Feldberg (Müllheim)

Feldberg (Müllheim)
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Müllheim
Müllheim (Baden)
Deutschlandkarte, Position der Stadt Müllheim hervorgehoben
47.8083333333337.6308333333333267Koordinaten: 47° 48′ N, 7° 38′ O
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Breisgau-Hochschwarzwald
Höhe: 267 m ü. NN
Fläche: 57,91 km²
Einwohner: 18.276 (31. Dez. 2007)[1]
Bevölkerungsdichte: 316 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 79371–79379
Vorwahl: 07631
Kfz-Kennzeichen: FR
Gemeindeschlüssel: 08 3 15 074
Stadtgliederung: 8 Stadtteile
Adresse der Stadtverwaltung: Bismarckstraße 3
79379 Müllheim
Webpräsenz:
Bürgermeister: René Alexander Lohs (CDU)
Lage der Stadt Müllheim im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
Karte

Müllheim ist eine Stadt im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg (Deutschland).

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

Der Name der Stadt leitet sich vom Althochdeutschen Mulinhaimo ab, der seinen Ursprung in einer Vielzahl von Mühlen hat, die sich einst entlang des Klemmbachs befanden.

Bis zum 1. Januar 1973 war Müllheim Sitz des gleichnamigen Landkreises, der im Zuge der Kommunalreform aufgelöst wurde. Als Ausgleich wurde damals der Gemeindeverwaltungsverband Müllheim-Badenweiler gegründet, der Aufgaben der Unteren Verwaltungsbehörde wahrnimmt.

Im Landesentwicklungsplan ist die Stadt als Mittelzentrum ausgewiesen.

Jägerhäusle bei Müllheim: Blick von den Reben bei Müllheim auf die Rheinebene
Flagge von Müllheim mit Wappen

Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt im Zentrum des Markgräflerlandes, einer alten Kulturlandschaft, inmitten des Bäderdreiecks Badenweiler, Bad Krozingen und Bad Bellingen. Am Ausgang des Weilertals, unterhalb des Markgräfler Hausbergs - dem Hochblauen - liegt die Stadt eingebettet zwischen Wald und Reben. Durch Müllheim fließt der Klemmbach, welcher bei der Sirnitz einem Bergpass im südlichen Schwarzwald entspringt, ein Arm des Bachs versickert in Neuenburg am Rhein im Wuhrloch, der andere Arm auch Hügelheimer Runs genannt, versickert bei Zienken einem Stadtteil von Neuenburg am Rhein im Rheinwald. Müllheim liegt verkehrsgünstig zwischen Freiburg im Breisgau und Basel (Schweiz) sowie Mülhausen im Elsass.

Geologie

Müllheim liegt im Osten mit seinem Teil im Schwarzwald. Dieser ist der Rest eines alten Gebirges mit einem Gneissockel und Granitanteilen. Nach Westen geht die Gemarkung in ein Hügelgelände mit fruchtbarem lösshaltigem Boden über. Die niederen Lagen liegen in der Rheinebene. Dort ist der Boden ebenfalls lösshaltig und wird weiter zum Rhein hin sand- und kieshaltiger. Geologisch ist dies der Überbleibsel eines Grabenbruchs und eines Schwemmlössgebiets eines Flusstals. Durch die geologische Aktivität bei der Entstehung des Grabenbruchs im oberen Rheintal und die damit verbundene im Boden noch vorhandene geothermische Aktivität sind im Markgräflerland Thermalquellen entstanden, unter anderem ein warmer Bach der das Müllheimer Bad speist.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet dehnt sich von Westen nach Osten bis auf 15 km aus. Von Norden nach Süden sind es 10 km. Der niedrigste Teil der Gemarkung ist bei 230 m an der westlichen Gemarkungsgrenze. Der höchste Teil ist mit 1224 m ü. M. bei der Sirnitz an der östlichen Gemarkungsgrenze. Die Fläche beträgt 57,90 km², darin sind 16,0 km² Wald und ca. 5,0 km² Reben, der Rest sind Wiesen, Obst-Anlagen, Äcker, Industrie- und Gewerbegebiete und Wohnflächen.

Nachbargemeinden

Nachbargemeinden sind Buggingen im Norden, Sulzburg und Münstertal/Schwarzwald im Nordosten, Badenweiler, Kleines Wiesental und Malsburg-Marzell im Osten, Auggen und Schliengen im Süden sowie Neuenburg am Rhein im Westen.

Stadtgliederung

Zu Müllheim gehören die Stadtteile Britzingen, Dattingen, Feldberg, Hügelheim, Müllheim, Niederweiler, Vögisheim und Zunzingen. Die Stadtteile waren bis zu Gemeindereform in den 1970er Jahren selbstständige Gemeinden. In den Stadtteilen Britzingen, Feldberg, Hügelheim und Niederweiler sind Ortschaften im Sinne der baden-württembergischen Gemeindeordnung mit jeweils eigenem Ortschaftsrat und Ortsvorsteher als dessen Vorsitzender eingerichtet.[2] Zum Stadtteil Britzingen gehören die Dörfer Britzingen, Muggardt und der Weiler Güttigheim. Zum Stadtteil Feldberg gehören das Dorf Feldberg und die Weiler Gennenbach und Rheintal. Zum Stadtteil Hügelheim gehören das Dorf Hügelheim und der Wohnplatz Bahnstation Hügelheim. Zum Stadtteil Müllheim gehören die Stadt Müllheim, das Gehöft Unter den Matten und die Wohnplätze Bahnstation Müllheim, Sirnitz und Ziegelhütte. Zu den Stadtteilen Dattingen, Niederweiler, Vögisheim und Zunzingen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Im Stadtteil Britzingen liegt die abgegangene Burg Neuenfels. Im Stadtteil Dattingen liegen die abgegangenen Ortschaften Höfen und Höhingen. Im Stadtteil Hügelheim liegt das abgegangene Wasserschloss mit Gutsbetrieb Mattenburg. Im Stadtteil Müllheim befindet sich das abgegangene Schloss Rosenburg. Das Dorf Oberweiler östlich von Niederweiler kam hingegen zur Gemeinde Badenweiler.

