Fernmeldeturm Bremen

Fernmeldeturm Bremen
Fernmeldeturm Bremen
Fernmeldeturm Bremen (1).jpg
Basisdaten
Ort: Bremen
Verwendung: Fernsehturm
Bauzeit: 1986
Technische Daten
Gesamthöhe: 235,70 m
Aussichtsplattformen: 108,20 m
Baustoff: Stahl, Beton

Der Fernmeldeturm Bremen (offizielle Bezeichnung des Bremer Fernsehturms) ist, ebenso wie der Fernmeldeturm Münster und der Friedrich-Clemens-Gerke-Turm in Cuxhaven, ein Nachbau des Fernmeldeturms Kiel (Entwurf: Architekten Gerhard Kreisel und Günter H. Müller, Kiel). Er ist 235,70 Meter hoch. Der Durchmesser der Betriebskanzel, die sich in 108,20 Metern Höhe befindet, beträgt 40 Meter.

Der Fernmeldeturm steht im Bremer Stadtteil Walle an der Utbremer Straße, etwa 2,5 Kilometer nordwestlich vom Stadtzentrum (Marktplatz mit Rathaus, St.-Petri-Dom, Roland und den Bremer Stadtmusikanten). Errichtet wurde er ab der 32. Kalenderwoche 1982 als Nachfolger des Turmes im nahen Faulenquartier in der Innenstadt; die Fertigstellung erfolgte 1986. Er ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Alle UKW-Hörfunk- und TV-Programme von Radio Bremen in Bremen werden heute von diesem Turm abgestrahlt. Außerdem befindet sich auf dem Turm das 70-Zentimeter-Amateurfunkrelais DB0OZ mit der Ausgabefrequenz 438,825 MHz.

Betreiber und Eigentümer der Anlage ist die Deutsche Funkturm (DFMG), ein Tochterunternehmen der Deutschen Telekom mit Sitz in Münster. Um das Jahr 2000 wurde erwogen, in der Betriebskanzel ein Restaurant einzurichten. Diese Pläne wurden jedoch wieder verworfen.

Inhaltsverzeichnis

Vorläuferbauwerke

Der heutige Fernmeldeturm hat mindestens drei Vorläuferbauwerke und zwar:

  • einen 90 Meter hohen Holzturm mit einer in der Turmkonstruktion aufgehängten Langdrahtantenne für Mittelwellenrundfunk; der Turm wurde 1933 errichtet und brannte 1939 in Folge eines Gewitters nieder;
  • einen (abgespannten?, gegen Erde isolierten?) Sendemast für Mittelwellenrundfunk, der bis 1950 zur Verbreitung des Programms von Radio Bremen diente;
  • einen kleineren Fernmeldeturm aus Stahlbeton.

Frequenzen und Programme

Analoges Radio (UKW)

Beim Antennendiagramm sind im Falle gerichteter Strahlung die Hauptstrahlrichtungen in Grad angegeben.


Frequenz 
(MHz)
Programm RDS PS RDS PI Regionalisierung ERP 
(kW)
Antennendiagramm
rund (ND)/gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/vertikal (V)
93,8 Bremen Eins BREMEN_1 *1) D341 100 ND H
88,3 Nordwestradio NORDWEST D342 100 ND H
96,7 Funkhaus Europa FhEuropa D343 50 ND H
101,2 Bremen Vier BREMEN_4 *1) D344 100 ND H
95,0 Bremen Fünf 
(Parlamentsradio)/
NDR Info
BREMEN_5/
NDR_Info
D345 (Bürgerschaftsübertragungen), 
D384
Bremen 1 ND H
107,1 Deutschlandfunk ___DLF__ D210 100 ND H
100,3 Deutschlandradio Kultur DKULTUR_ D220 1 ND H
89,8 Energy Bremen _ENERGY_ 1342 1 D (280°-80°, 110°-200°) H
97,2 FluxFM _FluxFM_ 1028 Bremen 0,5 D (0°-270°) H
104,8 Hit-Radio Antenne HitRadio/Antenne_/_BREMEN_ DB89 Bremen 0,1 D (320°-20°, 90°-110°, 140°-200°, 230°-290°) H
92,5 Radio Weser.TV Weser.tv 1343 0,2 D (350°-200°, 230°-320°) H

*1): auch manchmal Laufschrift mit Sendungsinformationen, Musiktitelinformationen oder Webadressen

Digitales Radio (DAB)

DAB wird in vertikaler Polarisation und im Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern ausgestrahlt.

