Akira (Manga)

Akira (Manga)
Akira
Originaltitel アキラ
Transkription Akira
Manga
Land JapanJapan Japan
Autor Katsuhiro Otomo
Verlag Kodansha
Magazin Young Magazine
Erstpublikation Dezember 1982 – Juni 1990
Ausgaben 6
Anime-Film
Produktionsland JapanJapan Japan
Originalsprache Japanisch
Erscheinungsjahr 1988
Studio TMS Entertainment
Länge 119 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Regie Katsuhiro Otomo
Drehbuch Katsuhiro Otomo, Izō Hashimoto
Produktion Ryohei Suzuki, Shunzo Kato
Musik Shoji Yamashiro
Synchronisation

Akira (jap. アキラ) ist ein 1982 begonnener und 1990 abgeschlossener Manga von Katsuhiro Otomo, der 1988 von diesem auch als Anime-Kinofilm umgesetzt wurde. Er gilt als Meilenstein der Comic-Geschichte und spielte für die Verbreitung von Manga und Anime im Westen eine Schlüsselrolle, unter anderem war er die erste in Deutschland komplett veröffentlichte Manga-Serie. Die Atmosphäre des Comics entspricht der anderer Dark-Future-Werke wie Blade Runner, Blame! oder zeitgenössischen Werken wie Snow Crash von Neal Stephenson.

Otomo gelang es trotz der Länge von ungefähr 2000 Seiten mit vielen Charakteren und zahlreichen parallelen Handlungssträngen zu arbeiten, ohne die eigentliche Geschichte aus dem Blick zu verlieren.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Akira spielt im Jahr 2030 (bzw. in der Anime-Fassung im Jahr 2019) in Neo-Tokio nach dem Dritten Weltkrieg. Als die beiden jugendlichen Motorrad-Freaks und Gang-Mitglieder Kaneda und Tetsuo zufällig einem kleinen Jungen mit greisenhaften Gesichtszügen und übernatürlichen Fähigkeiten begegnen, werden sie unversehens in politische Intrigen auf höchster Ebene verwickelt. Mehrere Gruppen kämpfen um den geheimnisvollen Akira, der in einem unterirdischen Forschungslabor im Kälteschlaf liegt und dessen Erwachen das Ende der Welt heraufbeschwören soll. Als bei Tetsuo ebenfalls übernatürliche Fähigkeiten festgestellt werden und er zunehmend größenwahnsinnig wird, ist das der Auftakt für eine unvorstellbare Katastrophe – aber vielleicht auch für einen Neuanfang.

Veröffentlichungen

Akira erschien in Japan von Dezember 1982 bis Juni 1990 in 120 Einzelkapiteln im Manga-Magazin Young Magazine des Kodansha-Verlags. Bei ihrer Fertigstellung umfasste die Serie ungefähr 2000 Seiten, die auch in sechs Sammelbänden zusammengefasst wurden.

Der Manga gelangte von Japan zunächst in die USA, wo er für die westliche Leserichtung gespiegelt wurde. Dies machte zahlreiche Änderungen notwendig (z. B. bei Schrift im Bild oder Größenänderungen der Sprechblasen), die Otomo größtenteils selbst ausführte. Zusätzlich wurde die ursprünglich schwarz-weiße Serie durchgehend von Steve Oliff koloriert, nach Farbgebungsvorlagen von Otomo. 1988 begann Epic Comics, ein Imprint von Marvel Comics, diese Version in den USA zu veröffentlichen.[1]

Die US-Fassung wurde vom Carlsen Verlag übernommen und von April 1991 bis Januar 1996 in Deutschland veröffentlicht, wobei die Anzahl der Bände durch eine neue Aufteilung auf 19 erhöht wurde. Der ebenfalls erschienene Band 20 gehört nicht zur eigentlichen Serie, sondern beinhaltet ein Skizzenbuch mit Entwürfen. Von Juli 2000 bis August 2001 brachte Carlsen Akira noch einmal auf den Markt, dieses Mal in einer „werkgetreueren“ Ausgabe in sechs schwarz-weißen Bänden, aber immer noch in westlicher Leserichtung.

