Familienname

Familienname
Beispiel eines zusammengesetzten deutschen Namens, wie sie oft bei den Juden waren (Neuer jüdischer Friedhof, Prag)

Ein Familienname (auch Nachname, Zuname, Schreibname oder, in Deutschland amtsdeutsch einfach Name) dient als Ergänzung zum Vornamen der besseren Unterscheidbarkeit von Personen.

Soziologisch-historisch wird mit dem Familiennamen die Zugehörigkeit des Individuums zu einer Familie ausgedrückt. Der Geburtsname (veraltet bei Frauen auch als Mädchenname bezeichnet) drückt die Zugehörigkeit zur Elternfamilie aus, der Ehename die Zugehörigkeit zur Familie des Ehepartners und der Doppelname die Zugehörigkeit zu beiden Familien der Ehepartner aus. Außerdem gelten Künstlernamen und Ordensnamen als Familiennamen, ohne hierzu einen verwandtschaftlichen Bezug zu haben.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung der Familiennamen in Europa

Im 9. Jahrhundert wurde erstmals in Venedig ein Familienname vererbt. Diese Sitte breitete sich von dort aus im 10. Jahrhundert nach Norditalien und Südfrankreich aus. Im 11. Jahrhundert gelangte der Gebrauch nach Katalonien und Nordfrankreich, im 12. Jahrhundert nach England und in das Gebiet der Schweiz. Danach wurde der Gebrauch eines festen Familiennamens auch in den west- und süddeutschen Städten üblich. Anfang des 15. Jahrhunderts waren Familiennamen überall im deutschen Sprachraum anzutreffen, aber nicht durchgehend. Auch konnte der Familienname noch wechseln, zum Beispiel bei Wegzug oder aufgrund neuer Berufstätigkeit. Während der Adel seit der Erblichkeit der Lehen im Jahr 1037 feste Familiennamen trug, um seine Erbansprüche geltend machen zu können, folgten erst später die Patrizier und Stadtbürger. Bäuerliche Gegenden kamen ohne einen festen Familiennamen bis zum 17. oder 18. Jahrhundert aus, in Friesland wurde er erst im 19. Jahrhundert gesetzlich eingeführt.

Herkunft von Familiennamen

Familiennamen leiten sich häufig aus dem folgenden ab:

Berufe

Unter den 50 häufigsten deutschen Familiennamen stellen die Berufsnamen die Mehrheit (30 Namen), schon die ersten 14 sind Berufsbezeichnungen. Dazu gehören Müller, Schmidt (Schmied), Schneider, Fischer, Meyer (Verwalter, Hofvorsteher), Weber, Wagner (Wagenradbauer), Becker (Bäcker), Schäfer und Schulz (Ortsvorsteher, Bürgermeister, Vollstreckungsbeamter). Viele überkommene Nachnamen erhalten so Berufe oder Berufsbezeichnungen, die es längst nicht mehr gibt.

Einige Berufsnamen sind nicht unmittelbar als solche erkennbar, denn sie waren Übernamen für die eigentlich ausgeübten Berufe. Beispiele hierfür sind Nabholz für einen Wagner, Stoiber oder Stauber für einen Müller, Hartnagel für einen (Nagel-)Schmied.

Vornamen des Vaters, der Mutter

Einen vom Vornamen des Vaters oder der Mutter abgeleiteten Nachnamen nennt man Patronym beziehungsweise Metronym. In einigen Ländern, zum Beispiel in Island, wird der Nachname auch heute noch immer aus dem Vornamen der Mutter oder des Vaters abgeleitet (siehe Isländischer Personenname). Ursprünglich war dies in vielen Sprachen weit verbreitet. Besonders ausgeprägt war die patronymische Form in Skandinavien und Norddeutschland. Durch Anhängen der Endung -sen oder -son entstanden die typischen und sehr häufigen Familiennamen wie Hansen, Peterson usw.

Sehr viel seltener finden sich von der Mutter abgeleitete Namen, zum Beispiel Tilgner von Ottilie, Trienes von Trina (= Catharina) oder Merkens von Merken (= Maria).

Im Laufe der Jahrhunderte verschwand außerhalb von Norddeutschland die Endung; es blieb nur der Vorname allein als Familienname (wie Claus, Johann oder Otto). Die häufigsten deutschen Familiennamen dieser Art sind Hartmann, Werner, Herrmann, Walter, Friedrich und Günther.

Beispiele für Vatersnamen, die mit einem lateinischen Genitiv („aus der Familie des Paul“ oder „Pauls Sohn“) gebildet werden, sind Pauli, Jakobi oder Caspari.

Die Vielfalt deutscher Dialekte und die Praxis, gängige Vornamen abzukürzen oder zu verändern, führt dazu, dass Namen wie Wetzel (Variante von Werner), Jahn (von Johannes), Vick (=Friedrich) oder Bentele (von Pantaleon) nicht mehr als ursprüngliche Patronyme erkennbar sind. Besonders ursprünglich auf -old und -hart endende Vornamen enden mit einem starken Genitiv-z, solche mit der Endung -s, -z oder einer Vokalendung enden mit einem -en (z. B. Otten von Otto).