Klima

Müllheim liegt im klimatisch günstigen Markgräflerland mit seiner warmen Luftströmung aus dem Südwesten und ist gegen Osten durch die Berge des Schwarzwalds abgeschirmt von dem kalten Kontinentalklima. Das Klima ist mild, dies erlaubt unter anderem den Anbau von Weinsorten wie Gutedel und Burgunder.

Geschichte

Anfang der 1980er Jahre in der Martinskirche durchgeführte Ausgrabungen belegen, dass bereits die Römer in Müllheim gesiedelt haben. Die Kirche wurde auf Mauerresten eines römischen Gebäudes errichtet. Auch zur Zeit der Merowinger war der Ort besiedelt, wie gefundene Keramiken zeigen.

Kelten und Römer

Dieses Gebiet wurde durch verschiedene Stämme der Kelten besiedelt. Die Römer eroberten dieses Gebiet um 70 n. Chr. Danach wurde es unter Kaiser Titus Flavius Vespasianus kultiviert. Die zuvor hier lebenden Kelten wurden assimiliert. Die Römer errichteten auf den Hügeln Siedlungen und Gehöfte, genannt Villa Urbana. In Heitersheim ist solch eine ausgegrabene Villa Urbana zu sehen. In diesem Gebiet siedelten sich Soldaten, Offiziere, Beamten, Händler, Gutsherren und Veteranen an. Die Veteranen erhielten vom Senat oder Kaiser für ihre Dienste Grundstücke in den eroberten Gebieten. Damit wurde beabsichtigt, diese so schneller zu romanisieren. Man wählte die Hügel für die Besiedelung einerseits aus der strategisch günstigen erhabenen Lage mit dem Überblick über das Oberrheintal. Andererseits siedelte man auf den Hügeln aus klimatischen und gesundheitlichen Aspekten. Das Oberrheintal war damals ein ausgedehnter Auwald mit unzähligen Seen und Tümpeln. Diese hatten abgestandenes Wasser, welches nur beim Hochwasser des Fluvius Rhenus (Rhein) erneuert wurde. Dadurch gab es viele Stechmücken und das Klima war im Sommer in der Rheinebene schwülwarm. Die Römer wollten in ihren besetzten Gebieten gerne mit ihrer von zu Hause aus gewohnten Kultur umgeben sein. Sie gestalteten unter anderem den Ort Aqua Villae (Badenweiler) so wie eine kleine römische Provinzstadt. Da sie unter anderem auch den Wein liebten, brachten sie Reben mit, welche sie hier anbauten.

Alamannen und Franken

Ab 230 durchbrachen Stämme der Germanen den Limes. Die Alamannen eroberten das südliche rechtsrheinische Gebiet. Die Römer zogen sich auf das linksrheinische Ufer zurück, hinter den Donau-Iller-Rhein-Limes. Es wurden viele römische Bauten zerstört und gerieten in Vergessenheit. Die neuen Herren, die Alamannen hielten zunächst nichts von der römischen Kultur. Die Gebäude wurden abgerissen und meist als Steinbruch verwendet. Später bauten die Alamannen sogenannte Höhenburgen auf. Sie dienten als Überwachung und als Schutz des Gebietes. Später errichteten sie Gutshöfe und eine Verwaltung nach römischem Vorbild. Nach 455 expandierten die Alamannen von hier aus über den Rhein in die benachbarte, noch römische Provinz Gallien. Von 496 bis 507 hatten sie Krieg mit den Franken. In der entscheidenden Niederlage der Alamannen bei Zülpich gegen den fränkischen König Chlodwig I., fiel das alamannische Gebiet an das Frankenreich der Merowinger. Fränkische Adlige nahmen auch das Markgräflerland ein. Am 27. Oktober 758 schenkte der Franke Strachfried diesen Ort, genannt villa mulinhaimo (Müllheim) an das Kloster St. Gallen, dies ist in der dortigen Schenkungsurkunde erwähnt. Von 900 bis 955 fielen die Ungarn mit Verwüstungen und Plünderungen in dieses Gebiet ein. Danach wurde das Gebiet von Gaugrafen verwaltet, welche der Kaiser einsetzte. Im Jahr 962 konfiszierte Kaiser Otto I. von Guntram, einem abtrünnigen Gaugrafen des Breisgaus Gebiete im Markgräflerland. Der Kaiser vermachte sie an den Bischof Konrad aus Konstanz einem Welfen. Dieser setzte für seine Güter einen Lehens-Meier ein. Dieser fungierte auch als Vogt für die Verwaltung dieses Gebiets. Nach dem Tod Bischof Konrads 975 übernahmen die Dompröpste seine Gebiete. Sie wurden damals Dompropsteigüter genannt.

