Fernsehturm Uetliberg

Fernsehturm Uetliberg
Fernsehturm Uetliberg
Zuerich Uetliberg Sendeturm.jpg
Basisdaten
Ort: Uetliberg
Verwendung: Fernsehturm
Bauzeit: 1987–1990
Technische Daten
Gesamthöhe: 186,7 m
Betriebskanzel: 46,4 m
Baustoff: Stahl, Beton

Der Fernsehturm Uetliberg ist ein 186 Meter hoher Sendeturm aus Stahlbeton mit einem Stahlturm-Aufsatz auf dem Uetliberg bei Zürich. Der Fernsehturm dient der Firma Swisscom Broadcast zur Verbreitung von Hörfunk- und Fernsehprogrammen in der Region Zürich und ist für die Öffentlichkeit normalerweise nicht zugänglich – Führungen sind auf Voranmeldung möglich. Darüber hinaus übernimmt der Turm Richtfunkverbindungen für Fernsehprogrammzuführung, Betriebsfunk und Dienste für GSM und dient dem Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie als Messstation.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Der Fernsehturm Uetliberg steht auf dem gleichnamigen Berg auf einer Höhe von 854 m ü. M.. Benachbart sind ein Hotel und der 72 Meter hohe Aussichtsturm Uetliberg. Die ungleich hohen Türme bilden eine markante Landmarke auf dem Zürcher Hausberg.

Geschichte

Der Vorgängerbau des heutigen Sendeturms auf dem Uetliberg wurde 1953 für die ersten Fernsehübertragungen in der Schweiz erbaut und hatte eine Höhe von 75 Metern. Bereits 1956 erfolgte die Inbetriebnahme des ersten UKW-Radiosenders (DRS 2) und der ersten drahtlosen Telefonieverbindung in der Schweiz. Der zweite UKW-Sender (DRS 1) folgte 1964 und die Fernsehprogramme TSR und TSI im Jahr 1969. Nur fünf Jahre später folgte ein Neubau. 1968 wurde der Turm auf 132 Meter erhöht und 1983 durch einen 50 Meter hohen Zusatzturm für die Lokalsender Radio 24 und Radio Z sowie für den staatlichen Sender DRS 3 ergänzt.

1987 war der Baubeginn des neuen Turmes, der im Mai 1990 seinen Betrieb aufgenommen hat. Die Baukosten betrugen rund elf Millionen Schweizer Franken. 1999 war die Inbetriebnahme von Digital Audio Broadcasting und im Jahr 2003 erfolgte die Installation der GSM-Anlage. In der Nacht zum 26. Mai 2004 wurde ein Brandanschlag auf den Sendeturm verübt. Der Schwelbrand verursachte einen Millionenschaden und führte zu einer Sendeunterbrechung der beiden staatlichen Schweizer Fernsehprogramme.[1] Nachdem 2006 auch die Ausstrahlung des digitalen Fernsehens (DVB-T) aufgenommen wurde, schaltete man das analoge Fernsehprogramm 2007 ab. Ein Jahr später ging das Digital Video Broadcasting-Handheld in Betrieb.

Beschreibung

Im Inneren des Turmkorbs erkennt man die Richtfunkantennen

Das 11 Meter tiefe Fundament mit einem Durchmesser von 16 Metern wiegt 2250 Tonnen, der Betonschaft 2050, der Stahlaufsatz 240 und die GFK-Spitze 6 Tonnen. Im unterirdischen Keller befinden sich Räume für Telekommunikationsanlagen. Die Gesamthöhe von 186.7 Metern unterteilt sich in einen dreistrahligen Betonschaft mit 55.2, einen Stahlrohraufsatz von 111 und einen obersten Teil aus GFK mit 20.5 Meter Länge. Der Durchmesser des Stahlrohraufsatzes verjüngt sich von 3.2 auf 1.6 Meter.

Auf 46.4 Meter Höhe befindet sich eine eingeschossige Betriebskanzel, deren Fassade mit Polycarbonat-Scheiben verkleidet ist. Der Turmkorb hat die Form eines umgekehrten Kegelstumpfs, der sich von 12.80 auf 13.95 Meter verjüngt. Im Stahlbeton wurden rund 140 Tonnen Stahlarmierung verarbeitet. Ausserdem enthält der Turm 54 Kilometer Vorspanndraht 7 Millimeter Durchmesser. Das Gesamtgewicht beträgt rund 4550 Tonnen.

Bei der angenommenen maximalen Windgeschwindigkeit von 220 Kilometern pro Stunde schwankt die Spitze bis zu 2.2 Meter von der Senkrechten. Die Ingenieure und Architekten kamen von Schindler & Schindler, Zürich (heute Schindler & Partner), die Bauausführung oblag der Firma Brunner Erben.

Nutzung

Der Fernsehturm Uetliberg deckt den Grossraum Zürich, das Limmattal, das Knonaueramt und Teile des Glatttals ab. Zum geringeren Teil werden auch Ortschaften des Zürcher Oberlandes in Richtung Effretikon mit der Sendeleistung versorgt. Die Antennenleistung variiert je zwischen 10 Watt und 55 Kilowatt. Der Verbrauch der Anlage liegt bei über 700.000 Kilowattstunden im Jahr.[2] Über die Sendeanlage in Felsenegg bestehen Richtfunkverbindungen zu acht Sendeanlagen in der Schweiz und zu einer in Deutschland.

Fernsehprogramme

Seit dem 15. Mai 2006 strahlt der Sender Uetliberg den DVB-T-Signal aus.[3]

Abgestrahlte Fernsehprogramme auf Kanal 32 (vertikal polarisiert) sind:

Radioprogramme

Der Uetlibergturm strahlt sechs Radioprogramme ab.[4] Die DAB-Antennen strahlen dabei Frequenzen zwischen 223 und 230 Megahertz (MHz) aus. Die 2003 abgeschalteten UKW-Sender hatten eine Bandbreite von 87 bis 108 MHz.

Programmname Frequenz
[MHz]
ERP
[kW]
DRS 1 94.6 1.8
DRS 2 99.6 1.8
DRS 3 105.8 1.8
Energy Zürich 100.9 1
Radio 24 102.8 1
Radio LoRa 97.5 1
Radio 1 93.6 1
Radio Zürisee 106.7 1

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Meldung des Tages-Anzeigers vom 26. Mai 2004
  2. ETH Zürich, Guido Hungerbühler und Oliver Knecht: Introduction to the Uetliberg and Felsenegg tower (pdf)
  3. DVB-T im Sendegebiet des Schweizer Fernsehens (pdf)
  4. UKW-Sendertabelle für den Raum Zürich/ Schaffhausen
47.3511111111118.4902777777778

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