Fischbachtalbahn

Fischbachtalbahn
Fischbachtalbahn
Kursbuchstrecke (DB): 681
Streckennummer: 3240
Streckenlänge: 26,5 km
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Stromsystem: 15 kV, 16,7 Hz ~
Minimaler Radius: 190 m
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h
Zweigleisigkeit: (durchgehend, jedoch nicht am
Haltepunkt Wemmetsweiler Rathaus[1])
Legende
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Bahnstrecke Saarbrücken–Sarreguemines & –Kaiserslautern
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Bahnstrecke Saarbrücken–Idar-Oberstein
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0,0 Saarbrücken Hbf
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Fischbach
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Bahnstrecke Saarbrücken–Trier, –Metz & –Bous (Saar)
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Bahnstrecke Saarbrücken–Trier
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1,7 Saarbrücken-Schleifmühle
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Fischbach
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5,3 Neuhaus (1985 stillg.)
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6,8 Franziskaschacht
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9,0 Fischbach
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9,5 Fischbach-Camphausen
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11,2
0,0
Brefeld (2005 stillg.)
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1,8 Grube Maybach
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12,7 Quierschied
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2,7 Göttelborn Grube
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0,0
16,4
Merchweiler
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Merchweiler Tunnel (2 x 624 m)[2]
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Bahnstrecke Wemmetsweiler–Lebach (Wemmetsweiler Kurve)
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18,2 Wemmetsweiler (seit 2006 nur noch Betriebsbahnhof)
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18,8 Wemmetsweiler Rathaus (seit 2006)
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Rathaus-Tunnel (54 m)
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22,3 Schiffweiler
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Abzw. Schlawerie
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Awanst Hermineschacht
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B 41
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Bahnstrecke Saarbrücken–Idar-Oberstein
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26,5 Neunkirchen (Saar) (Keilbahnhof)
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Bahnstrecke Saarbrücken–Idar-Oberstein
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Bahnstrecke Neunkirchen–Kaiserslautern

Die Fischbachtalbahn (KBS 681) ist eine Bahnstrecke entlang des Fischbaches, der in Saarbrücken in die Saar mündet, nach Wemmetsweiler. Dort teilt sich die Linie seit 2003 (Wemmetsweiler Kurve) und geht westlich weiter nach Lebach, östlich nach Neunkirchen (Saar).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Anfang der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts begann die Erschließung der Kohlegruben im Fischbachtal. So entstand 1871 die Grube Camphausen, 1872 die Grube Brefeld und 1873 die Grube Maybach. Schon bei der Planung machte man sich Gedanken über den Abtransport der Kohle. Zunächst war gedacht die Kohlegruben mit Stichbahnen vom Sulzbachtal aus zu bedienen. Da man hierzu jedoch Tunnel durch den Höhenrücken hätte schlagen müssen wurde der Plan bald fallengelassen. Außerdem war die Strecke durch das Sulzbachtal bereits stark überlastet. Aus diesem Grund fasste man bereits 1866 den Plan eine Strecke von Neunkirchen durch das Fischbachtal nach Saarbrücken zu bauen. 1873 wurde die Genehmigung zum Bau der Strecke erteilt. Im Februar 1879 konnte man mit der Kohleverladung in der Grube Camphausen beginnen. Am 15. Oktober 1879 wurde dann die Strecke über Brefeld und Wemmetsweiler nach Neunkirchen (Saar) eröffnet. Die Stichbahn zur Grube Maybach wurde am 6. April 1881 eröffnet. Nachdem auch in Göttelborn 1887 die Kohlengrube abgeteuft wurde entstand von Merchweiler aus die Stichbahn zur Grube Göttelborn, die am 1. Oktober 1891 eröffnet wurde. 1965 wurde die gesamte Strecke elektrifiziert. Nach der Stilllegung der Grube Göttelborn wird die Stichbahn Merchweiler-Göttelborn noch zur Bedienung des Kraftwerks Weiher genutzt. Da der Personenverkehr jedoch schon seit langem mehr auf Lebach als auf Neunkirchen ausgerichtet war, mussten die Personenzüge immer im Bahnhof Wemmetsweiler die Fahrtrichtung ändern. Um dies zu vermeiden, wurde bereits in den 1990er Jahren eine Verbindungskurve (die sogenannte Wemmetsweiler Kurve) geplant. 2003 wurde diese Kurve dann gebaut und der Eisenbahnknoten nach Illingen verlegt. Der Bahnhof Wemmetsweiler wurde im Personenverkehr aufgegeben und 2006 durch einen Haltepunkt näher am Ortskern ersetzt. Die Straßenbrücke der Landesstraße L128 in Wemmetsweiler wurde im Zuge der städtischen Umgestaltung durch einen 54 Meter langen Tunnel ersetzt.[3]

