Eventmarketing

Eventmarketing

Eventmarketing (auch Event-Marketing, Live-Kommunikation, Live-Marketing) bezeichnet die zielgerichtete und systematische Planung von Veranstaltungen (Messen, Konferenzen, Verkaufspräsentationen, Investoren-Versammlungen, Pressekonferenzen, Sport- und Kulturveranstaltungen) als absatzpolitisches Instrument oder image- und meinungsbildungsfördernde Maßnahmen zur Durchsetzung der Unternehmensziele und zum Aufbau der Reputation, auch der des Topmanagements im Besonderen, im Rahmen der Marketing-Kommunikation. Neben Marketing-Instrumenten werden Techniken der Inszenierung auch aus anderen Bereichen (Show, Theater, Performance) angewandt. Eventmarketing spricht (potentielle) Kunden sehr direkt und persönlich an und ist eine typische Below-the-line Marketing-Maßnahme.

Unter Marketing-Events versteht man geplante Ereignisse in Form von Veranstaltungen und Aktionen, die den Adressaten unternehmens- und produktbezogene Kommunikationsinhalte erlebnisorientiert vermitteln sollen.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale von Events

  • Erlebnisorientiert
  • Interaktivität
  • Inszenierung
  • Eigeninitiierung

Die klassischen Kommunikationsaufgaben des Marketing-Events lauten: Information, Emotion, Aktion und Motivation. Erst ihre Mixtur macht das Marketing-Event wirksam.

Eventmarketing ist heute ein gleichberechtigtes Mittel im Marketing-Mix von Unternehmen. Es stellt heute, anders als noch in den 1990er Jahren, einen sehr wichtigen Bestandteil der Kommunikationsmaßnahmen dar. Die Wirkungsweise wurde umfangreich wissenschaftlich dokumentiert und kann in der Fachliteratur nachvollzogen werden. Besonders in den letzten 10 Jahren, in denen die Nähe zum Kunden immer wichtiger wurde, um im Wettbewerb zu bestehen, haben sich Marketing-Events in Charakter und Auftreten eine Eigenständigkeit geschaffen, die ihnen eine beinahe gleichwertige Position zur klassischen Kommunikation einbrachte.

Hintergrund des Eventmarketing ist die Fragmentierung der Märkte und die angebliche Reizüberflutung der Konsumenten durch die klassischen Werbeformen. Werbung in Zeitung, Radio, Fernsehen oder Internet wird ergänzt oder ersetzt durch eine Aktionsform, die die Zielgruppe direkt erreicht und mit ihr aktiv und emotional interagiert. Die Vertiefung von Beziehungen zur Zielgruppe ist das Ziel.

In Deutschland haben sich sogenannte Event-Agenturen als Partner von Unternehmen für deren Eventmarketing spezialisiert. Einige Agenturen haben sich 1997 in einem Fachverband FME (Forum Marketing-Eventagenturen) zusammengeschlossen, der mittlerweile 50 Mitgliedsagenturen hat.

Ausbildung

Das Eventmanagement ist seit vielen Jahren eine eigene Berufsspezialisierung, die sich ausschließlich mit der Konzeption und Realisation von Events befasst.

In Deutschland gibt es an verschiedenen Hochschulen Bachelor- und Master-Studiengänge für Medien-, Sport- und Eventmanagement.

Als Ausbildungsweg steht in Deutschland eine Lehre zum/-r „Veranstaltungskaufmann/-frau (IHK)“ in Event- und Werbeagenturen, Veranstaltungsbüros oder Marketingabteilungen offen. Dieser Berufsabschluss lässt sich alternativ als Kombination aus Theorie- und Praktikumsphasen in Vollzeitausbildungen privater Bildungseinrichtungen erlangen. Außerdem kann auch eine Ausbildung zur Fachkraft für Veranstaltungstechnik (IHK) als Einstieg in das Eventmanagement dienen. Zudem kann auch der Abschluss zum staatlich geprüften Betriebswirt in Veranstaltungs- und Eventmanagement auf zweitem Bildungsweg auf einer Fachschule erlangt werden.

Viele aktive Eventmanager sind mit einer anderen kaufmännischen Ausbildung in die Branche eingestiegen und haben sich das Fachwissen über viele Jahre Berufserfahrung angeeignet. Diese können nachträglich die Prüfung zum/-r „Veranstaltungsfachfrau/-mann (IHK)“ oder zum Weiterbildungsabschluss „Veranstaltungsfachwirt/-in (IHK)“ ablegen. Quereinsteiger finden ein berufsbegleitendes Fortbildungsangebot bei privaten Bildungsanbietern.