Zähringer, Staufer, Rötteln und Sausenberg

Im 11. Jahrhundert eroberten die aus dem nördlichen Schwaben stammenden Herzöge von Zähringen viele Gebiete unter anderem auch im Markgräflerland. Der bekannteste unter ihnen war der von 1078 bis 1111 regierende Berthold II. von Zähringen. In den Jahren 1075 bis 1122 fand unter anderem der Investiturstreit statt. Weil die Zähringer auf der siegreichen päpstlichen Seite standen, kamen sie an viele klösterliche und weltliche Besitze der Verlierer in diesem Gebiet. Im Jahr 1112 wurde das „Geschlecht derer von Müllen“ in den Urkunden von St. Peter, dem Stammkloster der Zähringer erwähnt. Die Zähringer Herrschaft von Badenweiler, u. a. mit Müllheim und weiteren Orten wurde Mitgiftmasse. Es wurde 1147 als Mitgift für die Prinzessin Clementine von Zähringen an Heinrich den Löwen, einem Welfen-Fürsten vermacht. Auf Drängen des Kaisers Friedrich I. Barbarossa musste Heinrich der Löwe 1157 diese Gebiete gegen Besitzungen im Harz tauschen. Damit kam die ehemals Zähringer Herrschaft Badenweiler in die Hände der Hohenstaufer. Diese schufen Verbindungen von hier aus zu ihren Besitzungen im benachbarten Elsass. Dieses gefiel den Zähringern nicht, sie gründeten daraufhin 1175 die Stadt Neuenburg am Rhein. Damit sicherten sie sich den Rheinübergang ins Elsass. Nun konnten sie von den fremden Benutzern Tribut verlangen. Nachdem die Zähringer ausstarben kam ihr hiesiger Besitz 1218 an die Grafen von Freiburg. Anfang 13. Jahrhundert wurde die Burg Neuenfels oberhalb von Britzingen als Stammsitz des Rittergeschlechts derer von Neuenfels, damals „de Nuwenfels“ erwähnt. Im Jahr 1238 wurde die Erngupfe als die oberste Wassermühle im Tal erwähnt, sie lag in der Nähe der heutigen restaurierten Frickmühle. Um 1256 wurde der Bau der Margarethenkirche in Untermüllheim erwähnt. Die Martinskirche wurde auf den Fundamenten einer frühchristlichen Kirche und einer römischen Villa um 1266 erbaut. Nach dem Ende der Hohenstaufer in Deutschland kam deren Besitz Badenweiler, so auch Müllheim 1268 an die Grafen von Freiburg. Im Jahr 1272 starb Konrad I. ein Sohn Eginos I. Graf von Freiburg. Unter dem Nachfolger Konrads I., dem Grafen Egino II., wurde das Gebiet aufgeteilt. Heinrich ein Sohn Eginos II. von Freiburg erhielt die südlichen Gebiete mit der Herrschaft Badenweiler. Die Grafen von Freiburg starben 1303 ohne männliche Nachkommen aus. Ihr Gebiet ging an die Grafen von Straßberg. Diese hatten in diese Linie eingeheiratet und waren aus der Nähe des heutigen Neuenburg in der Schweiz. Durch diese kam der Sparren in das Wappen von Müllheim und vieler Orte unter deren Herrschaft. Seit 1307 übten die Herren von Neuenfels verschiedene Funktionen aus. Sie waren u. a. als Burgvögte unter der Herrschaft Badenweiler tätig. Daneben als Schultheißen von Neuenburg am Rhein und als Richter und Priester. Einer von ihnen war Landvogt auf der Burg Rötteln, ein anderer Abt von St. Trudpert dem Kloster im Münstertal. Im Jahr 1363 übernahmen die Grafen von Fürstenberg bei Donaueschingen die Herrschaft von den inzwischen ausgestorbenen Grafen von Straßberg über die Herrschaft Badenweiler. Dies kam aber nach kurzer Zeit wieder an die Grafen von Freiburg unter Egino III. zurück. Durch Schulden dieser Grafen wechselte der Besitz immer öfters, unter anderem auch für kurze Zeit an die Habsburger. Diese mussten den Besitz im Jahr 1418 nach dem Konstanzer Konzil wieder an den Grafen Konrad III. von Freiburg zurückgeben. Die Nachfolger Konrads III. hatten den Besitz bis zu ihrem Aussterben 1444.