Eigenschaften

Übernamen sind aus körperlichen, charakterlichen oder biographischen Auffälligkeiten einer Person gebildet. Namensgebend sind häufig die Körpergröße (Klein-Groß, Lang-Kurz), die Haarfarbe (Braun, Schwarz, im Rheinland Fuß für fuchsrot) oder die Haarform (Krause) und andere Körpermerkmale (Links steht für einen Linkshänder), Charaktereigenschaften (Kühn, Fromm, Gut, Böse, Froböss=jähzornig) und besondere Merkmale (Neumann bedeutet der Neuhinzugezogene). Dagegen deutet Übel oder Uibel nicht auf einen Charaktermangel hin, sondern auf den Besitzer eines geringwertigen Grundstücks (Übelacker) oder einen Schwerhörigen (Übelhör); die zweite Hälfte des Namens fiel im Lauf der Jahrhunderte weg.

Herkunft und Wohnstätte

Herkunftsnamen geben an, aus welchem Ort die Person oder die Familie ursprünglich stammt oder wo sie längere Zeit gewohnt hatte. Diese Namen entstanden in einer Zeit, in der sich eine starke Binnenwanderung vollzog und die Landbevölkerung in die auflebenden Städte zog. Zugezogene wurden oft nach ihrer Heimat benannt (Bsp.: Peter [aus] Mecklenburg, Klaus [aus] Brandenburg). Dabei entstanden Herkunftsnamen nach Völkern oder Ländern (Unger[mann] ,der Ungar'), nach Stämmen (Bayer), nach Regionen (Bergsträßer), und nach Orten (Basler). Die häufigsten Herkunftsnamen sind: Frank(e) (aus Franken), Böhm(e) (aus Böhmen), Duss(e) (aus Dieuze), Hess(e) (aus Hessen), Pohl (aus Polen oder Beziehung zu Polen, aber auch Orts- und Wohnstättenname); zu den häufigsten Wohnstättennamen zählen: Becker (am Bach wohnend, auch Berufsbezeichnung), Berger, Roth, Beck, Stein, Horn, Busch und Bergmann (auch Berufsbezeichnung).

Zu den Frühformen der Herkunfts- und Wohnstättennamen gehören Bezeichnungen wie in Walther von der Vogelweide (nach einem Flurnamen), Dietrich von Bern („aus Verona“, dessen alter deutscher Name Bern lautet), das entspricht etwa einem holländischen Anthonis van Dyck („am Deich lebend“), dem englischen Anselm of Canterbury oder dem Jörg uff der Flüe in der Schweiz. Sie entstehen in der ausgehenden Zeit der Einnamigkeit, fixieren sich zu Familiennamen und verlieren später oft das „von“. Vor dem 16. Jahrhundert war die Präposition selten ein Namenszusatz des Adels, sondern wurde als Angabe der Herkunft zum Bestandteil vieler Familiennamen, wie etwa von Flüe. Auch grundbesitzende Familien – Grundbesitz war im Mittelalter ein Privileg des Adels – gaben diesen über das Wörtchen "von" an, z. B. "von Habsburg" für die Hausherren ihrer Burg, der Habsburg (Burg). Erst mit dem allmählichen Verschwinden der Präposition in den Namen des Bürgertums im 17. Jhd. konnte sich die Funktion des Wörtchens "von" als reines Bindewort des Herkunftsnamens zum Hinweis auf das Adelsprädikat entwickeln. Allerdings existieren bis heute Herkunftsnamen mit der Präposition "von", ohne dass diese auf eine frühere Zugehörigkeit zur Adelsschicht hinweisen [1].

Beispiele, die sich aus Ortsnamen, Regionennamen und anderen geographischen Namen bilden, sind: Adenauer („aus Adenau stammend“) oder Bayer („aus Bayern“). Die «-er»-Bildung ist typisch oberdeutsch. Insbesondere die aus Ortsnamen entstandenen Familiennamen tragen aber auch häufig die Namensendungen der Orte denen sie entlehnt sind wie: -bach, -berg, -burg, -dorf, -feld, -hagen, -hausen, -stein, -thal, -wald (Bsp.: Lindenberg, Frankenstein, Grünewald) und die sich auf ursprünglich slawische Ortsgründungen beziehende Namensendung -ow bzw. eingedeutscht -au. In diese Kategorie gehören auch die eigentlichen, echten Adelsnamen.

Hausnamen oder Wohnstättennamen lassen sich einem ganz bestimmten Bauernhof oder einem bestimmten Wohnplatz zuordnen. Mit der Übernahme als Eigentümer oder Pächter war der frühere Familienname nicht mehr gebräuchlich, der neue Wohnsitzname wurde Familienname. 1828 wurde die Annahme des Hofnamens in Westfalen untersagt.

Eine genaue Zuordnung zu einem bestimmten Ort oder einer Region allein anhand eines bestimmten Herkunftsnamens ist allerdings nicht immer möglich, da häufig mehrere Orte mit gleicher Bezeichnung existieren. Den Herkunftsnamen als solchen zu erfassen ist ebenfalls nicht immer eindeutig, weil eine Trennung von Herkunftsnamen und Wohnstättennamen oft schwierig ist (Heinz von Bühl und H. am Bühl ,Hügel' werden zu H. Bühl). Auch lautliche Differenzen erschweren eine genaue Festlegung (bsp.: Abweichung von der heutigen Form, bausissin – bautzen).

Migration

Durch Immigration, kulturelle Einflüsse und ähnliche Faktoren können sich Nachnamen auch in Regionen und Sprachräumen verbreiten, die weit entfernt vom Ursprungsort des Namens liegen.

Bestes Beispiel sind die USA, wo die meisten Familiennamen auf die Heimat eines eingewanderten Vorfahren hinweisen.

Familiennamen nach Region

Europa

Deutsche Familiennamen

siehe auch: Deutscher Familienname, Liste der häufigsten Familiennamen in Deutschland

Die deutschen Familiennamen haben sich im deutschsprachigen Raum seit dem 12. Jahrhundert nach und nach etabliert.

