74) ist eines der noch 3 verbliebenen Jagdgeschwader der Luftwaffe. Es ist das zweite Geschwader der Bundeswehr, das den Eurofighter als neues Flugzeugmuster erhielt. Das Geschwader ist auf dem Fliegerhorst Neuburg stationiert und stellt die Alarmrotte für den süddeutschen Raum. Das Geschwader hat zwei Staffeln: Die Falken-Staffel und die "Viva Zapata"-Staffel

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das heutige Jagdgeschwader 74 in Neuburg an der Donau ging aus dem Jagdgeschwader 75 hervor. Es war das letzte aufgestellte JG der Bundeswehr, das am 16. Juni 1959 in Oldenburg seinen Dienst aufnahm. Ausgestattet war es zunächst mit dem allwetter- und nachtkampftauglichen Flugzeugmuster F-86K „Sabre“. Bereits im Jahr 1960 verlegte man es zunächst nach Leipheim, dann endgültig auf den neugebauten Flugplatz bei Neuburg an der Donau. Dort erhielt das Geschwader die Bezeichnung Jagdgeschwader 74, der seit 1962 in der NATO integriert ist. Der erste Flugzeugmusterwechsel erfolgte schon 1964. Dabei erhielt das JG 74 die F-104G, besser bekannt als „Starfighter“.

Der Beinamen „Mölders“ - nach einem Luftwaffenoffizier des Zweiten Weltkrieges und vormaligen Angehörigen der Legion Condor - wurde dem Verband am 32. Todestag von Werner Mölders, dem 22. November 1973, verliehen. Damit war das Jagdgeschwader eines der Traditionsgeschwader der Luftwaffe. Zeitgleich wurde die Kaserne nach dem Jagdflieger des Ersten Weltkrieges Wilhelm Frankl benannt.

Nach einem Beschluss des deutschen Parlamentes, Mitglieder der Legion Condor[2] nicht länger als Leitbilder für deutsche Soldaten zu empfehlen, wurde dieser Beiname vom Bundesminister für Verteidigung im Jahr 2005 wieder gestrichen (siehe auch Werner Mölders).

Im Jahr 1974 wurde das Flugzeugmuster des Verbandes wiederum gewechselt. Die Ära der legendären F-4F „Phantom“ II in der Luftwaffe begann. Gleichzeitig mit der Einführung der Phantom erhielt das Geschwader den zusätzlichen Auftrag als Jagdbombergeschwader, dieser wurde jedoch nach dem Ende des Kalten Krieges aufgehoben.

Die Phantom wurde durch das JG 74 bis ungefähr Juni 2008 eingesetzt. Seit 2006 erfolgte jedoch bereits schrittweise die Umrüstung auf den Eurofighter. Die ersten Piloten erhielten in diesem Jahr beim Jagdgeschwader 73 „Steinhoff“ in Laage ihre Umschulung auf das neue Einsatzmuster. Die Vorbereitung auf die neuen Aufgabenfelder der Mechaniker geschah hierzu parallel durch die Technische Schule der Luftwaffe. Die ersten vier Eurofighter landeten am 25. Juli 2006 beim JG 74 in Neuburg an der Donau und wurden somit offiziell in Dienst gestellt. Am 12. Juni 2008 endete schließlich formal nach 34 Jahren der Flugbetrieb mit dem Phantom. Das JG 74 ist somit das erste EF 2000-Einsatzgeschwader der Bundeswehr.

Am 3. Juni 2008 wurde der NATO erstmals die Übernahme der Luftverteidigungssofortbereitschaft (Quick Reaction Alert, kurz QRA) durch das Waffensystem Eurofighter gemeldet. [3]

Kommodore

F-86K Sabre des JG 74
F-104G Starfighter
Zwei F-4F Phantom des JG 74 im Jahr 1998
Zwei Eurofighter des JG 74 über Manching
Zeitraum Kommodore / Kommandeur
5. Mai 1961 – 26. September 1968 Oberst Fritz Wegner
26. September 1968 – 25. September 1972 Oberst Gerhard Mohrdieck
25. September 1972 – 26. März 1975 Oberst Rudolf Erlemann
26. März 1975 – 18. Juli 1977 Oberst Walter Schmitz
18. Juli 1977 – 12. März 1980 Oberst Michael Estendorfer
12. März 1980 – 1. April 1984 Oberst Hans Heinrich Block
1. April 1984 – 26. März 1986 Oberst Gunter Lange
26. März 1986 – 25. September 1991 Oberst Helmut Ruppert
25. September 1991 – 30. September 1993 Oberst Kurt Wolfgang Fredemann
30. September 1993 – 26. Juni 1995 Oberst Claus Volk
26. Juni 1995 – 31. März 1998 Oberst Gerhard Ballhausen
31. März 1998 – 28. September 2000 Oberst Ludwig Frank
28. September 2000 – 27. September 2002 Oberst Karl Müllner
27. September 2002 – 26. September 2005 Oberst Thomas Tillich
26. September 2005 – 01.April 2008 Oberst Uwe Klein
1. April 2008 - heute Oberst Andreas Pfeiffer

Genutzte Flugzeugmuster

Weitere Jagdgeschwader der Luftwaffe

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Information auf Luftwaffe.de Wechsel an der Spitze im JG 74
  2. Information auf Y-Punkt.de zur Legion Condor
  3. Artikel auf Luftwaffe.de

Weblinks


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