Markgrafschaft Baden

Karte des südlichen Teils der Markgrafschaft um 1556

Johann, der letzte der Grafen von Freiburg trat die Herrschaft Badenweiler 1444 an die Brüder Rudolf IV. und Hugo, den Markgrafen von Hachberg-Sausenberg ab. Durch den Zusammenschluss der Herrschaftsgebiete Rötteln, Sausenberg und Badenweiler ist am 8. September 1444 das Markgräflerland entstanden. Im Jahr 1490 schloss Markgraf Philipp von Hachberg-Sausenberg mit Markgraf Christoph I. von Baden einen Erbvertag über den Verbleib des Markgräflerlandes nach dessen Tod ab. Nach dem Tod Philipps von Hachberg-Sausenberg 1503 kam das Markgräflerland unter Christoph I. von Baden an die Markgrafschaft Baden. Anfang des 16. Jahrhunderts schenkte Freifrau Elisabeth von Neuenfels dem Ort Britzingen aus dem Besitz ihres Stammhauses Neuenfels einen Eichenwald. Aus dessen Holz banden noch vor einigen Jahrzehnten die letzten Markgräfler Küfer ihre Fässer. Die Bauernkriege wüteten 1525 in diesem Gebiet, dabei wurde auch das Markgräflerland nicht verschont. Nach dem die aufständischen Bauern den Krieg verloren hatten, musste jedes Haus in der Markgrafschaft 5 Gulden an den Markgrafen zur Entschädigung entrichten. Im Jahr 1550 geschah ein schrecklicher Mord an der Familie des Ritters Christoph von Neuenfels und seinem Gesinde. Die gleichnamige Burg Neuenfels auf den Anhöhen Britzingens war seitdem nicht wieder bewohnt und verfiel. Am 1. Juni 1556 schloss sich der Markgraf und damit auch seine Untertanen der Reformation an. Das Markgräflerland bezeichnete schließlich alle rechtsrheinischen, protestantischen Ortschaften am Westhang des Schwarzwaldes zwischen Freiburg und Basel. Beim Zukauf der Gemarkung Gersbach (Südschwarzwald) vom katholischen Vorderösterreich musste die Bevölkerung daher zur evangelischen Konfession wechseln. Von 1618 bis 1648 tobte der Dreißigjährige Krieg in diesem Gebiet. Es wurde abwechselnd von den schwedischen, den kaiserlichen, den französischen Truppen, verschiedenen Hilfsheeren und marodierenden Soldaten, plündernd und mordend durchzogen. Der Bevölkerungsverlust war enorm und wurde durch Zuzug von Einwanderern aus dem Gebiet der Eidgenossenschaft aufgefüllt. Um 1618 stand am Marktplatz eine Gemeindestube, welche man 1758 abriss. Danach war das heutige Hotel Stadthaus bis 1867 die Gemeindeverwaltung. Von 1672 bis 1679 war Holländischer Krieg. Es rückten französische Truppen ins Markgräflerland ein und forderten hohe Tribute an Futtermitteln und Geld. Dabei wurde am 8. Juni 1677 z. B. Seefelden, Ortsteil von Buggingen, ein Markgräfler Ort ausgeplündert. Während des Holländischen Krieges wurden 1678 die Burgen Rötteln, Sausenburg und Badenweiler durch die Armee des französischen Marschalls Crecque zerstört. Diese wurden danach nicht mehr aufgebaut. Von 1689 bis 1697 war Pfälzischer Erbfolgekrieg. Es geschah dasselbe von den heranrückenden kaiserlichen Truppen, welche die Franzosen zurückwarfen. Danach kamen die zuvor französisch besetzten Gebiete wieder zurück an das Reich zurück. Im Jahr 1698 erhielt der Ort das Marktrecht. Von 1701 bis 1714 war Spanischer Erbfolgekrieg. Das Markgräflerland wurde 1702 mit Plünderungen und Requirierungen durchzogen. Um 1718 wurde der Bau des Badhauses bei der Sprengenmühle am Warmbach erwähnt. Seit 1720 hat Müllheim eine jüdische Gemeinde. Im Jahr 1727 wurde der Sitz der Markgrafen von Badenweiler nach Müllheim ins dortige noch heute bestehende Amtshaus verlegt. Ober- und Untermüllheim wurden zusammengeschlossen. In den Jahren 1733 bis 1738 war Polnischer Thronfolgekrieg. Von 1740 bis 1746 war Österreichischer Erbfolgekrieg. Beide Kriege forderten Tribut während der erneuten französischen Besatzung. Wenn auch in geringerem Ausmaß in den Orten des Markgräflerlands. Von 1746 an war das Markgräflerland und Müllheim ohne Besatzung und wurde wieder von Baden-Durlach und dessen Markgraf Karl-Friedrich regiert. Im Jahr 1754 wurde die Synagoge erbaut, und die Jüdische Gemeinde wurde vom Sulzburger Rabbinat betreut. Markgraf Karl-Friedrich schaffte 1783 in seinem Gebiet die Leibeigenschaft ab und förderte den Weinbau im Markgräflerland. Von 1791 bis 1815 fanden die Franzosenkriege statt. Napoléon I. eroberte die rechtsrheinischen Gebiete mit dem Markgräflerland und auch Müllheim. Während dieser Zeit wurden die vielen kleinen kirchlichen und weltlichen Besitzungen in diesem Gebiet aufgelöst und durch neue Staatsbildungen geschluckt.

Großherzogtum Baden

Im Jahr 1806 wurde das Markgräflerland und somit Müllheim ein Teil des Großherzogtums Baden und hatte von da an keine politische Bedeutung mehr, was der folgenden kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung aber keinen Abbruch tat. Denn 1810 erhob der badische Großherzog Karl Friedrich den bisherigen Marktflecken zur Stadt. Im Großherzogtum Baden und auch in Müllheim fanden 1819 die ersten Wahlen zum badischen Landtag statt. Wahlberechtigte waren damals nur Männer ab 25 Jahren. Müllheim war von dem 1848 über dieses Gebiet verhängten Kriegsrechts betroffen. Wegen des Aufstands des badischen Revolutionärs Friedrich Hecker musste die Stadt Männer für die Regierungstruppen stellen. Im Februar 1850 wurde in Erfurt ein deutsches Parlament nach dem Dreiklassenwahlrecht gewählt. Die Stadt Müllheim musste erneut Männer stellen. Diesmal für die badischen Regimenter auf Seiten der Bundesarmee und Österreichs. Diese kämpften 1866 im Preußisch-Österreichischen Krieg. Nach dem Sieg der Preußen übernahm der Norddeutsche Bund die Führung in Deutschland. Im Jahr 1867 wurde ein neues Rathaus im Florentiner Baustil an der Werderstraße erbaut, in dem sich heute das Grundbuchamt befindet. Die Bürger von Müllheim nahmen 1868 an der Wahl zum Deutschen Zollparlament teil. Sie stimmten wie die Bürger aus den anderen Orten mehrheitlich dafür, dass Baden dem Norddeutschen Bund beitreten sollte. So kam das Großherzogtum in diesem Jahr in diesen Bund. Aus welchem nach dem im Jahr 1871 gewonnenen Deutsch-Französischen Krieg, das Deutsche Reich unter Preußens Führung gegründet wurde.