Deutschlandlastige Artikel Dieser Artikel oder Absatz stellt die Situation in Deutschland dar. Hilf mit, die Situation in anderen Ländern zu schildern.

Aber erst 1875 wurden im Deutschen Reich die Standesämter eingeführt und die Namen festgeschrieben. Seitdem trägt jeder Deutsche einen Vornamen, einen eventuellen Zwischennamen und einen Familiennamen, und zwar in dieser Reihenfolge. In einigen deutschen Mundarten steht der Familienname vor dem Vornamen an erster Stelle.

Slawische Familiennamen

In vielen slawischen Sprachen lautet die männliche und weibliche Form des Familiennamens unterschiedlich (z. B. Jakowski / Jakowska, Hurvinek / Hurvinkova, Boltsow / Boltsowa), wohingegen im Serbischen oder Kroatischen die Nachnamen geschlechtsunabhängig sind.

Griechenland

In Griechenland lautet die weibliche Form in der Regel anders: hier wird der Familienname einer verheirateten Frau als Genitivform des Familiennamens ihres Ehemannes gebildet, z. B. Kolidis (Nominativ/Ehemann)/Kolidi (Genitiv, Ehefrau) oder Tataros (Nominativ/Ehemann)/Tatarou (Genitiv, Ehefrau). Der Familienname der Ehefrau bedeutet daher sinngemäß "(Frau) des XY". Neuerdings wird (vor allem bei im Ausland lebenden Griechen) auch für Ehefrauen dieselbe Form wie beim Ehemann gewählt, so z. B. bei der Schauspielerin Susan Sideropoulos. In der Genitivform lautet ihr Name Sideropoulou.

Island

Hauptartikel: Isländischer Personenname

Auf Island und auf den Färöern haben nur wenige Personen Familiennamen in unserem Sinne. Dabei handelt es sich meist um aus Dänemark stammende Familien. In der Regel jedoch besteht der zweite Name aus dem Namen des Vaters (im Genitiv) erweitert um -son (Sohn) oder -dóttir (Tochter). Benennungen nach der Mutter waren früher selten (uneheliche Geburt mit unbekanntem Vater), sind aber heute im Zuge der Gleichstellung gesetzlich möglich. So gibt es in Island überhaupt keine durchgehenden Nachnamen. Beispiel einer Generationenfolge: Gustav Jóhansson – dessen Sohn: Helgi Gustavsson – dessen Sohn: Ívar Helgason – dessen Sohn und Tochter: Lars Ívarsson und Jóhanna Ívarsdóttir usw. Die frühere isländische Präsidentin Vigdís Finnbogadóttir war also eine Tochter des Finnbogi.

Italien

In Italien gab es Familiennamen schon etwas früher als im deutschen Sprachgebiet. Wenn man die häufigsten davon mit jenen in Deutschland vergleicht, stellt man fest, dass Berufe bei der Entstehung italienischer Nachnamen nicht eine so große Rolle spielten. Nachfolgend die häufigsten, entnommen aus dem dtv-Atlas:

  • Rossi (rot, rothaarig)
  • Russo (rot, rothaarig)
  • Ferrari (Schmied)
  • Esposito (Rufname Esposito, Expositus, Findelkind)
  • Bianchi (weiß, blond)
  • Romano (Römer, Rufname Romano)
  • Colombo (Rufname Kolumbus)

In Deutschland stehen an diesen sieben Stellen nur Berufsnamen.

Den größten prozentuellen Anteil haben in Italien insgesamt die Herkunftsnamen. Ein solcher ist zum Beispiel der Name des 2006 zum Staatspräsidenten gewählten Giorgio Napolitano (Aus Neapel Stammender); andere Beispiele sind Toscano, Calabrese oder Forlan. Etwa 10 Prozent aller italienischen Nachnamen stammen von Rufnamen germanischer Herkunft. Beispiele sind: Endrizzi (von Enrico – Heinrich), Gualtieri (von Gualtiero – Walter), Fedrizzi (von Federico – Friedrich).

Russland

Im Russischen wird der Vorname des Vaters (Patronym) zwischen Vor- und Familiennamen gestellt; zusätzlich erhält die weibliche Form ein -a: Michail Pawlowitsch Lasarew (Sohn des Pawel), Lidija Andrejewna Lasarewa (Tochter des Andrei). Personen werden häufig auch nur mit Vorname und Patronym angesprochen.

Skandinavien

In Schweden, Dänemark, Norwegen und Norddeutschland enden Familiennamen häufig auf -sen oder -son (Vatersname, Patronym). Die Endung bedeutet Sohn, so dass Jensen/Jenson/Jensson Sohn des Jens hieße. Die -sen-Endungen finden sich oft im Dänischen, Norwegischen und auch im Friesischen. Im Schwedischen wird statt -sen das Suffix -son benutzt. Die weibliche Form -dotter/-dóttir wird nur noch auf Island benutzt. In Finnland haben Familiennamen oft eine Beziehung zur Natur, beispielsweise Virtanen (Fluss/Strom), Mäkinen (Berg/Hügel), Järvinen (Binnensee), mit üblichem Suffix "-nen". Familiennamen außerhalb des Adels setzten sich in diesen Ländern erst später als im übrigen Europa durch, und zwar zuerst in der Oberschicht. In Schweden begann die Oberschicht im 16. Jahrhundert Familiennamen anzunehmen, bei Geistlichen und Gelehrten meist in lateinischer Form. Bauern und Handwerker erhielten nur den Vatersnamen. In Dänemark wurden Familiennamen mit Gesetz vom 30. Mai 1828 gegen den Widerstand der Bevölkerung vorgeschrieben. Hiernach war der Vatersname (Vorname + sen) als Familienname festzuschreiben. Auf diese Weise erhielten große Teile der Bevölkerung gleiche Familiennamen. In Norwegen bestimmte erst das Personennamengesetz vom 9. Februar 1923, dass Kinder bei der Eintragung in das Geburtenregister einen Familiennamen haben müssen. Erwachsenen blieb es freigestellt, einen Familiennamen anzunehmen. Sofern nicht der Vatersname mit der entsprechenden Endung als Familienname gewählt wurde, war der Name des Hofes, den die Familie besaß oder langfristig nutzte, zu verwenden. Auf diese Weise wurde eine starke Häufung der Familiennamen wie in Dänemark vermieden.

