Farbwert

Farbwert

Der Farbwert ist der Absolutwert des Vektors zu einem Farbort.

Jedem Farbreiz, mithin jedem Reiz der eine Farbwahrnehmung auslöst, kann eine dreidimensionale Farbvalenz zugeordnet werden. Die Dreidimensionalität ist im Ersten Graßmannschen Gesetz begründet. Diese Dreidimensionalität ermöglicht, dass Farbräume mit drei Koordinaten darstellbar sind, ausgenommen hiervon sind spezielle Erfordernisse.

Spektrale Verteilung der Normfarbwerte (Tristimuluskurve)

Die drei Koordinaten eines solchen Messraumes lassen sich durch drei Eichvalenzen, realisierbar durch drei geeignete Lichtstrahler in Grundfarben, bestimmen. Durch additive Farbmischung dieser drei (zunächst theoretisch festgelegten) können alle Farben erzeugt werden. Die additive Farbmischung folgt den Regeln der Vektoraddition, deshalb führte Schrödinger die vektorielle Darstellung in die Farbmessung ein.[1]. Im Normvalenzsystem sind dies die Vektoren der Eichvalenzen X, Y, Z. Diese werden auch als Tristimuluswerte bezeichnet.

In solch einem Farbsystem liegt der Schwarzpunkt notwendigerweise am Koordinatenursprung {0,0,0}. Die Farbvalenz bestimmt den Ortsvektor von diesem Schwarzpunkt zum Farbort. Die Richtung dieses Ortsvektors ist die Farbart und die Länge dieses Vektors ist der Farbwert. Jeder Vektor beschreibt eine Farbvalenz.[2]

Die Normfarbwerte X, Y, Z, sind im Normfarbsystem international als grundlegende Eichvalenzen vereinbart. Y ist zusätzlich so definiert, dass es gleichzeitig ein Maß für die Helligkeit der Farbe ist. Für Körperfarben sollte dieser Wert als Hellbezugswert A = Y bezeichnet werden, da sich hierbei die relative Helligkeit auswirkt. Bei Lichtquellen werden die Normfarbwerte aus den Normspektralwertfunktionen und den spektralen Eigenschaften der Lampen ermittelt. Für Normlichtarten sind die Normspektralwerte in Tabellen erfasst.

Normfarbwertanteile sind auf die Summe (X+Y+Z) bezogene, normierte Größen der Normfarbwerte zur Darstellung des Farbortes in der Normfarbtafel. Werden die Normfarbwertanteile x = X/(X+Y+Z), y = Y/(X+Y+Z), z = Z/(X+Y+Z) summiert

so gilt x + y + z = 1. Es genügt also x und y anzugeben, da sich z rechnerisch ergibt. Mit diesen beiden Werten (als Teil der Farbvalenz) wird die Farbart festgelegt.

Einzelnachweise

  1. Erwin Schrödinger: Grundlinien einer Theorie der Farbmetrik im Tagessehen. In: Annalen der Physik, Heft IV, Jahrgang 63, 1920, S. 397ff, S.489 ff.
  2. Manfred Richter: Einführung in die Farbmetrik. Walter deGruyter, Berlin 1981. S.23

Literatur

  • Manfred Richter: Einführung in die Farbmetrik. Walter de Gruyter, Berlin 1981

Weblinks

 Commons: Normfarbtafel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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