Block Programme ERP 
(kW)
Gleichwellennetz (SFN)
5C
DRDeutschland
(D__00188)
DAB+ Block der Media Broadcast: 10 ND Augsburg (Hotelturm), Berlin (Alexanderplatz), Berlin (Scholzplatz), Bonn (Venusberg), Bremen, Dresden (Wachwitz), Dortmund, Rheinturm, Feldberg/Taunus, Frankfurt am Main, Halle (Petersberg), Heinrich-Hertz-Turm, Hamburg (Moorfleet), Hannover (Telemax), Heidelberg, Ingolstadt (Gelbelsee), Kiel (NDR-Sender), Köln (Colonius), Langenberg, Leipzig (Stadtwerke), Mainz-Kastel, München (Olympiaturm), Nürnberg, Regensburg (Hohe Linie), Saarbrücken (Schocksberg), Stuttgart (Frauenkopf), Weimar
06C In Planung/nicht in Betrieb 0,5 Fernmeldeturm Schiffdorf (Bremerhaven) (In Planung bzw. nicht in Betrieb)

Alle DMB-Projekte in Deutschland wurden eingestellt. Ebenso konnte sich der auf mobile Endgeräte optimierte DVB-H-Standard bisher nicht durchsetzen. Es ist daher unwahrscheinlich, dass es zu DVB-H-Sendungen von diesem Turm kommen wird.

Digitales Fernsehen (DVB-T)

Die DVB-T-Ausstrahlungen laufen im Gleichwellenbetrieb (Single Frequency Network) mit anderen Standorten.

Kanal Frequenz 
(MHz)
Multiplex Programme im Multiplex ERP 
(kW)
Sendediagramm
rund (ND)/
gerichtet (D)
Polarisation
horizontal (H)/
vertikal (V)
Modulations-
verfahren
FEC Guard-
intervall
Bitrate 
(MBit/s)
SFN
22 482 ARD national (RB) 40 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Fernmeldeturm Utbremen (Bremen-Walle), Steinkimmen, Fernmeldeturm Schiffdorf (Bremerhaven)
29 538 ARD regional (RB/NDR) 50 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Fernmeldeturm Utbremen, Steinkimmen, Fernmeldeturm Schiffdorf
32 562 ZDFmobil 32 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Fernmeldeturm Utbremen, Steinkimmen, Fernmeldeturm Schiffdorf
42 642 RTL-Group Niedersachsen/Bremen 50 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Fernmeldeturm Utbremen, Steinkimmen, Fernmeldeturm Schiffdorf
49 698 ProSiebenSat.1 Niedersachsen/Bremen 50 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Fernmeldeturm Utbremen, Steinkimmen, Fernmeldeturm Schiffdorf
45 666 Gemischt Privat Bremen 20 ND H 16-QAM 
(8-k-Modus)
2/3 1/4 13,27 Fernmeldeturm Utbremen, Fernmeldeturm Schiffdorf

Analoges Fernsehen

Die Abstrahlung der analogen Fernsehsender wurde mit der Einführung von DVB-T eingestellt.

Kanalnummer Programmname ERP (kW)
22 ARD (RB) 190
29 Sat.1 63
32 ZDF 150
36 RTL 5
42 Radio Bremen TV 237
46 ProSieben 10
49 VOX 63
58 RTL II 5

Galerie

Besonderheiten

Der Fernsehturm dient seit Jahren einem Wanderfalken-Paar als Brutplatz.[1] Das Foto in der Infobox hat einen Falken erfasst (links vom Turm, oberhalb der obersten Plattform).

Einzelnachweise

  1. Wachposten auf dem Waller Fernsehturm. In: Weser-Kurier digital. Bremer Tageszeitungen AG, 3. Dezember 2009, archiviert vom Original am 3. Dezember 2009, abgerufen am 3. Dezember 2009.

Siehe auch

Weblinks

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