Spanischer Sprachraum

Hauptartikel: Spanischer Name

In Spanien und in den meisten Ländern Hispanoamerikas setzt sich der Nachname von Personen in der Regel aus zwei Teilen zusammen. Kinder erhalten als ersten Teil ihres Nachnamens den ersten Teil des Nachnamens ihres Vaters, und als zweiten Teil den ersten Teil des mütterlichen Nachnamens. Die Kinder von Herrn Méndez Aznar und Frau Sánchez Hernández erhalten also den persönlichen Nachnamen Méndez Sánchez. Die Nachnamen werden somit patrilinear weiter gegeben, ein Namensteil der Mutter geht zwar noch auf ihre Kinder, aber nicht mehr auf ihre Enkel über. Dies ist allerdings seit 1999 in Spanien nicht mehr zwingend. Die Eltern können auch bestimmen, dass der erste Teil des Nachnamens der Mutter vorangestellt wird, was damit dann auch der Namensteil ist, den das Kind später an seine Kinder weitergibt. Eheleute behalten nach der Heirat ihre Geburtsnamen. Gelegentlich, insbesondere im Adel, wird zwischen den ersten und den zweiten Teil des Nachnamens ein y („und“) gestellt, so ist etwa Jaime de Marichalar y Sáenz de Tejada der Sohn von Herrn de Marichalar y Bruguera und Frau Sáenz de Tejada y Fernández de Bobadilla. Im katalanischen Sprachgebiet wird grundsätzlich das katalanische i („und“) zwischen den Nachnamensteilen geführt, siehe etwa bei Jordi Pujol i Soley. Anders als bei deutschen Doppelnamen verwendet man im Spanischen aber keinen Bindestrich.

In formellen Angelegenheiten und im Schriftverkehr werden stets beide Namensteile benutzt. Im Alltag wird hingegen meist auf die Nennung des zweiten Namensteils verzichtet. Ausnahmen bilden Personen, deren erster Familienname sehr häufig ist. Zum Zwecke der besseren Identifizierung werden diese meist mit ihrem zweiten Namensteil bezeichnet, etwa der gegenwärtige spanische Ministerpräsident José Luis Rodríguez Zapatero: Da Rodríguez in Spanien ein Allerweltsname ist, verwendet er selbst ebenso wie die Medien im Alltag Zapatero.

Portugal und Brasilien

In Portugal und im portugiesisch geprägten Brasilien ergeben sich die Nachnamen des Kindes aus den jeweils zweiten Nachnamen der Eltern, wobei der der Mutter zuerst genannt wird.

Felipe Faria Duarte ist also beispielsweise der Sohn von Henrique Coelho Duarte und Carolina Lemos Faria.

Wie im spanischsprachigen Raum werden auch hier die Nachnamen patrilinear weiter gegeben, da die Kinder sowohl vom Vater als auch von der Mutter, den zweiten, väterlichen Nachnamen erhalten.

Ausnahmen bilden Kinder, deren Eltern denselben Nachnamen väterlicherseits haben. Dann erhält das Kind nur einen Nachnamen. Als Beispiel heißt das Kind von Antonio da Costa Moreira und Maria Sousa Moreira einfach Josefina Moreira.

Heiratet in Portugal ein Paar, so erhält die Frau sogar einen dritten Nachnamen, nämlich den zweiten Nachnamen (väterliche Seite) des Mannes. Da alle Mitglieder der Familie, also auch die Kinder, mindestens diesen Namen gleichermaßen tragen, gilt der zweite Nachname des Vaters meistens als eigentlicher Hauptfamilienname (in o.g. Beispielen also Familie Duarte bzw. Familie Moreira). Im Alltag wird daher meist auf die Nennung der ersten Namensteile verzichtet und nur der Hauptfamilienname verwendet (Beispiel: EU Kommissionspräsident José Manuel Durão Barroso wird in den Medien häufig nur als José Manuel Barroso genannt).

In brasilianischen Gebieten, die besonders starke italienische, deutsche oder sonstige Einwanderungsgruppen haben, werden die Familiennamen oft nach den Gepflogenheiten dieser Volksgruppen vererbt, das heißt meist erhalten die Kinder nur den Nachnamen des Vaters. Zuweilen wird jedoch auch hier der üblichen Namenstradition gefolgt.

Eine Person kann bis sechs Namen haben (zwei Vornamen und vier Familiennamen – er oder sie können zwei Namen von der Mutter und zwei vom Vater haben). Manchmal werden auch Namen von Ahnen als Ehrerbietung weitergeführt. Genauso ist es üblich, bei Übernahme des gleichen Vornamens des Vaters, Onkels oder Großvaters die Verwandtschaftsbeziehung zu diesem als Nachnamenanhang zu führen, so ist zum Beispiel in Portugal oder Brasilien Tobias de Almeida Neto der Enkel des ursprünglichen Tobias de Almeida.

