Festung Minden

Festung Minden
Defensionskaserne, heutiges Preußenmuseum
Innenhof von Fort A
Bahnhof Minden

Die Festung Minden in Minden an der Weser (Nordrhein-Westfalen) wurde von 1827 bis 1850 erbaut. Sie sollte die preußischen Westprovinzen gegen das Königreich Hannover sowie den Weserdurchbruch an der Porta Westfalica absichern.

Durch den Wiener Kongress 1814/15 konnte Preußen mit der Rheinprovinz sein Staatsgebiet erheblich vergrößern. König Friedrich Wilhelm III. erließ sofort Order, in der Rheinprovinz die großen Städte neu zu befestigen.

Die Rayongesetzgebung hatte Auswirkungen auf die Bewohnbarkeit der Stadt.

Inhaltsverzeichnis

Erhaltene Gebäude der ehemaligen Festung

Bahnhofsfestung

Der gute Erhaltungszustand der Bahnhofsfestung ist in Deutschland als außergewöhnlich zu betrachten, zumal auch noch Betriebsbauwerke aus dem Eröffnungsjahr der Köln-Mindener Eisenbahn vorhanden sind. Diese Eisenbahngesellschaft stellte bereits 1847 eine Verbindung nach Köln her.

Zugbrücke von Fort C

Von den drei Forts rund um den Bahnhof ist Fort C vollständig erhalten und darf als Musterbeispiel für die neupreußische Manier des Festungsbaus gelten. Es bewachte die Ausfahrt der Eisenbahn in Richtung Köln. Im Fort C befindet sich heute eine Außenstelle des Preußenmuseums. Zudem wird das Fort C von der 1. Bürgerkompanie des Mindener Bürgerbataillons im Rahmen des Mindener Freischießens als Kompaniequartier genutzt. Von den beiden anderen Forts sind nur noch die Reduits erhalten. Sie sicherten die Ausfahrten von Straßen und Eisenbahnen in Richtung Bremen, Hannover und Berlin. Sie werden heute als Büro- und Lagerräume genutzt.

Der Bahnhof Minden ist einer der wenigen Bahnhöfe Deutschlands, der sich trotz einiger Umbauten noch in seiner ursprünglichen Form von 1847 präsentiert. In seiner ursprünglichen Konzeption diente er als Umsteigebahnhof zwischen der Köln-Mindener Eisenbahn und der Hannoverschen Staatsbahn. Weil diese Funktion ab 1866 nicht mehr notwendig war, konnte der Bahnhof die weiteren Verkehrszuwächse verkraften und brauchte niemals durch ein größeres Bauwerk ersetzt zu werden.

Nach der preußischen Annexion des Königreichs Hannover im Jahre 1866 hatte die Festung ihre Daseinberechtigung verloren und wurde 1873 aufgegeben. Die meisten Festungsanlagen wurden in den folgenden Jahren geschleift.

Festungskommandant

Ernst Michael von Schwichow war Festungskommandant vom 31. März 1815 bis zum 20. September 1818. Nach seiner Versetzung nach Graudenz wurde er auf Bitten der Stadt Minden erneut zum Festungskommandanten ernannt und war in dieser Funktion vom 8. Juli 1819 bis zu seinem Tod am 28. Mai 1823 in Minden tätig.


Siehe auch:

Literatur

  • Volkmar Ulrich Meinhardt: Die Festung Minden. Gestalt, Struktur und Geschichte einer Stadtfestung. Bruns, Minden 1958, (Mindener Beiträge zur Geschichte, Landes- und Volkskunde des ehemaligen Fürstentums Minden 7, ZDB-ID 503480-2).
  • Christiane Hoffmann, Martin Beutelspacher: Als Minden eine Festung war (1500 - 1873). Homilius, Berlin 2000, ISBN 3-931121-81-X, (Der historische Ort - Festungen 82).

Weblinks

 Commons: Festung Minden – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


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