Bahnhöfe und Haltepunkte

Der Bahnhof in Fischbach-Camphausen und der Haltepunkt in Brefeld werden heute nicht mehr bedient. Sie liegen beide eher außerhalb der Ortsbebauung hangaufwärts im Süden des recht engen Fischbachtales. Die Bahnsteige und Stationsschilder sind noch vorhanden. Als Ersatz für den Bahnhof in Fischbach wurde etwas weiter nördlich und damit ortsnäher ein neuer Haltepunkt errichtet.

Die Empfangsgebäude in Fischbach-Camphausen, Brefeld und Schiffweiler haben eine große Übereinstimmung in ihrer Bauweise – trotz ihrer von der Deutschen Bahn in Saarbrücken unterschiedlich angegebenen Entstehungszeiten. Die Ähnlichkeit ist jedoch so groß, dass man hier sicher von einem gemeinsamen Konzept und damit auch wahrscheinlich von nah beieinander liegenden Erbauungszeiten ausgehen kann.

Die Architektur dieser drei Empfangsgebäude zeigt uns eine weitere Strömung der Baukunst des 19. Jahrhunderts, die Fachwerkbauweise. Bis etwa 1750 war der Fachwerkbau in der bürgerlichen Wohnarchitektur die dominierende Bauweise in den „germanischen“ Gebieten der Schweiz, Englands, der Normandie und Deutschlands, während in den „romanischen“ Ländern die Steinbauweise vorherrschte. Nachdem in der darauffolgenden Zeit die wenigen neuen Fachwerkbauten verputzt wurden, kehrte man im Historismus zum Sichtfachwerk zurück. Dabei standen allerdings weniger die technisch-konstruktiven Vorteile im Vordergrund, sondern nur die dekorative Gestaltung. Deshalb wurde meistens nur im Obergeschoss oder im Giebel Fachwerkbauweise angewandt. In dieser Hinsicht stellen zumindest die Empfangsgebäude in Schiffweiler und Brefeld eine bemerkenswerte Ausnahme da.

Der Grubenbahnhof von Fischbach-Camphausen wurde 1879 erbaut und muss im 20. Jahrhundert beträchtlich erweitert worden sein. Die Grund- und Aufrisse aus neuerer Zeit zeigen einen langgestreckten Gebäudekomplex mit zweigeschossigem Kernbau und einer Gaststätte im Norden und den Betriebsräumen im Süden.

Der ursprüngliche Kernbau wies zur Zeit der Grundrisserstellung keinen Warteraum auf, den Hausbahnsteig erreichten die Fahrgäste über einen Durchgang nördlich des Mittelteils, der an der Fahrkartenausgabe vorbei führte. Heute gelangt man so in die Gaststätte. An die Fahrkartenausgabe wurde ein Stellwerk angebaut. Dass von Anfang an kein Warteraum vorhanden war, ist unwahrscheinlich, da dies normalerweise zur Grundausstattung auch eines Haltepunktes gehörte.

Das Empfangsgebäude ist noch in Besitz der Deutschen Bahn AG, die Züge halten jedoch heute nicht mehr in Fischbach.

Das Entstehungsjahr des Bahnhofsempfangsgebäudes Brefeld ist eines der wenigen, das nicht mehr zu ermitteln ist. Der Grundriss zeigt einen rechteckigen Bau mit eingezogenem, vermutlich neuerem Anbau im Süden. Etwa in der Mitte des Hauptgebäudes liegt die Durchgangshalle mit Fahrkartenschalter, die man durch ein Doppelportal betritt und direkt gegenüber wieder verlässt. Im südlichen Teil befinden sich die Dienst- und Betriebsräume mit eigenem Eingang, im Norden der Warteraum mit Schankraum, den Toiletten und einer Küche. Auch heute noch zu sehen ist das Holzgesims zwischen den beiden Geschossen, das mit dem in Fischbach-Camphausen identisch ist.

Heute fehlen der gesamte nördliche Teil und das Stellwerk. Das Fachwerk ist fast überall verputzt bzw. verkleidet worden und nur noch im Erdgeschoss der Straßenseite zu sehen. Das ehemalige Empfangsgebäude wird nicht mehr als solches genutzt.