Osmanisches Reich bzw. Türkei

Erst elf Jahre nach der Gründung der Türkei wurden Familiennamen 1934 durch den Staatspräsidenten Kemal Atatürk per Gesetz Nr. 2525 vorgeschrieben. Vorher, im Osmanischen Reich wurden zur Vorstellung Stammesnamen, gefolgt vom Vornamen des Vaters und dem eigenen Vornamen verwendet – dazwischen stand jeweils die Bezeichnung „Sohn“ (oğlu). Das spiegelt sich auch in einigen modernen türkischen Nachnamen wider. Namen sahen ungefähr so aus: Sarıpaçalı-nın oğlu Ahmet-in oğlu Hasan (Hasan, Sohn von Ahmet, Sohn der Sarıpaçalı). Ein ähnlicher Aufbau ist auch in arabischen Namen mit ibn zu finden. Kürzere Formen wie Sarıpaçalı-lardan Hasan (Hasan von den Sarıpaçalıs) fanden ebenfalls Verwendung. War kein besonders bekannter Stammesname vorhanden, war der Beruf des Vaters von Wichtigkeit, die deutschen Müllers, Schmidts und Meyers zeigen hierbei eine gewisse Parallelität auf. Diese Form der Erkennung wird auch heute noch gerne in einigen Gegenden und Ortschaften verwendet: Marangoz Ali-nin oğlu Ibrahim (Ibrahim, Sohn des Schreiners Ali). Matronyme sind eher unüblich (das entsprechende weibliche Pendant für Sohn von, also die Tochter von hieße kızı).

Die 1934 angenommene Namen sind häufig Ausdrücke selbstaffirmativer Bezüge zur jungen Republik, die als Reaktion auf den Untergang des Osmanischen Reiches, dem Widerstand seit 1919 unter Kemal Atatürk und dem anschließenden Kemalismus entstanden sind. Die sprachlichen Bilder beziehen sich auf Themen wie Mut, Furchtlosigkeit, Kraft und Widerstand, so etwa Öztürk ("der echte Türke", Demir/Özdemir ("[echtes] Eisen"), Kaya ("Fels"), Yılmaz ("der Furchtlose"), Yıldırım ("Blitz"), Aslan ("Löwe"), Şahin ("Falke"), Çelik ("Stahl"), Aydın ("hell"), Çetin ("hart").

Asien

China, Korea und Vietnam

Familiennamen in China, Korea und Vietnam bestehen überwiegend nur aus einem chinesischen Schriftzeichen. Obwohl es über 700 chinesische Familiennamen gibt, teilen sich die meisten Chinesen nur etwa 20 sehr häufig vorkommende Namen. Dabei gibt es zu jedem als Namen verwendeten chinesischen Schriftzeichen jeweils eine Vielzahl von Aussprachen und daher auch Transkriptionen in den unterschiedlichen chinesischen und ostasiatischen Sprachen. Alle diese auf unterschiedliche Aussprache zurückzuführenden Transkriptionen eines Schriftzeichens wurden bis zur Durchsetzung der Alphabetschrift in Vietnam und des Hangeul in Korea in ganz Ostasien einheitlich mit dem jeweiligen chinesischen Schriftzeichen geschrieben. Im internationalen amtlichen Gebrauch werden heutzutage jedoch unterschiedliche Transkriptionen desselben Namens meist als unterschiedliche Namen gewertet.

Typische Beispiele für ostasiatische Familiennamen sind[2]:

Schriftzeichen Pinyin (Hochchinesisch) andere Transkriptionen bzw. chinesische Dialekte Koreanisch Vietnamesisch
Lee, La, Lei5 Lee
張 / 张 Zhāng Chang, Cheung, Cheong, Chong, Tsan, Tsaon, Tiu, Teo, Teoh, Zoeng1 Jang Trương
陳 / 陈 Chén Ch'en, Chan, Chun, Tan Jin Trần
Wáng Wong, Wong4, Vong, Ong, Heng Wang Vương
Jīn Chin, Gam1, Kam, Gum Kim Kim
Ruǎn Yun2 Weon Nguyễn

Von den vier Namen Lǐ, Zhāng, Chén, Wáng gibt es heute jeweils ca. 100 Millionen Namensträger, vorwiegend in China.

In Korea sind Kim und in Vietnam Nguyễn jeweils lokal der mit Abstand häufigste Familienname mit einem Bevölkerungsanteil von über 40%. Beide Namen sind in China jedoch eher selten.

Der Familienname wird in China, Korea und Vietnam zuerst genannt. Der Namensteil, der im deutschen Sprachraum als Vorname bezeichnet wird, wird in diesen Ländern erst nach dem Familiennamen genannt und ist deshalb nachgestellt.

Bei Übertragungen ins Deutsche wird bei chinesischen, vietnamesischen und koreanischen Namen die Originalreihenfolge in der Regel beibehalten.

Japan

Die meisten japanischen Familiennamen werden mit zwei Kanji (chinesischen Schriftzeichen) geschrieben. Historisch war ein Nachname ein Privileg der Samurai und anderer höhergestellter Personen. Erst mit der Meiji-Restauration wurde per Gesetz veranlasst, dass sich alle Familien mit einem Familiennamen registrieren. Sie verwenden meist landschaftliche Begriffe, wie etwa Takeda (竹田) = Bambusfeld, es gibt aber auch Bedeutungen aus Alltag und Handwerk, z. B. Shuzō (酒造) = Sakebrauer. Andere Namen, wie zum Beispiel Mitsubishi (三菱) = 3 Rauten, sind abgeleitet vom Familienwappen.