Deutsches Reich

Seit 1872 findet alljährlich der Müllheimer Weinmarkt, der älteste badische Weinmarkt und Spezialmarkt für Markgräfler Weine statt. Die evangelische Stadtkirche wurde 1876 im Neugotischen Baustil erbaut. Die katholische Herz-Jesu-Kirche wurde 1878 im Neuromanischen Baustil erbaut. Das Thermalfreibad wurde 1893 am Warmbach bei der ehemaligen Sprengenmühle und dem alten Badhaus errichtet. Am 15. Februar 1896 fuhr das „Bähnli“ (Straßenbahn) erstmalig vom Müllheimer Bahnhof nach Badenweiler bis 1914 mit einer Dampflok, danach mit einer Elektrolok bis zum Ende der Bahn am 21. Mai 1955. Im Jahr 1906 wurde Müllheim Garnisonsstadt. Es wurde eine Artillerie- und eine Infanterie-Kaserne gebaut, nachdem die Pläne für eine Festung aus Kostengründen fallen gelassen wurden. Von 1914 bis 1918 mussten Müllheimer Männer in den Ersten Weltkrieg ziehen. Die Stadt hatte zudem kriegswichtige Güter abzuliefern und die Dinge des täglichen Lebens wurden rationiert.

Weimarer Republik und NS-Staat

Die Müllheimer wurden 1919 Bürger der Weimarer Republik. Durch den Ersten Weltkrieg verloren 89 Soldaten aus Müllheim ihr Leben. Müllheim lag in der entmilitarisierten Zone am Rhein, die Kasernengebäude wurden einer zivilen Nutzung überlassen. Es herrschte überall Mangel und Hunger, während der Inflation und Wirtschaftskrise. Im Jahr 1933 wurden die Müllheimer Bürger des nationalsozialistischen Deutschen Reichs, das seit 1943 auch Großdeutsches Reich genannt wurde. Die entmilitarisierten Zone am Rhein wurde 1935 von der Wehrmacht besetzt. Diese machte Müllheim erneut zum Militärstandort und baute eine neue Kaserne nördlich der Stadt. Während 1938 mit der Errichtung des Westwalls begonnen wurde, waren Männer aus Müllheim und anderen Teilen Deutschlands zum Bau verpflichtet worden. Der 2. Weltkrieg begann 1939 mit einer Teil-Evakuierung der Stadt. Diese wurde bald aufgehoben, und es wurden Lebensmittelmarken verteilt. Es begannen Bomben- und Tieffliegerangriffe auf die Stadt. Mit dem Beginn des Angriffs auf Frankreich 1940 und durch den Beschuss französischer Artillerie berührte der 2. Weltkrieg auch dieses Gebiet. Am 22. Oktober 1940 wurden die jüdischen Bürger Müllheims deportiert. Zunächst kamen sie in das Camp de Gurs in den Pyrenäen und von dort in die Vernichtungslager im Osten. Im Jahr 1944 verschärfte sich die Situation wegen des totalen Kriegseinsatzes. Müllheim musste alle Männer im Alter von 16 bis 65 Jahren entbehren und auch alle Frauen von 17 bis 50 Jahren wurden in kriegswichtige Dienste eingeteilt. Das Großdeutsche Reich endete am 22. April 1945 mit dem Einmarsch des französischen 23. Kolonial-Infanterieregimentes.

Besatzung und Bundesrepublik

Die Stadt Müllheim hatte 247 tote Soldaten des 2. Weltkriegs zu beklagen. Die Franzosen bildeten eine Besatzungszone mit Hauptsitz in Karlsruhe. Diese zog später nach Freiburg um. Dort wurde auch die neue Regierung und das Land von Baden gebildet. Die französische Armee benutzte die ehemalige Kaserne und die anderen Gebäude der Wehrmacht für sich als Standort. Im Jahr 1949 wurden die Müllheimer Bürger der neu gegründeten Bundesrepublik Deutschland. Aus den französisch besetzten Gebieten Baden und Württemberg-Hohenzollern wurde 1953 mit dem amerikanisch besetzten Gebiet Württemberg-Baden das Bundesland Baden-Württemberg gegründet. Im Jahr 1968 wurde die Synagoge abgerissen und an ihrer Stelle 1973 ein Gedenkstein errichtet. Nach der Kreisreform 1973 kamen der nördliche Teil des Kreises Müllheim und die Stadt zum neu gegründeten Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald, die südlichen Gemeinden kamen zum Landkreis Lörrach. In diesem Jahr zog auch die Stadtverwaltung aus dem alten florentinischen Rathaus ins moderne Gebäude des Landratsamts um, und es wurde das neue Kreiskrankenhaus eröffnet. Das Bürgerhaus wurde 1976 eingeweiht, es wurde im Park der Familie Blankenhorn erbaut. Im Jahr 1985 wurde mit der französischen Stadt Gray in der Region Franche-Comté eine Städtepartnerschaft geschlossen. Die bisherige französische Panzer- und Artillerieabteilung verließ 1992 die Stadt Müllheim. Die Deutsch-Französische Brigade bezog im selben Jahr die Kaserne. Diese trägt seit 1993 den Namen „Robert Schuman“.

Eingemeindungen

  • 1970: Vögisheim
  • 1972: Feldberg; Niederweiler
  • 1973: Zunzingen
  • 1974: Britzingen mit Dattingen; Hügelheim.