Der Grundriss des Empfangsgebäudes in Schiffweiler zeigt, dass es auch hier einen Durchgang gab, der am Fahrkartenschalter vorbei auf den Hausbahnsteig führte. Dieser Gang war allerdings in den Kernbau integriert. Östlich davon befanden sich die Diensträume und ein rechteckiges Stellwerk, das heute nicht mehr vorhanden ist. Das Empfangsgebäude ist heute nicht mehr in Betrieb. Die Fahrgäste müssen durch einen Personentunnel auf den Inselbahnsteig.

Eine Entwurfszeichnung des Bahnhofs Schiffweiler von 1914 zeigt den damaligen Zustand: der Kernbau ist mit dem Gebäude in Fischbach-Camphausen fast identisch. Hier wurden Erd- und Obergeschoss in Fachwerkbauweise errichtet. Die Türen besitzen auf dieser alten Ansicht noch segmentbogige Abschlüsse, die heute nicht mehr zu sehen sind. Im Osten schließen sich die eingeschossigen Güterhallen an, die ebenfalls in Fachwerkbauweise errichtet worden sind. Westlich befindet sich ein eingeschossiger Anbau mit vier Achsen und segmentbogigen Fenstern. Der Entwurf wurde wegen der geplanten Erweiterung dieser Nebengebäude erstellt. Der westliche Teil, der später die Gaststätte enthielt, ist wahrscheinlich nicht ursprünglich, wie sich aus seiner massiven Bauweise und der fehlenden Unterkellerung ergibt.

Heute ist das erste Obergeschoss des Empfangsgebäudes zu beiden Seiten hin mit Schieferplatten verkleidet und auch das Dach ist schiefergedeckt. Die schmalere, eingeschossige Lagerhalle ist ziegelgedeckt.[4]

Der Bahnhof von Schiffweiler liegt verkehrstechnisch äußerst ungünstig am Bergfuß des Ortes in völliger Randlage. Das Bahnhofsgebäude entstand erst sehr spät 1914 und wurde ebenfalls zweigeschossig, allerdings in Fachwerkbauweise errichtet. Nach Südosten hin angebaut wurde eine eingeschossige Fachwerk-Güterabfertigungshalle. Anstelle einer Treppe von oben auf den Inselbahnsteig führte der Zugang unter den Gleisen durch, so dass der Bahnhof für den benachbarten Ort Landsweiler-Reden besser erreichbar war (und ist) als für das namensgebende Schiffweiler.

Der Abriss des Bahnhofs Schiffweiler hat am Dienstag, dem 8. Dezember 2009, begonnen. Wenn der Abriss vollzogen ist, wird zuerst eine Gabionen-Mauer mit in Stahlnetzen gebündelten Steinen als Abgrenzung zu den Bahngleisen gebaut. Es folgt dann der Bau einer Bushaltestelle für den öffentlichen Nahverkehr und die Schaffung befestigter Parkplätze für Bahnbenutzer oder Fahrgemeinschaften. Der Abriss soll Mitte Januar 2010 beendet sein.

Weblinks

s. auch: Geschichte der saarländischen Eisenbahnen

Literatur

  • Kurt Hoppstädter: Die Entstehung der Saarländischen Eisenbahnen. Saarbrücker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH, Saarbrücken 1961 (Veröffentlichungen des Instituts für Landeskunde des Saarlandes. Bd. 2, ISSN 0018-263x).
  • Kurt Harrer: Eisenbahnen an der Saar. Eineinhalb Jahrhunderte Eisenbahngeschichte zwischen Technik und Politik. Alba Verlag, Düsseldorf 1984, ISBN 3-87094-210-X (Kleine Verkehrs-Geschichte).

Einzelnachweise

  1. http://www.eisenbahn-tunnelportale.de/lb/inhalt/tunnelportale/3240.html#rathaus
  2. http://www.eisenbahn-tunnelportale.de/lb/inhalt/tunnelportale/3240-merchweiler.html
  3. http://cdu-wemmetsweiler.de/bin/Wemmets-Konzeptskizzen-27.04.09.pdf CDU Wemmetsweiler (PDF; 1,01 MB)
  4. http://bahnhoefe-im-saarland.2bnew.de/ Magisterarbeit im Fach Kunstgeschichte an der Universität des Saarlandes von Barbara Neu M. A., 1994

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