Fecamp

Fecamp
Fécamp
Fécamp (Frankreich)
DEC
Fécamp
Region Haute-Normandie
Département Seine-Maritime
Arrondissement Le Havre
Kanton Fécamp
Koordinaten 49° 45′ N, 0° 23′ O49.7583333333330.3814Koordinaten: 49° 45′ N, 0° 23′ O
Höhe 0 bis 125 m
Fläche 15,07 km²
Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte
(2006)
19.424 Einwohner
1.289 Einw./km²
Postleitzahl 76400
INSEE-Code 76259
Website www.ville-fecamp.fr

Fécamp ist eine Stadt im französischen Département Seine-Maritime in der Region Haute-Normandie. Sie liegt auf Meereshöhe direkt am Ärmelkanal zwischen Dieppe und Le Havre. Die Stadt unterhält insgesamt drei Häfen: einen Handelshafen, einen Fischereihafen und einen Yachthafen.

Die Steilküste der Gegend ist als Alabasterküste bekannt. Das bekannteste Produkt aus Fécamp ist der hier destillierte Benediktiner-Likör.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Geschichte von Fécamps geht zurück bis in die 60er Jahre des 7. Jahrhunderts. Waningus, der ein enger Berater von König Chlothar III. war, gründete hier ein Frauenkloster. Er ließ eine Kirche und ein Kloster errichten, wo der Legende nach das Meer einen Feigenbaumstamm antrieb, der wieder Wurzeln schlug. In einer Ritze des Baums wurde ein Gefäß gefunden, das einige Blutstropfen Jesu Christi enthalten soll. Angeblich hat Josef von Arimathäa das Blut aufgefangen und das Gefäß während der Christenverfolgung in dem Feigenbaum versteckt. Nach 674 wurde Bischof Leodegar von Autun hier inhaftiert. Dem klösterlichen Leben wurde jedoch zwischen 842 und 876 durch wiederholte Überfälle dänischer Wikinger ein Ende gesetzt.

Die Neugründung Fécamps geht zurück auf die Normannen. Wilhelm Langschwert, Sohn des Wikingers Rollo, ließ eine Kirche und ein Kloster errichten. Die Bauten wurden 990 fertiggestellt und der Altar am 15. Juni 990 geweiht. Ab dem Beginn des 11. Jahrhunderts schloss sich die Abtei, mit Unterstützung der Herzöge von der Normandie, der Kirchenreform an und entwickelte sich zum führenden, geistigen Zentrum der Normandie. Diese führende Rolle wird auch in der Wahl als Grablege durch die Herzöge Richard I. und Richard II. deutlich. Nach der Schlacht bei Hastings übertrug Wilhelm der Eroberer der Abtei vermehrt englischen Besitz, so unter anderem auch den Ort Hastings selbst. Die Abtei und Kirche wurden wegen des großen Pilgerandrangs mehrfach erweitert. Wegen der prächtigen Ausstattung der Pilgerstätten wurde Fécamp mit Jerusalem verglichen. Der spätere Papst Clemens VI. (Peter von Fécamps) wurde im Jahre 1326 Abt von Fécamps.

Sehenswertes

Abteikirche Sainte-Trinité
Palais Bénédictine

Fécamp wurde vom französischen Kulturministerium als Stadt der Kunst und Geschichte ausgezeichnet.

  • Die Abteikirche Sainte-Trinité wurde 1175 bis 1220 im normannischen Baustil errichtet.
  • Das Palais Bénédictine ist ein Kunstmuseum, in dem vor allem mittelalterlicher sakrale Kunst ausgestellt ist; außerdem ist dort die Brennerei des Kräuterlikörs DOM Bénédictine.
  • Das Musée Centre-des-Arts mit enthält Werke des Impressionismus.
  • Das Musée des Terre-Neuvas zeigt Ausstellungen zu den Themen Neufundland und Fischerei.
  • In den Kreidefelsen sind Reste von Bunkern deutscher Radar-Standorte des Atlantikwalls aus dem 2. Weltkrieg mit vielen Erklärungen zu sehen.


Wirtschaft

Bedeutende Einnahmequellen ergeben sich aus den Aktivitäten des Hafens, dessen Verwaltung der örtlichen Industrie- und Handelskammer Chambre de commerce et d'industrie (CCI) übertragen wurde. Er umfasst fünf Hafenbecken und neun Kais mit einer Länge von 80 bis 300 m. Die Einfahrt erfolgt über einen 220 m langen, 70 m breiten Hafenkanal. Der Hafen untergliedert sich in einen Handelshafen (zwei Becken, sieben Anlegestellen am Kai), einen Fischereihafen (drei Kais) und den Yachthafen Port de plaisance de Fécamp (drei Becken mit insgesamt rund 650 Liegeplätzen).

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaft

Partnerstädte von Fécamp sind Rheinfelden (Baden) in Baden-Württemberg (Deutschland) und Mouscron in der belgischen Provinz Wallonien.

Literatur

  • N. Bulst, Fécamps, in: Lexikon des Mittelalters, Bd. 4, Sp. 323-325.

Weblinks


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