Der Familienname wird in Japan zuerst genannt. Im Umgang mit westlichen Ausländern in westlichen Sprachen bzw. lateinischer Schrift wird allerdings häufig die Reihenfolge verwendet, die der Deutschen entspricht. Auch bei der Übertragung ins Deutsche werden japanische Namen – im Gegensatz zu chinesischen, vietnamesischen und koreanischen Namen – häufig umgestellt. Eine Ausnahme sind historische Personen wie Oda Nobunaga. Wird der Familienname vorangestellt, schreibt man ihn oft in Großbuchstaben, um eine Verwechslung zu vermeiden, wie zum Beispiel ABE Shinzō.

Indien

In Indien, mit seinen vielfältigen kulturellen Traditionen, allein 21 in der Verfassung anerkannten und über 100 gesprochenen Sprachen, existieren mehrere grundverschiedene Systeme der Namensgebung nebeneinander.

Wie die Namensgebung gehandhabt wird, entscheidet sich nicht primär nach dem Bundesstaat, sondern nach den Traditionen, die die Familie des Betroffenen verfolgt. Obwohl in Indien in den 70er Jahren Personalausweise eingeführt wurden, besitzt ein Großteil der ländlichen Bevölkerung keinen. So kommt es häufig vor, dass der Name einer Person amtlich nicht erfasst ist. Beliebige Änderungen von Vor- und Familiennamen sind häufig und einfach.

In Nordindien wird ein System ähnlich wie in Deutschland bevorzugt: Die Ehefrau übernimmt den Nachnamen des Mannes, den auch die Kinder übernehmen. In Teilen Zentralindiens wird ein patrilineares System bevorzugt, das den Vornamen des Vaters undekliniert zum Nachnamen des Sohnes macht: Selvarasa Selvarainjan ist z. B. der Sohn von Selvarainjan Parthasarathy. Ein die Familie kennzeichnender Name existiert hier nicht.

Abgesehen von der offiziellen Namensgebung richtet sich die persönliche Anrede in Indien, ungeachtet der verschiedenen Regeln der Verleihung eines Namens, vornehmlich nach dem Verwandtschaftsgrad. Die Personen werden also als (älterer) Bruder: Dada, (ältere) Schwester: Didi, Vater: Baba, Großvater väterlicherseits oder mütterlicherseits: Nani bzw. Nana usw. angeredet. Die Individualität tritt in den Hintergrund und die Stellung in der Familie dominiert. Man kann in Indien fremde Personen jederzeit als ältere Brüder/Schwestern oder Vater/Mutter ansprechen, je nach offensichtlichem Altersunterschied und Geschlecht. Auch die Verwendung von Vorname-Verwandtschaftsgrad ist häufig, z. B. Manorainjan-Da (Da als Abkürzung für Dada). Vertrauliche Respektbezeichnungen werden angehängt: Shiv(a)-Ji(i) und offizielle vorangestellt: Shrii Govinda, aber nur von den anderen, nicht von sich selbst. Sich selbst kann man den Titel Dev(a) oder Devi (weiblich) anhängen. Der vertraulichen Anrede „Väterchen“ entspräche also Baba-ji.

Indonesien

Indonesische Namen bestehen im Allgemeinen aus mehreren Teilen, die alle nicht erblich sind. Im Verkehr mit deutschen Behörden kann dann der letzte „Vorname“ an die Stelle des Familiennamens treten. Es gibt aber auch Personen, die keinen Familiennamen haben, bekannteste Beispiele sind die ehemaligen Staatspräsidenten Sukarno und Suharto. In den einzelnen Stämmen und Volksgruppen gibt es jedoch unterschiedliche Namensgebungen. Die Volksgruppe der Batak (Nordsumatra) beispielsweise haben immer Vor- und Nachnamen. Viele Angehörige der chinesischen Minderheit wurden zur Zeit der Suharto-Regierung gezwungen, ihre ursprünglichen Namen abzulegen. Sie wählten dann häufig anglo-amerikanische oder europäische Vornamen, z. B. Angelina, Steven.

Weitere Länder

Europa: Polnischer Name, Irische Familien, Römischer Name (historisch), Isländischer Personenname, Färöischer Personenname, Nordgermanischer Personenname (historisch)

Naher Osten: Arabischer Name, Jüdischer Familienname

Asien: Birmanischer Name, Malaysischer Name, Thailändischer Familienname, Liste tibetischer Namen und Titel

Afrika: Gambischer Personenname

Demokratische Republik Kongo

In der Demokratischen Republik Kongo wird zwischen dem Familiennamen einerseits und dem Nachnamen andererseits unterschieden. Dabei ersetzte der "authentische" Nachname (französisch: postnom) den "europäischen" Vornamen. Aus Joseph-Désiré Mobutu wurde Mobutu Sese Seko. Heute sind die in der Kirche immer weiterverwendeten Taufnamen als Vornamen wieder in Gebrauch, die zairischen Nachnamen werden jedoch weiterhin verwendet. Dies führt dazu, dass Kongolesen vor und nach dem Familiennamen je einen von den Eltern gewählten Namen tragen: vorgestellt den Vornamen, nachgestellt den Nachnamen (Beispiel: Joseph-Désiré Mobutu Sese Seko). Kongolesische Reisepässe weisen entsprechend auch die drei Rubriken prénom(Vorname), nom (Name), postnom (Nachname) auf.

