Fahrland

Fahrland
Fahrland
Landeshauptstadt Potsdam
Koordinaten: 52° 28′ N, 13° 1′ O52.467513.01388888888933Koordinaten: 52° 28′ 3″ N, 13° 0′ 50″ O
Höhe: 33 m ü. NN
Einwohner: 3.447 (31. Dez. 2008)
Eingemeindung: 26. Okt. 2003
Postleitzahl: 14476
Vorwahl: 033208
Blick auf den Dorfkern

Fahrland ist ein im 12. Jahrhundert erstmals erwähntes Dorf, seit 2003 ist es Ortsteil von Potsdam. Fahrland liegt nord-nord-westlich des Stadtzentrums und süd-westlich von Berlin.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 28. Mai 1197 wurde die Ortschaft erstmals unter dem Namen Vorlande urkundlich erwähnt. Von diesem Tage stammt eine Schenkungsurkunde des Markgrafen von Brandenburg Otto II..

Fahrland war eine Gemeinde des Kreises Osthavelland. Am 1. April 1939 wurde der Ort in den Stadtkreis Potsdam umgegliedert. Am 25. Juli 1952 wurde er aus Potsdam ausgegliedert und wurde somit wieder selbständig.

Nachdem der Ort von 1939 bis 1952 schon einmal Teil von Potsdam war, wurde er im Rahmen der Gebietsreform der DDR wieder ausgegliedert und erhielt den Status einer Gemeinde. Die Deutsche Wiedervereinigung im Jahr 1990 führte zu einer verwaltungsmäßigen Neugliederung und Fahrland, im Jahr 2003 mit 32 Millionen Euro verschuldet, kam am 26. Oktober 2003 wieder zu Potsdam.[1]

Seit Anfang des 21. Jahrhunderts wird Fahrland um mehrere neue Wohngebiete erweitert (z. B. Eisbergstücke) und gilt als Teil des Berliner Speckgürtels.[2] In Folge dessen ist seither ein starkes Bevölkerungswachstum zu verzeichnen.

Sehenswürdigkeiten

Die Fahrländer Mühle
  • Sehenswert ist die 1758 erbaute und 1798 an die heutige Stelle umgesetzte Bockwindmühle. Von den ursprünglich drei Mühlen in Fahrland ist sie die letzte und darüber hinaus weitestgehend original erhaltene. Sie wurde bis in das Jahr 1967 als Kornmühle betrieben. Danach diente sie, zusammen mit einem benachbarten neuen Flachbau, als gern besuchte Gaststätte, in deren Holzgebäude deftig gegessen werden konnte. In den 2000er Jahren wurden ihre Mühlenflügel beschädigt und nicht mehr rekonstruiert, sondern aus Sicherheitsgründen entfernt. Der Komplex ist als Ausflugsgaststätte – nun privatisiert – erhalten geblieben.
Die Kirche in Fahrland
  • Die mittelalterliche Dorfkirche, von der noch gotische Elemente erhalten sind, wurde 1709 grundlegend im barocken Stil umgebaut. Der Kirchturm wurde 1740 aufgestockt und 1772 mit einer barocken Gliederung versehen.

Fahrland in den Medien

Einzug fand Fahrland in Theodor Fontanes Werk Wanderungen durch die Mark Brandenburg, das zwischen 1862 und 1888 entstand. Hierin beschreibt er neben dem Ort mit Kirche und Pfarrer unter anderem auch den Königswall und den Kirchberg.

Landschaft

Die Ortschaft liegt nördlich des Fahrlander Sees und grenzt nordöstlich an den Naturschutzpark Döberitzer Heide.

Anbindung

Fahrland ist per Pkw über die A 10, Ausfahrt Potsdam-Nord, und entlang der Bundesstraße 273 erreichbar. Von Potsdam aus ist weiterhin die Buslinie 609 eingerichtet, welche halbstündlich die Orte Marquardt, Satzkorn und Kartzow bedient.

Politik

Ortsvorsteher

Claus Wartenberg, SPD

Ortsbeirat

  • Birgit Eifler, Bündnis 90/Die Grünen
  • Eberhard Klatt, SPD
  • Rayk Rünger, Liste SPD
  • Dr. Heinz-Lothar Christl, CDU
  • Ralf Lehmann, Aktionsbündnis NW
  • Helmut Querhammer, Aktionsbündnis NW
  • Antje Sroka, Die Linke
  • Olaf Willuhn, Liste Die Linke
  • Claus Wartenberg, SPD (Ortsvorsteher)

Kavallerie- und Panzertruppenschule Krampnitz

In Krampnitz, einem Teil der Gemeinde Fahrland, befand sich seit Ende der 1930er Jahre die Heeres-Reitschule, später Schule für Schnelle Truppen bzw. Panzertruppenschule II Krampnitz[3] Das Gelände dieser Einrichtung wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges von Einheiten der Roten Armee genutzt.

Das Kasernengelände diente nach dem Abzug der Roten Armee 1992 unter anderem als Kulisse für große Teile des Films Duell - Enemy at the Gates von Jean-Jacques Anaud. Dort wurden beispielsweise Teile des Roten Platzes von Stalingrad nachgebaut. Laut den auf der DVD des Films enthaltenen Produktionsnotizen sind lokale Gewerbebetriebe, wie etwa Klempner- oder Elektrikerfirmen, ebenso wie die örtliche Feuerwehr und Gastronomie in starkem Maß in die Produktion eingebunden worden.

Des Weiteren wurden Teile des Films Inglourious Basterds[4] von Quentin Tarantino in der alten Kaserne gedreht. Die Traumsequenzen (nächtlicher Ball) in der Neuverfilmung von Fontanes Effi Briest wurden im ehemaligen Offizierskasino gedreht. Ansonsten steht das Kasernengelände weitestgehend leer.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2003
  2. Der Berliner Speckgürtel legt zu
  3. Geschichte der Kavallerie- und Panzertruppenschule Krampnitz
  4. slashfilm.com IngloUrious BastErds

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