Britzingen

Zum 1. Januar 1974 wurde die ehemals selbstständige Gemeinde Britzingen zusammen mit ihren Ortsteilen Dattingen, Muggardt und Güttigheim eingemeindet. Dattingen war bereits 1971 nach Britzingen eingemeindet worden.

Feldberg

Wappen von Feldberg

Die Obst- und Weinbau-Gemeinde Feldberg am Fuß des Blauen, erstmals 774 urkundlich erwähnt, wurde mit ihren Ortsteilen Gennenbach und Rheintal im Jahr 1972 nach Müllheim eingemeindet. Das Wappen von Feldberg ist ein Schlüssel.

Hügelheim

Hügelheim ist seit 1974 ein Stadtteil von Müllheim. Mittlerweile sind 1.467 Einwohner (Stand 15. Dezember 2004) in Hügelheim ansässig. Durch die Erschließung des Baugebiets „Unterm Grasweg“, konnte die Gemeinde einen großen Zuwachs verzeichnen. In dieser Gemeinde wird trotz der verhältnismäßig kleinen Bürgerschaft, ein großes, vielfältiges kulturelles Angebot geboten. Folgende Vereine und Gruppierungen sind in Hügelheim ansässig und gestalten das kulturelle Leben der Gemeinde: Frauensingkreis & Jugendsingkreis der evangelischen Kirchengemeinde Hügelheim, Damengymnastik, Seniorengymnastik, Welschhäxen Hügelheim, Höllbergfratzen Hügelheim, Musikverein Hügelheim, Sweetgirls (Girlband), Männergesangverein Hügelheim, Motorsportclub Hügelheim, Sportfreunde Hügelheim, Feuerwehr Abteilung Hügelheim, Diakonische Initiative

Panorama von Hügelheim

Niederweiler

Das 774 erstmals erwähnte Dorf Niederweiler, seit 1979 ein staatlich anerkannter Erholungsort, wurde 1972 nach Müllheim eingemeindet.

Vögisheim

Die Gemeinde Vögisheim war am 1. Januar 1970 die erste Gemeinde, die nach Müllheim eingemeindet wurde. Vögisheim wurde früher durch den Rheintalbach-Bach geteilt (für den es mehrere Namen gab). Innerhalb des Dorfes vereinigt er sich mit dem Zizinger Mattbach, ab dort heißt er Neumattbach. Eine Seite gehörte zur Herrschaft Badenweiler, die andere Seite zur Herrschaft Sausenberg-Rötteln. Der Bach ist heute fast komplett verdeckt. Nur noch in der Neumatt und hinter der Feuerwehr ist er sichtbar. Vögisheim wurde das erste Mal im Jahr 1395 urkundlich erwähnt. Noch heute wird altes Brauchtum wie z.B. der 'Hisgir' (verkörpert den zu Ende gehendem Winter) oder die 'Ufertbrut' (Auffahrtbraut) gepflegt.

Zunzingen

Das kleine Winzerdorf Zunzingen, 799 erstmals erwähnt, wurde durch die Eingemeindung 1973 Stadtteil der Stadt Müllheim.

Politik

Gemeinderat

Die Kommunalwahl am 13. Juni 2004 ergab folgende Sitzverteilung:

CDU 37,9 % -1,6 11 Sitze -3
FWG 23,4 % -4,6 6 Sitze -3
SPD 17,3 % +1,5 5 Sitze ±0
ALM 14,3 % +6,6 4 Sitze +2
MiAU 7,1 % 2 Sitze -2
Andere 0,0 % -1,8 0 Sitze ±0

Bürgermeister

  • Hanspeter Sänger (CDU) (bis 2003)
  • René Alexander Lohs (FDP) (seit 1. Dezember 2003)

Wappen

Die Blasonierung des Müllheimer Wappens lautet: „In geteiltem Schild oben in Rot ein goldener Pfahl, belegt mit drei schwarzen Sparren, unten in Blau nebeneinander die rechte Hälfte eines silbernen Mühlrades und ein abnehmender gebildeter silberner Mond.“

Städtepartnerschaften

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Im Bürgerhaus finden regelmäßig Theaterstücke und Konzerte statt.

Künstler

Paula Hollenweger, eine Heimatdichterin mit dem Zitat aus Gruß an Müllheim: Du liebi Stadt im Chlemmbachtal, Im Chranz vu Obst un Wii. Wieni Di sieh vu überall. Bisch Du voll Melodie.

Museen

Die Stadt Müllheim verfügt mit dem Markgräfler Museum (Wilhelmstraße 7) über eine weit über die Stadt hinaus wirkende museale Einrichtung. Untergebracht ist das Museum im ehemaligen Gasthaus zur Krone. Das Gebäude wurde um 1780 im frühklassizistischen Stil erbaut. Eine Zeit lang diente das stattliche Gebäude als Rathaus, seit 1979 ist hier auf Initiative des Müllheimer Museumsvereins die regionalgeschichtliche Sammlung untergebracht. Die Sammlung zeigt archäologische Funde der Vor- und Frühgeschichte und der römischen, alamannischen und fränkischen Besiedlung der Region. Im ersten Obergeschoss veranschaulichen mehrere Räume großbürgerliches und städtisches Wohnen im 18. und 19. Jahrhundert, zu sehen ist hier unter anderem das Arbeitszimmer des in Müllheim geborene Weinbaupioniers Adolph Blankenhorn (* 6. Juni 1843 - † 7. Juni 1906 in Konstanz) Im Weinkeller wird über die Geschichte des Weinbaus im Markgräflerland informiert. Weitere Abteilungen beschäftigen sich mit der Stadtgeschichte, dem historischen Wandel im Zuge der Industrialisierung und den Mühlen des Ortes. Der ehemalige Tanzsaal des Gasthauses wird heute als Galerie im Museum für wechselnde Ausstellung von Werken namhafter zeitgenössischer Künstler aus der Region genutzt. Das Museum ist ganzjährig Dienstag bis Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Gedenkstätten