Familiennamenhäufigkeiten

Die Familiennamenhäufigkeit ist die absolute und relative Häufigkeit von Familiennamen in einer Bevölkerung oder Teilbevölkerung. Aus diesen Häufigkeiten lässt sich unter Berücksichtigung der Veränderlichkeit von Familiennamen der Inzuchtkoeffizient f einer Population errechnen. Ebenfalls lässt sich mit der Verteilung der Familiennamenhäufigkeiten der Grad der Blutsverwandtschaft zwischen Bevölkerungen und damit ihr Heiratskreis messen, ebenso die Ahnengemeinschaft zwischen zwei oder mehreren Ahnenlisten, aber auch der Einzugsbereich der Zuwanderung zu Städten oder zentralen Orten.[3] Der Grad der Verwandtschaft (oder Ähnlichkeit) ist dabei der von 0 bis 1 normierte statistische Korrelationskoeffizient r. Dabei bedeutet r = 0,00, dass in den verglichenen zwei Ahnenlisten in einer festgelegten Vorfahren-Generation, zum Beispiel in der sechsten, kein einziger Familienname identisch ist.

Der häufigste Familienname der Welt ist das chinesische Li mit über 90 Millionen[4] Vorkommen in seinen verschiedenen Schreibweisen. Unter den Han-Chinesen gibt es nur rund 700 Familiennamen. In Deutschland existieren nahezu eine Million verschiedene Familiennamen. Hier ist Müller/Mueller mit 600.000 Vorkommen knapp führend vor Schmidt/-tt/-d/-tz. In Russland ist der häufigste Familienname Smirnow [5]

Grafische Darstellung der geografischen Namensverteilung

Ein Hilfsmittel für die Familiennamenforschung ist die grafische Darstellung der geografischen Verteilung von Familiennamen. Die folgenden Beispiele beruhen auf Daten von telefonischen Festnetzanschlüssen aus dem Jahr 2002. Obwohl damit nur ein bestimmter Teil der Bevölkerung erfasst wird, erlauben diese Daten mehrere sehr nützliche Analysen.

Verteilung von Namensvarianten

Die folgenden Beispiele können bei Geogen nachvollzogen werden:
Der Name Mayer findet sich in ganz Deutschland, aber eine klare Häufung ist sichtbar in Süddeutschland.
Auch Meyer findet sich in ganz Deutschland, aber für diese Variante des Namens liegt der Schwerpunkt im Nordwesten des Landes.
Die Variante Mayr findet sich kaum im Nordosten der Bundesrepublik, dafür aber im Südosten mit einer Ballung in Bayern.

Identifikation der Namensherkunft

Auch bei der Identifikation der historischen Ursprungsgegend gibt die geografische Verteilung von Familiennamen wertvolle Hinweise. Die folgenden Beispiele können bei Geogen nachvollzogen werden. So deutet z. B. Schlöder auf das südliche Rheinland, Herbel nach Hessen und Züfle nach Württemberg. Alte Familiennamen, die auch mehrere Ursprünge haben können wie Kolbe, weisen meist eine relativ gleichmäßige Verbreitung auf.

Familiennamensverteilungen

Die folgenden Darstellungshilfen können für regionale Familiennamensverteilungen verwendet werden.

Namensträgerforschung

Die Namensträgerforschung darf als eine Form der Stammtafelforschung aufgefasst werden. Arbeitsmittel ist in der Regel eine Namensträgerkartei oder -datei, in der alle Träger desselben Familiennamens erfasst werden, wobei unter Berücksichtigung der Veränderlichkeit der Familiennamen und des phonetischen Alphabets verschiedene Formen des Namens als jeweils eine Einheit zu betrachten sind.

Wenn Namensträgerforschung nicht nur bloßen Sammeleifer dokumentiert, dann sind systematische Arbeit und genaue Verzeichnisse der ausgewerteten Quellen notwendig. Sinn haben derartige Datensammlungen insbesondere für relativ seltene Namen. In manchen Fällen sind sie der einzige Weg, um einen Toten Punkt der genealogischen Forschung zu klären. Bisher gibt es in Deutschland noch keine umfassende Datenbank aller Publikationen, Karteien und Vereine (in England One-Name-Societies genannt[6]), die sich mit einem Familiennamen und den verwandtschaftlichen Beziehungen seiner Träger befassen.

Rechtliche Grundlagen

Näheres siehe unter: Namensrecht

Als „Familienname“ im juristischen Sinn wird in Deutschland lediglich der „Nachname“ einer Person bezeichnet. Dieser individuelle Nachname kann vollkommen anders sein als der Nachname der Herkunftsfamilie, der Nachname des Ehegatten oder der Nachname der Kinder. Mit dem Begriff „Ehename“ definiert der Gesetzgeber in § 1355 BGB jenen Nachnamen, den Eltern ihren Kindern geben wollen. Anders gesagt: „Familienname“ ist der eigene Nachname, „Ehename“ der Nachname der Kinder.

