17. Division (Deutsches Kaiserreich)

17. Division (Deutsches Kaiserreich)
17. Division
Aktiv Oktober 1866–Januar 1919
Land Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge) Deutsches Reich
Streitkräfte Deutsches Heer (Deutsches Kaiserreich)
Teilstreitkraft Heer
Typ Infanteriedivision
Grobgliederung Siehe: Gliederung
Stärke etwa 15.000
Garnison Kiel (1866-1871)

Schwerin (1871-1919)

Teilnahme an Gefechten Deutsch-Französischer Krieg
Belagerung von Metz
Belagerung von Paris
Schlacht bei Loigny und Poupry
Schlacht von Orléans
Schlacht bei Le Mans

Erster Weltkrieg

Schlacht von Lüttich
Schlacht von St. Quentin
Erste Schlacht an der Marne
Schlacht an der Somme
Paschendale
Frühjahrsoffensive
Hunderttageoffensive
Kommandeure
Siehe: Liste der Kommandeure

Die 17. Division war ein Großverband der Preußischen Armee[1] und wurde am 11. Oktober 1866 in Kiel errichtet.[2] Nach dem Deutsch-Französischen Krieg 1871 lag das Kommando bis zu seiner Demobilisierung und schließlichen Auflösung 1919 in Schwerin.[3]

Inhaltsverzeichnis

Aufstellung

Die Division war eine von mehreren gemischten Einheiten der Preußischen Armee. Sie rekrutierte sich aus Kontingenten der Hansestädte sowie den Großherzogtümern Mecklenburgs. Die 33. Infanterie-Brigade bestand aus Kontingenten Hamburg und Bremen, und bis zur Bildung des neuen Infanterie-Regiments Nr. 162, dem aus Lübeck. Die 34. (Großherzoglich Mecklenburgische) Infanterie-Brigade bestand aus den Kontingenten der Großherzogtümer Mecklenburg-Strelitz und Mecklenburg-Schwerin. Die 81. Infanterie-Brigade, gebildet im Jahre 1897, enthielt die beiden jungen Regimenter aus Lübeck und dem preußischen Schleswig-Holstein. Die Divisionskavallerie bildete die 17. (Großherzoglich Mecklenburgische) Kavallerie-Brigade mit zwei Dragoner-Regimentern aus Mecklenburg und zeitweise einem preußischen Kavallerie-Regiment. Die 17. Artillerie-Brigade bestand aus einem Artillerie-Regiment aus Holstein und einem mecklenburgischen Artillerieregiment.[4]

Geschichte

Deutsch-Französischer Krieg

Am Anfang des Krieges war die Division eine Reservedivision, bevor sie im September 1870 zu der Belagerung von Metz und von Paris entsandt wurde. Danach nahm sie am Loire-Feldzug teil und kämpfte in den Schlachten von Loigny-Poupry, der zweiten Orléansschlacht, Beaugency-Cravant und Le Mans.[5]

Erster Weltkrieg

Zu Beginn des Ersten Weltkriegs beteiligte sich die Division am Vormarsch über Luxemburg, Belgien nach Frankreich und kämpfte in der Schlacht von St. Quentin und an der Marne. Eine ihrer Brigaden war an der Einnahme von Lüttich beteiligt. 1916 kämpfte sie in der Schlacht an der Somme und 1917 in Paschendale, auch bekannt als Dritte Ypernschlacht oder Herbstschlacht in Flandern. Die Division nahm an der Frühjahrsoffensive 1918 teil, sowie an den Rückzugsgefechten der Hunderttageoffensive.[6] [7]

Gliederung

Während die Division bei der Mobilmachung 1870 noch dem VIII. Armee-Korps unterstellt war,[8] war sie später Teil des IX. Armee-Korps.

Deutsch-Französischer Krieg

76er Füsilierbataillon in der Schlacht von Loigny

[9]

Vorabend des Ersten Weltkriegs

[10]

Mobilmachung 1914

Denkmal des Infanterie-Regiments Hamburg (2. Hanseatisches) Nr. 76 in Hamburg

[11]

  • 33. Infanterie-Brigade
    • Infanterie-Regiment Bremen (1. Hanseatisches) Nr. 75
    • Infanterie-Regiment Hamburg (2. Hanseatisches) Nr. 76
  • 34.Infanterie-Brigade
    • Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89
    • Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment Kaiser Wilhelm Nr. 90
    • Lauenburgisches Jäger-Bataillon Nr. 9
    • Stab und 3. Eskadron/2. Hannoversches Dragoner-Regiment Nr. 16
  • 17. Feldartillerie-Brigade
    • Holsteinisches Feldartillerie-Regiment Nr. 24
    • Großherzoglich Mecklenburgisches Feldartillerie-Regiment Nr. 60
  • 1.Kompanie/Schleswig-Holsteinisches Pionier-Bataillon Nr. 9