Seit dem Jahre 1987 gedenkt die Bürgerschaft auf dem Jüdischen Friedhof mit einer Erinnerungsstätte (Entwurf: Konrad Sage) der jüdischen Familien des Ortes. Mit einer Ideenplastik aus Relikten der ehemaligen Synagoge wird an die Opfer der Shoa erinnert, von denen 45 namentlich genannt werden.[3]

Bauwerke

Martinskirche

Blick vom Klemmbach auf die Martinskirche

Inmitten der Altstadt (in der Fußgängerzone) ist die Martinskirche zu finden. Der Turm der Urkirche stammt aus dem 14. Jahrhundert. Erbaut wurde die Kirche auf den Mauerresten einer römischen Villa. Ausgrabung und Reste einer römischen Fußbodenheizung sind im Inneren der Kirche zu besichtigen.

Gasthaus zur Krone

Das ehemalige Gasthaus zur Krone, heute Markgräfler Museum, wurde um 1780 im frühklassizistischen Stil erbaut.

Amtshaus der Vogtei Badenweiler/Staatliches Forstamt

Seit 1729 Jahren ist das barocke Gebäude nördlich der Martinskirche Sitz von Verwaltungen oder Behörden. Nachdem die Burg Baden in Badenweiler im Jahr 1684 während des Spanischen Erbfolgekrieges zerstört wurde, brauchte es für die Vogtei Badenweiler einen neuen Verwaltungssitz. Das in den Jahren 1727 bis 1729 erbaute Amtshaus war zunächst Sitz der Vogtei Badenweiler und später bis zum Ende des Ersten Weltkrieges Verwaltungssitz des großherzoglichen Bezirksamtes.

Das barocke Gebäude wurde von 1727 bis 1729 als Amtssitz der Vogtei Badenweiler erbaut

Während der Badischen Revolution im Jahr 1848 wurde das Wappen über der Eingangstüre abgeschlagen, wurde aber nach der Niederschlagung der Revolution schnell von den Müllheimern ersetzt.

Mit der Ausrufung der Republik Baden im November 1918 und der Abdankung Großherzog Friedrich II. ging das Gebäude in das Eigentum des Landes Baden. Das Gebäude blieb weiterhin Sitz der unteren Verwaltungsbehörde, des Bezirksamts Müllheim. Eine Verwaltungsreform im Jahr 1924 konnte das Bezirksamt Müllheim unversehrt überstehen, anders als beispielsweise das Bezirksamt Breisach, das aufgelöst und dessen Gemeinden den Bezirksämtern Freiburg und Emmendingen zugeordnet wurden. Einzige Änderung war, dass der Oberamtmann nun Landrat hieß. Nach dem Zweiten Weltkrieg war in dem Gebäude das Landratsamt des ehemaligen Landkreises Müllheim untergebracht. Nach der Auflösung des Landkreises Müllheim im Jahr 1972 zog das staatliche Forstamt Müllheim in das Gebäude ein. Nach der Umsetzung der Verwaltungsreform vom 1. Januar 2005 und dem Wegzug der Forstverwaltung erwarb die Stadt das Gebäude vom Land. Als „Amtshaus“ beherbergt es seit 2006 die Touristik-Information.

Burgruine Neuenfels

Auf der Gemarkung des Müllheimer Stadtteils Britzingen ist die Burg Neuenfels zu finden. 595 Meter hoch gelegen, ragen die Überreste der mittelalterlichen Burg aus dem Wald. Von der Ruine hat man eine gute Aussicht über Eichwald, Rheinebene und die umliegenden Weinberge. Der Weg zur Burg ist ab dem Waldparkplatz Schwärze ausgeschildert.

Regelmäßige Veranstaltungen

Weinmarkt

Seit 1872 findet alljährlich der Müllheimer Weinmarkt, der älteste badische Weinmarkt und Spezialmarkt für Markgräfler Weine statt.

Stadtfest

Das Stadtfest lockt jährlich tausende Besucher nach Müllheim

Immer am letzten Wochenende im Juni findet seit 1971 das Müllheimer Stadtfest in der Wilhelmstraße (Fußgängerzone) sowie den angrenzenden Gassen und Höfen statt.

Jahrmarkt

Anfang November findet regelmäßig der Jahrmarkt in der Wilhelmstraße statt.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Müllheim liegt an der Bahnstrecke Basel - Karlsruhe (Rheintalbahn) der DB AG, etwa in der Mitte zwischen Freiburg im Breisgau und Basel und im Tarifgebiet des Regio-Verkehrsverbundes Freiburg (RVF). Die Localbahn Müllheim-Badenweiler nach Badenweiler wurde am 22. Mai 1955 stillgelegt und zurückgebaut. Auf der Bahnstrecke Müllheim–Mülhausen wurde 1980 der Personenverkehr eingestellt, seit 2006 wird aber wieder zu besonderen Anlässen Personenverkehr angeboten.

Durch Müllheim führt die Bundesstraße 3. Die Bundesstraße 378 führt von Müllheim über Neuenburg am Rhein (Anschlussstelle Müllheim/Neuenburg, Bundesautobahn 5 Karlsruhe - Basel) zum Grenzübergang nach Chalampé (Frankreich).