Literatur

  • Biehl, Brigitte: Business is Showbusiness. Wie Topmanager sich vor Publikum inszenieren, Campus-Verlag, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-5933-8472-6.
  • Dams, Colja M./Dams, Vok: Code Rouge.Gesetze des Erfolges für Events und Live-Marketing, Frankfurter Allgemeine Buch, Frankfurt am Main 2008, ISBN 3-89981-166-6.
  • Nufer, Gerd: Event-Marketing und -Management - Theorie und Praxis unter besonderer Berücksichtigung von Imagewirkungen", 3. Aufl., Wiesbaden 2007, ISBN 3-83500-826-9.
  • Dams, Colja M.:Live-Marketing: Vom Event zum System, in: "Schauplätze dreidimensionaler Markeninszenierung - Innovative Strategien und Erfolgsmodelle erlebnisorientierter Begegnungskommunikation", hrsg. von Nicolai O. Herbrand, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-9811220-2-2.
  • Drengner, Jan: Imagewirkungen von Eventmarketing - Entwicklung eines ganzheitlichen Messansatzes, 2. Aufl., Wiesbaden 2006, ISBN 3-83500-418-2.
  • Richta, Benjamin T.: Analyse der Imagewirkung von Eventmarketing am Beispiel der Veranstaltungen der Stadtwerke Hannover AG im enercity expo Café, Der Andere Verlag, Tönning 2006, ISBN 3-89959-506-8.
  • Hosang, Michael (Hrsg.): Event & Marketing 2, 1. Aufl., Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-87150-859-4.
  • Nickel, Oliver (Hrsg.): Eventmarketing - Grundlagen und Erfolgsbeispiele, 2. Aufl., Vahlen Verlag, München 2007, ISBN 978-3-8006-3136-0.
  • Schäfer-Mehdi, Stephan: Event-Marketing, 2. aktual. Aufl., Cornelsen Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-58923-554-3.
  • Straesser, Anne-Katrin: "Eventmarketing - Konzeption, Inszenierung, Controlling", Norderstedt 2001, ISBN 3-8311-0159-0.
  • Trosien, Gerhard/Dinkel, Michael: Sportökonomische Beiträge zur FIFA Fußball-WM 2006, ABC-Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-93883309-4.
  • Trosien, Gerhard/Dinkel, Michael: Ökonomische Dimensionen von Sport-Events, Afra-Verlag, Butzbach 2000/2002, ISBN 3-932079-28-0.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Event-Marketing — Inhaltsverzeichnis 1 Marketing Events 2 Merkmale von Events 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks // …   Deutsch Wikipedia

  • Event Marketing — Inhaltsverzeichnis 1 Marketing Events 2 Merkmale von Events 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks // …   Deutsch Wikipedia

  • Eventmanagement — Inhaltsverzeichnis 1 Marketing Events 2 Merkmale von Events 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks // …   Deutsch Wikipedia

  • Begleitveranstaltung — Eine Veranstaltung ist ein organisiertes, zweckbestimmtes Ereignis, mit einem begrenzten Zeitumfang, an dem eine Gruppe von Menschen teilnimmt. Inhaltsverzeichnis 1 Veranstaltungsarten 1.1 Event 1.2 Messe und Ausstellung 1.3 Tagung und Kongress 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Großveranstaltung — Eine Veranstaltung ist ein organisiertes, zweckbestimmtes Ereignis, mit einem begrenzten Zeitumfang, an dem eine Gruppe von Menschen teilnimmt. Inhaltsverzeichnis 1 Veranstaltungsarten 1.1 Event 1.2 Messe und Ausstellung 1.3 Tagung und Kongress 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Below the line — Das Attribut below the line (engl. für unter der Linie, Abk. BTL) wird im Marketing für alle so genannten „nicht klassischen“ Werbemaßnahmen verwendet. Sie stehen damit im Gegensatz zu den Above the line Maßnahmen. Zu den Below the line Maßnahmen …   Deutsch Wikipedia

  • Draftfcb Deutschland — gehört zu den größten deutschen Werbeagenturen und ist Teil des globalen Netzwerks von Draftfcb Worldwide. Draftfcb Deutschland ist durch den Zusammenschluss von Draft in München und Stuttgart und FCB Wilkens/FCBi in Hamburg entstanden. Derzeit… …   Deutsch Wikipedia

  • Foote Cone & Belding — Draftfcb Deutschland gehört zu den größten deutschen Werbeagenturen und ist Teil des globalen Netzwerks von Draftfcb Worldwide. Draftfcb Deutschland ist durch den Zusammenschluss von Draft in München und Stuttgart und FCB Wilkens/FCBi in Hamburg… …   Deutsch Wikipedia

  • Fund-Raising — Fundraising ist nach Urselmann die systematische Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle sämtlicher Aktivitäten einer Non Profit Organisation (NPO), die darauf abzielen, alle für die Erfüllung des Satzungszwecks benötigten Ressourcen (Geld …   Deutsch Wikipedia

  • Fundraiser — Fundraising ist nach Urselmann die systematische Analyse, Planung, Durchführung und Kontrolle sämtlicher Aktivitäten einer Non Profit Organisation (NPO), die darauf abzielen, alle für die Erfüllung des Satzungszwecks benötigten Ressourcen (Geld …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”