Falkenhagen (Mark)

Falkenhagen (Mark)
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Falkenhagen (Mark)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Falkenhagen (Mark) hervorgehoben
52.42861111111114.31861111111161
Basisdaten
Bundesland: Brandenburg
Landkreis: Märkisch-Oderland
Amt: Seelow-Land
Höhe: 61 m ü. NN
Fläche: 27,18 km²
Einwohner:

752 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 28 Einwohner je km²
Postleitzahl: 15306
Vorwahl: 033603
Kfz-Kennzeichen: MOL
Gemeindeschlüssel: 12 0 64 128
Gemeindegliederung: 3 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Feldstraße 3
15306 Seelow
Webpräsenz: http://www.falkenhagen-mark.de/
Bürgermeister: Bernhard Fandrich (parteilos)
Lage der Gemeinde Falkenhagen (Mark) im Landkreis Märkisch-Oderland
Altlandsberg Alt Tucheband Bad Freienwalde Beiersdorf-Freudenberg Bleyen-Genschmar Bliesdorf Buckow Falkenberg Falkenhagen Fichtenhöhe Fredersdorf-Vogelsdorf Garzau-Garzin Golzow Gusow-Platkow Heckelberg-Brunow Höhenland Hoppegarten Küstriner Vorland Lebus Letschin Lietzen Lindendorf Märkische Höhe Müncheberg Neuenhagen bei Berlin Neuhardenberg Neulewin Neutrebbin Oberbarnim Oderaue Petershagen/Eggersdorf Podelzig Prötzel Rehfelde Reichenow-Möglin Reitwein Rüdersdorf bei Berlin Seelow Strausberg Treplin Vierlinden Waldsieversdorf Wriezen Zechin Zeschdorf BrandenburgKarte
Über dieses Bild

Falkenhagen (Mark) ist eine Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Der Ort liegt auf der Lebusplatte, einer Grundmoräne der Weichsel-Eiszeit, im südwestlichen Vorland der Eisrandlage der Frankfurter Staffel an einer Stelle, wo eine subglaziale Rinne diese Platte und die Eisrandlage quert. Innerhalb der Rinne ist der Ort von Nord über Ost bis Süden von sechs Seen und weiteren Kleingewässern umgeben.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde besteht aus dem Ortsteilen Falkenhagen (Mark), Regenmantel und Georgenthal, sowie den Wohnplätzen Grüner Baum, Jochenshof und Luisenhof.

Geschichte

Grabfelder der frühen, mittleren und späten Bronzezeit am Seehotel Luisenhof zeigen von sehr früher Besiedlung. Zur slawischen oder polnischen Herrschaft entstand hier wahrscheinlich eines der beiden Schlösser Thorin oder Rukkowe, welche in einer Urkunde von 1336 vorkommen, aber nicht zugeordnet werden können. Die größte frühgotische Feldsteinkirche Ostbrandenburgs wurde als Basilika-Bischofssitz im 13. Jahrhundert gebaut.

1313 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als Castrum et districtus. 1321 war Falkenhagen ein oppidum an der Fernhandelsstraße Magdeburg–Posen. 1375 war Ritter Johann von Wulkow und ab 1412 die Familie von Uchtenhagen, Familie von Bernfelde und die Familie von Scharpelow Besitzer. 1472 kamen für über 300 Jahre die schlesische Familie von Hohendorff. 1600 hatte die Stadt Falkenhagen eine Schule. 1624 lebten in Falkenhagen 535 Einwohner. 1650 nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges bestand die Stadt nur noch aus 52 Hofställen.

Schloss Falkenhagen um 1860, Sammlung Alexander Duncker

Bis zum 17. Jahrhundert hatte Falkenhagen Stadtrechte. 1773 kaufte Legationrath Johann Anton von Junck Falkenhagen und baute ein Lustschloss. 1792 heiratete Albertine von Junck Franz Alexander von Kleist. Das Paar zog 1793 nach Falkenhagen in das neu erbaute Schloss. Die Schrift Das Glück der Ehe ist hier seiner Frau gewidmet. 1797 verstarb Franz Alexander von Kleist. 1796 wurde Falkenhagen an Reichsgraf zu Münster-Meinhöfel verkauft. 1799 wurde Graf von der Goltz Besitzer von Falkenhagen.

Kirche

Die zwei Seitenschiffe der Kirche wurden 1801 abgebrochen. 1805 erwarb Freiherr von Eckardstein das Schloss, ca. 1815 verwandelte es seine Frau Lisette geb. von Blumenthal in ein Herrenhaus und legte einen Park an. 1830 folgten Julius von Eckardstein und seine Ehefrau Reichsgräfin Wilhelmine Finck von Finckenstein. 1852 wurde zwischen Wasser und Wald das Neue Schloss im Tudorstil erbaut. 1862 kaufte Walter Schulz-Wulkow Schloss und Anwesen Falkenhagen.

1923 wurde das Seengebiet Landschaftsschutzgebiet. 1938/39 war die Enteignung durch die Nationalsozialisten. 1939 kam es zum Abriss des Schlosses Falkenhagen. 1940/43 erfolgte der Bau eines unterirdischen Werks zur Herstellung von Chlortrifluorid (N-Stoff) und von 1943/45 einer Sarin-Großanlage. Die Fertigstellung war frühestens für Mai/Juni 1945 geplant. Im Februar 1945 wurde die komplette Chemiefabrik evakuiert. Im April wurde das Chemiewerk von sowjetischen Truppen kampflos übernommen.

1950 erfolgte der Neubau der Schule und 1954 die Gründung der LPG. Von 1958 bis 1964 erfolgte der Umbau des Bunkers Falkenhagen durch die GSSD zur ABC-sicheren Ernstfall-Einsatzkomandozentrale des Warschauer Pakts. Zwischen 1958 und 1962 war in Teilen der Wehrmachtsanlage Plasma-Forschung betrieben. 1962 kam es zur Gründung des Institutes für Werkstoffbearbeitung (Halbleitertechnik). 1995 entstand mit dem Seehotel Luisenhof ein Hotelneubau am Gabelsee. Seit 1998 ist das OderlandCamp, mit über 200 Betten eine der größten Einrichtungen dieser Art in Deutschland, Ziel für zahlreiche Schulfahrten und Reisen von Kindertagesstätten.

Ortsname

Die Gemeindename Falkenhagen wurde am 1. Februar 2005 mit dem Zusatz (Mark) ergänzt.

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung besteht aus 10 Sitzen.

  • SPD 4 Sitze
  • CDU 3 Sitze
  • FDP 1 Sitz
  • Einzelbewerber 1 Sitz
  • 1 Sitz unbesetzt

(Stand: Kommunalwahl am 28. September 2008)[2]

Partnerschaft

Seit dem Jahr 2006 besteht eine Partnerschaft mit dem polnischen Dorf Klodawa.

Sehenswürdigkeiten

In der Liste der Baudenkmale in Falkenhagen (Mark) stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburgs eingetragenen Denkmäler.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Falkenhagen (Mark) ist über die Landesstraße 37 mit der Bundesstraße 5 und damit mit Berlin und Frankfurt (Oder) verbunden.

Einzelnachweise

  1. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg: Bevölkerung im Land Brandenburg am 31. Dezember 2010 nach amtsfreien Gemeinden, Ämtern und Gemeinden (PDF; 31,71 KB), Stand 31. Dezember 2010. (Hilfe dazu)
  2. http://www.amt-seelow-land.de/texte/seite.php?id=6436

Weblinks

 Commons: Falkenhagen (Mark) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Wikimedia Foundation.

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