Fachwerkkirche Luckow

Fachwerkkirche Luckow
Fachwerkkirche Luckow

Die Fachwerkkirche Luckow ist eine prominente Vertreterin der vor allem in Hinterpommern verbreiteten barocken Fachwerkkirchen. Sie befindet sich in Luckow im Landkreis Vorpommern-Greifswald in Mecklenburg-Vorpommern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Porträt (Öl) von Carl Jacob Wegener
Das Innere der Fachwerkkirche Luckow
Grabplatte im Mittelgang

Die Kirche hatte einen Vorgängerbau, der den Dreißigjähriger Krieg überstand, aber dann im späteren Nordischen Krieg zerstört wurde. Die neue Kirche – der barocke Fachwerkbau – wurde in der Zeit von 1724–1726 erbaut. Die Wetterfahne auf dem Kirchenschiff zeigt die Jahreszahl 1725 und die auf dem Turm 1726 mit der Inschrift SDG (Soli Deo Gloria – Allein Gott die Ehre). Die Kirche stand unter dem Patronat des Landesherren und des Gutsherren des Ortes Vogelsang, dem aus Holland stammenden Geschlecht der von Enckevorth, deren Wappen an der Empore angebracht ist. Dort waren auch die Sitze des Patrons und seiner Familie.

Die Kirche wurde aus Holz und Lehm aus der Umgebung erbaut und stand in früheren Jahrhunderten weithin sichtbar frei. Auf Initiative von Pfarrer Wulf Gaster wurde sie von 1996 bis 1999 restauriert.

Beschreibung

Der Innenraum enthält eine reichhaltige Ausstattung. Im runden östlichen Chorabschluß ist der Altar aufgestellt. Aus der alten Kirche stammen die Zinnleuchter auf dem Altar und die Abendmahlgeräte, sowie die kleinen bleiverglasten Fensterflügel gegenüber auf der Westseite unter der Empore.

Im Altarraum befinden sich neben dem Kanzelaltar zwei Ölbilder von Luckower Pastoren. Auf der linken Seite ist ein Portrait von Carl Jacob Wegener (* 6. März 1758; † 6. Juli 1845), der von 1785 bis 1837 Pfarrer in Luckow war, zu sehen. Auf der rechten Seite ist ein Bild des Garnisonspfarrers, erkennbar an dem Orden am Talar, Friedrich August Clewe, Pfarrer in Luckow von 1878 bis 1902, aufgehängt. Er ist hinter der Kirche begraben, was nach dem 18. Jahrhundert üblich war. Der Hügel an der Nordseite der Kirche ist ein gemauertes Grabgewölbe, das bei der Renovierung 1996 bis 1999 gefunden wurde.

Als am 6. Januar 1831 Carl Jacob Wegener emeritierte, übernahm sein Sohn Wilhelm (* 3. September 1802; † 15. Juli 1883) die Pfarrstelle. Dieser feierte in Luckow sein 25-jähriges Dienstjubiläum und übergab 1861 das Amt an seinen Sohn Franz (* 28. Januar 1834; † 20. Februar 1913). Fast 100 Jahre - von 1785 bis 1878 - hatte die Familie Wegener das Pfarramt in Luckow inne.

Im 18. Jahrhundert wurde in der Kirche begraben, davon zeugt eine Grabplatte im Mittelgang vor dem Altar, die an Dorothea Louisa Wegener geb. Weylandt (* 18. April 1737; † 28. Juli 1796) erinnert. Sie war die Mutter von Carl Jacob Wegener. Ob sich unter der Grabplatte auch ihr Grab befindet, ist nicht erforscht, da einer Öffnung eine Zerstörung der Bausubstanz, denkmalpflegerische Probleme und nicht vorhersehbare finanzielle Kosten nachfolgen könnten.

Die Familie Wegener hat aus alter Verbundenheit zu dieser Kirche die Grabplatte und das Ölbild von Carl Jacob Wegener restaurieren lassen.

Bei der Restaurierung wurden an der Kanzel links neben dem Kanzelkorb die Initialen des F(riedericus) R(ex) W(ilhelm) III (1770 bis 1840) mit der Krone und rechts die von C(hristian) F(riedrich) v(on) E(nckevorth) wiederentdeckt. Auch die beiden hölzernen Grabplatten wurden gefunden und restauriert.

Einzigartig ist das 1996/97 restaurierte älteste Votivschiff im Osten Deutschlands. Die Fregatte aus der Zeit der Erbauung der Kirche wurde gestiftet von Joachim Gast, vermutlich der Kapitän des mit schweren Geschütz bestückten Schiffes. Es hatte viele Gefechte im Stettiner Haff bestanden und als Dank dafür wurde das Modell der Kirche gestiftet.

Literatur

  • Zusammenfassung aus „Die Pommersche Zeitung“ Folge 51/52/04 vom 18. Dezember 2004: „Die schönste Kirche im Wiesengrund“

Weblinks

53.706714.1676

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