Stand vom 21. April 1918

[11]

  • 34. Infanterie-Brigade
    • Infanterie-Regiment Bremen (1. Hanseatisches) Nr. 75
    • Großherzoglich Mecklenburgisches Grenadier-Regiment Nr. 89
    • Großherzoglich Mecklenburgisches Füsilier-Regiment Kaiser Wilhelm Nr. 90
    • Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung Nr. 75
    • 4.Eskadron/2. Hannoversches Dragoner-Regiment Nr. 16
  • Artillerie-Kommandeur Nr. 17
    • Großherzoglich Mecklenburgisches Feldartillerie-Regiment Nr. 60
    • I.Bataillon/Fußartillerie-Regiment Nr. 24
  • Pionier-Bataillon Nr. 126
  • Divisions-Nachrichten-Kommandeur Nr. 17

Kommandeure

Dienstgrad Name Datum
Generalleutnant Walther Bronsart von Schellendorff 21. August 1884 bis 11. Juli 1888
Generalleutnant Hans Anton Herwarth von Bittenfeld 20. Mai 1897 bis 6. Juni 1900
Generalleutnant Nikolaus von Egloffstein 7. Juni 1900 bis 17. Mai 1903
Generalleutnant Günther von Kirchbach 18. Mai 1903 bis 30. September 1907
Generalleutnant Kurt von Pritzelwitz 1. Oktober 1907 bis 8. Februar 1911
Generalleutnant Gotthard Nickisch von Rosenegk 9. Februar 1911 bis 3. Februar 1913
Generalleutnant Hans von Winterfeld 4. Februar 1913 bis 2. März 1914
Generalleutnant Arnold von Bauer 3. März bis 14. Oktober 1914
Generalleutnant Theodor Stengel 15. Oktober 1914 bis 10. Mai 1916
Generalleutnant Hans von Minckwitz 11. Mai 1916 bis 1. Januar 1917
Generalleutnant Arthur von Gabain 2. Januar 1917 bis 30. Juli 1918
Generalleutnant Siegfried von Held 1. August 1918 bis 19. Januar 1919
Generalmajor Johannes von Busse 20. Januar bis 30. September 1919

Verweise

Weblinks

Literatur

  • Hein: Das kleine Buch vom deutschen Heere, Verlag Lipsius 6 Tischer, 1901, Reprint Weltbildverlag GmbH Augsburg, 1998, ISBN 3-8289-0271-5
  • Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres; bearb., 1905
  • Hermann Cron: Ruhmeshalle unserer alten Armee; Berlin, 1935
  • Hermann Cron: Geschichte des deutschen Heeres im Weltkriege 1914-1918; Berlin, 1937
  • Günter Wegner: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815-1939.; Biblio Verlag, Osnabrück, 1993, Bd. 1
  • Histories of Two Hundred and Fifty-One Divisions of the German Army which Participated in the War (1914-1918), compiled from records of Intelligence section of the General Staff, American Expeditionary Forces, at General Headquarters, Chaumont, France 1919; 1920

Einzelnachweise

  1. Bis ins späte 19. Jh., die preußische Armee war gewissermaßen die Deutsche Armee, sowie während der Periode der deutschen Einigungskriege schlossen die Staaten Abkommen über die Aufsicht ihrer Armeen mit Preußen. Lediglich die bayerische Armee blieb autonom.
  2. Günter Wegner: Stellenbesetzung der deutschen Heere 1815-1939.; Biblio Verlag, Osnabrück, 1993, Bd. 1, Seite 114; Claus von Bredow: Historische Rang- und Stammliste des deutschen Heeres; bearb., 1905, Seite 524.
  3. Bredow, Seite 524
  4. Bredow, Seite 523-550
  5. Hermann Cron: Ruhmeshalle unserer alten Armee; Berlin, 1935 ; Wegner, Seite 524
  6. 17. Infanterie-Division (Chronik 1914/1918)
  7. Histories of Two Hundred and Fifty-One Divisions of the German Army which Participated in the War (1914-1918), compiled from records of Intelligence section of the General Staff, American Expeditionary Forces, at General Headquarters, Chaumont, France 1919; 1920, Seite 275-278.
  8. siehe Hugo von Kottwitz, 33. Infanterie-Brigade
  9. A. Niemann: Der französische Feldzug 1870-1871; Verlag des Bibliographischen Instituts, Hildburghausen, 1871, Seite 51
  10. Rangliste der Königlich Preußischen Armee; 1914, Seite 82-83.
  11. a b Hermann Cron: Ruhmeshalle unserer alten Armee; Berlin, 1935

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