Nächstgelegener Flugplatz (12 km) ist der Verkehrslandeplatz Bremgarten EDTG . Der nächste Verkehrsflughafen ist der Euro-Airport Basel-Mulhouse-Freiburg. Müllheim verfügt über einen Segelfluggelände.

Medien

Die Wochenzeitungen am Oberrhein haben mit ihren Ausgaben "ReblandKurier" und "Wochenblatt" (Gesamtauflage: 170.000 Exemplare) ihren Sitz in Müllheim.

Behörden und Gerichte

Müllheim ist seit der Verlegung des Amtssitzes der Vogtei Badenweiler – Anlass war die Zerstörung der Burg Baden in Badenweiler im Jahre 1684 während des Spanischen Erbfolgekrieges – im Jahre 1727 Sitz von Behörden und Verwaltungen. In Müllheim gibt es ein Polzeirevier sowie ein Finanzamt. Zudem beherbergt die Stadt eine Außenstelle des Landratsamtes (einschließlich einer Außenstelle des Gesundheitsamtes und der Kfz-Zulassungsstelle)es, sowie eine Außenstelle des Staatlichen Vermessungsamtes Freiburg und der Agentur für Arbeit Freiburg. Auch das Institut für umweltgerechte Landbewirtschaftung (IFUL), eine dem Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum Baden-Württemberg unterstehende Dienststelle ist in Müllheim beheimatet. Ferner ist die Stadt Sitz des Kirchenbezirks Müllheim der Evangelischen Landeskirche in Baden. Geschlossen wurde im Jahre 2004 das Kreismedienzentrum. Mit der Verwaltungsreform ging am 1. Januar 2005 auch die 160-jährige Geschichte des Staatlichen Forstamtes (1844 als Großherzogliche Bezirksforstei Müllheim gegründet) zu Ende.

Müllheim beherbergt auch ein Amtsgericht, das zum Landgerichtsbezirk Freiburg im Breisgau und zum OLG-Bezirk Karlsruhe gehört.

Militär

Die Stadt ist Garnisonsstadt und beherbergt den Brigadestab und das Versorgungsbataillon der Deutsch-Französische Brigade.

Bildung

Müllheim beherbergt als Schulstandort eine Vielzahl von allgemeinbildenden Schulen und Berufsschulen.

So gibt es ein Gymnasium (Markgräfler-Gymnasium), eine Realschule (Alemannen-Realschule), drei Grundschulen (Michael-Friedrich-Wild-Grundschule, Rosenburg-Grundschule und Grundschule Britzingen), eine Hauptschule mit Werkrealschule (Adolph-Blankenhorn-Hauptschule) und eine Städtische Musikschule.

Der Landkreis ist Träger der Beruflichen Schulen (Georg-Kerschensteiner-Schule - Gewerbliche Schule und Haus- und Landwirtschaftliche Schule sowie Kaufmännische Schule Müllheim mit Wirtschaftsgymnasium und Technischem Gymnasium) und der Albert-Julius-Sievert-Förder- und Sprachheilschule im Heilpädagogischen Förderzentrum mit Schulkindergarten für Sprachbehinderte.

Die Schulen der Christophorus Gemeinschaft, die Freie Waldorfschule Markgräflerland, die Krankenpflegeschule der Helios Klinik Müllheim, die Private Schule für Erziehungshilfe der Evangelischen Jugendhilfe Kirschbäumleboden eGmbH und die Werkstattschule Müllheim - Berufsfachschule runden das Schulangebot in Müllheim ab.

Ansässige Unternehmen

  • AUMA Riester, Hersteller von Stellantrieben und Armaturgetrieben

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Berthold von Mülnheim (* und † um 1108), ältestes erwähntes Mitglied der Familie Müllenheim (benannt nach Müllheim i. Br.)
  • Prof. Dr. Adolph Blankenhorn, (* 6. Juni 1843; † 7. Januar 1906 in Konstanz), Weinbau-Pionier
  • Ernst Krieck (* 6. Juni 1882 in Vögisheim ; † 19. März 1947 im Internierungslager Moosburg an der Isar) war ein deutscher Lehrer, Schriftsteller und Professor
  • Dr. Fritz Fischer (* 1900; † 1986), Redakteur und Heimat-Maler
  • Franz Kirchheimer (* 1911; † 1984), deutscher Geologe und Paläontologe; ehem. Präsident des Geologischen Landesamtes Baden-Württemberg
  • Martin Rengers, (1920–1995), Heimatpoet
  • Marga Höffgen, (1921–1995), Altistin
  • Hannes Läubin (* 1958), Trompeter und Musikpädagoge
  • Joscha Kiefer, (* 8. Dezember 1982) Schauspieler
  • Bizzy Montana (Daniel Constantin Maximilian Ott) (* 13. August 1983), Rapper bei ersguterjunge
  • Philipp Rauenbusch (* 7. Mai 1973), Bassist bei Reamonn
  • Markus Ortlieb (* 11. Dezember 1980), Fußballprofi

Literatur

  • Werner Fischer: Die Flurnamen der Stadt Müllheim in Baden. Ein Beitrag zur Sprachgeschichte und Volkskunde des Margräflerlandes. E. Albert, Freiburg i.Br. 1964 (= Dissertation vom 30. Juli 1957, Phil. F., Freiburg i. Br.)

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. Hauptsatzung der Stadt Müllheim vom 15. November 2006
  3. Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.I, Bonn 1995, S. 62f., ISBN 3-89331-208-0

Weblinks

Quellen

  • Ingeborg Hecht, Müllheim - Ein Streifzug durch Geschichte und Gegenwart, Schönbergverlag Freiburg 1985

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