Die bürgerlichen Bestimmungen über den Namen werden in der Bundesrepublik Deutschland nur auf Deutsche (Ethnie) angewendet. Bundesdeutsche Behörden und Gerichte wenden auf einen Ausländer das Recht desjenigen Staates an, dem der Ausländer angehört oder ihm entstammt. Soweit bundesdeutsche Vorschriften anzuwenden sind, erfolgt die Namensvergabe durch:

  1. Geburt
  2. Adoption
  3. durch Neubestimmung bei einem Minderjährigen innerhalb enger Grenzen (z. B. bei Sorgerechtsänderungen)
  4. Eheschließung und Ehescheidung, Eingetragene Lebenspartnerschaft und deren Auflösung

Siehe auch

Literatur

Namenkunde allgemein: siehe Literatur des Artikels Anthroponymie
Nachnamenlexika, deutsch allgemein:

  • Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Suhrkamp, 1972, ISBN 3518365657.
  • A. Bähnisch: Die Deutschen Personennamen. Leipzig 1910.
  • Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Familiennamen. ISBN 3-7980-0355-6.
  • Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bearbeitet von Rosa und Volker Kohlheim. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim 2005, ISBN 3-411-70852-2. (Erklärung von 20.000 Nachnamen)
  • Heintze-Cascorbi: Die Deutschen Familiennamen. Berlin 1933.
  • Horst Naumann: Das große Buch der Familiennamen. Bassermann, ISBN 3809407291 (Weltbild ISBN 3828919553).
  • Ernst Schwarz: Deutsche Namenforschung. Band 1 Ruf- und Familiennamen, Göttingen 1950.
  • Jürgen Udolph: Professor Udolphs Buch der Namen. München 2005.
  • Konrad Kunze, Damaris Nübling: Deutscher Familiennamenatlas. Berlin und New York 2009 ff..
  • Zunamen. Zeitschrift für Namenforschung. Hamburg 2006 ff., ISSN 1618-7652 (einzige ausschließlich Familiennamen gewidmete Fachzeitschrift).

Lexika, deutsch regional:

  • Maria Hornung: Lexikon österreichischer Familiennamen. Wien 2002.
  • Max Mechow: Deutsche Familiennamen preussischer Herkunft. Tolkemita, Dieburg 1991.
  • Schweizerischer Verband der Zivilbeamten (Hrsg.): Familiennamenbuch der Schweiz. Bd. 1–4, Polygraphischer Verlag, Zürich 1968–1970. Nun ergänzt und online, siehe unten unter Weblinks
  • Reinhold Trautmann: Die altpreußischen Personennamen. 1925.

Handbücher, international:

  • Andrea Brendler / Silvio Brendler: Europäische Personennamensysteme. Ein Handbuch von Abasisch bis Zentralladinisch, Hamburg: Baar 2007, ISBN 978-3-935536-65-3

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Familienname – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
 Commons: Surnames – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Adelszeichen und Adel – Institut für Deutsche Adelsforschung
  2. Die Ziffern geben in den Transkriptionen der kantonesischen Sprache die Tonalität an.
  3. Die Verwendung von Familiennamenhäufigkeiten zur Schätzung der genetischen Verwandtschaft. Ein Beitrag zur Populationsgenetik des Vogtlandes. Ethnographisch-Archäologische Zeitschrift (1974) 433-451
  4. Seminararbeit Jan Hemmer Thema: Die „Entstehung und geschichtliche Entwicklung der Familiennamen in Deutschland bis in die Gegenwart“, 2000
  5. Familiennamenshäufigkeit in Russland – Links unter “База данных” den Unterpunkt БД по фамилиям anklicken. Angezeigt werden die 250 häufigsten russischen Namen nach Rang sowie eine Tabelle von 10.000 russischen Namen mit Häufigkeitsrang
  6. One-name_study – englischsprachige Wikipedia

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  • Familienname — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Zuname • Nachname Bsp.: • Mein Familienname ist Callahan er ist irisch. • Wie ist Ihr Familienname? • Wie lautet Ihr Familienname? • …   Deutsch Wörterbuch

  • Familienname — Familienname, s.u. Name …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Familienname — Familienname, s. Name und Namensrecht …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Familienname — der Familienname, n (Grundstufe) Name, der nach dem Vornamen steht Synonym: Nachname Beispiele: Ich kann mich an seinen Familiennamen nicht erinnern. Wie ist dein Familienname? …   Extremes Deutsch

  • Familienname — der Familienname, n Ludin ist mein Familienname …   Deutsch-Test für Zuwanderer

  • Familienname — Zuname; Nachname * * * Fa|mi|li|en|na|me [fa mi:li̯ənna:mə], der; ns, n: zum Vornamen einer Person hinzutretender Name der Familie, der die Zugehörigkeit zu dieser ausdrückt: Vorname: Monika; Familienname: Müller. Syn.: ↑ Nachname, ↑ Zuname. * *… …   Universal-Lexikon

  • Familienname — Nachname, Personenname, Zuname; (schweiz. veraltend): Geschlechtsname; (veraltet): Vatername; (Amtsspr.): Ehename. * * * Familienname,der:Vater[s]name·Nachname·Zuname+Personenname FamiliennameNachname,Zuname,Vater(s)name,Beiname …   Das Wörterbuch der Synonyme

  • Familienname — Fa·mi̲·li·en·na·me der; der Name, den man mit seiner ↑Familie (1) gemeinsam hat ≈ Zuname / Nachname ↔ Vorname: Er heißt mit Vornamen ,,Karl und mit Familiennamen ,,Meier …   Langenscheidt Großwörterbuch Deutsch als Fremdsprache

  • Familienname — I. Bürgerliches Recht:Familienrechtliche Bestimmungen über den ⇡ Namen. 1. Geburtsname: Der F. wird mit der Geburt erworben. Führen die Eltern keinen Ehenamen, wird der Name des Sorgeberechtigten zum Geburtsnamen. 2. Ehename: Mit der… …   Lexikon der Economics

  • Familienname — Fa|mi|li|en|na|me …   Die deutsche Rechtschreibung

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