Anime-Verfilmung

Die Handlung ist im Film stark gestrafft und bringt durch einen anderen Verlauf als im Manga viele Figuren in einen neuen Zusammenhang. Der Zeitpunkt der Handlung wurde abweichend vom Manga in das Jahr 2019 gelegt.

Der Akira-Kinofilm war dank seiner zeichnerisch überragenden Qualität, seiner düsteren Handlung und seiner harten Sozialkritik der erste Anime, der in westlichen Ländern das Klischee von japanischen Zeichentrickfilmen als „Kinderfilmen“ überwinden konnte und auch bei einem erwachsenen Publikum Interesse fand. Vor allem in den USA hatte der Film großen Erfolg und führte dort zu einem stetig wachsenden Interesse an Manga und Anime.

  • Kinostart in Japan: 16. Juli 1988
  • Kinostart in Deutschland: 9. Mai 1991 (insgesamt zwei Wochen im Kino)
  • Deutsche Free-TV-Erstausstrahlung: 25. Juni 2002 (ProSieben)

Für das Musikvideo zum Lied Stronger (2007) von Kanye West wurden einige zusammenhanglos ausgewählte Szenen des Akira-Kinofilms real umgesetzt.

Synchronisation

Rolle japanischer Sprecher (Seiyū) deutscher Sprecher (1991) deutscher Sprecher (2005)
Tetsuo Shima Nozomu Sasaki Julien Haggége Gerrit Schmidt-Foß
Shôtarô Kaneda Mitsuo Iwata Alexander Doering Julien Haggége
Oberst Shikishima Taroh Ishida Raimund Krone Erich Räuker
Doktor Peter Gröger Hans-Gerd Kilbinger
Kei Mami Koyama Bianca Krahl Sarah Riedel
Yamagata Masaaki Ôkura Thomas Nero Wolff David Nathan
Ryu Tesshô Genda Bernd Rumpf Detlef Bierstedt
Nezu Hiroshi Ôtake Karl-Heinz Grewe Karl-Heinz Tafel
Kai Takeshi Kusao Heiko Obermöller
Kaori Yuriko Fuchizaki Marie Bierstedt
Kiyoko (Nr. 25) Fukue Itô Daniela Thuar-Brabetz Sarah Brückner
Takashi (Nr. 26) Tatsuhiko Nakamura David Nathan
Masaru (Nr. 27) Kazuhiro Kamifuji Mario von Jascheroff Corinna Dorenkamp
Untergrundkämpfer Joachim Kaps Hans Bayer

Realverfilmung

Wie am 20. Februar 2008 bekannt gegeben wurde, haben Warner Brothers und Appian Way, die Produktionsfirma des Schauspielers Leonardo DiCaprio, die Filmrechte an Akira erworben und planen eine Umsetzung des Mangas in zwei Realfilmen. Jeder Film soll den Inhalt von drei Manga-Bänden behandeln, die Handlung soll allerdings nach „New Manhattan“ verlegt werden. Als Regisseur war zunächst Ruairi Robinson angekündigt, zusammen mit Gary Whitta als Drehbuchautor.[2] Nachdem aber Ruairi Robinson im Frühjahr 2010 absprang, wurden kurze Zeit später an seiner Statt die Brüder Allen Hughes und Albert Hughes verpflichtet. Das Drehbuch von Gary Whitta wurde in dieser Zeit von Mark Fergus und Hawk Ostby überarbeitet. Letzten Endes musste aber auch diese Drehbuchversion nochmals von Albert Torres überarbeitet werden, so dass man mit diesem Skript die Vorproduktion starten möchte. Geplant sind zwei zusammenhängende Kinofilme, voraussichtlich in 3D, die die gesamte Handlung des Manga abdecken sollen. Im Anime wurde damals nur knapp die Hälfte des Manga umgesetzt.

Auszeichnungen

Der Manga gewann 1984 den Kodansha-Manga-Preis in der Kategorie „Allgemeines“.

Einzelnachweise

  1. Katsuhiro Otomo, Akira Club. Carlsen Comics, ISBN 978-3-551-77105-6
  2. Anime News Network über die Berichte von Hollywood Reporter und Variety zur Realverfilmung

Weblinks


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